Überlastung

Forum Überlastung

Versagt in allen Lebenslagen....

Thema: Versagt in allen Lebenslagen....

Heute kamen endlich die Bestätigungen von den Psychologen zwecks Termin für eine Behandlung das ich nun auf der Warteliste aufgenommen wurde..... 12-24 Monate Wartezeit. Wie soll da jemand denn geholfen werden wenn man gefühlte Jahrzehnte aufn Termin warten muss. Dann drückte mein Mann einen Satz den ich echt mies fand: Wenn das solange dauert dann mache ich für mich und den kleinen dann wohl auch schon mal einen sonst könnten beide zwecks meiner Depression in die Klapse. Worauf hin ich natürlich fragte was das bitte für eine taktloses Kommentar ist. Er stammelte dann nur was von wegen das ich ihn mittlerweile depressiv mache mit meinen Depressionen und er das auch nicht ewig aushalten kann. Ich hab wohl als Mutter, Freundin, Tochter und Ehefrau versagt.... Mache wohl alle krank deswegen. Anscheinend hab ich ihn bald auch verloren und stehe dann da allein mit Kind und nur noch mehr Problemen hier.

Mitglied inaktiv - 11.09.2020, 13:06



Antwort auf diesen Beitrag

Es tut mir wirklich leid, dass du gerade das Gefühl hast, alles läuft schief. Dein Mann hat das nicht so gemeint. Hast du selbst Psychotherapeuten abgeklappert? Oft können die ja Kollegen empfehlen, wenn sie gerade selbst keine freien Plätze haben. Eine schnelle Hilfe wäre eventuell auch möglich bei Diakonie, Caritas o. dgl. Die bieten ebenfalls psychologische Angebote an und oft mit kurzfristigeren Terminen. Oder du googelst, ob dein Bundesland einen übergeordneten Krisendienst mit Hotline hat, hier in Bayern sieht das so aus: https://www.krisendienst-psychiatrie.de/ Alles Gute!

von kanja am 11.09.2020, 13:32



Antwort auf Beitrag von kanja

es ist leider egal was du suchst oder wo du suchst auch die leute an den hotline haben KEINEN ZEITNAHEN TERMIN frei und können NICHT helfen.meine freundin wurde auch abgewimmelt und sie hat sehr sehr sehr viele möglichkeiten wahrgenommen auch angebote mit mutter kind anbindungen usw ... leider wahrheit ich weiss liest sich nicht so prickelnd und kann auch sein das du mal glück hattes . meine freundin eben nicht.und sie hat unterstützung von jugendamt usw in familie und trotzdem kriegt sie keinen platz

von wir2020 am 02.10.2020, 10:27



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, Ich wünsche dir alles Gute und die Hilfe, die du brauchst. Der Kommentar von deinem Mann war sicher taktlos..... aber vielleicht ehrlich? Leider ist es Tatsache, wenn ein Familienmitglied krank ist, leiden in der Regel alle. Es ist nicht selten, dass über kurz oder lang auch die anderen selbst krank werden oder in eine Krise geraten. Natürlich braucht der Betroffene Unterstützung, man darf aber die Angehörigen nicht vergessen. Die leiden mit! Unter der Hilflosigkeit, der Krankheit gegenüber. Denn Druck der Umgebung, stark sein zu müssen, der Laune des Erkrankten , um den sich alles dreht. Ganz ohne bösen Willen sind schon viele Familien dran zerbrochen. Ich drücke euch die Daumen, dass es bei euch besser läuft! Vergiss, neben dir, auch deine Familie nicht. Alles Gute!!! Jannas

von jannas am 11.09.2020, 17:44



Antwort auf diesen Beitrag

Tut mir leid, dass dein Mann so mit dir redet. Aber Tatsache ist, dass man seine Familie nicht ewig als Puffer nutzen kann. Auch dort gibt es Belastungsgrenzen.... Ich habe das in meiner ersten Ehe lange ausgehalten und sage heute ehrlich: das würde und werde ich für keinen Mann dieser Welt nochmal machen. Ich bin dadurch selbst in Depressionen verfallen, hatte Probleme auf der Arbeit und kaum noch ein sozialleben. Diese dauernden Stimmungstiefs erträgt man einfach nicht auf Dauer. Such daher lieber nebenbei weitere Therapeuten und überlege dir, eventuell mal eine stationäre Behandlung anzugehen. Aber genau dieses selbstmitleidige "ich hab überall versagt" ist genau das, wofür man irgendwann kein Verständnis und keine Geduld mehr aufbringen kann. Irgendwann ist einfach Schluss.....

