Elternforum Überlastung

Frage mal an euch - wie sieht´s bei euch aus?

Frage mal an euch - wie sieht´s bei euch aus?

Streuselchen

Beitrag melden

Hallo ihr Lieben, es ist jetzt kein echtes Überlastungsthema, aber es beschäftigt mich im Moment schon. Und mein Thema passt, glaube ich, hier am besten hin. Meine Eltern sind 76 und 70. Mit meinem Vater konnte man noch nie richtig reden. Unterhaltungen laufen so ab, dass der TV läuft und dann soll man sich unterhalten. Irgendwann meint mein Vater dann, dass er von der Sache xx überhaupt nichts weiß und warum wir nichts gesagt haben. Was ich aber richtig beängstigend finde ist aber, dass meine Mutter rapide - in meinen Augen - abbaut. Es geht jetzt schon los, dass ich die gleiche Sache 2 - 3x erzählt bekomme.Die Kinder meckern, aber ich finde es traurig und höre mir die Geschichte dann auch zum 2.x an. Aber beide Elternteile kommen überhaupt nicht mehr mit, mit gar nichts. Ich musste sie letztens erst aus so einer Abo-kiste rausboxen. Ich wünschte, sie würden in Hinsicht Verträge usw. gar nichts mehr machen. Wenn die Sache so richtig vergeigt ist, kommen sie nämlich zu mir und ich soll helfen. Am Ende war es dann immer meine Mutter, die die Sache zu einem guten Ende gebracht hat, s. Abo-Fall - von wegen. Es interessiert sie auch gar nicht mehr. Auch Unterhaltungen über die Enkel werden schwierig, weil sie nicht mehr mitkommen. Und schlimm auch, wenn man sich über die aktuelle politische Lage unterhält - wo und wie meine Eltern sich informieren. Es geht nur noch um sie, sie, sie. Vielleicht noch die Nachbarschaft.:-((( Wichtig!!!! Versteht mich nicht falsch. Ich will die beiden hier nicht schlechtmachen, aber ich sehe, was da gerade passiert und es macht mir wirklich Angst. Ich mache mir Sorgen. Ist das bei euren Eltern auch so? Wird man so mit dem Alter oder nur manche Leute?*HILFE!* Und wie handhabt ihr das? LG Streuselchen


Bela66

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Wenn Deine Mutter auffallend schnell abbaut, kann das natürlich eine Frühstufe von Alzheimer sein, denn diese Erkrankung schreitet schnell voran. Das solltest Du im Auge behalten, es gibt Medikamente, die es verlangsamen können, sofern es früh diagnostiziert wird. Viele alte Leute sind im Alter Deiner Eltern noch sehr fit, auch geistig. Es gibt viele prominente Beispiele für Menschen, die noch mit über 90 geistig rege sind oder sogar noch Bücher schreiben etc. Meine Mutter ist 81, und wenn ich mich mit ihr unterhalte, ist da kein Unterschied zu der Zeit als sie 40 war. Sie ist absolut normal, wie immer. Kein Nachlassen, nix. Sie ist auch körperlich fit, war mit Ende 70 noch bergwandern in Nepal, macht immer noch Fernreisen usw. Mein Vater ist auch 81 und zeigt ganz leichtes Nachlassen. Es gibt Erlebnisse, an die er sich nicht gut erinnert, obwohl sie erst ein paar Monate zurückliegen. Oder er vergisst, dass wir einen Besuch angekündigt haben und sagt, das höre er jetzt zum ersten Mal. Man kann aber mit ihm noch über Politik und Philosophie reden, und er ist gut informiert. Ich glaube, je älter man wird, desto enger wird der Zusammenhang von Lebensweise (vollwertige Ernährung, viel Bewegung - oder eben das Gegenteil) und Gesundheit, auch geisitger. Meine Eltern haben immer vollwertig gegessen und sich sehr viel bewegt. Auch die Schwester meines Vaters ist topfit mit 77, sie ist Psychotherapeutin, arbeitet noch in ihrer Praxis, macht jede Woche eine 20-Kilometer-Wanderung, geht ins Fitness-Studio. Sie hängt so manche 30jährige ab. Gerade im Alter kommt nix von selbst, man muss frühzeitig etwas tun, am besten spätestens mit Anfang 50, damit es sich im Alter auszahlt. Man muss aber natürlich auch immer an naheliegende Ursachen denken. Zum Beispiel sind fast alle Leute im Alter Deiner Eltern schwerhörig, geben das aber nicht zu und bemerken es oft auch gar nicht. Sie finden einfach, andere sprächen zu schnell oder zu leise, und dass es daran liege. Wenn Deine Eltern Erzählungen über die Enkel nicht gut folgen können, verstehen auch sie vielleicht in Wirklichkeit nur noch die Hälfte, wollen das aber nicht wahrhaben. Ich denke, der erste Schritt wäre ein Hörtest beim HNO-Arzt oder Hörgeräte-Akustiker. Und dann beim Hausarzt wegen evt. beginnender Demenz. Natürlich sagt man das nicht offen, sondern sagt: „Der Arzt soll man einen Checkup machen“, und dann geht man mit und schildert durch die Blume den Eindruck, den man im Alltag von der Mutter hat. LG


