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Plötzlich 2 Haushalte

Thema: Plötzlich 2 Haushalte

Hallo zusammen, Ich bin 28 Jahre alt und habe im Februar meine Tochter entbunden. Danach sind wir umgezogen, in unser Haus welches wir über ein Jahr lang saniert haben. Leider ist meine Mama Anfang Juni ganz plötzlich und unerwartet im Alter von 55 Jahren verstorben. Seitdem drehe ich mich eigentlich nur noch im Kreis. Ich habe noch einen Vater, der pflegebedürftig und zudem noch Alkoholabhängig ist. Er könnte zum Teil noch vieles selbst machen, hat sich aber all die Jahre mehr oder weniger ausgeruht, und hat meine Mutter alles machen lassen. Es war bequemer für ihn, wenn ihm alles vor die Füße getragen wurde, Bewegung war für ihn ein Fremdwort und dementsprechend ist er nun in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Dann habe ich noch einen älteren Bruder, der mit im Haus meines Vaters wohnt. Er hat keinen Führerschein, hat sich aber auch nicht weiter darum gekümmert. Da er sich auch immer darauf verlassen hat, dass Mutti sich um alles kümmert. Eben alles total unselbstständig. Meine Mutter hat alles mitgemacht, nur um Ruhe zu bewahren. Nun ist meine Mutter aber nicht mehr da. Ich habe zu meinem Vater nie so das super Verhältnis gehabt. Unter anderem auch, weil er meine Mutter oft noch beschimpft hat, obwohl sie alles gemacht hat. Meine Mama hat oft geweint, wenn sie bei mir zu Besuch war. Sie hat leider kein schönes Leben gehabt. Nun ist es so, dass mein Vater verlangt, dass ich alles mache. Er will jede Woche einkaufen, es reicht ihm nicht, wenn er einen Zettel schreibt und ich es mitbringe. Er will jedes Mal mitkommen und dadurch dauert der Einkauf jedes Mal 3 Stunden. Dazu kommt noch der zusätzliche Fahrtweg, da wir nicht im selben Ort wohnen. Dann lädt er jedes mal das ganze Auto mit seinen Bierkisten voll, so dass kein Platz mehr für meinen Einkauf ist und ich extra nochmal los muss. Dann soll ich bei ihm putzen, den ganzen Papierkram erledigen. Dann Friseurbesuche, Arztbesuche usw. Ich weiß nicht mehr wie ich alles schaffen soll, ich habe selber eine Familie, ein Haus, einen Garten. Zudem ein 5 Monate altes Baby. Bei meinem Vater ist es so, dass alles nach seinem Kopf gehen muss, er fragt auch nicht wann es mir mal passt. Er setzt voraus, dass ich mich jetzt um ihn kümmere und zwar dann wenn er es sagt. Weil ich bin ja nur das Kind und habe mich gefälligst um die Eltern zu kümmern. Es ist auch von den beiden niemand in der Lage, sich um das Grab meiner Mutter zu kümmern. Daher habe ich das jetzt auch noch. Dann habe ich noch eine Oma (die Mutter meiner Mutter), die im Pflegeheim ist. Seitdem dem Tod meiner Mutter bin ich nun auch die erste Ansprechpartnerin für sie. Wir telefonieren jeden Tag mindestens eine Stunde und besucht werden möchte sie natürlich auch. Ich weiß nicht mehr, wie ich das alles schaffen soll. Ich habe das Gefühl, dass ich gar nicht richtig trauern kann, weil ich ständig nur für andere funktionieren muss. Ich habe Angst dass ich mich nicht richtig um mein Kind kümmere und die schönste Zeit verpasse. Wie soll es werden wenn meine Elternzeit rum ist? Ich kann mich doch nicht um alles und jeden kümmern. Der Tag hat schließlich nur 24 Stunden. Manchmal frage ich mich womit ich das alles verdient habe.

von Cheesecake91 am 17.07.2020, 14:11



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Zitat: "Meine Mutter hat alles mitgemacht, nur um Ruhe zu bewahren." Und jetzt kopierst Du Deine Mutter und machst ebenfalls alles mit. Ich weiß, daß ich gut reden habe und die Durchführung richtig, richtig hart ist, aber es ist die einzige Lösung: TU ES NICHT! GRENZ DICH AB! Tu das, was Deine Mutter (leider) nicht getan hat: Sag "Nein"

von Strudelteigteilchen am 17.07.2020, 14:53



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Ich Frage Mal ganz Provokant möchtest du so enden wie deine Mutter????? Dein Bruder ist erwachsen, soll er in die Gänge kommen , deinem Vater würde ich sehr klar machen das du gerne bereit bist einzukaufen aber nur nach Zettel und nur einmal die Woche. Aufräumen und putzen kann dein Bruder oder eine Haushaltshilfe ( dann wird das Pflegegeld halt nicht komplett versoffen) . Bei Terminen bist du gerne behilflich, nach Absprache, es gibt auch Friseure die zu einem nach Hause kommen so als Beispiel Wenn sie darauf nicht eingehen, zieh dich zurück

von misses-cat am 17.07.2020, 15:02



Antwort auf Beitrag von misses-cat

Sehr gut! Stimme ich 100% überein! Lass Dir von den beiden nicht Dein Leben diktieren!

von Mommy2be8.17 am 17.07.2020, 15:14



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Grenze dich ab. Du hast deine Familie und dein Leben. Es gibt für mich von außen keinen erkennbaren Grund, warum du deinem Vater und deinem Bruder dienen (nichts anderes ist es) solltest! Das sind zwei erwachsene Männer, die sich selbst um ihr Zeug kümmern können. Deshalb: Klare Ansage! "Kann sein, dass Mama das gemacht hat. Ich mache das nicht. Ich habe selbst Familie und keine Zeit, euch noch zu bedienen. Um euren Haushalt müsst ihr euch selbst kümmern." Wenn du helfen willst, musst DU selbst entscheiden können, wie. Sonst gibt es keine Hilfe. Bleib stark. Alles Gute!

