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Nerven beruhigen, trotzdem fit bleiben

Thema: Nerven beruhigen, trotzdem fit bleiben

Hallo ihr Lieben, durch diverse Themen war ich schon die letzten Jahre nervlich am Anschlag. Mit autogenem Training, etwas Psychohygiene und auch dadurch, dass die generelle Situation gerade viel besser ist, ging es mir besser bzw ich dachte, ich bin gefestigt und "über den Berg". Nun starb letzte Woche mein Schwiegervater (schwer herzkrank) nach einer Woche künstlichem Koma - und man quasi minütlich Tag und Nacht mit "DEM" Anruf rechnen musste. Nächste Woche ist die Beerdigung. Zwischen den Geschwistern ist die Stimmung wie auch schon zuvor echt mies und ich hab die Rolle inne, die mich schon seit 20 Jahren begleitet: ich versuche, zu vermitteln. Mir schaudert schon vor der Beerdigung, die eigenen Kinder werden es nicht leicht haben (vor allem um die Mittlere mache ich mir Sorgen), die Schwägerin ist gesundheitlich schwerst angeschlagen und ihr Sohn, mein Neffe, beide suchen meine Nähe. Die Schwiegermutter wird bald ganz allein im Haus sein (noch ein paar Tage hat sie jemanden um sich), wir sind die einzigen die "ums Eck" wohnen, der Rest wohnt für die Schwiegermutter fast unerreichbar weit. Ach im Job bekam ich gerade noch ein Arbeitsgebiet oben drauf, sodass ich gerade rechnerisch 220% habe - noch dazu eben etwas ganz neues, wo ich mich einarbeiten muss. Dass wir gestern einen lange vereinbarten Kardiologietermin beim Großen hatten, belastet mich auch noch. Zwar waren die ersten Untersuchungen gut, sie hat uns aber ne ganze Liste mit Folgetests auf's Auge gedrückt. Dass die Jüngste gerade miese Noten kassiert für schlampig gemachte Hausaufgaben ("ich bin entsetzt!!!" Schreibt die Lehrerin) ließe mich sonst kalt, ich weiss ja, dass sie es kann, aber so kommt es gerade noch "on top" ich setz mich jetzt eben jeden Tag 1 h dazu... Alles Dinge, die über kurz oder lang tendenziell besser werden, also in absehbarer Zeit. Aber was kann ich kurzfristig machen? Ich trinke gerade "Nerventee" mit Hopfen, Melisse... nehme Passionsblumenextrakt, meide Kaffee... was mir hilft und mich "beruhigt" ABER es macht mich müde. Könnte den ganzen Tag gerade auf dem Sofa sitzen ...geh um neun ins Bett, bin trotzdem müde. Könnt ihr mir was empfehlen, was mich innerlich beruhigt und trotzdem nicht müde macht? Danke schon mal !! Liebe Grüße Anna

Mitglied inaktiv - 24.01.2020, 17:20



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Ich kann dir weder einen Tee, noch Tabletten oder Tropfen empfehlen. Sondern - Abgrenzen! - Delegieren! - Aufschieben wo es möglich ist. - Jeden Tag eine Zeit, wo du nur für dich selber da bist. Allerdings frag ich mich auch, wie du bei dem Pensum und der Anspannung noch so viel im Forum surfen kannst. Besser wäre Spazieren, schwimmen oder irgendeinen Sport der dir liegt und Spaß macht.

Mitglied inaktiv - 24.01.2020, 17:43



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Schätze, das Forum ist für mich das, was für einen Raucher die Kippe ist. 5 Minuten "abschalten". Aber wahrscheinlich genauso ungesund, da kann schon was dran sein...

Mitglied inaktiv - 24.01.2020, 20:09



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Spazieren, schwimmen oder Sport überleg ich auch immer bzw mach ich schon drei, vier mal wöchentlich (Sport, Spazieren). Aber man braucht eben mindestens eine Stunde am Stück! Schwimmen besser 1,5 h am Stück, da 25 min Fahrzeit eine Strecke. Das hab ich eigentlich nie tagsüber vor 20 Uhr. Forum ist zwar häufiger aber selten mehr als 5-10 min am Stück.

Mitglied inaktiv - 24.01.2020, 20:15



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Und wieviele dieser "Kippen" "rauchst" du dann pro Tag? Da kommt doch eine ganze Menge zusammen, wenn du es addierst. Alles Zeit in der du dich nicht bewegen kannst, wahrscheinlich sitzend verbringst. Was mir hilft, ist anstrengende körperliche Arbeit draußen, oder Wandern (mit Steigung), da komm ich ins Schwitzen und nach solchen Tagen schlafe ich nachts sehr gut. Bewegung und Schlaf bauen gut Stresshormone ab.