Holzkohle

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Streuselchen

ich habe neulich erst darüber nachgedacht, wie meine Großeltern waren, als ich so alt war wie mein Sohn jetzt - und wie im Vergleich meine Eltern (als Großeltern) jetzt sind. Meine Großeltern empfand ich als unfassbar belastend, zumindest den mütterlichen Teil. Im Vergleich zu ihnen sind meine Eltern wirklich extrem junggeblieben. Mein Vater ist 70, meine Mutter wird es noch im Dezember. Mein Vater hatte vor 7 Jahren einen Herzinfarkt, von dem er sich nie richtig erholt hat. Körperlich ist er hier eingeschränkt, geistig total fit. Auch von den Einstellungen her ist mein Vater echt so ein nicht alt gewordener Typ. Interessiert sich für sehr Vieles. Zockt mit meinem Sohn irgendwelche Strategiespiele, ist sehr technikinteressiert und noch klar im Kopf. Meine Mutter ist meinem Vater zuliebe in Frührente gegangen vor einigen Jahren, davor war sie (fast) Vollzeit in einer Kanzlei tätig. Seit der Frührente konnte man zugucken wie sie abbaut. Nicht körperlich, aber geistig. Wir haben leider schon länger das Gefühl, dass meine Mutter schwer oder schwerer hört (wie IHRE Mutter) und dass sie Sachen schnell vergisst (wie IHRE Mutter, die dann demenzkrank war) Damals hat meine Ma gesagt, wenn sie auch nur ansatzweise Anzeichen ihrer Mutter/Demenzerkrankung/Schwerhörigkeit aufweisen sollte, sollen wir ihr sofort bescheid sagen, damit sie dagegen was machen kann. Tja, das haben wir getan. Meine Mutter stellt auf stur... und ich muss es wohl nicht erwähnen, wie IHRE Mutter damals... Ich sehe dabei zu, wie meine Mutter immer vergesslicher wird. Meine Eltern machen noch sehr viel, haben ihren Garten, fahren in Urlaub, interessieren sich für viele Dinge. Wenn wir Gespräche führen oder sie mit meinem Sohn, hat man immer das Gefühl, ich unterhalte mich mit (gleichalten) Freunden. Aber ich habe das Gefühl, dass nur noch ein Drittel davon bei meiner Mutter ankommt. Oder sie sich eben nichts mehr merkt. Besonders auffällig ist es, wenn ich ihr von Leuten aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis erzähle, viele Namen fallen hier häufiger. Oft weiß sie dann nicht mehr, wer das ist. Oder sie geht einkaufen und lässt die Hälfte zu Hause liegen. Oder geht einkaufen und vergisst, was sie kaufen wollte. Vor einigen Tagen ist sie schwer gestürzt. Seit einigen Tagen hat sie Schwindelanfälle. Zum Arzt geht sie natürlich nicht. Mein Vater und ich machen uns echt Sorgen und ich hab neulich auch schon mal mein Stimmchen erhoben, was ich sonst NIE gemacht habe. Mir graut es auch davor, dass meine Mutter mal so wird wie meine Oma. Ich meine, machen könnten wir dagegen nichts. Aber das war schlimm damals, echt schlimm. Ansonsten haben wir so ein Top-Verhältnis, können über alles reden und es gibt so gut wie kein Thema, was ich nicht mit meinen Eltern durchkaue.


Tai

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Es ist immer schwer, wenn man merkt, dass die Eltern abbauen, sei es körperlich oder geistig. Ich erlebe gerade bei meinen Freundinnen, wie sehr sich alle Eltern dagegen sträuben, ihr Altern und ihre Einschränkungen zu akzeptieren und gar zu überlegen, ob es so weitergehen kann. Und das ist eine große Belastung. Allerdings finde ich deine Eltern noch ziemlich jung. Da wäre ein Check up beim Hausarzt wirklich mal gut, um eine Schwerhörigkeit oder anderes auszuschließen. Meine Schwiegereltern sind Mitte 80, immer noch sehr unternehmungslustig mit zwei Autos vor der Türe, körperlich inzwischen leicht eingeschränkt, aber geistig sehr interessiert, rege und belesen. Trotzdem erzählen sie immer wieder episch die gleichen völlig uninteressanten Geschichten und interessieren sich schon immer herzlich wenig für unsere Kinder. Mein Eindruck ist sowieso, es gibt nur wenige alte Menschen, die sich nicht nur um sich selbst drehen. Ich hoffe, ich werde nicht auch mal so.


