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Orientierungslosigkeit (job)

Orientierungslosigkeit (job)

Gorgel21

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Ich bin gerade in den letzten Zügen meines soz. Arbeit Studiums. Ich weiß noch nicht so genau wohin es gehen soll und orientiere mich an dem was gerade angeboten wird. Bin da Recht offen. Ich fänd einige Stellen interessant , die aber Schichtarbeit erfordern, was zwar möglich wäre, aber es gibt mir auch das Gefühl deutlich weniger Familienleben zu haben ( Mann und Tochter, 14 Monate alt) außerdem muss ja auch noch der Haushalt gemacht werden. Mein Mann verdient so viel, dass ich rein theoretisch auch zu Hause bleiben kann, dass hat er mir auch Mal als Alternative vorgeschlagen aber ich möchte schon zumindest halbtags auch eine Beschäftigung haben und die Familie finanziell unterstützen. Gleichzeitig kann ich mir aber auch gut vorstellen in den nächsten wenigen Jahren ein weiteres Kind zu bekommen und wäre ja dann sowieso wieder zu Hause. Auch wenn ich auf meine Interessen blicke fänd ich es super spannend noch eine Weiterbildung im Theaterbereich zu machen, der die soz. Arbeit ja super ergänzt. Ich hätte Interesse an Schulsozialarbeit, hierfür gibt es aber aktuell nicht geeignete stellen für mich bzw falls nun welche frei gegeben werden, wären die Bewerbungsfristen sehr bald, was ich zeitlich mit dem Studium nicht schaffe. Es ist ein komplettes hin und her in meinem Kopf... Arbeiten -ja oder nein ? -wo? - Schichtdienst?- Schule ? - sehe ich vor allem meine Tochter oft genug ? -theaterweiterbildung ? - weiteres kind ... Entschuldigt die Komplexität... So sieht es gerade in meinem Kopf aus Hat jemand eine Idee wie ich mich wieder etwas orientiert bekomme ? Ich habe auf Grund der Schwangerschaft und andere privaten Situationen Recht lange studiert und fühle mich nicht gut damit weiterhin "nichts" zu machen, habe aber gleichzeitig keine Ahnung wohin mit mir


Phila83

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Antwort auf Beitrag von Gorgel21

Arbeiten zwischen K1 und K2: ja! Schichtdienst: Nein. Der Zwischenjob muss nicht dein Traumjob sein, aber mit deiner Familie/Familienplanung und deinem Lebenslauf/Ambitionen kompatibel sein. Du brauchst Beruferfahrung. Wäre Schulbegleitung erstmal was?


Gorgel21

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Antwort auf Beitrag von Phila83

Danke für die Rückmeldung. Dazwischen arbeiten denke ich auch ..ja ! Aber ist die Frage wo und in welchem Umfang. Und dann ist da noch immer die Frage mit der Theatersache die ich echt toll fänd. Und wenn ich in 5 Jahren in nem festen Job bin und dann denke "hättest du nur Mal" Ich glaube perfekt wäre es für mich 2-3 Tage die Woche zu arbeiten, nebenbei diese theazerausbildung zu machen. Also quasi begleitend zum Job, aber eben so dass es mich nicht zeitlich völlig einnimmt. Ich träume jetzt nur ... Ich weiß das das nahezu unmöglich ist. Schulbegleitung... Ich habe in mein Praxissemester in der Schule gemacht und finde Schulbegleitung an sich ne super Sache, es wäre aber nicht so richtig was für mich und eigentlich ,( das soll jetzt nicht arrogant klingen) bin ich dafür auch überqualifiziert.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Gorgel21

Also, wenn ich mir deine Rechtschreibung ansehe, weiß ich nicht, warum du dich für irgendwas "überqualifiziert" fühlst... Sorry, aber du liest dich unreif in mehreren Belangen. Wenn man ein Studium beendet und eine eigene Familie hat, sollte man zumindest eine grobe Vorstellung davon haben, wo man im Leben hin möchte...