von Meyla am 11.09.2020, 19:57



Antwort auf diesen Beitrag

Du brauchst keine 12 Monate auf einen Termin warten. Telefonier alle Therapeuten ab, auch die, die weiter weg sind. Wenn sie dir absagen, frag nach 2 Monaten trotzdem wieder nach. Ich habe auch grade eine Therapeutin gesucht - hat letztlich 4 Wochen gedauert (habe um die 30 Absagen kassiert) aber jetzt habe ich sogar zwei und kann mir eine aussuchen. Wenn du krankheitsbedingt nicht die Energie hast, dich da hinterzuklemmen, lass deinen Mann das machen.

von Birte0504 am 11.09.2020, 21:01



Antwort auf Beitrag von Birte0504

Der wird mich da nicht unterstützen, muss dort selbst anrufen, das wäre nicht seine Aufgabe und sonderlich viel Auswahl hab ich hier leider nicht. Werde es bei der Kasse ärztlichen Vereinigung probieren und hoffe darüber was zu erreichen und vorallem einen Termin zu bekommen wo ich vorallem ohne Führerschein auch hin komm. Ansonsten muss ich ausharren und hoffen das er das überhaupt mit macht noch solange, denn selbst mein Psychiater sagte 1-2 Jahre Therapie beim Psychologen damit muss ich bei meiner Vergangenheit und allein wegen der Fehlgeburt einrechnen müssen und so wie mein Bauchgefühl momentan ist, nachdem was er sagte, das er das nicht lang noch aushalten wird.

Mitglied inaktiv - 11.09.2020, 21:57



Antwort auf diesen Beitrag

Oh Mann, was für ein doofer Kommentar, auch wenn ich mal annehmen würde, dass er tatsächlich nicht so gemeint war. Folgende Ideen hätte ich noch für dich: 1) auf Therapie.de findest du im Umkreis Therapeuten. Du darfst auch ohne Überweisung mit mehreren gleichzeitig Kontakt aufnehmen und sogar zunächst Gespräche beginnen - letztlich weiß ja erstmal keiner, ob es dann auch zwischenmenschlich passt. 2) Wende dich an deinen Hausarzt, dieser kann - wenn nötig - schon mit einer medikamentösen Therapie beginnen und/oder dich im Zweifel zusätzlich psychiatrisch anbinden. 3) Der Hausarzt hat außerdem die Möglichkeit eine Überweisung mit einem "Dringlichkeitscode" zu versehen. Wenn du mit diesem bei der 116117 anrufst bekommst du schneller einen Termin (evtl. aber etwas weiter weg). 4) Nimm Kontakt mit einer Tagesklinik auf, die haben zwar auch oft lange Wartelisten, führen aber vorher oft "Kennenlern-Gespräche", die dir vielleicht schon mal eine Richtung weisen können. 5) Sei ehrlich mit dir selbst, wenn es ambulant so nicht mehr geht und ziehe rechtzeitig auch einen stationären Aufenthalt in Betracht. Tu dir bitte den Gefallen, dich zeitnah um diesen Teil deiner Gesundheit zu kümmern, denn offensichtlich leidet ihr alle. Ich weiß, dass ist leicht gesagt und in so einer Situation ist Kraft oft Mangelware, aber nimm die 12 Monate bitte nicht als gegeben hin! Du brauchst dich nicht dafür zu schämen und auch, wenn du das gerade nicht glauben kannst: es wird dir wieder besser gehen - unter der richtigen Therapie! Alles Gute!

von Nakarta am 23.09.2020, 18:20



Antwort auf Beitrag von Birte0504

in grossstädten nehmen aber andere praxen keine patienten aus anderen bezirken auf! und viele sind per telefon NIE erreichbar! .da kannst du dich echt glücklcih schaetzen..... hatte ich auch glück aber das sind eben ausnahmen...das war im jahr 2018/2019 lg aus berlin

von wir2020 am 02.10.2020, 10:34



Antwort auf diesen Beitrag

Wende dich doch an die Terminvergabestelle der Kassenärztlichen Vereinigung. Da kannst du den Therapeuten zwar erstmal nicht wählen, aber es gibt viel schneller einen Termin und vielleicht hat man Glück und die Chemie stimmt dann trotzdem. Falls nicht kann man immer noch weitere andere Versuche starten. Es gibt zumindest in NRW scheinbar Vorgaben, dass jede Praxis für diese Zentralvergaben einige Termine freihalten müssen. Diese werden dann oft gar nicht genutzt, während andere Leute über ein Jahr auf einen Platz in dieser Praxis warten... Soll heißen: Es melden nicht nur solche Praxen dort Termine an, in die sonst freiwillig niemand geht. ;-) Alles Gute!