Mitglied inaktiv - 24.01.2020, 20:16



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Ja, gut. Dagegen ist nicht zu sagen. Statt eine Auszeit im Sitzen irgendwo im Sitzen lieber aufraffen und ... raus und wenn es nur 20 min sind. Da hast du schon recht.

Mitglied inaktiv - 24.01.2020, 20:26



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20 min Sport oder angeregte Bewegung draußen ist schon das Mindeste was der Körper braucht. Das Licht der Sonne das direkt in die Augen fällt, am besten auch auf die Haut kommt, sowie die frische Luft und der Kreislauf, der in Gang kommt, bringen einen großen gesundheitlichen Vorteil. Einmal am Tag sollte man schon durch Bewegung ins Schwitzen kommen.

Mitglied inaktiv - 25.01.2020, 09:30



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Das Forum ist eben nicht abschalten weil du da nur noch mehr in Problemen rumwälzt.

von TheStyler92 am 27.01.2020, 21:18



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Ich versuch schon, im Moment um die emotional anspruchsvollen Themen rumzulesen und nur das lockerere mitzunehmen. Denn ... da hast du komplett recht, es gab Tage, wo ich tatsächlich auf der Fahrt ins Geschäft über die Probleme völlig Fremder aus dem Forum brütete, was in so einer Überlastungssituation wirklich nicht auch noch sein muss.

Mitglied inaktiv - 29.01.2020, 15:10



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Es klingt ein bisschen, als hättest Du ein Abgrenzungsproblem. Warum glaubst Du, dass die Familie Deines Mannes bei der Beerdigung Deine „Vermittlung“ braucht? Hat jemand Dich denn darum gebeten zu vermitteln...? Vermutlich nicht. Du darfst diesen Menschen ihre Abneigung lassen. Es ist nicht Dein Job, das zu lösen. Das können sie selbst, wenn sie das wollen. Wenn. Es sind alles erwachsene Menschen, und Du bist nicht ihre Ersatz-Mama. Deine kranke Schwägerin ist eine Belastung, die Du momentan nicht schaffst. Deshalb darfst Du auch diese Last loslassen. Wenn sie krank ist und ihr Kind darunter leidet, dann sollte sie sich Hilfe suchen. Es gibt da - außer Dir - noch weitere Möglichkeiten. Sie kann bei anderen Verwandten, Freundinnen oder auch professionellen Therapeuten und in psychosozialen Anlaufstellen (es gibt in jeder Stadt Beratungsstellen für Menschen in Krisen-Phasen von wenigen Wochen bis hin zu Monaten) Hilfe bekommen. Auch Deine Schwiemu kann sich um neue Kontakte, neue Freunde, Gruppen, Anlaufstellen, Hilfe, eine Trauer-Selbsthilgegruppe etc. kümmern. Das hat meine eigene Schwiemu nach dem Tod ihres Mannes auch geschafft, es hätte vorher niemand für möglich gehalten, ging aber. Vielleicht überschätzt Du Deine eigene Wichtigkeit für andere Menschen etwas. Das ist ja eines der Kriterien beim „Helfersyndrom“: Es ist nicht ganz so selbstlos, wie es wirkt. Sondern man hält sich selbst für unentbehrlich für andere. Ist man aber nicht. Manchmal sind Andere einfach nur zu bequem, sich woanders Hilfe zu holen. Ich glaube, Du musst Ballast abwerfen. An Aufgaben, selbst auferlegten Zuständigkeiten, Pflichten, die vielleicht gar keine sind. Auch ich selbst musste das manchmal schon, um nicht in eine Überlastung zu rutschen. Und der Witz ist: Es geht. Und es wird immer leichter, je öfter man es tut. LG

