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Wochenbettdepressionen

Wochenbettdepressionen

junimama2021

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Hey, ich hab Wochenbettdepressionen, wobei die schon in der Schwangerschaft begonnen haben. Nun sind sie so schlimm geworden dass ich mir überlegt habe mein Kind zur Adoption freizugeben, ja hört sich wahrscheinlich für viele jetzt krass an aber ich möchte lediglich das beste für meinen kleinen. Ich weiß das er es woanders viel besser hätte als bei mir, ich schaff es ja nicht mal mehr mich um ihn zu kümmern, bzw ich bin immer viel zu gereizt, müde, aggressiv, etc. Ich möchte einfach das es ihm besser geht und selber möchte ich eine Therapie haben. Mittlerweile weiß meine Familie auch davon Bescheid und sie sind entsetzt darüber wieso ich mein Kind weggeben möchte, verstehen mich absolut nicht (würde ich wahrscheinlich auch nicht) aber ich habe einfach Angst das ich trotz Therapie mein Kind nicht lieben lerne. Sie möchten das Kind jetzt aufziehen und mir helfen, verstehen mich aber absolut nicht das ich weit weg ziehen möchte und einen Neustart. Irgendwo wo keiner weiß dass ich ein Kind habe, wo ich ankommen kann und das einzige was für mich zählt ist das mein Kind in einer stabilen Familie aufwächst. Falls ich es vergessen habe zu erwähnen, ich bin alleinerziehend und der Kindspapa möchte absolut nichts mit dem Kind zutun haben. Seitdem meine Familie davon weiß streiten wir uns nur noch, keiner möchte mich verstehen wieso ich so Handel, natürlich tut es mir auch ein wenig weh mein Kind wegzugeben aber es ist doch das beste für ihn? Ich bekomme es ja nicht gebacken mich um ihn zu kümmern, ich sehe ihn auch kaum noch (Er ist aktuell bei der Oma) und wenn ich ihn sehe dann empfinde ich rein gar nichts, möchte ihn nicht anfassen, nicht kuscheln, nicht die Flasche geben aber ein Kind spürt das doch. Ich bekomme ständig das Gefühl vermittelt ich hätte versagt und wäre ein schlechter Mensch weil ich vorhabe ihn wegzugeben. Aber was soll ich den anderes machen? Soll ich ihn bei mir leben lassen mit dem Wissen irgendwo hätte er es besser? Ich kann ihm ja nicht einmal die Liebe bieten die Kinder sonst von ihren Eltern geschenkt bekommen. Klar würde meine Familie sich um ihn kümmern, aber das möchte ich nicht. Ich selbst hatte keine schöne Kindheit und mit dem Wissen mein Kind könnte das gleiche durchmachen? Nein, ich möchte ihn in guten Händen wissen, macht mich das zu einer schlechten Mama? Es tut mir leid aber ich musste einfach mal meinen ganzen Frust loswerden.


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von junimama2021

Wann rufst Du bei einem Therapeuten an und lässt Dir einen Termin geben? Eine Wochenbettdepression ist eine schwere und echte Erkrankung. Man reagiert in dieser Zeit emotional nicht normal, und es ist häufig so, dass man das Gefühl hat, sein Kind nicht zu lieben. Das ist Teil der Krankheit. Wärest Du gesund, hättest Du dieses schlechte Gefühl auch nicht. Es hat keinen Zweck, länger zu jammern oder über die blöde Familie zu klagen. Nimm jetzt Dein Handy und mach einen ersten Besprechungstermin bei einem Psychotherapeuten aus! Wegen der Überlastung: Geh ruhig auch mal zu einer Familienberatung bei der Caritas oder Diakonie (auch hier einfach anrufen, Telefonnummer in Deiner Stadt steht bei Google) und erzähle denen, dass Du alleinerziehend bist, seelisch momentan krank bist und Hilfe brauchst. Ich weiß, es ist nicht einfach, da die Hemmschwelle zu überwinden. Aber wenn man es einmal gemacht hat, ist es ganz leicht und man wundert sich, wieso man das nicht längst gemacht hat. LG


BabyBoy20

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Das man mit Baby an seineGrenzen kommt, ist leider ganz normal. Ich habe mir auch oft gewünscht einfach wegzugehen. Das ändert aber leider nichts. Dein Problem sind deine fHormone und deine Psyche. Die sind auch auf den Malediven noch die gleichen wie hier. Ich würde dir folgendes vorschlagen: 1. kümmere dich um dich selbst: Mach einen Termin beim Psychologen. HEUTE. 2. organisiere dir Me-Time. bitte deineFamilie jede Woche 2x oder 3x für je 1 Stunde auf dein Baby aufzupassen. Feste Tage und Zeiten. Mach in der Zeit auf was du Lust hast: Spazieren, Stadtbummel, Shoppen, Schlafen, Baden, … 3. hol dir nicht familiäre Unterstützung: proFamilia, Caritas, Jugendamt. SPÄTESTENS MONTAG Leute, die dir helfen und dich Entlasten 4- mach dir ein Kreuz in den Kalender am 8.3.22. So wie du Momentan durch den Wind bist, besteht die Gefahr, dass die Entscheidung für/gegen eine Adoption im Moment deine Hormone treffen und nicht du selbst. Was, wenn du die Entscheidung in 1 Jahr bereust? Rückgängig machen ist schwierig. Mit Therapie und mehr Zeit für dich sollte es dir als Person in spätestens einigen Monaten besser gehen. Du bist dann immer noch von der Adoption überzeugt? Dann mach es. Aber erst dann. Die Entscheidung dafür läuft dir nicht weg. Die kannst du theoretisch auch noch in ein paar Jahren fällen. 5. schau mal hier rein: https://schatten-und-licht.de/. Das sind alles Leute, denen es so geht wie dir 6. Fühl dich mal gaaaanz fest gedrückt. Es ist großartig, was du bisher alles geleistet hast!!