von SybilleN am 17.07.2020, 16:36



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Warum machst du jetzt die neue Mutter, von we du selbst sagst, ihr leben war nicht schön? Da sie auf DICH angewiesen sind, kannst du auch die Regeln machen. 3 Stunden einkaufen? Da ist keine Zeit für. Entweder geht das schneller oder du hilst nur den Zettel und fährst ohne ihn. Alkohol würde ich persönlich gar nicht mit helfen zu besorgen. Wir haben einen Alkoholiker in der Familie, dem ich schon ab und an beim Einkaufen helfe. Aber sprit hole ich nicht, damit muss er klar kommen. Oder selber aktiv werden. Putzen? Da ist ein junger Mann im Haus, der kann das machen. Papiere ebenfalls. Damit hast du genug Aufgaben für 2 unselbstständige Männer übernommen. Du kaufst ein, machst das Grab und kannst beide 1x die Woche zu eurer Oma mit nehmen. Dein Bruder kann genau so mit der armen alten Frau sprechen. Dazu würde ich mir ein Headset kaufen. Dann kannst du telefonieren und hast die Hände frei. Wenn dein Vater sooooo eingeschränkt ist, muss er einen pflegegrad und ambulante Hilfe beantragen. Die kaufen auch ein oder putzen.

von Meyla am 17.07.2020, 18:12



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

"Ich habe Angst dass ich mich nicht richtig um mein Kind kümmere und die schönste Zeit verpasse." Da sagst du selbst, was eigentlich im Zentrum deines Lebens stehen sollte. Dein Kind, deine eigenen Bedürfnisse, dein Mann. Das ist deine Gegenwart, da sollte deine Zukunft liegen. Wenn du dich zu sehr mit den "Geistern" deiner Vergangenheit beschäftigst, mit Menschen, die giftig für dich sind - wie deinem Vater und deinem Bruder - krallen sie sich deine Zukunft! Sag dich JETZT los, bevor es sich einschleicht, zementiert, dass du alles machst. Bitte sag dich los, deinem Kind zuliebe. Das leidet, wenn du ausgebrannt bist. Dein Vater und dein Bruder sind erwachsen. Du bist NICHT verantwortlich für sie! Was sagt denn dein Mann dazu? Würde er dich im Ablöseprozess unterstützen?

von InmeinemkleinenApfel am 17.07.2020, 18:26



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Ich habe jetzt die Kommentare nicht alle gelesen und sollte ich mich nur wiederholen, bitte entschuldige! DIE ZEIT MIT DEINEM KIND BEKOMMST DU NIE NIE WIEDER ZURÜCK! Lass dir das nicht nehmen, du wirst es sonst irgendwann bitterlich bereuen! Ein Kind ist das zauberhafteste was es auf der Welt gibt und gerade jetzt braucht es dich uneingeschränkt, um bei dir immer das Urvertrauen zu finden, welches es für eine gesunde Entwicklung braucht. Es wäre nicht fair, wenn du ihm (wegen zwei unfähigen erwachsenen Männern!!!) nicht die Zeit schenken könntest, die ihr beide (!!) miteinander braucht und genießen könnt! Es ist so eine wunderschöne Zeit, lass sie dir nicht nehmen!

Mitglied inaktiv - 17.07.2020, 20:49



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Es ist schwer, das durchzuziehen, aber genauso, wie geschrieben: Du musst deine Grenzen ziehen. Deine Mutter konnte das nicht. Du musst es dir und deiner Kernfamilie zuliebe lernen. Ich habe sowas ähnliches, meine Eltern kümmern sich seit 20 Jahren um meinen Neffen. Seit meine im März gestorben ist, macht mein Papa alles für ihn. Jetzt erwartet er aber von mir, dass ich da am gleichen Strang ziehen und da mit einsteige. Da ich aber auch für meine Kinder keine Sklavendienste leiste, mache ich das bei ihm auch nicht und erwarte, das er z.B. seine Jobcentertermine mit dem Bus erreicht. Mein Papa schwankt zwischen Einsicht und Wut, aber damit muss er klarkommen.

von wolfsfrau am 18.07.2020, 07:11



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Danke für die Antworten. Das was ihr schreibt ist natürlich richtig. Man bekommt als Kind trotzdem ständig ins Gewissen geredet, sich um die Eltern kümmern zu müssen und wird auch zum Teil komisch von anderen angeschaut, wenn man es nicht tut. Dann bekomme ich von meinem Vater regelmäßig Vorhaltungen, was er früher alles für uns gemacht hat und dass wir undankbar sind und eben schließlich die Kinder. Er lässt sich ja nicht von uns bevormunden, vor allem nicht in Bezug auf seinen Alkoholkonsum. Für ihn ist es auch ganz normal, dass man zwei Kästen Bier in der Woche trinkt. Mein Kind könnte ich ja schließlich auch mal zur anderen Oma stecken. So hat er es ja früher auch gemacht, als er für 'uns' das Haus umgebaut hat. Was meinen Bruder betrifft ist es eben so, dass er vor 3 Jahren den Führerschein verloren hat wegen Alkohol am Steuer. Danach hat er sich eben nicht mehr darum gekümmert. Es hat ja auch ohne funktioniert, weil Mutti eben da war. Dafür habe ich natürlich kein Verständnis oder Mitleid, und dafür fühle ich mich auch nicht verantwortlich.