von Lillimax am 24.01.2020, 22:20



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Diese LMA "Nicht mein Zirkus nicht meine Affen"-Einstellung hatte ich mir in der Vergangenheit hart erarbeitet ;-) momentan bröckelt dieser Schutzwall gewaltig, da hast Du schon recht. Im Job muss ich das momentan. Ruft jemand an und bittet mich um Hilfe (ja das tun viele Leute ganz konkret), MUSS ich sagen:sorry, nicht mein Aufgabengebiet und nein, ich weiss auch nicht, wer es macht und nein ich hab jetzt nicht die Zeit, mit die Geschichte hinter der Geschichte anzuhören, warum das Problem da ist, ich möchte es lösen und Punkt. Das ist für mich hart, da ich gern helfe aber es geht zeitlich nicht anders, macht mich aber ganz kirre, da ich schroffer auftreten muss als ich eigentlich wäre. Nein, es hat mich in der Familie niemand konkret gebeten zu vermitteln, aber in meinem Leben war meine Mediatorentätigkeit schon oft, wirklich oft gut und hilfreich für's Gesamtsystem. Meine Schwägerin hat sonst keinen, keinen von dir aufgezählten (sie ist echt schwierig und vergrault alle...nur ich halt das aus und ich bekomm immer wieder zu hören "ohne dich blabla , du bist die einzige in meinem Leben die blabla) ich weiss nicht, wie oft ich sie zu Psychologen (Böse) oder anderen Einrichtungen geschickt habe... keiner versteht sie. SchwieMu, ja... mal sehen. Sie hat schon in der Vergangenheit immer gesagt, sie möchte mehr Zeit mit ihren Enkeln verbringen, sie möchte mir im Haushalt helfen, ihr sei soooo langweilig und ich sei so unter Wasser. Vielleicht ergibt sich jetzt, ohne den schwerkranken Opa im Nacken sogar eine Möglichkeit der Symbiose, wer weiss. Auch wenn ich schon absehen kann, dass die Schwägerin dann vor Neid und Missgunst zerfließt, wenn ihre Mutter mit meinen Kindern Zeit verbringt, also mehr als mit ihrem. Wird noch spannend aber ja... ich überleg mal wieder öfter, ob es sich gerade um meinen Zirkus handelt, wenn mich etwas gedanklich beschäftigt. Danke für den Anstupser.

Mitglied inaktiv - 25.01.2020, 07:52



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Meine Schwägerin hat sonst keinen, keinen von dir aufgezählten (sie ist echt schwierig und vergrault alle...nur ich halt das aus und ich bekomm immer wieder zu hören "ohne dich blabla , du bist die einzige in meinem Leben die blabla) ich weiss nicht, wie oft ich sie zu Psychologen (Böse) oder anderen Einrichtungen geschickt habe... keiner versteht sie. Ist doch super praktisch: Sie hat DICH und du machst das umsonst und ohne Termin. Warum sollte sie dann auch zu einer professionellen Beratung gehen, dafür was zahlen, Termin machen usw. Und wenn sie DICH hat, muss sie doch an sich nichts ändern. Wir haben das auch hinter uns. Ein ganz schlimmes Schicksal in der Verwandtschaft, und jemand von uns wollte helfen. Es ging soweit, dass die Helferperson alles(!) an verfügbaren Hilfen rausgesucht hat und selber beraten hat. Es hat sich nix getan. Nix! Das hat dann den verzweifelten Helfer enorm auf die Palme gebracht und er hat schließlich wütend aufgegeben. Man muss manchmal auch akzeptieren, dass jemand keine Hilfe holen will und keinen Rat annimmt. Da ist man auch nicht verpflichtet, den Tröster zu machen. Man bekommt das Leid der Person dann mit, aber darf sich kein schlechtes Gewissen machen.

Mitglied inaktiv - 25.01.2020, 09:37



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... schroff auftreten halte ich für nicht gut. Im Job muss ich das momentan. Ruft jemand an und bittet mich um Hilfe (ja das tun viele Leute ganz konkret), MUSS ich sagen:sorry, nicht mein Aufgabengebiet und nein, ich weiss auch nicht, wer es macht und nein ich hab jetzt nicht die Zeit, mit die Geschichte hinter der Geschichte anzuhören, warum das Problem da ist, ich möchte es lösen und Punkt. Das ist für mich hart, da ich gern helfe aber es geht zeitlich nicht anders, macht mich aber ganz kirre, da ich schroffer auftreten muss als ich eigentlich wäre. Wenn du einfach sagst, wo der andere die Hilfe evtl finden könnte? Keine Geschichte anhören, nur ein Satz. Punkt. Ich finde, du rechtfertigst dich zu viel. Aber wärest du nicht in der Vergangenheit als Kummerkastentante und Nothelfer aufgetreten, würden die Kolleginnen doch nicht zu dir strömen. Eigentlich ist doch immer der direkte Kollege und dann der Vorgesetzte für Probleme da. Ich kenne das nicht anders. Würden mich 20 Leute um mich herum ständig ihre Problemchen erzählen, dann könnte ich mein Aufgabengebiet nicht bewältigen.

