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Schwer Erkrankt , Umfeld hat aber nur Mitgefühl mit meinem Partner

Schwer Erkrankt , Umfeld hat aber nur Mitgefühl mit meinem Partner

Tobecontinued

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Hallo zusammen, Meine Aussage oben fasst eigentlich schon alles zusammen…. Ich bin leider schwer erkrankt , verheiratet und wir haben mehrere Kinder. Leider habe ich das Gefühl das unser Umfeld hauptsächlich Mitgefühl mit meinem Mann hat , weil er eine kranke Frau hat . Ich bekomme oft mit wie gesagt wird zu meinem Mann „ es ist bestimmt nicht leicht für dich - es tut mir sehr leid“. „ „ oder das ist bestimmt eine große Belastung für dich“ „wow wie du das alles schaffst…“ Ich bekomme nur zu hören „gute Besserung“ „Ruh dich mehr aus“ Seit der Erkrankung hat sich für meinen Mann nicht viel geändert - er arbeitet weiterhin wie gehabt und übernimmt jetzt auch nicht mehr Aufgaben als vorher (mal Grschirrspühler ausräumen ) Ich habe meine sehr gut laufende Selbstständigkeit stark runter gefahren , damit ich Zeit habe für die Behandlungen und arzttermine und auch den Haushalt, da ich jetzt nicht mehr so schnell machen kann wie früher …. Ab dem Nachmittag bin ich nach wie vor alleine für Haushalt, Hof und Kinder zuständig . Ich bin Diejenige die Schmerzen hat und sich unangenehmen Behandlungen unterziehen muss … Warum ist das so ? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht ? Oder ist es nur bei mir so ? Liebe Grüße


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von Tobecontinued

Das Umfeld sieht nicht, wie ihr euch mit der Krankheit organisiert. Die haben das Bild vom treusorgenden Mann im Kopf, und dein Mann scheint dem ja auch nicht zu widersprechen. Fordere die Hilfe die du brauchst. Es kann nicht alles zu deinen Lasten gehen. Ihr müsst darüber reden, wie ihr die Zeit zur Genesung gemeinsam gestaltet. Dein Mann muss Aufgaben übernehmen, damit deine Selbstständigkeit nicht den Bach runter geht.


Sille74

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@ AP: Es ist ja nicht so, dass Dein Umfeld schweigt. Die Leute äußern sich ja, wünschen Dir alles Gute, zeigen Mitgefühl. Aber offensichtlich geht das Umfeld davon aus, dass Dein Mann Dich jetzt massiv entlastet und ganz viel von Deinen bisherigen Aufgaben übernimmt. Ehrlich gesagt würde ich persönlich auch erwarten, dass es so wäre ... Ich finde, auch wenn es sich hart anhört, Dein Mann ist das Problem und nicht das Umfeld und richtig schxxx finde ich, dass Dein Mann auch noch die "Huldigungen" entgegennimmt, ohne das richtig zu stellen. Er könnte doch irgenderwas in die Richtung saagen, dass Du totyl tapfer bist, immer noch Deine Aufgaben wahrnimmst ... Rede mit Deinem Mann! Ich würde ihm zum ejnen sagen, dass ich mehr Unterstützung brauch, zum anderen aber auch, dass ich es schxxx finde, dass ER sich bemitleiden lässt, obwohl er kaum was macht.


Sille74

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Ich wünsche Dir natürlich alles Liebe umd Gute !


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Sille74

@Sille: Sehe ich auch so.


Astrid

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Sei erstmal feste gedrückt! Weißt du, wie wir die Sache finden, ist ja eigentlich egal. Wichtig ist, dass DU nicht zufrieden bist damit, wie das Umfeld und auch Dein Mann reagiert. Von daher wäre mein Rat: Mund aufmachen! Nicht still leiden, davon hat niemand etwas. Ruhig den Bekannten sagen, was Du auch hier geschrieben hast. Und Deinen Mann mal in den Hintern treten, und zwar ruhig lautstark, wenn er Dich nicht mehr als bisher unterstützt. Leise leiden ist Mist. Sage, wie‘s ist. Du musst nicht bequem sein, und Du solltest auch kein Opfertierchen sein. Sei offen, klar und unbequem. LG und eine gute (und möglichst rasche) Besserung für Dich!


