Elternforum Überlastung

Ich muss mich einfach mal ausheulen

Ich muss mich einfach mal ausheulen

Tiffi153

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Meine beiden Jungs sind 7 Monate alt, korrigiert 5, ich bin selbstständig mit einer eigenen Praxis und arbeite täglich 2-3 Stunden. Zusätzlich haben wir 2 Katzen und einen Hund. Eigentlich sind alle genügsam. Die Summe macht es aber. Die Jungs machen tagsüber nur Powernapping von höchsten 30 Minuten. Leider meist im Wechsel. Ich habe keine freie Minute mehr, alle wollen was von mir. Merke, dass ich nicht mehr gelassen genug bin, mich vieles nervt. Mich nervt es, wenn die Jungs, der Hund oder die Katzen weinen, dabei tun sie das eigentlich gar nicht oft. Ich wollte immer eine liebe feinfühlige Mutter sein und jetzt bin ich mit der Realität konfrontiert. Die Vorstellung, dass die Jungs erst mit 18 ausziehen werden, ist furchtbar. Ich habe mich so auf die Jungs gefreut. Und jetzt sowas! Ich muss schon nix im Haushalt machen, gönne mir eine Haushaltshilfe. Aber ich komme nicht zum Duschen, nicht zum Essen, nix... Schreibe das hier gerade runter und müsste mich eigentlich mit den Jungs beschäftigen!!! Ich war immer ein freiheitsliebender Mensch und nun bin ich für immer als Mutter und mit meiner Praxis versklavt!!! Sorry, musste jetzt mal sein. Ja und ich liebe meine Kinder. Sehr sogar. Aber verdient hätten sie eine Mutter mit mehr Zeit, mehr Geduld und Nerven. Ich bin voll im Hamsterrad.


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Tiffi153

gibt es einen vater/lebenspartner?


ak

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Antwort auf Beitrag von WonderWoman

Hat wahrscheinlich gerade keine Zeit zur Antwort. ... Hatte mich auch gefragt... wo ist der Vater ? Der dir die Kids auch mal abnimmt. Und wer sagt, dass sie mit 18 Jahren ausziehen ???? Aber... keine Sorge... es wird mit zunehmenden Alter immer alles leichter und besser. Aber... das wird noch dauern. Können dir deine Eltern nicht helfen ? Oder nimm dir ein AU-Pair Mädchen.... Versuch dir Auszeiten zu nehmen... 1 bis 2 x die Woche. Das hilft auch ungemein. Ich hoffe, du bist nicht alleinerziehend....spann den Vater so viel wie möglich ein... Mehr Tipps habe ich leider nicht. Alles Gute


ZoeSophia

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Antwort auf Beitrag von Tiffi153

Manchmal verstehe ich die Frage nach dem Vater nicht… klar, meistens ist der ja schon „da“ aber wie ist es, wenn er von 7-18h arbeitet?? Dann ist er zwar da, aber trotzdem abwesend, und ja, er könnte die Stunden reduzieren, aber so was geht eben auch nicht immer…. Und, wenn man sicher entscheidet teilweise zu Hause zu bleiben, ist es eine gewaltige Umstellung von voll Arbeiten zu plötzlich Hausfrau und im Hamsterrad stecken! Ich denke, bei der AP geht es nicht um die Unterstützung des Partners, sondern eben um das Gefühl im Hamsterrad zu stecken, und das ist doof… Obwohl ich viele Unterstützung hatte als die Kinder noch klitzeklein waren, hatte ich auch oft das Gefühl, ich komme zu nix und jeder will immer was von mir! Selbst dann, wenn die Kinder bei Oma waren weil ich einen Termin hatte, war ich quasi gestresst, schnell schnell wieder zu den Kindern… diese Hast habe ich rausgenommen! Du gehst arbeiten, 2-3 Stunden, schau zb. Dass die Kinder 3-4stunden „versorgt“ sind, dann musst du da schon mal nicht „hetzten“, hast auch mal Zeit für einen Schwatz oder ein Kaffee….. Hast du einen Termin ohne Kinder, plane min. Die doppelte Zeit ein, auch für die Betreuung der Kinder, so musst du nicht zum Termin hin und her eilen… so kannst du alles ganz gemütlich erledigen! Ich nehme mir ganz bewusst solche „Zeit-Oasen“ und freue mich auch ganz bewusst darauf wenn ich mal wieder das Gefühl habe ich stecke wieder im Hamsterrad , weil alle immer zu jeder Zeit irgend was wollen von mir… Oder, ich stehe um 06.00h rum auf (oder davor), (ich gehe aber auch früh ins Bett), Kinder müssen um 7.00h aufstehen, in dieser Stunde mache ich NIX für den Haushalt/Familie/Arbeit…. Ich mache auch nach dem die Kinder im Bett sind nix mehr fürs Haus, da habe ich auch Feierabend. Ich arbeite an 4 Tagen von 9-14/15.30h bevor ich die Kinder abhole (sind bei Oma, oder gehen noch zur Schule) gehe ich nach Hause, und mache 15min nix, einfach zum runterkommen… erst dann gehe ich die Kinder holen, und dann habe ich aber auch volle Zeit für die Kinder 2-3h, dann mache ich etwas Haushalt und Abendessen, manchmal helfen die Kinder manchmal nicht, dann müssen sie sich aber auch selbst beschäftigen (sind aber auch schon 6/8) Ich nehme mir ganz bewusst kleine „Zeit-Oasen“! (Und nein, es ist nicht egoistisch, wenn auch mal die Mama Zeit für sich selbst braucht, es tut der Mama nämlich gut, „atmen“ zu können) Klar, Papa ist auch da, aber dieser Arbeitet von 7-18h, da gibt es keine Chance auf reduzieren oder HomeOffice… (wobei HomeOffice rein organisatorisch gehen würde es aber für uns alle zu viel Stress wäre und dadurch kein Mehrwert hat!) Samstags werkeln wir meist etwas zu Hause, am Sonntag geht der Papa quasi immer 1-2 Stunden mit den Kindern weg, da mache ich dann meistens die Wäsche oder sonst irgend was! Ich kann dir nur empfehlen, schaffe dir kleine „Zeit Oasen“ auch wenn es täglich nur 15 Minuten sind, wo du für niemanden erreichbar bist!


