Hallo Frau Schuster, es geht mal wieder um unseren Sohn (wird im Juli 5). Seit einigen Wochen hört er so gut wie gar nicht, insbesondere nicht auf mich. Ich versuche schon, nicht ständig auf ihn einzureden und klare und knappe Ansagen zu formulieren, was mir allerdings auch oft schwerfällt. Wenn ich ihm z. B. fünfmal gesagt habe, er soll sich den Schlafanzug anziehen und er macht es einfach nicht - was bitte bleibt denn dann außer schimpfen bzw. eine Konsequenz androhen? Mein Mann sagt immer, ich meckere zuviel. Das mag ja sein, aber ich bin es einfach leid, dem Kleinen immer wieder das gleiche zu sagen. Auch Dinge, die er weiß, ignoriert er (z. B. ständiges über die Couch toben, obwohl er das nicht darf. Alternativen, wie z. B. Trampolin springen, welches im Garten steht, lehnt er ab). Er bekommt genug Aufmerksamkeit, wir spielen viel mit ihm. Er geht an 4 Tagen pro Woche bis nachmittags in die Kita, ansonsten ist er eigentlich immer mit mir zusammen. Einmal in der Woche haben wir Fußball, sonst sind wir auch viel draußen, er muss und kann aber auch sehr gut allein spielen. Nun fängt er seit einiger Zeit ständig an, wegen jeder Kleinigkeit zu heulen: Weil nur noch ein Brötchen da ist, weil er den Schlafanzug anziehen soll, weil er nicht mehr fernsehen darf etc.. Ich verstehe einfach nicht, was er hat. Wenn ich ihn frage, ob es ihm gut geht, bejaht er dies. Ich wüßte auch nicht, dass er wegen irgendwas in Sorge ist, zumindest ist mir da nichts bekannt bzw. bewußt. Wir waren jetzt mehrfach beim KiA mit ihm, um versch. Tests bzw. Untersuchungen zu machen (da er schon immer irgendwie eine geringe Frustrationstoloranz hatte und oft sehr wild ist bzw. eine Ergotherapeutin uns sagte, bei ihm wären Reflexe (Mororeflex) nicht ok). Allerdings konnte der KiA nichts feststellen, außer dass die Hand-Augen-Koordination nicht so gut ausgeprägt ist und er seine Kraft nicht gut einschätzen könne. Zwar finden diese Gespräche auch mit ihm statt, so dass er natürlich mitbekommt, um was es geht. Aber er bekommt auch mit, dass der KiA ihn lobt, dass er pfiffig ist und mit ihm alles stimmt, aber es eben Dinge gibt, die wir einfach noch üben sollen (weil nicht jeder Mensch alles gleich gut kann). Bei den Gesprächen ging es u. a. auch darum, dass ich mich mehr "zurückhalten" soll, also konsequenter auftreten und weniger auf ihn einreden soll bzw. weniger für ihn reden soll. Mein Mann simmte dem zu, da es wirklich teilweise schon recht extrem war. Könnte sein jetziges Verhalten damit zusammenhängen, dass er doch denkt, mit ihm stimmt was nicht bzw. sich seine "Achtung" vor mir geändert hat, da er mitbekommen hat, wie der KiA mich kritisierte und mein Mann dem zustimmte? Oder ist das einfach mal wieder eine Phase, die zwar extrem anstrengend und nervig ist aber irgendwann vorbei geht? Ich weiß einfach nicht, wie ich es anders oder besser machen könnte. Wie reagiert man denn, wenn eine Ansage einfach ignoriert wird und angedrohte Konsequenzen (die auch immer durchgesetzt werden) nichts bringen? Vielen Dank für Ihre Hilfe und entschuldigen Sie bitte den langen Text. LG, N.
von Nachtengel am 01.05.2012, 19:49