von schneeziege08 am 11.09.2020, 21:57



Antwort auf diesen Beitrag

Nimmst Du denn die Tabletten weiter? Du musst erst einmal stabil sein, bevor Du Dich wieder auf andere einlässt. Aus der Familie kenne ich depressive Menschen. Wenn die in ihrem Tief drin hängen, kann keiner etwas richtig machen. In dem Zustand kannst Du keine Freundschaften schließen. Warte einfach ab, bis es Dir etwas besser geht. Dann kannst Du Kontakte knüpfen. Den Grund für das Verhalten Deines Mannes weiß ich nicht, vielleicht möchte er einfach, dass Du Dein Leben selbst in den Griff bekommst. Es ist für Angehörige sehr schwierig, vor allem, wenn man nichts richtig machen kann.

von Astrid18 am 12.09.2020, 13:58



Antwort auf diesen Beitrag

Schau, auf seine Art hat dein Mann Recht, auch wenn es nicht taktvoll rüberkam. Man wird co-krank, so wie man co-abhängig werden kann. Da muss er durchaus auf sich schauen und auf das Kind. Aber das hat mit deinem "Versagen" nichts zu tun, du versagst da nicht. Er muss auf sich schauen, du auf Dich. Jeder ha da seine Verantwortung. Wenn er dir nicht helfen will ist das schade, aber nicht das Ende der Welt. Frag ne Freundin/Verwandten ob sie helfen können. LG D

von desireekk am 14.09.2020, 03:26



Antwort auf Beitrag von desireekk

Freunde habe ich keine und Familie meinerseits hab ich stellenweise selbst den Kontakt abgebrochen und einige haben keine Lust auf einen depressiven Menschen laut ihrer netten Umschreibung. In der Sache bin ich allein.

Mitglied inaktiv - 14.09.2020, 07:51



Antwort auf diesen Beitrag

Zudem wohnen beide Familien 80-100 km. Da ist es schlecht mit vorbeikommen, helfen und unter die Arme greifen

Mitglied inaktiv - 14.09.2020, 08:27



Antwort auf diesen Beitrag

Ich lese aus dem, was dein Mann gesagt hat, vor allem Hilflosigkeit und Überlastung. Natürlich wäre es schön, wenn er jetzt immer die starke Schulter wäre, an der du dich ausweinen kannst. Aber besser, er merkt jetzt, dass er selbst auch belastet ist, als dass er mit zusammenbricht, weil er sich heldenhaft aufopfert. Jemand hatte dir ja Notfallmöglichkeiten aufgezeigt, wie du die Wartezeit bis zum Therapieplatz überstehst. Ich kenne es selbst, lange auf einen Therapieplatz zu warten, aber auch wenn man diesen Therapieplatz selbst als rettenden Strohhalm sieht, auf den man hinfiebert, wird es ja nicht sofort "gut", wenn man die Therapie beginnt. Auch dann ist noch ein gewisser Weg zu gehen. Deshalb würde ich Überbrückungsmöglichkeiten nutzen und auch versuchen, an körperlichen Sachen zu "drehen", die du selbst in der Hand hast. Auch wenn dir das zu schwierig erscheint. Also vernünftig und gesund essen, einigermaßen regelmäßige Zubettgehens- und Aufstehenszeiten einhalten, jeden Tag raus an die frische Luft und ein paar Schritte gehen, ruhig auch für jeden Tag irgendeine kleine Aufgabe vornehmen. Ist nicht schlimm, wenn es dann nicht klappt, aber wenn es klappt, hast du doch ein kleines Ziel für den Tag erreicht. Was auch helfen kann - auch so ein Standardtipp - ist jeden Abend vor dem Einschlafen auf einen Block oder in ein Tagebuch 5 Dinge aufzuschreiben, die an dem gut waren - und wenn es nur Kleinigkeiten waren. Da wirst du mit der Zeit immer besser drin, wirst sehen.