von Cheesecake91 am 18.07.2020, 10:17



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Hallo, ich kann schon verstehen, dass du dich verpflichtet fühlst, deinem Vater zu helfen. Alkoholkrank oder nicht, er ist dein Vater. Trotzdem: Du musst mehr auf dich achten! Du bist kein Kind mehr. Du bist 28, erwachsen, hast deine eigene Familie und lebst dein Leben mit Sicheit um einiges verantwortungsvoller als es dein Vater und dein Bruder tun. Somit brauchst du dir keine Vorhaltungen anhören oder dir sagen zu lassen, wie deine Hilfe auszusehen hat. Ich würde jedes Gespräch, das in diese Richtung geht, abbrechen. DU bestimmst die Regeln. Er muss sich nach dir richten und nicht umgekehrt. Das würde ich den beiden gegenüber auch ganz klar kommunizieren. Du bist nicht dafür verantwortlich, dass die beiden sich über Jahre hinweg so haben gehen lassen und alles deiner Mutter überlassen haben. Zunächst würde ich folgende Fragen klären: Was kann dein Vater selbst erledigen (z.B. auch Dinge, die er aus Bequemlichkeit deiner Mutter überlassen hat)? Was kann dein Bruder übernehmen? Ich weiß nicht, wie pflegebedürftig dein Vater ist und wie umständlich es für ihn ist, irgendwo hinzukommen, aber evtl. kann dein Bruder ihn auch im Bus begleiten, um zum Friseur oder zum Arzt zu kommen. Vielleicht kümmert er sich dann doch mal um seinen Führerschein. Auch könnte er das Putzen übernehmen, wenn er im selben Haus wohnt. Warum sollten alle Aufgaben jetzt an dir hängen bleiben, er ist ja schließlich auch Kind eurer Eltern ... Wofür könnte man evtl. fremde Hilfe in Anspruch nehmen? Da kannst du dich bei der Gemeinde erkundigen. Hier wird z.B. ein "Einkaufs-Shuttle" für Bedürftige und Senioren angeboten, die zum Supermarkt gefahren werden, dort mit Hilfe oder auch alleine einkaufen können und dann wieder nach Hause gefahren werden. Helfen ist ja in Ordnung, aber ausnutzen lassen solltest du dich nicht!! LG Anja

von AKAM am 18.07.2020, 10:49



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Kümmert er sich um Dich? Was man liest, sind nur Forderungen. Mach dies, mach jenes. Und sei gefälligst dankbar, weil ICH dieses und jenes... Ja, damit muss er klar kommen. Das er weder Dankbarkeit im Übermaß noch volle Aufmerksamkeit bekommen kann und hoffentlich auch nicht wird! Lass Dir bitte nichts einreden, was er macht hat weder etwas mit Liebe, Fürsorge, Demut zu tun. Es ist emotionale Erpressung. Er kann Dich mit diesem seelischen Missbrauch kaputt machen. Ob ihm das klar ist oder nicht, sei dahingestellt. Er wendet es an. Und zwar gegen Dich. Diskutiere nicht. Mache klare Ansagen. Liebe Cheesecake, überlege, was Du zu verlieren hast, wenn Du Dich abgrenzt, wenn Du nein sagst. Was erwartet Dich? Was von dem, was Du erwarten würdest, ist lohnenswert für die ganzen schlechten Gefühle, die sich in Dir entwickeln? ER ist nicht DEIN Leben. Er hat Dich NICHT ins Leben geführt, um Dich auszunutzen.

von ohno am 18.07.2020, 10:50



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Aus gutem Grund habe ich den Kontakt zu meiner Mutter erheblich eingeschränkt. Auch meine Dienste habe ich eingeschränkt, bzw eingestellt. Ich wohne auf dem Land, sicherlich hat das der eine oder andere auch schon mitbekommen....aber ehrlich, was andere denken, oder ob die mich schief angucken, ist mir kackegal ! Die andere Seite, nämlich meine, kennt ja niemand. Und was sich meine Mutter mir gegenüber gleistet hat.....da muss ich mich nicht mehr zum Deppen machen, und sehe mich nicht in der Pflicht. Im übrigen....dein Vater ist 55....wirklich kein Alter, wo man schon Rundumbetreuung braucht.

von Birgit22 am 18.07.2020, 18:05



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Ich kenne ähnliches leider aus meiner eigenen Familie. Ich sag nur: Alkoholismus -> Co-Abhängigkeit, Leider wird i.d.R. der Alkoholiker von Dritten nicht als solcher erkannt, bzw. Alkoholismus teilweise als normal anerkannt... Also richte dich nicht nach den Leuten, das macht dich kaputt.

von Esmeralda am 13.08.2020, 13:31



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Mein herzliches Beileid, liebe cheesecake! Ich habe mir Deinen Beitrag zweimal durchgelesen. Zumindest so wie Du schreibst, hast auch Du Dich darauf verlassen, dass Deine Mama sich immer und überall kümmert. Und anscheinend hast Du auch nie daran gedacht gedacht, was sein könnte, wenn sie ausfällt. Oder gar stirbt. Ich weiß, daß ist ein heikles, hochsensibels Thema, mit dem man sich ungern auseinandersetzt. Ein Thema, an was man nicht denkt. Geh mal in Dich. Hast Du ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber? Hast Du ihr selbst Last abgenommen? Oder sie mental unterstützt? Du fängst an, dass weiter zu stricken, was sie angefangen hat. Warum? Da sind wir wieder beim schlechten Gewissen? Du musst Dich aber jetzt und sofort damit auseinandersetzen. Du musst sofort klare Grenzen setzen. Du bist weder verantwortlich noch verpflichtet für bzw gegenüber Deinem Vater und Bruder. Es ist DEREN Leben, nicht Deins, sonst wärst Du da geblieben... Mach DU die Regeln. Sie bzw Dein Vater sind/ist bequemlich abhängig von DIR. Nutz diesen Umstand und setz klare Regeln. 1 - 2 Tage als feste Tage in der Woche. Da kann er sich aussuchen, ob er einkaufen will oder zum Doc. Punkt aus fertig. An einem anderen festen Tag zur Oma. Und wenn Du das nicht kannst oder willst, mach keine Betreuung für sie, wenn Du Dich weiter um Deinen Vater kümmerst. Du musst deswegen kein schlechtes Gewissen haben! Denk nicht darüber nach! Besuchen, Zeit verbringen, spielen, reden. Das alles kannst Du mit ihr machen, das wird Dir vllt Spass machen, Euch beide erfreuen, da kannst Du Dein Kind mit einbinden. Familienzeit sozusagen. Alles rechtliche darüberhinaus, lass bleiben. Und wenn das mit Deinem Vater nicht funktionieren wird, muss er selber zusehen. Er wird sich absolut umstellen müssen, ja lernen, Eigenverantwortung zu übernehmen. Und je nach dem wie sein Alkoholmissbrauch sein Leben bestimmt, sei konsequent mit Deinen weiteren Schritten. Das ist ganz wichtig. Hab ein Auge drauf, und überlass Deinem Bruder auch Verantwortung. Du bist noch sehr jung, lass Dich nicht verheizen und behalte Deine eigenen Ziele und Dein eigenes Leben im Blick. Genieße die Zeit mit Deinem Baby! Ich bitte Dich!!! Viele Grüße und alles Gute!! ohno