Mitglied inaktiv - 25.01.2020, 09:41



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... es geht hier um Prozesse, um Strukturen und Connections. Ich bin schon lange dabei und kenn mich in bestimmten Themen gut aus. Das wissen die jungen Kollegen und bisher war ich dann so nett und hab versucht, zu helfen. Inzwischen ist es aber - mit neuem Gebiet und auch jede Menge Personalwechsel in anderen Bereichen so, dass ich mich selbst einarbeiten müsste, um helfen zu können bzw um Erfahrung zu bringen, wer da jetzt helfen kann. Und dafür fehlt mit die Zeit. Dann sag ich das den Kollegen - meist nett und höflich mit dem Hinweis auf Kapazprobleme, aber bei bestimmten Buschen eben auch mal schroff bzw ohne die Möglichkeit einer Diskussion. Andere wollen mir im neuen Gebiet eben die komplette Historie erzählen. Wär ja als Hintergrundwissen interessant- aber: keine Zeit. Viele Themen kann ich auch nur oberflächlich anreissen, wohl wissend, dass das früher oder später als Boomerang zurückkommt - oder das Unternehmen Geld kostet. Das ist einfach nicht "mein Stil". Ich bin da auch dran mit meiner Chefin dran. Entweder bekomme ich mehr Stunden und arbeite offiziell länger, oder sie nimmt mir wieder etwas ab. Mit der Schwägerin oben... da geht es nicht nur darum, dass sie Hilfen annimmt... das ist komplizierter.

Mitglied inaktiv - 25.01.2020, 09:59



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Ich bin da auch dran mit meiner Chefin dran. Entweder bekomme ich mehr Stunden und arbeite offiziell länger, oder sie nimmt mir wieder etwas ab. Natürlich, deine Chefin trägt die Verantwortung, und hat auch INteresse dran, dass du nicht überfordert wirst und die Aufgaben bekommst, die du in der vereinbarten Zeit schaffst ohne dich zu übernehmen. Das musst du eben klar kommunizieren und immer wieder dran bleiben.

Mitglied inaktiv - 25.01.2020, 10:50



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Und zwar ein gewaltiges. Du musst da wahrscheinlich viel an Dir arbeiten, um das Nein sagen zu lernen. Mach Dir klar, dass Dich die Menschen deswegen nicht weniger mögen. Ich würde mich bei dem Pensum und mit der Vorgeschichte aus der Beerdigung komplett raushalten. Auch bei Schwägerin und Schwiemu auf direkte Verwandte verweisen. Bzw. eben auf Deinen Mann. Warum setzt Du Dich bei der HA daneben? Ich würde die ggf nachkorrigieren bzw. Kind nochmal machen lassen. Aber prinzipiell ist Deine Tochter verantwortlich und nicht Du. Auf der Arbeit nicht Helpdesk spielen. Bzw. Abfragen liegen lassen und das auch so kommunizieren, weil Du gerade Wichtigeres hast. Ggf. mit Chef besprechen, wo Du Helpdesk machst und wo nicht. Bzw. was Du dann eben liegen lässt dafür.

von emilie.d. am 25.01.2020, 11:17



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Also Abgrenzungsprobleme, ja hab ich. Abgehakt, erkannt, weiss ich schon. Gab auch Gespräche mit der Chefin, der Lehrerin, meinem Mann... wo ich meinen Verantwortungsbereich klar definierte. Und ich nehm mir fest vor, mich nicht total vereinnahmen zu lassen. Aber in der aktuellen Situation kann ich nicht viel drehen. Der Schwiegervater "Dreh-und Angelpunkt" der Schwiegerfamilie ist gestorben, die Beerdigung steht vor der Tür, das ist kein Abgrenzungsprobleme sondern wohl nachvollziehbar belastend. Das Thema im Job ist so, ich bin nicht die einzig Betroffene, meine Chefin sagt, sie unterstützt mich, keine Ahnung ob sie was erreicht. Viele Themen, die ich jetzt "abgrenze" fallen mir in ein paar Wochen/Monate auf die Füße. Das Thema Trauer der Kinder, belastende Arzttermine, Schulprobleme ... alle Eltern mal die Hände hoch, die sich da so einfach "abgrenzen" können. Ich hab mir jetzt mal ein paar Teesorten gekauft zum durchprobieren und nehm die Passionsblumenextrakte regelmäßig... Und geh jetzt erst mal zum Sport