Gorgel21

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Also ich denke wenn man völlig übermüdet ist und sich gerade sein Gefühlschaos von der Seele scheibt, ist es völlig verständlich, dass sich dieses Chaos auch in einem solchen Text wiederspiegelt. Ich hab mich gestern nicht besonders klar denkend und fit gefühlt und ziemlich schnell drauf los getippt. Mal ganz abgesehen davon, dass es ja auch Menschen mit LRS gibt, wozu ich nicht zähle, aber das wusstest du ja nicht. Auch wenn ich die momentane Situation belastend finde, hast du mir tatsächlich ein wenig die Augen geöffnet. Würde jemand am Ende eines Studiums zu mir in eine Beratung kommen und sich orientierungslos fühlen, wüsste ich, dass es eine ganz normale Krise ist die zu diesem Lebensabschnitt dazu gehört. Damit du wissenschaftliche Grundlagen hast auf die du dich stützen kannst um weiterhin deinen Senf bei anderen Menschen dazu zu geben : es gibt einige Studien dazu. Leider hab ich es bei mir selbst gerade nicht so gut geschafft so auf meine Situation zu blicken. Daher danke für deinen zwar unangebrachten, aber dennoch brauchbaren Kommentar.


Lillimax

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Hallo, das Wichtigste ist jetzt: Eines nach dem anderen machen! Mach zu allererst Dein Studium fertig. Ich weiß nicht genau, wo Du gehört hast, dass es wenige Stellen für Schulsozialarbeiter gibt. Es ist eigentlich das Gegenteil der Fall: Die werden händeringend gesucht, weil der Markt leergefegt ist. An den Schulen herrscht dramatische Unterversorgung, und zwar eigentlich bundesweit. Du kannst Dich einfach mal an 20 Schulen in Deiner Region initiativ bewerben. Nicht immer werden diese Stellen ausgeschrieben, weil es oft nichts bringt. Man versucht das ein paar Wochen oder Monate, und wenn dann keiner kommt, hört man auf zu inserieren. Deshalb sind Blindbewerbungen oft sinnvoll. Ich würde nach einem abgeschlossenen Studium zunächst immer in dem studierten Beruf arbeiten. Eine Weiterbildung am Theater ist schön, hat aber ehrlich gesagt nicht so viel gemeinsam mit Deinem Studium, wie Du Dir das vielleicht gerade vorstellst. Ich würde erstmal im Beruf Fuß fassen. Später kann man sich dann spezialisieren oder auch nochmal weiterbilden. Die perfekte Stelle vom allerersten Tag an gibt es in der Regel nicht. Wichtig ist nicht, sofort den vollkommen erfüllenden Arbeitsplatz zu wollen, sondern überhaupt den Einstieg zu schaffen. Dann gewinnt man Erfahrung und kann sich mit der Zeit auf Stellen konzentrieren, die einem vielleicht noch mehr liegen. Achte darauf, nicht vor lauter Zweifeln den Start zu verpassen. Es gibt sowieso heute meist nur Zeitverträge, es ist kein Problem, nach zwei Jahren etwas anderes zu machen und sich neu zu bewerben. Wenn Du fast fertig bist mit dem Studium, kannst Du Dich selbstverständlich jetzt bereits bewerben, auch wenn Du das Abschlusszeugnis noch nicht hast. Da z. B. Schulsozialarbeiter sehr gesucht sind, kann man das Zeugnis oft auch einfach nachreichen. Ich bin mal ganz offen: Manche der Hindernisse, die Du beschreibst, sind künstliche Hindernisse. Es kann sein, dass Du einfach Angst hast vor dem „Ernst des Lebens“. Dann fallen einem alle möglichen Gründe ein, warum man nicht durchstarten kann. Und man kriegt sogar einen voreiligen Kinderwunsch, weil man unbewusst hofft, dass das Kind einen davor bewahrt, ins Leben hinausgehen zu müssen. Diese Mechanismen und Ängste muss man durchschauen. Jeder (!) hat Angst, nach dem Studium in einen echten Job zu gehen, das ist normal. Das legt sich aber schon nach wenigen Tagen im Beruf. Trau‘ Dich! LG