von ohno am 18.07.2020, 10:39



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Mein herzliches Beileid, liebe cheesecake! Ich habe mir Deinen Beitrag zweimal durchgelesen. Zumindest so wie Du schreibst, hast auch Du Dich darauf verlassen, dass Deine Mama sich immer und überall kümmert. Und anscheinend hast Du auch nie daran gedacht gedacht, was sein könnte, wenn sie ausfällt. Oder gar stirbt. Ich weiß, daß ist ein heikles, hochsensibels Thema, mit dem man sich ungern auseinandersetzt. Ein Thema, an was man nicht denkt. Geh mal in Dich. Hast Du ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber? Hast Du ihr selbst Last abgenommen? Oder sie mental unterstützt? Du fängst an, dass weiter zu stricken, was sie angefangen hat. Warum? Da sind wir wieder beim schlechten Gewissen? Du musst Dich aber jetzt und sofort damit auseinandersetzen. Du musst sofort klare Grenzen setzen. Du bist weder verantwortlich noch verpflichtet für bzw gegenüber Deinem Vater und Bruder. Es ist DEREN Leben, nicht Deins, sonst wärst Du da geblieben... Mach DU die Regeln. Sie bzw Dein Vater sind/ist bequemlich abhängig von DIR. Nutz diesen Umstand und setz klare Regeln. 1 - 2 Tage als feste Tage in der Woche. Da kann er sich aussuchen, ob er einkaufen will oder zum Doc. Punkt aus fertig. An einem anderen festen Tag zur Oma. Und wenn Du das nicht kannst oder willst, mach keine Betreuung für sie, wenn Du Dich weiter um Deinen Vater kümmerst. Du musst deswegen kein schlechtes Gewissen haben! Denk nicht darüber nach! Besuchen, Zeit verbringen, spielen, reden. Das alles kannst Du mit ihr machen, das wird Dir vllt Spass machen, Euch beide erfreuen, da kannst Du Dein Kind mit einbinden. Familienzeit sozusagen. Alles rechtliche darüberhinaus, lass bleiben. Und wenn das mit Deinem Vater nicht funktionieren wird, muss er selber zusehen. Er wird sich absolut umstellen müssen, ja lernen, Eigenverantwortung zu übernehmen. Und je nach dem wie sein Alkoholmissbrauch sein Leben bestimmt, sei konsequent mit Deinen weiteren Schritten. Das ist ganz wichtig. Hab ein Auge drauf, und überlass Deinem Bruder auch Verantwortung. Du bist noch sehr jung, lass Dich nicht verheizen und behalte Deine eigenen Ziele und Dein eigenes Leben im Blick. Genieße die Zeit mit Deinem Baby! Ich bitte Dich!!! Viele Grüße und alles Gute!! ohno

von ohno am 18.07.2020, 10:39



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Wie schon andere geschrieben haben: Pass auf dass Du nicht in die Rolle Deiner Mutter reinrutschst. Wohin das bei ihr geführt hat hast Du leidvoll miterleben müssen. Es gibt Macher und Machenlasser. Dein Vater der Despot. Deine Mutter das Opfer. Pass auf dass sich die Geschichte nihct wiederholt. Aaaaalso: Supermärkte können Bestellungen ausliefern. Dein Bruder kann in der Wohnung SEINES Vaters putzen. Wenn das nicht geht: Putzfrau. Die wird dann zu 3 Teilen von jedem bezahlt. Arztbesuche? Taxi! Getränke? Dafür Gibts Lieferanten. Es GIBT Möglihckeiten zu delegieren. Dass Dein Bruder nichts machen kann? Faule Ausrede. Muddie hats ja bisher gerichtet. Sei nicht so passiv und mach alles was verlangt wird. denn: es dankt Dir KEINER. Die Gefahr: dass Du in nem Jahr mit Burnout flachliegst. Außerdem hast Du ne Partnerschaft. Ein Baby dass eine körperlihc und geistig gesunde Mutter braucht. bist nicht verpflichtet Dich für den Vater zu zerreißen! Er ist "nur" Dein Vater. der Dir keine Achtung entgegenbringen wird. auch wenn Du noch so für ihn machst. Man ist nicht verpflichtet für jemanden - Egal WIE verwandt - Da zu sein. Erst recht nicht: Wenn erSEINEN Erziehungs- und Vaterpflichten nicht nachgekommen ist. Musst lernen "nein" zu sagen. Sonst wirst Du wie Deine Mutter enden und irgendwann DEINE Tochter regelmäßig vollheulen. Das muss doch schlimm für Dich gewesen sein. Dass sie so viel geweint hat. Aber nie etwas geändert...