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von Tiffi153

Huhu, wer hütet denn Kinder und Tiere, wenn Du in der Praxis bist…? Wenn Du das selbst machst, ist es kein Wunder, wenn Du genervt bist. Wenn Du jemanden hast (Oma?), dann genieße die Zeit in der Praxis. Der Job kann eine Erholungszeit sein, wenn man Mutter ist, ich kenne das auch. Was ich Dir vor allem sagen wollte: Vielleicht musst Du Dich innerlich ergeben und aufhören, diesen ständigen Widerstand gegen die Veränderungen aufgeben. Wenn Kinder kommen, und dann auch noch im Doppelpack, dann ändert sich ALLES. Nichts bleibt, wie es war. Vor allem kommt man selbst immer nur noch an letzter Stelle. Es klingt altmodisch, aber es stimmt: Wenn man Mutter wird, muss man Opfer bringen, und zwar viele. Wenn Du Dich innerlich gegen diese neuen Belastungen wehrst, kostet Dich das irre viel Energie. Weigerung, Rückwärtsschauen (wie es vor den Kindern war), der Wunsch, aus einer Situation herauszukommen - all das frisst Kraft. Es kann dagegen sehr entlastend sein, den inneren Widerstand loszulassen. Ja, es ist anstrengend. Ja, es ist chaotisch und laut. Ja, die Hausarbeit bleibt (trotz Putzhilfe) auch mal liegen. Und ja: Du bist keine perfekte Mutter. Die gibt‘s nämlich auch gar nicht. JEDE Mutter ist mal genervt, wird laut, kommt an ihre Grenzen, will nicht mehr. Gerade Zwillingsmütter oder Mütter mit zwei Kleinkindern weinen zum Teil jeden lieben Tag ein Mal, da kenne ich auch eine. Sie sitzt jeden Tag einmal fünf Minuten auf dem Küchenboden und heult. Danach geht‘s dann wieder. Es ist verständlich, dass Du das Ideal von der verständnisvollen, allzeit engelsgleichen Mutter hast. Dieses Ideal haben wir alle. Aber die Wirklichkeit ist eben anders. Die Babyzeit ist die anstrengendste Phase des gesamten bisherigen Lebens, das ist ein Fakt. Bei Zwillis gilt das erst recht. Man geht am Stock, das ist der Normalfall. Weißt Du, meine Kinder sind inzwischen Teens/Erwachsene. Und ich verrate Dir etwas, das Du erst im Rückblick selbst erkennen wirst: Diese Jahre kommen einem irre lang vor, wenn man mittendrin steckt. Aber wenn man zurückschaut, sieht man, wie kurz sie eigentlich waren. Die Babyzeit ist anstrengend, aber sie geht schnell herum. Die Kleinkindjahre sind auch anstrengend, aber die Mäuse sind ruckzuck im Vorschulalter. Und ab da wird es besser, ganz ehrlich. Auch Du veränderst Dich: Du kriegst Routine. Die Abläufe fluppen irgendwann besser. Die Nächte werden besser, der Tag läuft geregelter ab. Du bekommst Erfahrung, kleine Katastrophen hauen Dich nicht mehr um. Es bleibt trubelig, aber es ist dann keine Überforderung mehr. Du steckst einfach gerade in der heißesten Phase, Du darfst jammern, genervt sein, und Du darfst auch mal eine miese Mutter sein. Wenn Du nicht glaubst, dass das total normal ist, empfehle ich Dir das wunderbare (und lustige) Buch: „Der Tanz ums Kind“ von Harriet Lerner. Sie ist Psychologin, war aber von ihren Kids anfangs komplett überfordert. Und sie traut sich, offen zu sagen, dass absolut jede Mutter ihre Kinder am liebsten auch mal in die Erdumlaufbahn schießen möchte. Ein wirklich absolut herrliches, entlastendes Buch! LG


Caot

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Antwort auf Beitrag von Tiffi153

Heul nur. Was raus muss, muss raus. Also - dein Stress ist normal. Aber - es wird besser. Ich hab auch gedacht - Hamsterrad - ist es auch, so lange wie die Kinder Dich 24/7 brauchen. DAS wird aber immer weniger. Ich war bei Kind 2 auch selbständig - ich hatte eine Tagesmutter. So konnte ich arbeiten. Such Dir ein paar Freiräume. Hast Du ein Hobby? Die hab ich nie aufgegeben. Meine sind jetzt fast erwachsene Teenager. Die brauchen nur noch mein Geld. Das waren noch Zeiten wo ich nicht mal alleine auf‘s Klo konnte. Vergeht alles. In 10 Jahren lächelst Du.