Pamo

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Erst mal gute Besserung an dich. Darf ich fragen, um welches Umfeld es sich handelt? Bei Nachbarn, Bekannten, Verschwägerten: geschenkt. Aber was ist mit deinen persönlichen Freunden - wie reagieren die? Ggfs. würde ich sie darauf ansprechen.


Frida19

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Hallo, mal ein paar Fragen: Sieht das Umfeld, wie schlecht es Dir geht? Oder ist das eher unsichtbar? Heißt weiß Euer Umfeld "nur", dass Du erkrankt bist, kann das aber nicht sehen? Das könnte ein Grund sein, warum sie nicht auf Dich zukommen. Ein anderer Grund könnte sein, dass sie nicht wissen, wie sie mit Dir umgehen sollen. Berührungsängste. Angst, etwas Falsches zu sagen. Es mit dem, was sie sagen "noch schlimmer" zu machen/ Dich zu verletzen. Ich würde Dir raten, auf die Menschen, die Dir wirklich nahe stehen, offen zuzugehen und ihnen zu sagen, was Du Dir wünschst. Sei Dir dabei allerdings klar, dass nicht immer alle Wünsche erfüllt werden! Manche Menschen können mit solchen Situationen generell nicht umgehen, weil es ihnen ihre eigene Verletzlichkeit vor Augen führt oder weil ihnen generell die nötige Empathie fehlt. Aber Du wirst so sicher die eine oder andere positive Rückmeldung erfahren -- vielleicht auch an Stellen, wo Du sie am wenigsten erwartest. Alles Gute Dir.


Anni3

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Ich kenne das - als ich schwer krank war, wurde auch ständig mein Mann bemitleidet, der aber einfach weitergearbeitet hat wie vorher - um die Kinder habe ich mich weiter gekümmert und wenn ich mal Hilfe brauchte, sprangen die Omas ein. Mir tut es sehr leid, dass es dir auch so geht, ich weiß, wie einen das fertigmacht, wenn man ständig als die Schwache, Kranke gesehen wird, die ihren Mann nur belastet - obwohl man die Starke ist, die auch schwer krank noch alles gibt.


Streuselchen

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Hallo, also erstmal alles Liebe und Gute für dich und dass du dich wieder gut erholst und gesund wirst. Zu deiner Frage: Ich denke Mal - so meine Erfahrung - viele Menschen trauen sich nicht, dich anzusprechen oder zu fragen. Bei vielen schwingen vielleicht auch Hemmungen mit so wie "über Krankheiten redet man nicht" oder "man kann doch den ) die Kranke so was nicht fragen". Bei vielen kommt auch noch Scheu hinzu, weil sie nicht wissen wie sie mit dem Kranken umgehen sollen und wie sie sich jetzt verhalten sollen. Oft auch Unsicherheit etwas Falsches zu sagen, könnte ja peinlich werden und wer weiß wie der Kranke dann reagiert. Ganz oft auch: Von Krankheiten will ich nichts wissen, nichts sehen und nichts hören. Am Ende bekomme ich auch so was. Also Furcht mit Aberglaube gepaart. Und bloß das Thema X gegenüber dem Kranken nicht ansprechen, damit ich nicht um Hilfe oder Unterstützung gebeten werde. Dann lieber den Partner loben, wie toll er alles meistert. Die normale Reaktion des Partners ist doch meistens, dass er sich in Lob und Wohlwollen sonnt und um die Lorbeeren weiter zu polieren... garantiert nicht um Hilfe nachfragt. Also Ziel erreicht und das Umfeld bleibt erleichtert aussen vor. Sprich doch Mal mit deiner Krankenkasse! Müsste dir nicht eine Haushaltshilfe zustehen? Kenne mich damit leider nicht aus, aber frag Mal nach. Nimm jede Hilfe in Anspruch, die du kriegen kannst. Du brauchst deine ganze Energie um gesund zu werden. Aber ganz ehrlich: Ich glaube, ich würde platzen, wenn ich solche Sprüche mitbekäme! Friss nichts in dich rein. Das macht auch krank. Und rede mit deinem Mann! Es kann doch nicht sein, dass du schwer krank bist und nur du deinen Job herunterfährst und er macht weiter wie bisher!? UND du versorgst weiterhin Haus, Kinder und Hof (Tiere?) ... so als ob nichts wäre. Er sollte dir jetzt helfen! LG Streuselchen