Mitglied inaktiv - 25.01.2020, 12:53



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Bewegung an der frischen Luft würde ich dir auch empfehlen - also keinen Hallen- oder Schwimmhallensport, sondern etwas, wo du Luft und Licht tankst. Mir haben in Super-Stresszeiten Neurexan ganz gut geholfen, das ist ein Komplexhomöopathikum. Auf lange Sicht fände ich es aber auch wichtig, dass du dich von Sachen wie mit deiner Schwägerin (so sehr man sich von so etwas auch "gebauchpinselt" fühlt) abgrenzt. Auch auf die Gefahr hin, vorübergehend doof gefunden zu werden. Mir hat es (neben viel Radfahren und zu Fuß gehen) sehr geholfen, mit dem Singen anzufangen und mir dafür auch Termine freizuschaufeln, wo ich nur für mich da bin. In deinem Fall kann das natürlich etwas vollkommen anders sein, aber es ist jedenfalls gut, ein Hobby zu finden, bei dem dein Körper und deine Seele auftanken. Einfach, damit du dein Pensum langfristig bewältigen kannst, ohne bei Krisen (die man ja nicht vermeiden kann) auf dem Zahnfleisch zu gehen.

Mitglied inaktiv - 25.01.2020, 16:37



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Danke Dir. Im Chor war ich mal ein Jahr. Den wöchentlichen Termin mit Ach und Krach "freigeschaufelt". Dann aber Konzert - Probentermine, Probenwochenenden, Arbeitseinsätze, Auftritte hier und dort... das war zuviel. Es gibt noch einen anderen... aber wieder alles neu, neue Leute, Lieder, Texte, jede Woche noch ein Zusatztermin... dafür brauch ich erst wieder mehr Elan. Aber Singen tut schon gut!!

Mitglied inaktiv - 25.01.2020, 20:18



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Liebe Anna, ich hatte auch viele Jahre ein mächtiges Abgrenzungsproblem. Das funktioniert so lange gut, bis es dir zu viel wird (wie jetzt aktuell), vorher tut es ja irgendwie super gut, immer der Ansprechpartner, Vertraute, Helfer, was auch immer zu sein. Das poliert das Selbstwertgefühl schon ordentlich auf. Bei mir ging es so weit, dass ich einen Burnout hatte und gar nichts mehr ging. Nichts. Ich habe Monate gebraucht, um wieder auf die Füße zu kommen. Und zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Kinder. Was ich damit sagen will ist, dass du auf dich und deine Bedürfnisse aufpassen musst. Das bist du in erster Linie dir und deiner Kernfamilie schuldig. Die Probleme der anderen, Verwandte, Arbeit, usw. kommen dann irgendwann. Ich wünsche dir nicht, dass du den Weg gehen musst, den ich gegangen bin- jahrelange Psychotherapie, Psychopharmaka. Es war echt hart aus dem Loch wieder rauszuklettern und wieder mit Spaß die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Aus Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, sich selber kritisch zu hinterfragen a la "Warum ist es mir eigentlich so wichtig, immer für alle zu da sein? Warum brauche ich das für meinen Selbstwert?", aber wenn nicht damit aufhörst, dir andauernd zu viel zuzumuten, geht das höchstwahrscheinlich irgendwann nach hinten los. Und es klingt so, als würde dich diese Problematik schon länger begleiten. Mein Psychiater hat damals gesagt, dass ich mein ganzes Leben aufpassen muss, dass ich keinen Rückfall erleide. Und ich schließe mich een Vorschreiberinnen an: verbring deine freie Zeit lieber mit Bewegung an der frischen Luft oder.mot Dingen, die dir gut tun. Mal ein entspanntes Bad, einen Kaffee mit einer Freundin treffen. Das gibt dir wahrscheinlich mehr, als dieses Forum. Und vielleicht denkst du über professionellen Beistand nach. Das ist ein lieb gemeinter Tipp, denn du hast unheimlich viele Themen auf der Platte. Vielleicht schadet das nicht? Und besser du fängst jetzt damit an, bevor du den Boden unter den Füßen verlierst. Und sprich mit deinem Mann über deine Situation...er kann dich sicher unterstützen und nein, das ist keine Schwäche Alles Liebe für dich!

von Artanis am 25.01.2020, 13:01



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Hallo Artanis, Hast eine Danke - PN.

Mitglied inaktiv - 25.01.2020, 15:44