Gorgel21

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Antwort auf Beitrag von Lillimax

Danke dir für deine ausführliche Rückmeldung Das mit der Schule habe ich über Kontakte erfahren. Also die Schulen im Umkreis suchen wohl aktuell niemanden. Ich habe auch über die Medien erfahren, dass diese Stellen erweitert werden sollen, aber zumindest aktuell ist es ist in meinem näheren Umfeld wohl nicht der Fall. Deine Anmerkung das Theaterpädagogik nicht so viel mit sozialer Arbeit zu tun haben könnte verstehe ich nicht so ganz. Erkläre es mir bitte gerne mein Gedanke dahinter war es zb. Mit Schüler/innen Themen wie Cybermobbing o.a. über diese Weise zu bearbeiten oder auch in Kleingruppen anhand Theaterpädagogischer Mittel auf andere Schwierigkeiten einzugehen. Ich habe auch keine Bachelorarbeit zu diesem Bereich geschrieben. Also ich möchte deine Bemerkung nicht "falsch" nennen, nur weiß ich nicht was du meinst. Zum Thema Zeugnis nachreichen: Ich hatte gestern ein Gespräch mit jemandem der da stark im Thema Schule/ Schulsozialarbeit drin ist und habe über ihn erfahren, dass es sein könnte das ab Mai neue Stellen frei gegeben werden. Ebenfalls für MPA stellen ( hier hab ich noch nicht den Durchblick was dies genau ist) Allerdings wären die Gespräche dann im Juni und bis dahin müsste ich, laut seiner Aussage, ein Zeugnis vorlegen. Ich vertraue da eig. drauf, weil er schon seit 40 Jahren oder so in dem Bereich ist und auch sehr engagiert. Und bis Juni werde ich kein Zeugnis haben. Die nächsten Ausschreibungen dafür kämen dann wohl etwa im November. Da ist die Auswahl aber bestimmt kleiner, da es nicht zum neuen Schuljahr ist. Außerdem ist dann die Frage, ob ich einfach darauf warte, oder ob ich mich woanders bewerbe und es dann bereue falls im November gute stellen in dem Bereich frei werden. Das mit der Angst sehe ich ganz genau so. Hatte sogar kurz überlegt es hier mit rein zu schreiben und habe es auch bereits mit meinem Mann drüber gesprochen. Das zu wissen ist viel wert, aber erlöst mich nicht von meinem Gedanken und Gefühlschaos