Mitglied inaktiv - 18.07.2020, 10:56



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, ja, es war immer schlimm für mich, dass meine Mama so traurig war. Ich war auch oft wütend auf sie, weil sie das alles hat mit sich lassen. Und so böse es auch klingt, es wäre besser für sie gewesen, wenn sie sich getrennt hätte. So ein Mensch war sie aber nicht, sie hat lieber alles geschluckt und sich klein machen lassen. Sie hatte nicht den Mut dazu und ich hab mich oft hilflos gefühlt. Ich denke sehr oft an meine Mutter und umso trauriger macht es mich, dass sie viel zu früh gehen musste und in der Zeit nicht richtig gelebt hat.

von Cheesecake91 am 20.07.2020, 14:12



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Nicht mal in den antworten hier schreibst du von dir oder was dein nächster schritt ist. Es tut mir leid, was du mitmachen musst. Möchtest du, dass es besser wird, solltest du dir selber die rolle neu schreiben, die du auf deiner bühne spielst. Im moment wird sie immer noch von anderen geschrieben. Alles gute!

von kunstflair am 20.07.2020, 18:19



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Wie alt ist dein Vater? Ich würde das nicht mit mir machen lassen. Ich würde ihm ganz klar Regeln aufzeigen und ihn mit seiner Sucht konfrontieren. Macht dein Mann das alles so mit? Ihr seid doch eine Gemeinschaft. Grabpflege kann man organisieren. So hart es klingt, wenn man sich nicht wehrt, wird man ausgenutzt und das passiert nur, wenn man es zulässt. Nein sagen - klingt so einfach und ist manchmal sehr schwer.

von Brummelmama am 19.07.2020, 08:39



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Mein Vater ist 62. Er bekommt seit ca. 10 Jahren EU-Rente, nach einem Unfall. Unser Hausarzt hat ihm oft Sport aufgeschrieben und ihm geraten, jeden Tag ein Stück spazieren zu gehen, damit er wieder fit wird. Das war ihm aber anscheinend zu anstrengend, und es gab ja jemanden der alles gemacht hat. Wozu sollte man sich auch anstrengen, wenn es auch bequemer geht? Sport hat er dann auch nur ein paar Stunden gemacht, dann ist er einfach nicht mehr hingegangen. Als meine Mutter gestorben ist, hat er sich plötzlich wieder Sport aufschreiben lassen mit den Worten 'jetzt müsse er ja selbst wieder fit werden'. Fand ich auch irgendwie traurig, da er zu Lebzeiten meiner Mutter nicht die Ambitionen dazu hatte, fit zu werden. Nun sind die 6 Stunden Sport vorbei, und das war es jetzt auch schon wieder.

von Cheesecake91 am 20.07.2020, 15:14



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Ich finde das nicht ganz richtig, was andere so schreiben. Man kann nicht von heute auf morgen aus seiner Haut raus und alle Strukturen umwerfen. Es gehören immer zwei zu solch einer Lebensweise, Deine Mutter wird ihre Gründe gehabt haben so zu leben. Aber Du bist nicht Deine Mutter!!! Und Dankbarkeit, warum? Die Entscheidung, dass man KInder (Dich und Deinen Bruder) will haben Deine Eltern getroffen. Nicht Du. Helfen ja, Unterwürfigkeit nein. Mache Dir erstmal klar, wozu Du bereit bist. Wo kannst Du helfen und wo willst Du helfen. Und wer aus der Familie/Freunde kann sich noch einbringen. Dann setzt man sich Meilensteine und versucht Stück für Stück die Dinge um zusetzten. In einer Geschwindigkeit, in der auch dein Vater und Bruder folgen können. Signalisiere Hilfsbereitschaft, aber grenze Dich ab.

von romankowitz am 20.07.2020, 16:41



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Du könntest bücher schreiben über vater, bruder, mutter. Im moment blätterst du in diesen büchern Raff dich auf und überleg Dir ganz konkrete sätze, antworten, reaktionen für vater und bruder. Viel erfolg!

von kunstflair am 20.07.2020, 18:23



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Hallo Weißt du was das Beste ist?sind Deutschland hat jeder das Recht auf Selbstverwahrlosung. Wenn also dein Bruder und dein Vater die erwachsen sind keine lust haben ihre Bude in Ordnung zu halten dann müssen sie eben im Dreck leben. Das klingt erstmal hart,aber du bist nicht dafür verantwortlich dass ihr Leben aus dem Ruder läuft,du bist für dich und deine kleine Familie verantwortlich. Dass die beiden meinen Trinken zu müssen ist auch ihre Entscheidung,und wenn sie es nicht schaffen sich genug Nachschub zu kaufen weil sie kein Auto haben müssen sie halt liefern lassen,genauso wie Lebensmittel. Sei einfach nicht erreichbar wenn er dich ranpfeifen will für seine Termine,du hast selber etwas vor was sich nicht verschieben lässt,man kann prima mit dem Taxi zum Arzt oder Friseur fahren. Das Grab Deiner Mutter könnte man pflegen lassen,oder aber du pflanzt etwas was nicht aufwändig zu pflegen ist(auch hier könntest du die Krasse Schiene fahren,ich vermute er hat sich die Bestattung organisiert und das Grab gemietet?wenn er das Grab verkommen lässt dann bekommt er von der Friedhofsverwaltung eine Frist gesetzt,hält er diese nicht ein beauftragen sie den Gärtner und er darf das bezahlen,auch wenn das erstmal schwer fällt weil es deine Mutter war,aber das ist halt auch nur was für starke Nerven) Die Oma ,klar die bliebe,die kann ja am wenigsten für den Schlamassel,aber auch hier kannst du die Oma versuchen ein wenig zu erziehen,ich würde eine Art feste Besuchszeit einzuführen ,und ansonsten bist du halt auch mal nicht erreichbar,klar wird sie das erstmal nicht prima finden,wenn sie aber merkt dass das andere zuverlässig stattfindet wird sie sich schon daran gewöhnen,sie ist im Heim nicht allein und sie ist versorgt. Sollte Dein Vater dann irgendwie zur Einsicht kommen dann kannst du immer noch feste Regeln aufstellen was Du bereit bist zu machen,aber dann darf man bei solchen Menschen leider keinen Zentimeter davon abweichen,er ist es gewohnt das alle nach seiner Nase tanzen und setzt es eben auch mit Gemecker durch,wenn du dich von ihm nicht drangsalieren lässt dann kommt er entweder zur Einsicht,oder aber er muss zusehen dass er für jeden Handschlag den jemand Fremdes für ihn tut auch bezahlen muss(und ich fürchte niemand lässt sich ,auch nicht für Geld auf Dauer so behandeln,ich arbeite in der häuslichen Pflege,wir haben auch Hauswirtschafterin en,bei Klienten die mit dem Personal unmöglich umspringen gibt es ein Gespräch mit der Leitung und danach eben die Kündigung) Und ich finde nicht dass Kinder immer verpflichtet sind ihre Eltern zu versorgen,rein vom Gesellschaftlichen her mag es verpönt sein,aber es gibt eben Menschen die sind es leider nicht wert,du darfst dich von ihnen nicht herunter ziehen lassen,nur weil ihr zufällig verwand seit,du hast es Dir ja nicht ausgesucht,es ist ja nicht so das jemand wirklich hilfloses hier keinerlei Hilfestellungen bekommt. Am allerwichtigsten ist es Dir bewusst zu machen Du bist kein kleines Kind mehr was sich von ihm herumschubsen lässt,sondern eine Erwachsene Frau die eine eigene Familie hat ,und eben eine eigene Meinung,steh für Dich selber ein.

