Erkennt mich mein Kind nicht wieder? Oder Verlustangst?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Erkennt mich mein Kind nicht wieder? Oder Verlustangst?

Hallo liebe Frau Schuster, meine Frage hat nicht viel mit ERziehung zu tun aber vielleicht können Sie mir dennoch helfen. Unsere Maus ist nun knapp 7 Monate alt -bis jetzt war ich noch nie mehr als 2 höchstens 3 Stunden ohne sie irgendwo unterwegs. Mein Mann arbeitet jeden Tag bis 17 Uhr und deswegen war unsere Beziehung zu einander (unsere Maus und ich) sehr intensiv. Sie ist ein kleiner Sonnenschein, in den letzten 7 Monaten habe ich sie nur weinen gehört wenn sie extremen Hunger hatte, sonst absolut nicht. Sie lächelt auch jeden an -auch Fremde auf der Straße oder in der Straßenbahn, lässt sich von unbekannten auf die Arm nehmen. Dennoch war bis her immer ich ihre Bezugsperson falls mal was war. Auch das ins Bett-Gehen war bis her kein Problem, sie hat sich bis her immer sehr über ihr Bettchen gefreut und gelacht, mit dem Bienchen-Mobile gespielt und ohne quengelnd oder weinen nach 10 Minuten war sie immer schon am Schlafen. Letzte Woche wurde ich leider operiert und war gerade mal 2 Tage weg. Während dieser Zeit hat meine Schwiegermama auf die Maus aufgepasst, die sie ja bis her auch nur 3x gesehen hat, da sie sehr weit weg wohnt. Als ich nach 2 Tagen nach Hause kam, wurde ich von meiner Tochter nicht ein mal angelächelt. Plötzlich fing sie an zu weinen und war nich mehr zu beruhigen. Das ist nun 4 Tage her und hat sich bis her nichts geändert. Wenn der Papa mit im Raum ist, werde ich komplett ignoriert, sie lässt sich von mir nicht mehr beruhigen. Wenn sie tagsüber mit mir allein ist und sie mich nicht mehr sehen kann, fängt sie an herzzerreißend zu weinen - das hat sie noch nie gemacht, erst als ich aus der Klinik nach Hause kam. Mein Mann meint, es sei nichts vorgefallen und während ich weg war, war die Maus immer gut gelaunt. Und dennoch, jeden Abend ist das Einschlafen mittlerweile eine Tortur. Schon wenn ich sie in ihr Zimmer bringe fängt sie an zu weinen und zu schreien -dann lässt sie sich nicht ein Mal von Papa beruhigen. Gestern Abend ging es dann nicht mehr weiter, wir haben ihr Reisebettchen in unserem Schlafzimmer aufgebaut. Das war dann besser aber sobald sie uns nicht sehen oedr hören konnte, wurde sie wieder unruhig. Nun ist mein Frage ob meine Tochter mich eventuell nicht wieder erkannt hat? Kann sie mich wirlkich in 2 Tagen so vergessen? Als ich nach Hause kam hatte ich noch Bandagen, diese sind aber mittlerweile auch schon ab, dennoch meider sie mich sofort wenn sie eine andere Person zur Wahl hat. Oder hat sie mir das übel genommen, dass ich "einfach so" verschwunden bin? Aber während ich weg war, war angeblich alles super bei ihr. Kann es sein, dass sie plötzlich Verlustängste hat? Wie kann ich ihr diese nehmen? Seit Tagen schleppe ich sie überall mit rum weil ich wirklich merke, dass sie sonst panisch ist. Und dabei war sie immer so ein gutgelauntes, fröhliches Baby. Haben Sie vielleicht eine Ahnung was das sein könnte? Das ganze macht mich so traurig und irgendwie weiß ich nicht wie ich ihr dabei helfen kann das ganze zu überwinden. Vielen Dank im Voraus und bitte entschuldigen Sie das lange Posting. Sonnige Grüße aus Md, Lordy

Mitglied inaktiv - 11.04.2011, 15:43



Antwort auf: Erkennt mich mein Kind nicht wieder? Oder Verlustangst?

Hallo Lordy Nein, vergessen hat Ihre Tochter sie ganz bestimmt nicht! Sie sind und bleiben für sie die nun mal vertrauteste Bezugsperson. Allerdings fällt es ihr, wie allen Kleinkindern schwer, sich von einer Situation, von einer Bezugsperson auf die Nächste in recht kurzer Zeit umstellen zu können. Gleichzeitig nimmt Ihre Tochter ihr Umfeld zunehmend bewußter wahr, was ihr zuerst ein wenig Angst macht, sodass sie sich z.Zt. in einer Phase des Fremdelns befindet. Bitte gönnen Sie ihr soviel Nähe wie möglich und wie sie es zulässt. Lassen Sie Ihre Tochter vorübergehend im eigenen (Reise-)Bett mit in Ihrem Schlafzimmer schlafen. Dieses Bett kann tagsüber zu einer gemütlichen und Sicherheit vermittelnden Spieloase werden, die stets in Ihrer Nähe stehen kann. Sollten Sie dennoch mal alleine kurz in einen anderen Raum gehen müssen, regen Sie Ihre Tochter zuerst zu einer ansprechenden Aktivität an (Musik machen) und halten Sie Blick-, bzw. auch Sprachkontakt zu ihr. Zum Einschlafen führen Sie möglichst gemeinsam mit Ihrem Mann ein stets gleiches Einschlafritual für Ihre Tochter durch, sodass Ihr Mann behutsam zunehmend eine Statistenrolle übernehmen können wird. Viel Geduld; es wird sich normalisieren:-)) Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 11.04.2011



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