ohno

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Streuselchen, was haben sie denn außer sich, und vielleicht die Nachbarn, wie Du schreibst? "Nur" sich und damit eben auch nichts, was einem am "Stehen bleiben" hindert. So lese ich es zumindest, korrigiere mich, wenn meine Interpretation falsch ist. Ich finde zumindest Deine Mutter noch (für mich) zu jung, und würde hier vielleicht mal zu einem check-up raten oder zumindest mal zb was probieren, zb Tebonin. Dein Vater - nun gut, er geht auf die 80 zu. Vielleicht ist es ratsam, darauf zu achten, dass er bei Gesprächen den TV mindestens leiser stellt, und Ihr Euch beim Sprechen in die Augen seht. Und Du nochmal hintenrum fragst/checkst, dass er zb eine Abmachung auch "gespeichert" hat. Und ansonsten kann ich Dir nur raten, etwas vom Respekt gegenüber den Eltern Abstand zu nehmen und durchzugreifen. Irgendwann kommt der Tag, an dem man nicht mehr nur die Tochter oder der Sohn, sondern der Aufpasser, der Beschützer, der Ansager und ja, auch das undankbarste Kind der Welt ist, dass seinen Eltern nur böses will... Viele Grüße ohno


ohno

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von ohno

Entschuldige, vergessen : Mein Vater ist seit Jahrzehnten krank, hält sich aber geistig fit, erfindet sich ständig neu, probiert neues aus und ist ständig auf dem neuesten technischen Stand. Ich finde das ernsthaft bewundernswert, aber so war er schon immer. Er ist 68. Meine Mutter blüht jetzt in der Rente richtig auf. Sie ist 66. Allerdings sind meine Eltern geschieden und haben seit Jahrzehnten je einen neuen Partner/Partnerin. Wären meine Eltern zusammengeblieben, weiß ich auch nicht, ob mein Vater heute da wäre, wo er ist, da meine Mutter ihn mit ihrer Art und Lebensweise sicher absolut, unbeachsichtigt, ausgebremst hätte. Was nicht passt... Meine Ex-Schwiegereltern hatten einen Lebensstil, in dem sich weder der eine noch der andere weiter entwickeln konnte. Sie haben schon mit Mitte 60 keinen Plan mehr vom Leben draußen gehabt und sind beide gestorben, da waren sie Anfang 70. Unterhalten über Gott und die Welt ging nicht, es ging auch nur noch um sie. Einkaufen, besuchen, was koche ich heute, Haushalt. Das wars. Wenn ich das vergleiche mit meinen Eltern, liegen Welten dazwischen... Viele Grüße ohno


kanja

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von ohno

68 bzw. 66 ist nicht "alt". Bis 70 war alles bei meinen Eltern gar kein Problem. Bis 75 auch noch alles easy. Seitdem sie 80 sind, wird's schwierig.


ohno

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von kanja

Auf dem Papier natürlich nicht, und im Grunde hast Du Recht. Mein Vater ist aber körperlich und auch geistig aufgrund jahrelanger Krankheit "15-20 Jahre älter". Und meine Ex-Schwiegerleute waren wie gesagt in dem Alter schon uralt...


AKAM

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Hallo, meine Eltern sind Mitte 70 und noch recht fit. Mein Vater mehr als meine Mutter, die gesundheitsbedingt schon immer ein Handicap hat und inzwischen leider nicht mehr viel machen kann. Aber meine Eltern haben uns, die Enkel, Freunde, Nachbarn. Darüber hinaus Haus und Garten, wo sie selbst noch sehr viel machen (selber Gemüse ziehen etc.). Mein Vater engagiert sich auch politisch und im Verein und ist in den letzten Jahren regelmäßig in Afrika gewesen und hat dort "Abenteuerurlaub" gemacht. Aber natürlich merke ich auch, dass meine Eltern sich verändern. Auch mein Vater hört nicht mehr ganz so gut, beide erzählen und fragen mehrmals dasselbe. Wichtig ist wohl, dass man interessiert ist am Leben (auch dem der anderen), Kontakte hat und Beschäftigungen findet, die einem Spaß machen. Allerdings kann man seine Eltern auch nicht ändern. Deine Eltern sind, wie sie sind, du kannst höchstens versuchen, sie da etwas rauszuholen, indem du etwas mit ihnen regelmäßig unternimmst, was ihnen Spaß macht. Es ist wichtig, dass sie rauskommen, wenn sie selbst wenig Kontakte und Elan dafür haben, denn sonst bauen sie noch schneller ab. Die Erwartungshaltung darf nicht zu groß sein. Meine eine Oma hat immer erst über alles gemeckert (was soll ich da, das ist zu kalt/warm/trocken/nass, das interessiert mich nicht, da sind so viele fremde Menschen etc.), aber hinterher war sie dann doch sehr glücklich und es hat ihr Spaß gemacht. LG Anja