Mitglied inaktiv - 14.09.2020, 08:58



Antwort auf diesen Beitrag

... inzwischen geschaut, ob es in deiner Umgebung Möglichkeiten gibt?

von kanja am 14.09.2020, 13:47



Antwort auf diesen Beitrag

Gibt es auch regionale Hilfsangebote: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/wo-finde-ich-hilfe

von kanja am 14.09.2020, 14:08



Antwort auf diesen Beitrag

Es ist ganz sicher so, dass eine Therapie nur EIN möglicher Weg ist. Es gibt aber im Leben immer mehrere Wege, um wieder gesund zu werden. Schon als die Psychotherapie noch nicht erfunden war, gelang es Menschen, körperlich oder seelisch wieder heil zu werden. Was bei Dir auffällt ist das, was man „erlernte Hilflosigkeit“ nennt. Du wartest ein bisschen darauf, dass jemand anders kommt und Dich „gesund macht“. Dies wird auch deutlich, wenn Du (sorry) Dein Selbstmitleid pflegst und schreibst, Du habest überall „versagt“ als Mutter, Tochter, Ehefrau. Solche Sätze schaden Dir und haben keinen Nutzen – auch nicht für Dein Kind oder Deinen Mann. Diese passiv-trotzige Opferhaltung passt eher zu einem kleinen Mädchen, aber nicht zu einer erwachsenen Frau. Versuche, sie loszulassen, dies ist nicht der Weg! Die „Aufarbeitung“ der Kindheit nutzt depressiven Menschen oft wenig. Das in die Gegenwart-Holen schlimmer Erfahrungen sorgt oft eher dafür, dass es Betroffenen noch schlechter geht. Man pflegt und „gießt“ diese üblen Erfahrungen ausgiebig, so dass sie auch in der Gegenwart wieder ihre schädliche Wirkung entfalten. Es gibt längst Kritiker auch inh. der Psychologie, die das Wühlen in der Vergangenheit für eine bald überholte Methode halten. Es ist sinnvoller zu schauen, was man JETZT tun kann, um vorwärts leben zu können und wieder Zuversicht zu haben. Während Du auf einen Therapieplatz wartest, kannst Du schon selbst neue Wege und Sichtweisen ausprobieren. Frage Dich zum Beispiel, was Du als Kind gern getan hast, so richtig mit Freude. Egal was es ist, versuche mal, ob Du das in die Jetztzeit holen kannst (Dinge basteln, auf Holzstapeln balancieren, Steintürme bauen, an einem Bach spielen - egal was). Frage Dich auch, welchen Beruf Du ursprünglich machen wolltest. Auch das gibt wertvolle Hinweise darauf, was Dir eigentlich gut tut und was Du brauchst, um glücklich zu sein. Du kannst diesen alten Traum vielleicht nicht 1:1 umsetzen, aber auch er gibt einen Hinweis auf die richtige Richtung. Oft ist es auch wichtig, sich zu fragen, ob man sich in seinem Körper wohlfühlt. So haben Studien gezeigt, dass mäßiges Joggen ebenso gut gegen Depressionen hilft wie Medikamente. Es werden „Glückshormone“ freigesetzt, man hat wieder Energie und fühlt sich gut. Man muss hier nicht ehrgeizig sein, ein bisschen alle paar Tage reicht anfangs schon aus. Lies auch mal den Bestseller „Jetzt“ von Eckhart Tolle. Er war auch depressiv, bis er eine ganz besondere Erfahrung machte. Ein Buch, das vielen Menschen schon eine völlig neue Tür geöffnet hat. Einfach mal lesen und gucken, was passiert. Wenn ein Mensch für sich den richtigen Weg gefunden hat, wieder weiß, wo er lang muss, um zufrieden zu sein, ist das oft effektiver als jede Psychotherapie. LG