Lillimax

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Huhu, das mit der Theaterpädagogik verstehe ich jetzt besser. Aber ich denke, Du wirst auch hier erst eine Stelle bekommen, wenn Du bereits Erfahrung in der Arbeit mit Kindern oder Jugendlichen hast. Zumal hier die Mittel sehr knapp sind, der Staat gibt ja nix aus für Kultur und Theater. Ich würde auf keine bisher noch nicht einmal ausgeschriebene Stelle im November warten. So etwas bereut man fast immer, weil man dann passiv bleibt, sich zu wenig bewirbt und es dann letztlich in der „Traumstelle“ doch nichts wird. Man darf bei der Jobwahl nie auf nur ein einziges Pferd setzen, ich kenne im Bekanntenkreis niemandem, bei dem das gutgegangen wäre, im Gegenteil, viele verpassen auf diese Weise wichtige Bewerbungsfristen und verlieren viel Zeit. Ich glaube, gegen Deine Angst hilft nur Tätigwerden. Herumsitzen und zweifeln und sagen: Dies geht nicht, weil, und das geht nicht, weil - das bringt nichts. Ich würde jetzt Gas geben im Studium, und mich dann zügig bewerben, locker auf 10 oder 20 Stellen (auch initiativ), und zwar sehr individuell (keine nichtssagenden, wiederverwendeten Texte, sondern persönlich und mit sehr guter Bewerbungsmappe etc.). Was Dir eine Person über irgendwelche Bedingungen sagt, stimmt nur für den Tätigkeitsbereich dieser einen Person. Lass Dich davon nicht zu sehr bestimmen. Hörensagen ist ein sehr schlechter Ratgeber. Lieber selbst probieren. Im Schulbereich gibt es definitiv einen Mangel, wie ich aus eigener beruflicher Erfahrung weiß, ich würde es daher einfach probieren und aufhören mit den Wenns und Abers. Zur Not bewirbst Du Dich eben erst, wenn Du Dein Zeugnis hast. Da SozialarbeiterInnen gesucht werden, kann es danach sehr rasch klappen. An unserer Schule (NRW) warten wir händeringend auf neue Bewerber. Eine Freundin von mir ist mit Deiner Qualifikation aber auch bei der Stadtverwaltung gelandet. Sie besucht kinderreiche Familien mit sozial schwierigem Hintergrund, hilft und berät, das ist auch sehr erfüllend. Du kannst Dich z. B. also auch bei der Stadt bewerben. LG


Gorgel21

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Ganz kurz: ich weiß, dass dies nicht als "Berufserfahrung" gilt. Aber ich stehe da auch nicht unbedingt auf dem 0 Punkt, weil ich immer Mal wieder in die Praxis rein gegangen bin. Ich habe schon erste Bewerbungen und anfragen gesendet. Nächste Woche habe ich ein erstes Vorstellungsgespräch, aber auch was diese Stelle betrifft bin ich hin und her gerissen, auch weil es eben ggf noch bessere Möglichkeiten geben könnte. Die Person mit der ich gesprochen habe ist da wohl ziemlich gut vernetzt. Aber klar ist es noch Mal was anderes selbst gezielt nachzufragen. Die Sache an Schulen ist ja auch, dass die Einstellung soweit ich weiß ja auch nicht über die Schule selbst sondern über die Stadt oder das Land läuft ( an der Schule an der ich war ganz es beides) Darf ich fragen wo du genau her kommst ? Ich weiß nicht ob man hier private Nachrichten senden kann da ich Recht neu hier bin. Wenn ja .. gerne über diesen Weg. LG


Pamo

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Ich würde meinen Beruf mit dem des Partners gleichstellen. Nicht nur beschäftigt sein und dazu verdienen. Gib dir die Bedeutung, die du verdienst. Du hast einen Partner, der kann dir ein Stück weit den Rücken frei halten - so wie du es vermutlich auch für ihn tust. Sonst findest du dich irgendwann zwangsläufig in der Situation einer Hausfrau, die ein bisschen um den Gatten herum dazu verdient. Willst du das? Stell die Familiensituation jetzt richtig auf, falls dein Studium nicht zukünftig nur Schmuck sein soll.


User-1751036869

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Dem schließe ich mich an Das sehe ich ganz genauso, zudem geht es ja auch um deine finanzielle Unabhängigkeit und deine Altersvorsorge Hast Du schon einen Betreuungsplatz für dein Kind? Also arbeiten definitiv ja, schichtdienst würde ich persönlich nicht nach wollen, aber das hängt vllt auch davon ab wieviel Std du arbeitest, wann die Schichten sind, wie dein Kind betreut ist in der Zeit etc Zeit für die Familie wäre mir auch wichtig Und ich würde es auch nicht aufschieben Wg mögl. Kind 2 Fange an zu arbeiten, wenn es soweit ist gehst du halt in Elternzeit In welche Richtung du gehen willst, musst du selbst herausfinden Schreibe oder Male dir mal alles mal auf und überlege dir wo du in Zukunft sein willst und wie du dahin kommst, ggf auch vor und Nachteile Im Zweifelsfall einfach mal machen und ausprobieren, den AG oder die Richtung kann man ja auch wieder wechseln


