zita
Hallo, Ich bin im Moment ziemlich durch den Wind und weiß nicht so genau, wie es weitergehen soll. Ich habe im Oktober einen neuen herausfordernden Job mit guten Perspektiven in meiner alten Firma bekommen. Fast zeitgleich wurde bei meinem Sohn infolge von Schulproblemen Asperger diagnostiziert, was weitere Testungen, Gespräche nach sich zieht aber bislang noch keine wirkliche Entlastung der Schulsituation gebracht hat. Ca. einen Monat später ist meine Mutter erkrankt und pflegebedürftig geworden und wir versuchen gerade die Betreuung zu regeln. Kurz nach diesen Geschichten hatte ich eine Nierenbeckenentzündung. Da ich schon früher Mal mit Depressionen zu tun hatte, wurde ich nun etwas hellhörig und habe das Gespräch mit einem ärztlichen Psychotherapeuten gesucht. Er hat mir eine Therapie angeboten, allerdings unter der Bedingung, dass ich mich zunächst Mal krankschreiben lasse. Mir ist das schwergefallen und ich bin nicht so der Typ dazu vor allem bei dem neuen Job. Nun endet nächste Woche die Krankschreibung und es ist völlig anders, als ich erwartet hatte: ich fühle mich schlechter als zuvor. Ich hatte hier sehr viel zu organisieren und bin absolut am Limit. Ich weiß nur jetzt gar nicht, wie ich weiter vorgehen soll. Längere Krankschreibung? Wieder arbeiten, aber mehr als Sparflamme geht nicht. Mit dem Therapeuten reden?? Ich bin ratlos und das belastet mich zusätzlich. Oh man. Was würdet ihr in meiner Situation tun? Danke! Zita
Hallo, ich kann dir nur aus eigener Erfahrung zum Thema Asperger sagen, dass das unheimlich herausfordernd ist, was die Testungen und die erste Zeit nach der Diagnose ist bis sich alles eingespielt hat (Therapie, eventuell Schulbegleitung). Wir hatten das vor fünf Jahren bei unserer älteren Tochter. Ich lief zu der Zeit absolut am Limit, allerdings habe ich immer meinen Ausgleich im Job gefunden. Wenn du die Möglichkeit hast, würde ich mich noch krank schreiben lassen, denn du hast mehrere Baustellen. Die wichtigste ist in meinen Augen dein Sohn gefolgt von deiner Mutter und natürlich deiner Psyche. Gesundheit ist das Allerwichtigste, das sollte oberste Priorität haben. Mach parallel eine Therapie, das ist sicher begleitend sehr sinnvoll. Und kannst du offen mit deinem Chef sprechen und die Situation schildern? VG
Oh, hups, tatsächlich da habe ich ja Quatsch geschrieben, so sollte der Betreff nicht heißen aber sowas passiert mir jetzt auch dauernd, bin extrem unkonzentriert..
Danke für die Nachricht bzgl. Asperger, ja die Sache bringt mich auch ans Limit. Vor allem, weil es meinem Sohn schlecht geht und ich immer denke, es muss jetzt mal was vorwärts gehen, aber die Mühlen mahlen langsam... Ich habe dann immer auch den Anspruch, dass ich mit allem klar kommen muss. Da tut es gut, zu lesen, dass andere ähnlich empfinden und auch, dass es ja scheinbar wieder besser wird.. lieben Dank!!
Ich würde Deinen Mann mehr einbinden. Von ihm schreibst Du nicht ein einziges Wort. Wenn Du selbst berufstätig bist, warum ist seine Berufstätigkeit dann wichtiger als Deine? Warum ist er unabkömmlich, Du aber schon? Warum musst Du alles allein organisieren, obwohl es auch SEINEN Sohn betrifft? Ich finde, Du steckst vielleicht in einem falschen Rollenmodell fest und bist (auch) deshalb überfordert. Sage doch Deinem Mann, was er konkret übernehmen soll, damit Du Entlastung hast. Geht nicht gilt nicht! Klar geht es. Wäre er alleinerziehend, müsste er all diese Dinge auch selbst tun. Solange Du Dir alles allein anziehst, wird die Gefahr des Burnouts (= Belastungs-Depression) akut bleiben. Da Dein Mann sicher nicht will, dass Du zusammenbrichst, müsst Ihr Euch da gemeinsam etwas überlegen. Er kann sich hier nicht raushalten, egal wie wahnsinnig wichtig er in seinem Job zu sein glaubt. Es ist seltsam, dass Frauen immer davon ausgehen, dass ihr Job unwichtiger ist, der Mann aber in seinem Job absolut nicht gestört werden kann. LG
Hallo, es kommt darauf an, was Dein Beruf Dir gibt. Ist es für Dich eine Ablenkung, die Gedanken gehen in eine andere Richtung (gerade wenn Du dazu tendierst das Gedankenkarrussell anzuwerfen und schlecht herauszukommen), dann macht es vielleicht sogar Sinn, wieder zum Arbeiten zu gehen. Denn an der aktuellen Situation etwas ändern, indem Du allein zuhause sitzt und Dir das Gehirn zermaterst , kannst Du sowieso nicht. Ich glaube ich würde es mit dem Job zumindest mal versuchen, sehen, wie es läuft und dann nach 3/4 Wochen immer nochmals entscheiden ... klappt oder klappt nicht. Ausser Du wirst zuhause gebraucht. Geht der Sohn gar nicht mehr in die Schule? Pflegst Du Deine Mutter zuhause im Moment? Dann klar , macht es Sinn, das in Ruhe zuhause zu regeln. Im Januar/Februar sieht die Welt ganz anders aus. Halt durch und mach Dir nur Sorgen um tatsächlich vorhandene Probleme, nicht um Probleme, die vielleicht in der Zukunft auf Dich zukommen könnten
Mit dem Therapeuten würde ich so oder so reden. Es ist keinem geholfen, wenn du dich zugrunde richtest. Alle einzelnen Ereignisse reichen schon, um einen an den Rand der Belastbarkeit zu bringen - zusammen ist das kein Wunder, dass dich das überfordert! Lässt sich die neue Position vielleicht etwas zurück stellen, und du kannst solange Teilzeit arbeiten? Ich wünsche dir viel Kraft für dich! LG sun
Hallo,
vielen Dank für Eure Beiträge!! In allen ist etwas, dass komplett zutrifft. Es ist wahr, dass ich meinen Mann mehr einbinden muss, was ein wenig schwierig ist, da er immer ein paar Wochen im Ausland ist. Aber auch da kann es eine Lösung geben. Ich musste fast ein wenig schmunzeln, ich arbeite in einem frauenwissenschaftlichen Bereich, nur im eigenen Leben funktioniert es nicht
Ich muss aber auch sagen, dass ich gerade manchmal das Gefühl habe, gar nicht mehr klar denken zu können, weil ich einfach tausend Dinge im Kopf habe und mir der Überblick fehlt. Da fand ich es sehr hilfreich, Eure Einschätzungen zu lesen. Nochmal danke!
Ich war wieder beim Therapeuten und er hat mich über die Weihnachtstage weiter krank geschrieben und mir dann zwischen den Tagen noch einen Zusatztermin gegeben. Darüber bin ich sehr froh, die Stunden helfen doch sehr und man kann immer gegensteuern.
Ich hoffe es wird bald besser und die Weihnachtstage und Ferien tragen zur Entspannung bei. Ich habe richtig etwas Angst davor...naja wird schon!
LG Zita
Liebe Zita, ich bin in einer ganz ähnlichen Situation. Habe dir eine PN geschrieben. Liebe Grüße
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