Mitglied inaktiv - 20.07.2020, 14:48



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Hallo, Ich bin gerade zufällig hier gelandet, weil mein Finger dicker war als der Bereich auf dem Bildschirm, auf den ich tippen wollte... Jedenfalls... Deine Geschichte erinnert mich an meine eigene. Mein Vater, schon mit 50 Profiteur einer großzügigen Vorruhestandsregelung gewesen - geht meiner Mutter seit fast einem Vierteljahrhundert auf den Nerv, genauso wie das bei deinen Eltern der Fall war. Früher hat er noch meine Brüder und mich drangsaliert, aber es lebt ja niemand mehr im heimischen Nest außer seiner Frau eben. Wir - also mein Vater und ich - reden schon seit vielen Jahren kein Wort mehr miteinander. Das Verhältnis zu meinem nächstjüngeren Bruder ist, seit der sich ein Haus kaufte ohne den väterlichen Rat einzuholen - ebenfalls gestört. Wir beide sind aber die einzigen von vier Geschwistern, die noch bzw wieder in der Nähe leben. Die anderen beiden Brüder leben 700 km weit weg bzw im europäischen Ausland. :-D Ganz ehrlich, bzgl meines Vaters warten wir alle auf die "biologische Lösung". Dass unsere Mutter noch vor unserem Vater sterben könnte, daran mag niemand denken. Das wäre ja eigentlich auch unfair. Sollte mein Vater jedoch meine Mutter überleben - er dürfte genug Geld haben, um sich einen Pflegedienst, Heim oder eine andere Hilfe leisten zu können. Möchte er etwas von mir, dann darf er gerne einen Schritt auf mich zu machen und versuchen, die Kluft, an der er in Jahrzehnten erfolgreich gearbeitet hat, irgendwie zu überbrücken. Dann - und erst dann - würde ich mir überlegen, ob und wie ich ihn punktuell unterstützen könnte. Anders herum, geht er vor meiner Mutter, sieht die Sache ganz anders aus, aber dann würde sich eine Lösung finden, wie ich meine Mutter unterstützen könnte. Ihr würde ich jederzeit im Rahmen meiner Möglichkeiten helfen. Von daher kann ich dir nur raten, folgendes vorm Spiegel zu üben: Zeigefinger ausstrecken (wahlweise der rechten oder linken Hand) und damit an die Stirn tippen. Und das jedes Mal live und in Farbe wiederholen, sobald dein Vater irgendeine Forderung stellt. Der Knabe ist 62, er hat einen Sohn im Haus leben (vermutlich mietfrei oder günstig), die beiden können sich zusammen tun und das Haus selbst bewirtschaften. Zum Einkaufen gibt es solche Einkaufstaschen auf Rädern, zum ziehen. Der tägliche Gang zum Supermarkt ist eine prima Übung für Knie und Rücken. Ruckzuck ist dein Vater wieder fit. Um eine Zugehfrau können sich die beiden auch kümmern, sind ja schon groß. Übrigens dürfen sie die Kosten dafür durch zwei teilen und nicht durch drei, wie jemand hier schrub (war das ein Spaßvogel, der meinte, Du solltest dich daran beteiligen? Das bekommen die beiden Männer auch unter sich geregelt). Ich würde mir da an deiner Stelle auch kein schlechtes Gewissen machen (lassen), eher dem Vater zürnen, weil er die Mutter so früh ins Grab gebracht hat. Soll er halt sehen, wie er alleine zurecht kommt.

von spiky73 am 21.07.2020, 10:08



Antwort auf Beitrag von spiky73

Zeigefinger an stirn - das ist tatsächlich der wichtigste erste schritt. Was mich immer sehr verwundert: es handelt sich hier um einen vater. Also nicht nur einen, doch es sind väter. Und wir hier im forum sind eltern und wissen, wie sich das anfühlt wenn man ein kind hat. Mir ist es unerklärlich, wie man so einem wunder beim aufwachsen zusehen darf und sich dann so daneben benimmt mit seinem ehemaligen säugling, kind, teenager und nun erwachsenen. Wenn sich ein aussenstehender daneben benimmt, tippt es sich leicht an die stirn. Handelt es sich um vater, mutter, geschwister, dann tut’s doch einfach nur weh. Und grad bei cheesecake liest man, wie weh ihr das alles tut. Weiss nicht, ob sie an stirn tippen kann, aber ich wünsch es ihr. Alles gute!

