Muss bald arbeiten und Sohn, 10 Mon., fremdelt extrem!

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Muss bald arbeiten und Sohn, 10 Mon., fremdelt extrem!

Hallo, ich bin ratlos und verzweifelt. Mein Baby, 10 Monate, war schon immer sehr ängstlich in Bezug auf Fremde, obwohl wir regelmässig Krabbelgruppen und Freunde besuchen. Seit ein paar Monaten fremdelt er jedoch noch stärker und will nicht einmal mehr zur Oma auf den Arm, obwohl er sie jeden zweiten Tag sieht und gut kennt. Er schreit dann sofort und sein kleines Herzchen schlägt wie verrückt. Er hat große Angst, wenn er nicht bei Mama oder Papa auf dem Arm ist. Jetzt muss ich in 6 Wochen arbeiten und meine Mutter sollte für 3 Tage in der Woche die Betreuung übernehmen. Aber die Eingewöhnung wird einfach nicht besser! Meine Mutter sitzt schon immer dabei, wenn wir spielen, doch alle vorsichtigen Versuche, ihn mal auf den Arm zu nehmen oder alleine mit ihm zu spielen, werden sofort mit heftigem weinen quittiert. Sobald ich aufstehe und etwas weiter weggehen will, kommt mein Kleiner zu mir angekrabbelt und fängt an zu weinen. Wie soll ich weiter vorgehen? Einerseits heißt es, man soll ein weinendes Baby nicht bei anderen auf dem Arm oder ohne meine Anwesenheit spielen lassen, anderseits soll man es versuchen und die Zeit immer wieder steigern. Ich bin unsicher. Denn selbst wenn ich die Zeit steigere, dann weint er ja. Soll ich ihn dann ein paar Minuten weinen lassen? Aber es wird ja nicht besser...Bisher habe ich ihn dann immer wieder zu mir genommen, wenn er geweint hat - denn: Seine Angst ist ja real. Ich hoffe, Sie können mir einen Rat geben! Vielen Dank und ein großes Lob für dieses tolle Arbeit!

von Himbeeere84 am 22.02.2016, 12:31



Antwort auf: Muss bald arbeiten und Sohn, 10 Mon., fremdelt extrem!

Liebe Himbeeere84, die "sanfte" Tour mag Ihr Sohn nicht, da dürfen Sie umschwenken. Sagen Sie Ihrem Sohn mit entschlossener Stimme, dass Sie auf die Toilette gehen und gleich wieder kommen. Verlassen Sie für wenige Minuten den Raum. Geben Sie Ihrer Mutter so die Chance, Ihren Sohn ablenken zu können. Eine Stunde später das Ganze noch einmal. Mag sich Ihr Sohn im Haus nicht beruhigen lassen, so hilft oftmals eine Tour mit dem Kinderwagen. Sie können Ihren Sohn noch anziehen und die Oma darf dann mit ihm losgehen. Wie verhält sich Ihr Sohn, wenn die Oma wieder mit ihm ins Haus kommt? Kann er sich dann auf sie einlassen? Wichtig ist, dass Sie außer Sichtweite sind. Probieren Sie es mehrere Tage in Folge aus. Mag Ihr Sohn sich so gar nicht auf die Oma einlassen, dann sind Sie ja in der Nähe. Haben Sie Geduld. Sie haben noch 6 Wochen Zeit. Auch, wenn es jetzt so scheint, als kann die "Eingewöhnung" nicht gelingen, so wird sich in den nächsten Wochen eine Menge tun. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 22.02.2016



Antwort auf: Muss bald arbeiten und Sohn, 10 Mon., fremdelt extrem!

Hallo....ich bin zwar nicht die Expertin würde dir aber trotzdem gern meine Erfahrungen mitteilen. Unsere Kleine ist zwar gerade erst 5 Monate,aber das Verhalten was du beschreibst passt zu 100% auch auf uns. Besser gesagt passte!...... Egal ob meine Eltern o.die Schwiegereltern sobald sie sich nähern,mit ihr reden oder gar hochnehmen wollen. ..Riesen Gebrüll u.sie beruhigt sich sofort bei mir o.meinem Mann....ich War richtig fertig deswegen weil ich das von unserem Grossen nicht kannte. Naja nun waren wir vergangene Woche mit meinen Eltern im Urlaub,1Woche...die ersten beiden Tage das gleiche Spiel wie gewohnt. ...meine Eltern durften sie fast nicht ansprechen geschweigedenn anfassen/hochnehmen. Ab Tag 3 kam die Wende ☺.sie lächelte plötzlich wenn Oma u.Opa mit ihr sprachen u.1Tag später War auch das hochnehmen,wickeln,kuscheln etc.kein Thema mehr. Am letzten Tag haben wir die Kleine Vorm.an Oma u.Opa übergeben u.sind bis Nachmittag mit dem Grossen zu 3 Ski gefahren... Alles gut. Kein Weinen nix...als wir Nachmittag zurückkaufen lag sie vergnügt auf der Decke u.hat mit Opa geblödelt. Also alles eine Gewöhnung ist unsere Erfahrung die Einen brauchen länger die anderen eben nicht. Alles Gute das wird schon werden....so lang deine Mutti bereit ist sich geduldig vorzuarbeiten. Vg.

von nic.m am 22.02.2016, 20:52



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