von Hexhex am 14.09.2020, 09:09



Antwort auf Beitrag von Hexhex

Ich stimme dir in Teilen zu, wobei ich mir an Eckhart Tolle bisher die Zähne ausgebissen habe - kann aber auch daran liegen, dass sich das als Einschlaflektüre nicht eignet. Was ich aber ergänzend noch schreiben wollte: Oft ergeben sich auch depressive Persönlichkeiten nicht nur aus dieser "erlernten Hilflosigkeit" heraus, die weit verbreitet ist, sondern auch aus dysfunktionalen Familien - dysfunktional in dem Sinne, dass entweder alle nur "funktionieren" und einfach keine Sensibilität für die "Befindlichkeiten" von Kindern und Heranwachsenden vorhanden sind, sodass Gefühl wie Angst, Trauer oder Wut einfach keinen Platz im Alltag der Herkunftsfamilien hatten. Oder weil jeder mit seinem eigenen Leid und Überleben so beschäftigt war und ist, dass keine Kraft mehr für andere da ist. Wo ich dir eindeutig Recht gebe: Es hilft nicht, den Blick immer leidend nach außen und zurück zu werfen. Weil es nicht hilft, sich immer nur mit dem zu beschäftigen, was man eigentlich loswerden will. In jedem Fall ist es gut und wichtig, eigene Strategien zu entwickeln, sich aus dem Sumpf zu ziehen. Und sich, wie ich oben schon schrieb, nicht zu sehr an den "Strohhalm Therapieplatz" zu klammern.

Mitglied inaktiv - 14.09.2020, 10:51



Antwort auf diesen Beitrag

Also ich kann dir ein wenig von meinen Erfahrungen berichten. Ich war an Burnout erkrankt und war auf dem Weg dahin soooo schlimm zu meinem Mann gewesen, dass ich im Nachhinein dankbar bin, dass er mich unterstützt hat und nicht verlassen hat. Was ich damit sagen will: dass es für den Partner auch extrem belastend ist. Man hat allerdings dafür irgendwann kein Auge und ist nur noch mit sich selbst und der eigenen Genesung beschäftigt (was irgendwo auch richtig ist). Ich würde die Aussage deines Mannes nicht so negativ auffassen, sondern eher als ein „Hilfe mich gibt es auch noch“ Ich habe damals etliche Psychologen abtelefoniert oder angeschrieben mit dem Resultat, dass ich keinen hatte. Ich könnte und wollte nicht warten, bis ich jmd finde, sondern wollte das Beste aus der Situation machen. Es gibt, wie einige schon geschrieben haben, diverse Hotlines. Burnout, Suizid, Depressionen etc. Was mir jedoch geholfen hat, war, dass ich mit Freunden darüber gesprochen habe. Man fühlt sich bei so einer Diagnose wie ein absoluter Versager, aber ich kann dir nur sagen, dass man es nicht ist. Wir sind alle Menschen mit ihren Belastbarkeitsgrenzen und Schwächen. Ich war wahnsinnig überrascht, wie verständnisvoll und motivierend meine Freunde und sogar eine Arbeitskollegin waren. Reden hilft unwahrscheinlich, vor allem, weil es noch eine Weile bis zu deiner Behandlung dauert. Was du tun kannst: Psychologen, die nicht von der Kasse bezahlt werden, haben meist nicht so eine lange Warteliste, Meist ist das Erstgepräch auch kostenlos. Vielleicht machst du das einmal, evtl auch einen Selbstzahlertermin. Ich denke, das wird dir bereits ein großes Gefühl der Hilfe und des Fortschritts geben. Es steht und fällt alles mit dir und deiner Motivation und deinem Drang etwas zu ändern, denn nur du hast in der Hand, dass sich etwas ändern kann. Jede Therapie ist nur ein unterstützendes Mittel. Ich kann total gut nachvollziehen wie es dir geht und wünsche dir alles Gute, Der Weg in die Gesundheit wird super schwer werden und sich wie ein Kampf, du gegen den Rest der Welt anfühlen, aber auch wenn es schwer ist, es lohnt sich und du kannst es!! Ganz liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 16.09.2020, 17:35



Antwort auf diesen Beitrag

Huhu, wie schon jemand anders schrieb - Bewegung an der frischen Luft ist sehr wirksam gegen Depressionen. Kann ich auch aus persönlicher Erfahrung bestätigen... Du kannst anfangen mit regelmäßigen Spaziergängen mit Kinderwagen, wenn Du magst, steigerst Du das Schrittempo zum Walken, oder gehst zum Joggen über. Vielleicht gibt es bei Euch ja sogar auch Programme wie "Fit mit Baby" oder so, bei der eine Gruppe so etwas und auch gezielte Übungen mit Baby regelmäßig macht. Wenn nicht, versuche vielleicht über einen Aushang im Supermarkt oder übers Internet jemanden zu finden, der mitmacht. Dann macht es noch mahr Spaß. Aber auch alleine bzw. mit Kind geht es natürlich ;-). Es muss natürlich nicht spazierengehen oder laufen sein, auch radfahren oder andere Sportarten gehen :-). In Fitnessstudios gibt es manchmal eine Kinderbetreuung, bei Euch auch? Probiere aus, was Dir am besten gefällt, aber probiere, Dich jeden Tag regelmäßig, am besten draußen, und am allerbesten mit einer anderen Mama zusammen, zu bewegen. Alles Gute!