3wildehühner

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Ich selber bin chronisch erkrankt und oft ist es Hilflosigkeit der Außenstehenden , die dazu führt, dass jemand Krankes nicht direkt angesprochen wird. Du musst nicht schreiben, was du hast, aber meiner Erfahrung nach hängt die Reaktion anderen Menschen durchaus von verschiedenen Faktoren ab: - Lebensbedrohlich - dauerhaft behindert - körperliche und/oder geistige Einschränkungen - optisch sichtbar - plötzlich oder schleichend - Umgang des Erkrankten und der Familie mit der Krankheit- offensiv oder defensiv Ich wünsche dir gute Besserung und hoffe inständig, dass du keine lebensbedrohliche Erkrankung hast!!!


linghoppe.

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Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

du solltest ganz offen zu deinem Mann sagen, du leidest an der Karnkheit du musst Kraft haben für dich ist es Balastend.. und es ist nicht leicht für MICH!! Für dich hat sich wenig verändert, aber für mich schon . Ich muss zu Behandlungen und Arzttermine und das meiste im Haushalt erledigen, den Hof und die Kinder.. kümmere ich mich am meisten Und die Menschen haben Achtung mit Dir... wie du das schaffst.. Und Ich ??? sag Ihm das , warum er das nicht den Personen sagt, das ICH die bin , die Kraft braucht... und Hilfe,,, wenn sie viel Mitleid mit deinem Mann haben ich wünsche dir viel Karft