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Gorgel21

du kannst parallel zum studium jetzt nicht ein paar bewerbungen schreiben? oh je


WonderWoman

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ansonsten bin ich bei pamo


Gorgel21

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Ich glaube du hast nicht verstanden worum es geht. Bewerbungen sind schon raus


Loretta1

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Huhuu, ich kann dir leider keinen sinnvollen Tipp geben, mag aber aus jahrelanger, sehr viele, viele Jahre langer Erfahrung sagen, dass ich Schichtarbeit nicht empfehlen kann ! Ich bin seit einiger Zeit aus der Schicht raus - und merke jetzt, wie schön das Leben sein kann !! Verlässliche Arbeitszeiten, planbare Zeiten für Arbeit, Familie, Freizeit, Haushalt - das ist Gold wert ! Wenn dich das Theater interessiert: es gibt doch immer wieder auch Artistenschulen/Theaterschulen, die studierte im sozialen Bereich suchen ?? Vielleicht wäre so etwas für dich interessant ? Lg, Lore


Gorgel21

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Antwort auf Beitrag von Loretta1

Danke für deine Rückmeldung ich denke das mit dem Schichtdienst ist auch eine Typsache. Ich hab es in vorherigen Erfahrungen immer sehr gerne gemacht, da hatte ich allerdings auch noch kein Kind. Viele Angebote die ich aktuell sehe sind tatsächlich leider mit Schichtdienst verbunden. Ich bin aber ein wenig tätig geworden... Nächste Woche habe ich ein erstes Vorstellungsgespräch und habe noch andere Anfragen raus gesendet. U.a. an einer Schule ... Allerdings befürchte ich das sie keine Berufsanfänger nehmen. Das ist ja auch immer so ne Sache Ich glaube was du mit dem Theater meinst habe ich nicht so ganz verstanden. Erklärst du es mir bitte noch Mal ? Liebe Grüße


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Gorgel21

Ich würde mich ehrlich gesagt auch auf die Stellen mit der Anforderung Schichtarbeit bewerben mit dem Zusatz dass du andere Vorstellungen von den Arbeitszeiten hast Ich bin zwar Krankenschwester aber der gesamte soziale Bereich sucht ja einfach nur verzweifelt Meine Kollegin hat gewechselt und sie hat trotz der Anforderung Schichtarbeit,Arbeit an Feiertagen, Bereitschaft zu Doppeldiensten die von ihr gewünschten Konditionen -Arbeit von 8 bis 14 Uhr,keine Doppelschichten,keine Wochenenden und Feiertagen durch bekommen weil sie froh waren dass sie überhaupt jemanden bekommen


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Gorgel21

Dass es noch immer so antiquierte Rollenbilder gibt werde ich nie verstehen. Egal wofür du dich entscheidest - sorge dafür, dass Dein Mann in eine rentenabsicherung für Dich alleine genauso viel einzahlt, wie für sich! Denn sonst stehst du irgendwann ganz arm da - hast seine Kinder groß gezogen, seine Socken gewaschen und irgendwann trennt ihr euch (oder er geht!) und dann hast du finanziell ein Problem. Für mich gab es deshalb nie die Frage - selbstverständlich arbeiten gehen - und Haushalt und Kindererziehung werden selbstverständlich geteilt.


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von kirshinka

Jetzt habe ich auch alle Kommentare und antworten gelesen. Ich denke auch, du musst initiativbewerbungen schicken, nicht alle stellen werden ausgeschrieben. Auch nach einem Jobangebote kann man noch abspringen, wenn kurzfristig ein besserer Job auftaucht. Passiert ständig. Auch ist man heutzutage nicht mehr ewig an eine stelle gebunden - gerade im sozialen Bereich sind die ohnehin immer befristet. Die Weiterbildung würde ich etwas später machen - und jetzt erstmal Fuß im Berufsleben fassen. Die Berechnung des elterngeldes für das zweite Kind richtet sich ja auch nach der Höhe des Gehaltes. Ich würde mich da nicht auf den Gatten verlassen.