von kunstflair am 21.07.2020, 11:30



Antwort auf Beitrag von kunstflair

Ja, auch bei mir handelt es sich um einen Vater, um _meinen_ Vater. Ich habe mir jahrelang das Leben selbst schwer gemacht damit zu hadern, auf Anerkennung zu hoffen und mir selbst leid zu tun, weil - egal, was ich tat - es eh immer nur falsch war. Für mich war und ist das Ausblenden der einzige gangbare Weg, ich fühle mich dadurch freier. Das hat nichts mit davonlaufen zu tun, es gab Momente, wo ich auf Dialog und evtl Annäherung hoffte, aber von der Seite meines Vaters kamen nur Vorwürfe. Dritte haben auch mehrmals versucht, zu vermitteln und Brücken zu bauen, ohne Erfolg. Mein Vater bewegt sich keinen Millimeter... Der kommt auch höchstens mal an, wenn er was von mir braucht. Cheesecake muss ja um Himmels willen nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. Aber die Verantwortung dort zu lassen, wo sie hin gehört (beim Vater) ist der erste Schritt.

von spiky73 am 21.07.2020, 11:40



Antwort auf Beitrag von spiky73

Hallo spiky, es tut mir sehr leid, dass du auch in einer solchen Situation lebst. Auch wenn es böse klingt, von uns hätte auch niemals jemand damit gerechnet, dass der Vater die Mutter überlebt. Und gerade deshalb hat sich auch jeder darauf ausgeruht. Dass meine Mutter das die ganzen Jahre so praktizieren konnte, kann ich bis heute nicht verstehen. Ich habe ihr auch nichts abgenommen, aus dem Grund, da ich mich nicht dazu verpflichtet fühlte, den Alkoholkonsum und die Bequemlichkeit meines Vaters zu unterstützen und mich letztendlich noch beschimpfen zu lassen. Ich habe ihr immer wieder gesagt, dass sie es nicht machen soll und sie nicht der Lakai für jeden ist. Sie hatte wahrscheinlich Angst davor, nach 35 Ehejahren den Schritt zu wagen und neu anzufangen. Davon abgesehen, wie mein Vater sich aufführt, wenn jemand nicht nach seiner Pfeife tanzt. Das Schicksal hat sie letztendlich selbst für sich gewählt. Meinen Bruder hätte ich an ihrer Stelle schon längst in den Arsch getreten. Der ist natürlich selbst dafür verantwortlich, dass er keinen Führerschein mehr hat und sich 3 Jahre lang nicht darum gekümmert hat, dann muss er auch mit den Konsequenzen leben. Am Ende haben sie wahrscheinlich noch über sie gelacht, weil sie so dumm war und alles gemacht hat. Ich konnte meine Mutter nur insofern unterstützen, dass ich sie oft zu mir nach Hause eingeladen habe und wir öfters was zusammen unternommen haben. So kam sie wenigstens mal raus. Alles andere war ihre alleinige Entscheidung, wobei ich ihr leider nicht helfen konnte. Es ist schwer für mich, gegen die Ansichten meines Vaters anzukommen. Zum einen weil wir in seinen Augen nur die dummen Kinder sind. Zum anderen durch die seelische Grausamkeit die er an den Tag legt. Wenn er sich irgendwann mal etwas antun sollte, will man ja auch nicht mit der Schuld leben, auch wenn er ein A**** war.

von Cheesecake91 am 21.07.2020, 18:30



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Auch wenn er sich eines Tages etwas antun sollte, dann ist es auch seine eigene Entscheidung und sicher nicht deine Schuld. Du solltest mit Hilfe und Unterstützung daran arbeiten. Es ist ganz und gar nicht gesund, in welches Muster du da jetzt verfällst.

von katja13 am 21.07.2020, 20:46



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Und die Schuld geben muss man sich auch nicht. Erwachsener Mensch, suchtkrank und selbst für sich verantwortlich. Meine Vermieterin ist 82, gebrechlich und versorgt sich trotzdem selbst so gut sie kann. Lässt den Friseur nach Hause kommen, versucht kleine Einkäufe selbst mit dem Bus zu erledigen und hat sich eine private Haushaltshilfe über die Nachbarn und ihre Landfrauen organisiert. Größere Mengen Lebensmittel lässt sie liefern. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Du solltest dich um dich selbst und deine Familie kümmern, dann wird es dir wenigstens gedankt

von Myriel9 am 21.07.2020, 21:41



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Du bist enttäuscht von Deiner Mutter, weil sie sich gegen den Tyrannen nicht wehren konnte - aber Du kannst es doch selber nicht. Zitat: "Es ist schwer für mich, gegen die Ansichten meines Vaters anzukommen. Zum einen weil wir in seinen Augen nur die dummen Kinder sind. Zum anderen durch die seelische Grausamkeit die er an den Tag legt. Wenn er sich irgendwann mal etwas antun sollte, will man ja auch nicht mit der Schuld leben, auch wenn er ein A**** war." Die seelische Grausamkeit, die Angst vor der Schuld, wenn er sich was antut, das Gefühl des Dummerchen-Seins - das hat doch Deine Mutter mindestens genauso sehr gespürt wie Du es jetzt tust. Und dann verstehst Du nicht, wie sie das all die Jahre "praktizieren" konnte? Zitat: "Alles andere war ihre alleinige Entscheidung, wobei ich ihr leider nicht helfen konnte." Ja, und das gleiche gilt jetzt für Dich. Es ist DEINE Entscheidung, den Quatsch mitzumachen. Möchtest Du, daß Deine Kinder irgendwann genau das über Dich sagen, was Du in dem obigen Posting über Deine Mutter sagst? Daß sie Dich bedauern und "dumm" finden, weil Du das alles mitmachst? Nein? Dann mache gefälligst auch nicht die gleichen Fehler wie Deine Mutter. Aus Deiner aktuellen Position heraus - Du hüpfst, wenn Dein Vater pfeift, und tust alles, was man von Dir erwartet - steht es Dir nicht zu, Dich so über Deine Mutter zu erheben.

von Strudelteigteilchen am 22.07.2020, 09:13



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Solltest nicht über Deine Mutter urteilen wnn du selber auf dem Weg bist wie siezu werden. Ihr habt die Mutter machen lassen. In der Hoffnung dass er bald.vor ihr. das Zeitliche segnet. Was soll man dazu sagen. Du hast dich genauso weggeduckt wie dein Bruder.