Lavendel79

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Wir haben auch jemanden, der seit Jahren schwer erkrankt ist, im Rollstuhl sitzt usw. Diese Person jammert aber schon seit ich sie kenne, seit fast 30 Jahren... also schon vor irgendeiner Erkrankung, das Leben war für sie immer am furchtbarsten. Alles war immer schlimmer als bei anderen, wenn man selbst etwas erzählt, hat sie dieses Problem immer genauso nur schlimmer und dazu dann ja noch die schwere Erkrankung. Egal welches Thema aufkommt, immer kommt dann direkt oder unterschwellig, dass solche Dinge ja aufgrund der Erkrankung nicht gehn , nicht mehr bezahlbar sind weil ja nicht mehr so gearbeitet werden kann. Dazu auch immer der Satz, dass kein Familienmitglied wegen ihr in irgendeiner Form leiden muss , sie macht alles und noch viel mehr und ... irgendwie denkt sie, sie unterstützt andere eher indem sie mit ihnen redet weil sie ja Zeit hat. Dabei ist ein Gespräch mit ihr eher sicher nicht nur für mich sondern für jeden eine große Herausforderung, keine Hilfe. Ihrer Meinung nach bekommt der Mann auch zuviel Aufmerksamkeit und Bedauern. "Er lebt doch sein Leben wie davor". Dabei ist es eben auch für den Mann eine riesige Einschränkung. Er hat sich sein Leben bestimmt anders vorgestellt . Jeder kleine Ausflug muss genau geplant werden, kann jederzeit wieder ins Wasser fallen wenn es gesundheitlich nicht geht. Es hängt sehr viel an ihm, was sie gar nicht sieht/sehen will. Nicht zuletzt auch die finanzielle Verantwortung. Dazu diese wirklich depressive (zwar oft aufgesetzt fröhliche aber dennoch tief dunkle) Stimmung im Haus. Es gibt genug Partner, die irgendwann dann doch ausbrechen aus der Situation, ich finde es gehört auch Dankbarkeit dazu, dass der Partner bleibt - auch wenn es in der eigenen Situation schwierig ist, dankbar zu sein. Wenn Du das Gefühl hast, Dein Partner beteiligt sich zu wenig am Haushalt, dann sag ihm das. Bevor Du Deinen Job reduzierst oder gar aufgibst muss erst das Thema Haushalt besser verteilt werden. Sonst fällst Du in ein mentales Loch, aus dem Du nicht mehr herauskommst. Natürlich kenn ich Dich nicht und weiss nicht, ob diese Erfahrung irgendwie auch auf Dich zutreffen könnte, aber wer sich ständig selbst bemitleidet - wenn auch in der unterschwelligsten Form- der bekommt kein zusätzliches Mitleid mehr. Oder zumindest ihrer Meinung nach nicht genug. Das ist auch nicht böse gemeint. Wenn ich in so einer Situation wäre, würde es mir sicher genauso schwer fallen bzw ich könnte nicht immer fröhlich und positiv strahlen und immer tapfer und zuversichtlich sein. Bzw ich war auch schon in so einer Situation. Das ist dann aber fürs Umfeld anstrengend und die wenigsten schaffen es dann auch noch, offen ihr Mitleid auszudrücken. Vielleicht fällt es dem Umfeld auch leichter, sich mit dem Partner zu identifizieren und sich diese Seite vorzustellen und hier emphatisch zu sein. Sich mit jemandem zu identifizieren / seelisch zu spiegeln, der schwer erkrankt ist, tut keiner, will keiner. Dir auf jeden Fall gute Besserung, ich hoffe, es ist eine Erkrankung, die auch wieder komplett verschwindet oder zumindest Dein Leben nicht einschränkt. Achte auf Dich, auf Deine finanzielle Unabhängigkeit, Deine Freunde, Hobbys ... gib nichts davon auf wenn es Dir wichtig ist. Für unwichtige Dinge wie Haushalt hol Dir Hilfe. Mann oder über Krankenkasse. Bleib dran, bleib stark.


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Tobecontinued

Weil Männer für alles gelobt werden, was bei Frauen selbstverständlich ist. Und Frauen einfach immer wie selbstverständlich zurück zu stecken scheinen. Es ist keine sehr gute Idee, das Einkommen für den Haushalt zu reduzieren. Da muss der Mann mehr ran! Der scheint Dich sehr im Stich zu lassen! Ich würde mit ihm reden - und den Haushalt und die Kinderbetreuung sehr genau und gleichwertig aufteilen.


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von kirshinka

Und bei den Kommentaren des Umfeldes würde ich auch platzen - Erstens muss der Mann das klar stellen und du darfst da ruhig auch einiges dazu sagen und das Bild korrigieren!


FitFunPower

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Gute, schnelle Besserung und volle Genesung wünsche ich dir als erstes. Als zweites wünsche ich dir, dass du die Kraft und den Mut findest den Mund aufzumachen . Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Also sag frei heraus, was dir nicht gefällt. Ansonsten sie du dir selbst die beste und treueste Freundin. Wenn du dich verwöhnen lassen magst, dann lass dich verwöhnen.


tonib

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Antwort auf Beitrag von Tobecontinued

Puh, das tut mir leid. Ich fühle mich gerade etwas ertappt, weil es bei uns eher umgekehrt ist und ich auch nie sage, dass ich eigentlich gar nicht so doll betroffen bin und mein Mann ganz schön die Zähne zusammenbeißt. Vielleicht sollte ich da mal drüber nachdenken....