Henni01
Hallo liebe Mitleserinnen, ich bitte um Ratschläge, Tipps, DIE Zauberformel zu obigem Thread. Kurzfassung der Rahmensituation: Kind 1 Geburt 2017, 18 Monate Elternzeit, Teilzeit bis zur Geburt von Kind 2 Ende 2019. Elternzeit diesmal nur 10 Monate, danach getauschte Rollen: Mann zuhause/mittlerweile in Teilzeit, ich in Vollzeit. Nach Kind 1 fiel es mir relativ leicht, schnell wieder an Teile meines alten Lebens anzuknüpfen (Sport, gelegentliche Treffen mit Freunden, usw.). Haushalt lief und ich hatte nach und nach wieder mehr Energie. Psychisch brauchte es allerdings Ewigkeiten, mich an mein Muttersein zu gewöhnen und ich fühlte mich total isoliert und auch extremst verunsichert. Nach Kind 2 war es im Prinzip umgekehrt, hier fiel mir alles rund ums Kind/die Kinder leichter, auch die Arbeit in Vollzeit machte mir im ersten Jahr Spaß, erwies sich aber als extrem kräftezehrend, da ich noch stillte und teilweise nach 8x geweckt werden nachts aufstand und zur Arbeit ging. Mittlerweile ist natürlich alles etwas einfacher, beide Kinder sind in Kita/Kiga, schlafen deutlich besser und können sich eine Weile selbst beschäftigen. Jetzt wäre also Zeit und mehr Raum, für Hobbies, etc. Nur ist es leider so, dass ich die meiste Zeit über wirklich keine Energie aufbringen kann, auch wenn ich Pausen hatte. Früher war ich fast täglich beim Sport, hatte meine Wohnung/Auto tiptop gepflegt und in der Freizeit und der Arbeit mehr als zufrieden/ausgefüllt. Wo ist nur diese zufriedene, glückliche, ausgeglichene Person hin verschwunden? Ich tue in Pausen oder kinderfreien Vormittagen nichts mehr als auf dem Sofa herumzuhängen, Treffen mit anderen Menschen sind mir oft zu anstrengend, Haushalt auch, sogar simple Dinge wie einfach nur die Nägel machen kosten mich Kraft, denn ich weiß ja, dass mittags die Kinder da sind und dies meine gesamte Energie kosten wird. Dazu diese Langeweile und das blöde Rumstehen. Auf dem Spielplatz, im Freibad, überall quasi. Eigene Bewegung ist nicht möglich, da die Kinder ja nicht schwimmen oder weit laufen/Rad fahren können und so geht das immer weiter. Keine Ahnung, ob ich übertreibe, aber so fühlt es sich eben an. Danke für’s Lesen und eure Tipps!
Ich bin mal gespannt was noch für Beiträge kommen und über Tipps, denn mir geht es zum Teil recht ähnlich.
Seit der Geburt meines Sohnes (knapp 2 Jahre) fühl ich mich einfach nur noch völlig ausgebrannt und energielos. Haushalt läuft zum Glück nebenbei aber Freunde treffen ist mir auch zu anstrengend oder Sport machen oder ein Buch lesen oder was auch immer…wenn ich dann mal Zeit habe, gammel ich lieber die Zeit auf dem Sofa ab anstatt andere Dinge zu machen, weil ich einfach keine Kraft habe. Erst dachte ich es liegt an den Nächten (er kam immer aller 1-2 Std) aber die sind seit knapp ein halben Jahr jetzt vorbei. Er kommt zwar trotzdem noch 1-2 mal zum kuscheln aber mittlerweile sind die Nächte ein träumchen. Also daran kann es nicht liegen. Auch habe ich ein komplettes Blutbild und viele Nährstoffe testen lassen, alles top - kein Mangel.