DreiKäfer

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Hallo... ich habe diese Beiträge hier gelesen... und dachte, ich antworte mal. Einfach, weil ich mir vorgestellt habe, wie der Strang auf andere Frauen wirkt, die vor ähnlichen Entscheidungen stehen, nicht nur auf die Erstellerin des Themas. Möglicherweise werde ich gleich verbal gevierteilt, aber das ist es mir wert, einfach, damit ab und an auch mal eine andere Sichtweise irgendwo steht: Liebe Strangerstellerin: Sich um seine kleinen Kinder zu kümmern ist eine wunderschöne, unglaublich anstrengende Arbeit und eine große Leistung, wenn es gut gelingt. Nicht umsonst werden andere Menschen dafür bezahlt, wenn sie auf Kinder anderer Leute aufpassen, diese betreuen und erziehen, bilden. Wenn dein Mann dir anbietet, dass du bis nach der Familiengründungsphase nicht arbeiten musst, ist das ein Angebot das zeigt, dass er sich der Bedeutung dieser Zeit bewusst ist und dass er wertschätzt, was du tust. Es ist bei einem ansonsten liebenden, nicht unterdrückenden Mann keinesfalls ein Zeichen eines antiquierten Rollenbildes. Und schließlich ist es in eurer Situation aktuell zudem so, dass er bereits verdient, während du noch nicht ganz fertig mit dem Studium bist. Sollte es also dein Ding sein, eine theaterpädagogische Weiterbildung zu machen, dich ansonsten um dein Kind zu kümmern und an einem Geschwisterchen zu basteln, passt das wunderbar. Deine Rente wird durch ein paar wenige Jahre nicht derart weniger, dass sich das nicht durch private Vorsorge ausgleichen ließe. Du wärst nicht von deinem Partner abhängig, auch nicht kurzfristig. In einer guten Beziehung auf Augenhöhe ist das nicht so. Und die Augenhöhe geht eben NICHT automatisch mit gleich ausgeprägter Erwerbstätigkeit und finanziellem Beitrag zum Familienleben einher. Ist sie da verschwindet sie nicht, wenn einer weniger außer Haus arbeitet/Geld verdient. Da spielen ganz andere Faktoren eine Rolle, es geht dabei eher um die Qualität der Beziehung an sich. Wie es um die bestellt ist, das sagt dir dein Gefühl. Falls du diesen Weg gehst und du irgendwann doch feststellst, dass du dich dich trennen willst, suchst du dir eine Stelle und verlässt ihn. Wo ist da die Abhängigkeit? Du wirst die nächsten zig Jahre keine Probleme haben, etwas als SozPäd zu finden, ich arbeite selbst im sozialen Bereich, habe auch Soziale Arbeit studiert. Du bist gut ausgebildet, darauf kannst du zurückgreifen. In dem Bereich ändern sich die Dinge nicht derart schnell wie in einigen anderen Berufsbildern. Die Arbeit mit Kindern, auch wenn es deine eigenen sind, ist kein Nachteil im Lebenslauf, erst recht nicht mit begleitender Weiterbildung. Du lebst kein antiquiertes Rollenbild, wenn du dich dafür entscheidest. Weil du es bist die entscheidet und nicht gesellschaftlich vorgegebene Stereotype, die dich in diese Rolle zwängen. Die aktuelle öffentliche Sichtweise ist inzwischen eher, dass es absolut kein erstrebenswerter Weg ist, sich einen vergleichsweise kurzen Zeitraum seines Lebens überwiegend oder gar ausschließlich um die eigenen Kinder zu kümmern... wenn man eine Frau ist ;-) Ein Mann darf das umgekehrt, das ist fortschrittlich und emanzipiert... Im Ernst, es geht doch um die Wahlfreiheit? Nicht darum, einem bestimmten Bild entsprechen zu müssen? Früher das brave Hausmütterchen, heute unbedingte 50/50 Aufteilung? Das macht genauso unfrei, so ein Anspruch, es ist halt nur ein anderes Extrem. So, ich habe mich bemüht, zu all den Möglichkeiten, die vor dir und euch liegen, eine weitere zu legen, die du oben etwas zurückhaltend erwähnt hast, die aber in diesem Strang als sehr abwegig behandelt wurde. Diese Möglichkeit besteht jedoch ebenso, sie ist ein gangbarer Weg, so wie alle anderen Varianten. Wenn du dich jetzt noch nicht entscheiden kannst, wie dein und euer Weg sein wird, dann gib dem Ganzen noch etwas Zeit. Du wirst die für dich/euch passende, ganz individuelle Entscheidung treffen. Sie wird genau die richtige sein, wenn ihr auf euch hört und nicht zu sehr auf die Erwartungshaltungen von außen... die Familie, das Forum die Gesellschaft. Lasst euch nicht bestimmen, bestimmt selbst! PS. Dies ist kein Plädoyer fürs Mutter- bzw Hausfrauendasein jeder Frau - wer das so hinstellt, will es missverstehen. Es ist eins für die Wahlfreiheit für Frau und Mann, wie sie sich Familien- und Erwerbsarbeit aufteilen. In gemeinsamer Entscheidung, nach individuellen Interessen und Rahmenbedingungen, passend für IHRE Familie.


