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Wo bekomme ich Hilfe?

Thema: Wo bekomme ich Hilfe?

Ich bin 50, habe drei Kinder im Teenageralter und mein Mann ist vor einer Weile an Krebs gestorben. Glücklicherweise hat er finanziell für uns vorgesorgt, sodass ich nicht Vollzeit arbeiten muss. Trotzdem bin ich oft sehr kaputt, müde, traurig, ausgelaugt, und frage mich, ob das am Tod meines Mannes und der damit verbundenen Trauer liegt, oder es es "nur" Überlastung ist - oder beides zusammen. Als ich jünger war, litt ich einen Zeitlang an Panikattacken, die dann irgendwann von selbst wieder aufgehört haben. Nun geht es wieder los. Sie kommen aus dem Nichts. Sicher wurden sie auch dadurch wieder ausgelöst, dass mein Partner gestorben ist und ich jetzt die Verantwortung für unsere drei Kinder alleine tragen muss. Aber es gibt auch Dinge, die ich verdrängt habe (zum Beispiel, dass ich eine Zwillingsschwangerschaft abgebrochen habe, bevor ich meine drei anderen Kinder bekommen habe). Was kann ich tun, um für meine drei Kinder eine starke Mutter zu sein, die mit sich selbst im Reinen ist?

von Mimi36 am 10.01.2020, 14:31



Antwort auf Beitrag von Mimi36

Such dir Hilfe, Psychologische Begleitung, Traurrbegleitung (bieten manche Hospize zb auch an), Seelsorge oder Gesprächstherspie, - irgend etwas in diese Richtung. Du hast ein Schicksal zu verarbeiten und das braucht Zeit und vor allem auch die Gelegenheit. Ich stelle mir vor dass dein Alltag dich sehr fordert und so alles andere in den Hintergrund tritt. Sicher wäre eine Therapie da sinnvoll, gerade auch um deine Panikattacken in den Griff zu bekommen. Du musst es nicht aus dir selbst heraus schaffen eine starke Mutter und Frau zu sein! Alles gute!

von ihetdhl am 10.01.2020, 19:13



Antwort auf Beitrag von Mimi36

Hallo Rieke, das tut mir sehr Leid! Ich bin zwar nicht in so einer Situation aber ich kann mir gut vorstellen, dass dein Hauptfokus bisher logischerweise auf deinem Partner und den Ki dern lag. Ich würde mir auch professionelle Hilfe suchen, ich kann man mir aber auch vorstellen, dass du etwas in deinem Leben verändern musst. Ein neues Hobby, renovieren oder auch umziehen. Ich stelle es mir sehr schwer vor, im gewohnten Alltag wirklich abschliessen zu können. Vielleicht hilft da eine Veränderung. In so einem Fall kann man sicherlich auch eine Kur beantragen. Alles Gute für Dich!

von Jumalowa am 10.01.2020, 22:16



Antwort auf Beitrag von Mimi36

Natürlich kannst Du eine Psychotherapie machen, bei Du all Deine Gefühle zur Sprache bringen kannst. Andererseits glaube ich, dass Du vielleicht gerade versuchst, einen allzu großen Aufwasch zu machen. Alles, was in Deinem Leben schwer war oder schiefgelaufen ist, glaubst Du jetzt „aufarbeiten“ zu müssen. Das musst Du vielleicht aber gar nicht. Kein Leben verläuft geradlinig, ohne Fehler oder Sackgassen. Jeder hat Krisen, schwere Zeiten durchmachen oder auch schwere Entscheidungen treffen müssen. Das gehört zum Leben dazu, man muss nicht alles an negativen Gefühlen, Bedauern etc. „wegmachen“ wollen. Dass Du Angstattacken hast, weil Du jetzt allein bist und die Lasten nicht mehr teilen kannst, ist sicher normal und nachvollziehbar. Diese Attacken sind ja - im Gegensatz zu Deinen früheren - äußerlich bedingt, also durch eine einschneidende Erfahrung (sog. exogene Störung). Das ist nicht dasselbe, wie eine endogene Angsterkrankung ohne äußere Auslöser. Deine Angst ist einfach eine Möglichkeit, wie eine Seele reagieren kann auf erschütternde Lebensveränderungen. Eine Psychotherapie ist nicht verkehrt. Noch wirksamer wäre es sicher, Du würdest etwas machen, dass noch tiefer geht. Deine Angst hat ja vielleicht auch etwas zu tun mit fehlendem Vertrauen ins Leben, mit der Sinnfrage, mit Glaubensfragen. Ich persönlich würde die Krise nutzen, um einen inneren Weg zu beginnen. Du kannst z. B. mit Meditation anfangen. Es gibt in jeder Stadt solche Angebote, teilweise bei den Kirchen, bei Familienbildungsstätten, aber auch bei buddhistischen Einrichtungen (man kann auch als Nicht-Buddhist mitmachen, ist für jeden). Meditation hat in Studien vielfach eine angstsenkende Wirkung bewiesen und steigert das Weltvertrauen. Ich glaube, dass innere, tiefe und weltanschauliche Fragen jetzt bei Dir eher beantwortet werden wollen, als äußere oder nur biografische. Für den Einstieg in solche Fragen oder fürs Neugierig-Machen empfehle ich das Buch „Jetzt“ von Eckhart Tolle. LG

von Windpferdchen am 11.01.2020, 10:03



Antwort auf Beitrag von Windpferdchen

Vielen Dank für Eure Hilfe!

von Mimi36 am 13.01.2020, 18:47