von zweizwerge am 18.09.2020, 00:40



Antwort auf diesen Beitrag

Tja, das ist unser heruntergewirtschaftetes Gesundheitssystem. Bedanke Dich bei Merkel und dem heißen Jens. Ich kenne einige, denen es genauso geht wie Dir und halte diese Zustände für absolut unmenschlich. Die Wartezeiten sind eine Frechheit. Dein Mann ist einfach auch überfordert. Versuche, es ihm nicht übel zu nehmen. Und das Versagen liegt ganz sicher nicht auf deiner Seite. Bitte zieh dir den Schuh nicht an!

von stella_die_erste am 21.09.2020, 15:40



Antwort auf Beitrag von stella_die_erste

Es ist schön das du dich um einen Therapieplatz bemühst und dir Hilfe suchst. Ich habe selbst zwei mal eine Therapie gemacht...... Aber was soll ich sagen, die Enttäuschung war groß, da es mir einfach nicht geholfen hat.................... Ich kann dir nur sagen, nimm dich jetzt erstmal genauso an wie du bist, es ist okay man darf auch schwach sein. Übernim die Verantwortung für dein Leben. Die " Opferhaltung" kenn ich nur zu gut, es ist halt einfacher anderen und sich selbst die Schuld zu geben. Arbeite an deiner Selbstliebe. Wenn es mit der Verhaltenstherapie klappt ist das wunderbar. Mir zum Beispiel hat die Transformationstherapie sehr geholfen. Google das mal........ Ich hab auch Angefangen zu Meditieren, am Anfang fand ich das lächerlich, aber es ist unglaublich wie es mir geholfen hat................... Alles Gute vom besten

von kamut am 21.09.2020, 23:14



Antwort auf diesen Beitrag

Vielleicht liest Du das ja noch: Hast schon gute Tips bekommen. Noch etwas: Körperliche Betätigung ist extrem wichtig. Spazierengehen. Sport treiben. Yoga oder Entspannungsübungen. Trinken ist wichtig. Zu wenig Trinken schlägt auch auf die Stimmung. Regelmäßig etwas essen auch wenn kein Appetit. Unterzucker schlägt auf die Stimmung. n einer Depression neigt man dazu. mehr oder weniger unbewußt. Alle anderen wegzustoßen. Verständlihc weil man mit sich selber nicht zurecht kommt. Aber man DARF deswegen nicht nur mit Verständnis rechnen. Depressionen sind "allumfassend". Du leidest und Dein Partner selbstverständlich auch. Wenner mal frustriert reagiert ist das menschlich. könnte ein Anreiz für dich sein aktiv zu werden. Siehe oben. Man neigt in Depressionen ALLES gegen sich aufzufassen. ich Denk nicht dass Leute es so formulieren dass sie keinen Bock auf Deine Depressionen haben.das ist vielleicht nur Deine Interpretation. in deiner Situation. Du meinst du hast versagt. bedenke: du KANNST etwas mahcen. kannst selber aktiv werden. Und dieses allumfassende Selbstmitleid und das Suhlen darin... da kann man und muss man versuchen sich aktiv rauszuziehen. Denkspiralen in Gedanken lautes "STOP" zurufen und mit etwas anderem AKTIV beschäftigen. . Braucht Übung. Aber mit der Zeit funktioniert das.

Mitglied inaktiv - 24.09.2020, 08:38



Antwort auf diesen Beitrag

Vielleicht hat dein Mann das auch frustriert als Hieb gegen diese schlechte Verteilung der Termine gemeint und gar nicht gegen dich. Taktlos war es natürlich, keine Frage. Sag ihm doch, dass du wegen solcher Bemerkungen Angst hast, dass er dich verlassen wird, bevor du deine Depressionen in den Griff bekommen kannst. Vielleicht hast du ja auch Glück, und du kannst bei einem Psychologen vorzeitig nachrücken. Es kommen ja nicht alle Patienten mit jedem Therapeuten klar und da werden wieder Plätze frei.

von Esmeralda am 04.10.2020, 21:49