Frage: Wahrnehmung

Hallo! Mein sohn (siehe unten) spricht ja so schlecht. Diese sprachstörung ist aufgrund Wahrnehmung lt. div. Therapeuten. Es gibt keinen anderen meßbaren Grund. Es wird immer Wahrnehmung Gleichgewicht, taktil usw. genannt... Nun ist es so, daß er mit seinen ganz genau 4 jahren!!!! Rad fahren kann (richtig fahren meine ich) - das setzt doch einiges voraus, oder? Ich meine kann das ein Kind, das Gleichgewichtsstörungen hat? Dann waren wir grad am Meer und er liebte es, den Sand auf der Haut, die Wellen und alles... Kann das ein Kind ertragen, das Berührungsprobleme hat? Für mich ist das so schwer zu verstehen alles. Einerseits wird mir ein Grund genannt, warum er so spät u. so schlecht spricht, andererseits kann ich diesen Grund nicht ganz akzeptieren, weil er doch dann wieder alles irgendwie kann und macht und mag.... Was meinen Sie? Wird das nicht alles übetrieben bald? Lg

Mitglied inaktiv - 25.05.2009, 21:57



Antwort auf: Wahrnehmung

Hallo, Ihre Skepsis erscheint mir berechtigt. Zunächst einmal wird im heiltherapeutischen Bereich immer nur von diesen Wahrnehmungsstörungen gesprochen, weil es keine anderen gibt. Der Mensch hat eben nur fünf Sinne. Davon fallen für ihn 2 so gut wie weg, nämlich Geruchssinn und Geschmackssinn. Wir sind keine Hunde. Bleiben nur Hören und Sehen (visuelle und auditive Wahrnehmungsstörung) sowie das Fühlen. Das Fühlen ergibt die behauptete taktile Wahrnehmungsstörung. Aber die ist nicht messbar. Sie ist auch kaum durch Beobachtung zu qualifizieren, denn jeder Mensch zeigt unterschiedliche Reaktionen, mit Berührung und Tasten umzugehen. die einen Kinder matschen liebend gerne in der "Pampe", die anderen ekelt es. Sie wollen sich sofort die Hände waschen. Die einen Kinder lassen sich gerne kraulen (fast alle), die anderen fühlen sich gekitzelt oder aber gelangweilt. Sie erreicht dieser Reiz nicht in dem gleichen Maße. Sind sie deswegen gestört? Ich glaube nicht. Das Gleichgewicht als innere Wahrnehmung. Ich will hier nicht über das System der Basissinne referieren (J.Ayres usw.). Das Gleichgewicht hängt im Gehirn mit dem differenzierten Muskeltonussystem im Kleinhirn (und den Basalganglien im Großhirn) zusammen und ist einem Reifungsprozess unterworfen. Diese Reifung verläuft bei den Kindern unterschiedlich schnell wie das gesamte Motoriksystem und unterliegt Schwankungen. Außerdem ist es vom Einstudieren durch bestimmte äußere Reize abhängig. Das ist sicherlich die Stärke der angsprochenen Therapie. Aber auf die Sprachentwicklung hat das überhaupt keine Auswirkungen. Lassen Sie sich da nicht irritieren. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 29.05.2009



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