Mitglied inaktiv - 22.07.2020, 13:50



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Was sollte ich (oder mein Bruder) denn auch machen, wenn sie es trotzdem macht? Inwiefern haben wir uns abgeduckt? Natürlich habe ich mich auch kommandieren lassen. Warum? Weil ich Mitleid hatte, und vielleicht auch weil ich daran glaubte, der Tod meiner Mutter würde irgendetwas verändern, dass die Augen aufgehen und die Einsicht kommt. Das war aber bisher nicht der Fall. Frage mich aber dennoch, wie man das jahrelang mitmachen kann, ohne irre zu werden.

von Cheesecake91 am 22.07.2020, 14:44



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Ok. Wenn Ihr ihr aktiv versucht habt zu helfen und sie Euch rausgeschmissen hat mit dem Hinweis dass sie das selber macht. OderWenn sie aktiv verhindert hat dass Ihr den Vater zum Arzt bringt oder Getränke holt. Einkaufen geht. dann konntet ihr nihcts machen. klar. Sie hat bei Dir geheult. Konnte die Situation aber nicht ändern. War offensichtlch psychisch am Ende. DAS: Auch ne Art von irre werden. Oder??

Mitglied inaktiv - 22.07.2020, 14:57



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Es geht ja nicht um die Tatsache, einkaufen zu gehen oder zum Arzt zu fahren. Sondern darum, dass sie seine Bierkästen jede Woche geschleppt hat, seinen Mist hinterher geräumt hat, meinen Bruder zur Arbeit gefahren hat, wenn er verschlafen hat etc. Dabei hab ich ihr keine Hilfe angeboten, wozu auch.

von Cheesecake91 am 22.07.2020, 20:08



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

auch hier, in dieser antwort: ich ‚finde’ dich nicht. Du erzählst, argumentierst, doch was DU konkret planst, weiss man nicht. Kopf hoch, um an ein ziel zu gelangen, muss man erst das ziel ins auge fassen. Dann geht‘s schritt um schritt.

von kunstflair am 23.07.2020, 00:49



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Was sollen sie denn genau einsehen, wenn sich für sie genau gar nichts geändert hat? Ich würde mich ausklinken. Auch damit du in ruhe um deine mama trauern kannst. Sobald du emotional wieder gestärkt bist, wirst du vater und bruder besser in die schranken weisen können. Alles gute!

von kunstflair am 23.07.2020, 00:56



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Ach so, verstehe das so: du hast Einkäufe erledigt und den Vater zum Arzt gefahren. Gut. Es war wie es war und es hat sie kaputt gemacht. Pass auf das sich bei Dir das Spiel nicht wiederholt.

Mitglied inaktiv - 23.07.2020, 08:39



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Huhu, ich finde, Du hast ein massives Abgrenzungsproblem gegenüber Deinem Vater. Es ist nämlich eigentlich völlig wurscht, was er von Dir will oder verlangt oder möchte. Entscheidend ist nur, was DU bereit bist zu geben. Und was Du kräftemäßig leisten kannst. Du erpresst Dich selbst mit Deiner Angst, er könnte sich eines Tages etwas antun. Aber das ist Quatsch. Erstens macht das diese Sorte Egoisten in der Regel nicht. Zweitens ist er ein erwachsener Mann, und wenn er sich entscheidet unterzugehen, dann darf er das. Das hat gar nichts mit Dir zu tun, und es ist wichtig, das zu erkennen. Es ist nicht Deine Aufgabe im Leben, Deinen Vater zu retten. Vom Kopf her weißt Du diese Dinge schon, das liest man aus Deinen Postings hier im Thread. Aber das reicht nicht. Sich von schädlichen Menschen innerlich zu lösen, ist keine Kopfsache, sondern eine emotionale Entscheidung: Ich will das nicht mehr. Ich lasse ihn los. Ich lebe MEIN eigenes Leben. Das heißt nicht, dass man den Kontakt abbricht oder jemandem nicht mehr hilft. Es heißt nur: Ich entscheide wirklich, was und wieviel ich machen will. Und was ich nicht machen will. Ich entscheide dies frei und ohne Angst und Druck von außen. Aus mir selbst heraus. Wenn meinem Vater das nicht reicht, erlaube ich ihm seinen Unmut. Er darf sich dann schlecht fühlen, wenn er das möchte. Ich bin nicht für seine Gefühle zuständig, sondern er selbst ist für seine Gefühle zuständig. Deine Eltern waren/sind beide äußerst selbst-destruktive Menschen. Solche Eltern schaden auch ihren Kindern unermesslich. Und sie lösen fast immer Co-Abhängigkeit bei ihren Kindern aus. Diese haben - wie Du auch - Probleme, gut auf sich zu achten, sich innerlich von den Eltern zu lösen. Manche brauchen eine Psychotherapie, um das zu schaffen. Auch wenn die innere Ablösung ein Reifeschritt ist, kannst Du ihn von außen unterstützen. Kläre mit Dir selbst, was Du wirklich für Deinen Vater tun willst (nicht, was Du tun „solltest“!). Das darf ruhig sehr wenig sein, das macht nichts. Zur Not muss er in ein Heim oder betreutes Wohnen, wenn er allein nicht klarkommt. Ich würde fast nichts für ihn machen, außer ihn gelegentlich auf ein Gespräch zu besuchen. Ich würde nicht putzen, nicht einkaufen und mich nicht um seine Verwaltungssachen kümmern, er ist nicht dement, deshalb muss er das selbst tun. Wenn er verwahrlost, informiere den Sozialpsychiatrischen Dienst Deiner Stadt. Wenn Du das Loslassen innerlich nicht hinbekommst, scheue Dich nicht, mal ein oder anderthalb Jahre eine Therapie zu machen, sonst hängen Dir Deine Eltern den Rest Deines Lebens wie Bleigewichte um den Hals. LG

von Jorinde17 am 22.07.2020, 08:38