Früher war ich viel unterwegs, hab mehrmals in der Woche Sport getrieben und jetzt, jetzt bin ich völlig ausgebrannt und weiß nicht so richtig wo es herkommt und wie ich da rauskomme Klar kleine Kinder sind anstrengend aber dass sie einen so jegliche Energie rauben
Denn gefühlt bekommen das meine Freunde alle problemlos hin…kein Plan wie sie das schaffen..
Ich kenne das gerade zu gut. Wir haben eine Nachzüglerin bekommen, inzwischen 2,5 Jahre alt und ich suche mich immernoch! Ich finde die Workouts für zu Hause super und fühle nich definitiv besser (Jillian Michaels). Meine Tochter wird Nachts aber noch xmal wach und war jetzt in einem Monat 2x krank. Ganz ehrlich, ich bin total ko. Ich habe jetzt 2 Wochen nichts gemacht, keine Zeit, schlechte Nächte und noch schlechtere Nächte. Also bin ich milde mit mir, irgendwann kommt es sicherlich zurück aber das wird noch ein paar Jahre dauern.
Ich kann Dich gut verstehen, aber da wird sich in naher Zukunft nicht viel ändern. Kleine Kinder fressen irre viel Kraft und Energie. Das ist normal, und sie können nichts dafür, aber so ist es. Mein Hausarzt sagt immer, niemand ist z. B. so infektanfällig wie Mütter, wenn die Kinder klein sind. Weil sie einfach immer ein Energie-Defizit haben und ihre Abwehr dauer-angeschlagen ist. Diesen Energiemangel kann man nicht abstellen, solange die Kinder klein sind. Was mir aber sehr half: Meditation. Die ist wie ein Kurzurlaub mitten am Tag. Du könntest z. B. an kinderfreien Vormittagen 20 Minuten meditieren, bevor Du die Kinder abholst, oder abends, wenn sie im Bett sind. Täglich 20 bis 40 Minuten bauen wissenschaftlich nachgewiesen Stresshormone ab und wirken dadurch erholsam. Echte Hobbys und Sport usw. mache ich erst wieder, seit mein jüngstes Kind elf ist. Auf einmal kamen die Energie und der Impuls zurück. Inzwischen jogge ich wieder alle zwei Tage sehr weit und mache zwischendurch an den anderen Tagen Yoga, habe abgenommen, den Job gewechselt - mich sozusagen nochmal neu erfunden. Die Energie dafür hätte ich nicht gehabt, als die Mäuse klein waren. Fazit: Du wirst sehen, es kommt wieder! Aber jetzt noch nicht. LG
Meine Theorie, das ist eine Langzeit-Erschöpfung. Bei Kind1 ist man noch motiviert und versucht viel aufrecht zu erhalten. Gerade persönliche Dinge wie Nägel, Sport, Shoppen usw. Dann kommt der Wiedereintritt in den Job (bei mir auch VZ) und man möchte sein bestes geben. Irgendwann sinken die Ansprüche, nach und nach verschwinden die Ansprüche. Man ist ausgelaugt und es laugt einen zusätzlich aus, das man eigentlich den Anspruch hat. Bestes Beispiel - Kinder abends im Bett natürlich könnte man noch zum Sport oder die Fenster putzen, aber die Erschöpfung ist zu gross - auf der anderen Seite quält das Gewissen, was man tun könnte. In den letzten 15 Jahren hatte ich verschiedene Phasen - mal ging es mit Struktur - 2 x abends schwimmen gehen und 1 x am Wochenende morgens joggen - zur Zeit bekomme ich das nicht hin... ähnlich im Job. Ich glaube man muss irgendwie Frieden schließen mit seinem Anspruch und Strukturen entwickeln. Gerade bin ich auch wieder dabei - die Hitze hat mich in den letzten Wochen/Monaten geplättet. Auch muss man nicht auf jeder Hochzeit tanzen und auch Ämter abwehren wie Elternbeirat und Co. - alles nett - gerade in Hochphasen, aber es kann auch eine Belastung sein. Alleine sein und schlafen ist wichtig!!! und sich dann nicht stressen. Mir hilft eine feste Struktur und Aktivitäten bei denen das Kind alleine sein kann - Schwimmkurs, Turnverein. Entweder erledige ich in der Zeit notwendige Einkäufe, oder ich gehe joggen.
