Calpurni
Guten Tag, ich bin alleinerziehende Mutter eines dreijährigen Sohnes und lebe im Haushalt meiner Eltern. Das möchte ich schnellstmöglich ändern. Nun zu dem, was mich sehr belastet. Mein Vater leidet unter weißem Hautkrebs. Immer wieder muss er seinen Kopf mit einer giftigen Salbe einreiben. Wenn diese Phasen sind, bin ich immer sehr nervös und halte meinen Kleinen von ihm fern. Das ,,nervt" meine Eltern. Aus diesem Grund haben sie mir die letzte Behandlung verschwiegen. Ich bemerkte aber, dass mein Vater wieder auf dem Kopf reagierte, das heißt, die Haut wurde aggressiv rot. Als ich meine Eltern darauf ansprach, reagierten sie sehr aggressiv. Ich würde mich immer so anstellen. Das war mir nicht recht. Ich sagte ihnen, dass sie mich durch ihr Verhalten entmündigen würden. Da kam dann ,,Das Thema ist jetzt erledigt. "und sogar ,,Halt den Mund." Ich bin 41 Jahre alt. Was soll ich jetzt nur tun? Ich bin schon verzweifelt auf Wohnungssuche. Es ist ein so furchtbar ungerechtes Verhalten. Ich möchte es unfair nennen. Was würden Sie mir raten? Mit freundlichen Grüßen C.
Wieso genau hälst du ihn auf Abstand? Weil du Angst hast, er kommt mit der Salbe in Berührung? Dein Vater wird wohl selber wissen, dass das Zeug giftig ist, oder? Er wird doch selber einschätzen können, wie nah dein Sohn kommen kann und, dass er die Stelle nicht berühren sollte. Und selbst wenn er mal mit der Hand drankommen sollte - ab zum waschen und fertig. Meine Großeltern habe beide Basalyome und ich kenn die Medikation. Da stirbt keiner, wenn man mal dran kommt Deine Eltern werden sicher so viel Verantwortungsbewusstsein haben und deinem Sohn, der nun auch drei Jahre alt ist, kann man durchaus erklären, dass er Opa an den Stellen nicht anfassen soll Wenn meine Kinder mir meinen Enkel so einziehen würden, dann wäre ich auch gekränkt
Die Situation ist mit Sicherheit insgesamt nicht angenehm. Wahrscheinlich für alle Erwachsenen nicht. Deine Eltern empfinden es wahrscheinlich auch ungerecht, wenn du den Kontakt so einschränkst. Dein Sohn ist alt genug, um zu verstehen, dass er den Kopf nicht berühren darf. Und dein Vater wird sicherlich auch darauf achten. Mein Mann musste, als wir unser zweites Kind erwarteten, mit einer Salbe behandelt werden die definitiv fruchtschädigend ist. Ich habe sie mit Handschuhen aufgetragen, weil er selber nicht an die Stellen kam. Wir hatten Körperkontakt - irgendwann ist die Salbe einzogen und waschen durfte er sich auch. Vorsicht ist geboten, aber völliger Entzug ist übertrieben.
Vielen Dank für die Antworten. Ich kann die Situation nun besser einordnen. Vielleicht habe ich zu heftig reagiert. Trotzdem muss ich die Wohnsituation schnell ändern, denn offensichtlich macht sie mich sehr dünnhäutig.
Ich drück dir die Daumen, dass du schnell was gutes findest. Mich hätte das auch extrem gestresst.
Es wäre sinnvoll, wenn du h von dem Thema innerlich distanzierst. Es betrifft dich wirklich nicht - und dein Kind auch nicht, wenn dein Vater eine Hautbehandlung bekommt. Viel Glück bei der Wohnungssuche!
Ja, du reagierst tatsächlich über, was sicher an der Wohnsituation liegt. Dass deine Eltern dir die Salbenbehandlung beim letzten Mal verschwiegen haben, kann man durchaus nachvollziehen, wenn du dann immer so einen Aufstand machst. Dein Vater wird dein Kind ja hoffentlich nicht bewusst seinen Kopf streicheln lassen. Du kannst ihm ja zur Sicherheit auch nochmal sagen, dass er da ein bisschen aufpasst, das sollte völlig reichen. Steigere dich da nicht in etwas hinein, gell. Wenn du nicht so richtig weißt, wie du an eine eigene Wohnung kommst sollst, vielleicht sogar an eine geförderte Wohnung, geh zum Wohnungsamt und lass dir einen Wohnberechtigungsschein ausstellen. Hier werden alleinerziehende Mütter mit nicht sehr viel Einkommen bevorzugt. Die Wohnungsämter haben auch Listen mit sozial geförderten Wohnungen, die zu vermieten sind. Diese Wohnungen sind heute nicht mehr wie früher, es gibt sehr schöne und moderne in ruhigen Straßen und mit nur zwei Stockwerken etc. Eine Freundin von mir wohnt mit ihren Kindern so, es stehen Bäume vor dem Fenster, und Haus und Wohnung sind modern und gepflegt. LG
,,Halt den Mund." ist aber nicht das Niveau, auf dem sich Eltern mit ihrer volljährigen Tochter unterhalten sollten. Meine Mutter schrieb mir vor ein paar Monaten, ich solle "nicht so frech zu meiner Mutter sein". Abgesehen davon, dass überhaupt nichts frech war, spreche ich noch nicht mal mit meinen minderjährigen Kindern so, geschweige denn mit anderen Erwachsenen, egal in welcher Beziehung ich zu ihnen stehe. Und dass Großeltern schon immer selbst wissen, ob etwas giftig/gut für das Kind ist, wage ich zu bezweifeln. Schließlich gab es hier auch schon Posts von Frauen, die ihre Eltern/Schwiegereltern nicht bei denen zu Hause besucht haben, weil die Bude permanent zugequalmt ist. Viel Glück bei der Wohnungssuche.
Vielleicht liest du meine Antwort ja noch ... Ich würde - was du ja auch vorhast - so schnell wie möglich eine eigene Wohnung für dich und dein Kind mieten. Hoffentlich klappt es zeitnah. Im Alter verändern sich Menschen, auch unsere Eltern. Die Ansichten der Eltern werden oft in Zement gemeißelt und man wundert sich als Angehöriger oft nur noch.So meine Erfahrungen. Ich könnte mir vorstellen, dass dein Vater durch deine Sorgen wegen der Creme, sich verletzt fühlt und wie ein Aussätziger vorkommt. Er hat Krebs das ist blöd und schlimm, er muss sich behandeln nochmals blöd und schlimm ... Und dann regst du sich wegen der Creme auf und dein Vater hat derweil ganz andere Probleme. Verstehst du, was ich meine? Dass deine Eltern dich wie ein Kind behandeln, geht natürlich gar nicht. Liegt aber sicher an deinem Mitwohnen im Elternhaus. Da tut ein bisschen Abstand bestimmt euch allen gut und ihr werdet wieder besser miteinander auskommen, aber da bist du ja dran. Doch ein bisschen bleiben wir für unsere Eltern immer die Kinder. Alles Gute!🍀