rabe71

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Hallo, du solltest heute !!! akut Hilfe bekommen. Zum Beispiel in der Ambulanz einer Uniklinik. Dann schauen, wie man dir helfen kann. Am besten vielleicht in einer stationären Mutter-Kind-Einrichtung! Dann kannst du in Ruhe schauen, wie es weitergehen kann, wenn es dir besser geht. Alles Gute!


3wildehühner

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Bitte wende dich noch heute an: www.schatten-und-licht.de Schatten & Licht e.V. Obere Weinbergstr. 3 86465 Welden Telefonnummer: 08293 965864 Du bist krank und es gibt Hilfe! Es gibt Kliniken, die auf Mutter-Kind-Behandlungen spezialisiert sind. Du scheinst sehr starke Depressionen zu haben und es ist wichtig, dass du dir schnellstmöglich helfen lässt! DAS ist auch das Beste für dein Kind! Ich bin davon überzeugt, dass du, wenn du behandelt wirst, dein Kind nicht weggeben möchtest! Dass du dein Kind liebst, merkt man an den Gedanken, die du dir um es machst!


Meike789

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Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

Ich glaube auch, dass du sofort Hilfe brauchst. Jedes Krankenhaus mit einer Ambulanz kann dir weiter helfen, am besten eins mit psychiatrischer Ambulanz. Ich würde aufgrund der Sachen vermuten, dass es in Richtung Wochenbettpsychose geht. Geh da einfach hin, wenn du noch nichts getan hast und sag denen, wie es dir geht. Und sag auch deinem Umfeld, dass du möglicherweise eine Wochenbettpsychose hast, damit sie dich verstehen.


LouLou202020

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Antwort auf Beitrag von junimama2021

Ich habe das gleiche wie du durch. Mein Sohn wird im Januar 2 Jahre alt. Meine Zweifel kamen schon in der Schwangerschaft aufgrund meiner Kindheit sprich Familie und Mutter. Ich wurde immer als Versagerin hingestellt, du kannst nix, du bist nix, selbst meine abgeschlossene Ausbildung mit 2 + war nicht gut genug. Zu Anfang wollte ich ihn abtreiben, brachte das aber nicht übers Herz. Man muss dazu sagen das ich verheiratet bin. Nichts desto trotz blieb dann der Gedanke ihn abzugeben oder bei meinem Ehemann zu lassen und ab zu hauen oder meinen Vater ihn zu geben. Das wurde natürlich nicht besser weil es noch nebenher Stress gab ( Mann verlor Job, Familie hat immer noch das gleiche Bild und interessierte sich nicht für den kleinen bis heute). Mein Mann versuchte sein bestes aber aufgrund Schlafmangel und neuer Situation verfestigte sich das ganze. Es kam halt Frust auf. Weil ich nicht den Luxus hatte das mir jemand ihn mal abnahm (Familie wohnt 100 km weg). Es wurde dann etwas besser als er so gut wie durchschlief. Jedoch hatte ich mir trotzdem Hilfe gesucht bei einer Psychologin. Viel hängt nämlich auch wegen der Vergangenheit damit zusammen das man glaubt man kann das nicht. Ich selbst hatte keine schöne Kindheit mit einer Narzistischen Mutter und weiß eigentlich nicht wie der Hase läuft. Trotzdem hab ich mein Kind geliebt, auch wenn ich zu Anfang dachte das wäre nicht so. Was mir geholfen hat war zu akzeptieren das man nun mal erst nicht mehr das Leben hat wie es war und nicht jeder perfekt als Mutter ist. Dir keiner rein zu reden hat. Aber auch der Gang zur Psychologin. Aktuell pausiert es aufgrund der Eingewöhnung meines Sohnes in der Kita. Aber glaub mir es hilft und es wurde besser als ich mehr Schlaf bekam. Anstrengend ist es trotzdem. Egal ob man alleinerziehend ist oder mit Partner. Es kommen zwar noch Momente wo ich an mir Zweifel wenn er extrem bockt etc. Aber es bessert sich. Wenn deine Familie dir Hilfe anbietet, dann nimm sie an, sei froh das du sowas hast. Ich und mein Mann sind auf uns allein gestellt in der Hinsicht. Ich will dir aber auch nichts schön reden. Diese Depression (hatte schon seit der Kindheit eine) kommt und geht. Sie kommt meist in extremen Situationen hoch, zum Beispiel wenns zahnt oder krank ist. Kritik kommt oder sonst was. Nur wichtig ist sich Hilfe zu holen, egal in welcher Form es dir gut tut. Da solltest du auf dich hören. Den du liebst trotzdem dein Kind, auch wenn es durch die neue Situation schwer fällt das zu zu lassen. Rede mit deinem Hausarzt, such dir ein paar Therapeuten (Wartezeiten variieren hatte auch nzr Glück) oder lass dich bei der Caritas beraten. Der Schritt ist schwer. Aber das kleine Wesen braucht dich und keine fremde Mama.