Ich habe leider keinen Rat für dich, aber ich fühle mich genauso…
Früher war ich kaum zu bremsen, mit dem ersten Kind war auch alles easy, aber als das zweite da war, fing es langsam an… Mittlerweile habe ich drei Kinder.
Ich war nicht mehr so aktiv, schnell müde und schlapp. Jetzt ist der älteste schon 14, unsere jüngste erst sieben, ich arbeite 15 Stunden in der Woche und bin immer müde, ausgelaugt und erschöpft… Mittags muss ich mich erstmal etwas hinlegen… Ich fahre viel zu schnell aus der Haut, weshalb ich dann ein schlechtes Gewissen habe und ich mich noch miserabler fühle
Richtig schlimm wurde alles nach meiner Fehlgeburt vor einem Jahr, aber seitdem arbeite ich auch daran, etwas an meinem Zustand zu ändern!
Ich gehe jeden Tag spazieren, lasse den Haushalt auch mal bewusst liegen, weil ich dafür sorgen muss, dass es den Kindern und mir gut geht. Da ist es nicht schlimm, wenn die Fenster nicht geputzt sind oder das Wohnzimmer chaotisch ist
Ich denke jetzt häufiger auch mal bewusst an mich und meine Bedürfnisse.
Ich habe mir auch vorgenommen, dass ich mit meinem Hausarzt darüber sprechen werde, wenn ich es nicht selbst in den Griff bekomme.
Ständig müde sein kann auch organische Gründe wie die Schilddrüse, Vitamin D Mangel, Eisenmangel etc. haben. Lasst das mal checken. Bei mir hatte sich 2 Jahre nach dem ersten Kind eine Schilddrüsenunterfunktion eingestellt und es folgte noch eine Hashimoto Erkrankung. Dadurch war ich trotz ausreichend Schlaf unter anderen ständig müde.
Ich auch!!!!! Ich hab auch Hashimoto und hatte vor der Diagnose Zeiten, da konnte ich nur auf dem Boden sitzen. Alles tat weh und und ich war sowas von müde und fertig. Mittlerweile bin ich gut eingestellt mit Medikamenten- aber die Energie von früher kam nie ganz zurück.
Vielen, vielen lieben Dank für eure tollen, bestärkenden Antworten ! Es tut ja immer gut, wenn man merkt, dass man nicht alleine ist. Eure Tipps mit der Alleinsein-Zeit, der Meditation (das hatte ich tatsächlich mal kurz angefangen nach Kind 1, aber wieder aufgehört) und dem Checkup beim Arzt sind klasse. Einen Termin für ein Blutbild hatte ich ohnehin Ende September, das passt also.
Gesundheitlich hat sich auch noch zusätzlich was herausgestellt, was eine Rolle spielen könnte: eine Zyste und leider wurde heute festgestellt, dass unsere Kinder aus dem Kiga Madenwürmer mitgebracht haben und uns infiziert haben- putzen uns also gerade einen Wolf, aber wenigstens ist es harmlos.
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr ebenso/weiterhin euer starkes Ich wiederfindet/behält. Alles Gute euch
Kauft euch einen Fahrradanhönger für die Kinder und macht Radtouren. Das ist Bewegung. Mit den Kindern im Freibad ins Becken gehen. Kletterhalle ist auch Bewegung. Kinder kn den Hänger packen und joggen gehen. Oder Yoga mit Baby. Gibt so vieles! Auf dem Sofa zu liegen ist vollkommen in Ordnung. Nägel machen???? Wozu???? Du hast es verdient, Dich auch mal auszuruhen.