Gorgel21

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Antwort auf Beitrag von DreiKäfer

Wow...ich weiß gar nicht was ich dazu groß sagen kann, außer das es der beste Beitrag ist den ich je gesehen habe, sowohl hier, als auch in einem anderen Forum in dem ich ab und zu unterwegs bin. Das meine ich nicht nur weil er "für mich" spricht. Ich danke dir für deine ehrlichen und verständnisvollen Worte. Ich kann nur so viel dazu sagen, dass ich auch kein Freund dieser Rollenklischees bin und auch absolut gar nicht das Gefühl habe, dass mein Mann so denkt ( meine Schwiegereltern höchstens ) Wir sind alle Optionen durch gegangen, auch dass er zu Hause bleibt, aber fanden diese Option nicht gut, eben da er wirklich gut verdient und seit vielen Jahren fest im Job ist. Als ich diesen Beitrag geschrieben habe, habe ich mich gerade ein paar wenige Wochen in einer kleinen Krise befunden. Es geht hier aufs Ende der Uni zu und da ist es ja bekanntlich nicht unüblich, dass man sich plötzlich etwas "überrollt" fühlt. Ich muss dazu sagen, dass mein schulischer Werdegang mehr als einfach war. Nicht weil ich, ganz platt gesagt "doof" bin, sondern weil ich durch private Umstände einfach nicht die Chance hatte. Heute ist das anders. Ich habe mich hochgekämpft. Allerdings bedeutet das auch nun, dass ich zum ersten Mal so richtig in die Praxis gehe und da eben nicht nur die kleine Praktikantin bin. Darauf freue ich mich, aber es macht mir auch etwas Angst. Vllt ist das verständlich ? Zu meinem aktuellen Stand: Ich habe mich an ein paar Stellen beworben und bin dort im Kontakt. Mal sehen was daraus wird. Wahrscheinlich werde ich erstmal in den Job einsteigen und sehe dann weiter. Alles andere ( Theater, weiteres Kind ...) Sind trotzdem nicht aus der Welt für mich Danke noch Mal für deinen hervorragenden Kommentar, der hat mir heute wirklich den Tag versüßt. Kann man dich buchen ?