kanja

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Guten Morgen, doch, für mich ist es schon ein Überlastungsthema. Meine Eltern sind beide 83 und vor allem meine Mutter gesundheitlich ziemlich eingeschränkt, durch Rheuma, Osteoporose und beginnende Demenz. Letzten Winter hatte sie nach einer OP eine schwere Lungenentzündung und war drei Wochen in der Klinik, auch über Weihnachten. Das hat mich tatsächlich an den Rand meiner Belastbarkeit gebracht, zumal ich in der Zeit große eigene Probleme hatte. Als es ihr dann langsam besser ging, kam Corona und der Shutdown, das hat sie sehr betroffen, da sie da gerade wieder etwas mobiler und agiler hätte werden können. Momentan ist die Lage entspannter. Ich habe nach dem Desaster im Winter mit Engelszungen auf sie einreden müssen, dass eine Putzfrau kommen "darf". Meine Mutter konnte es einfach nicht mehr machen, mein Vater hat das aber gar nicht gesehen und wollte schlicht nicht, dass jemand Fremdes in der Wohnung rummacht. Ich bin hart geblieben und die Putzfrau kommt jetzt alle zwei Wochen. Es wird immer wieder mal gemeckert, was sie denn überhaupt tun müsse, es sei doch gar nicht dreckig .... ja klar. Ich schalte auf Durchzug. So lange sie zu zweit sind, geht es. Ich lasse es einfach auf mich zukommen. Leider bin ich Einzelkind und alles hängt an mir. Mittlerweile ist es so, dass ich sogar den Staubsaugerbeutel wechseln muss, weil mein Vater schlecht sieht und meine Mutter mit dem neuen Staubsauger nicht mehr zurechtkommt. Das mit dem Sachen mehrfach erzählen ist bei uns auch so, das war bei meiner Mutter auch schon vor der Demenz so und mein Vater fängt auch an, Episoden aus seiner Studienzeit, die wir schon x mal gehört haben, bei jeder passenden Gelegenheit noch mal zu erzählen. Momentan gehe ich einmal die Woche hin und richte die Medikamente für meine Mutter für eine Woche, frage, was so anliegt, erledige Versicherungssachen. Mein Sohn hat noch Ferien, er kauft einmal pro Woche die größeren Sachen für sie ein (während des Shutdowns haben wir den kompletten Einkauf für sie erledigt - das war auch ein Kampf, bis sie verstanden hatten, dass wir NICHT wie sonst in x Läden gehen, wo sie sonst dies und jenes einkaufen, sondern genau in einen Laden, und dann gibt es das, was es dort eben gibt).


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Meine Eltern sind Mitte 70,mein Pa ist körperlich durch(mehrere Schlaganfälle, Herzinfarkte,Rücken völlig kaputt) Meine Ma hatte vor 4 Jahren Krebs,sie hatte einen Schlaganfall im Kurzzeitgedächtnis (das ist wie plötzlich vorhandene Demenz,es funktioniert einfach nicht mehr),im Winter war eine Halsschlagader fast komplett zu... Die beiden versuchen trotzdem irgendwie teilzuhaben,meine Kleine ist ein absolutes Oma/Opa Kind-und egal wie vergesslich meine Ma ist,so ein Blödsinn wie sie macht halt eben keiner-sie holt.mit ihr sogar Schnee ins Haus weil es ihr draussen zu kalt ist (das hat sie aber immer schon so witzig gelöst,wenn früher der Keller überflutet war haben wir eben im Gummiboot gesessen,einmal hatten wir einen Wasserrohr Bruch und der Hof war vereist,da sind wir eben Geleitschuhe gefahren) Die beiden schauen auch hauptsächlich fern,zum Glück haben wir einen Garten,draussen machen sie sich immer Mal eins zwei Handschläge,eben was geht,aber es wird jedes Jahr weniger Meine Ma ist so vergesslich,sie sind am Wochenende weggefahren und sie hat alle Türen aufstehen lassen und den Schlüssel hat sie im Schloss stecken lassen,gut nur das wir eh zusammen in einem Haus wohnen Austricksen lassen klappt zum Glück auch nicht,als bei ihnen der Enkeltrick versucht wurde und sie nahmen Bezug auf meinen Mann meinte mein Pa -ein Glück er ist eh Zuhause,er überreicht das Geld dann gern-da hat der Anrufer sofort aufgelegt Meine Ma geht nur noch dran bei eingeapeicherten Nummern damit sie keinen Blödsinn macht-das ist der Vorteil an ihrer Form von Vergesslichkeit-sie macht keinerlei Blödsinn weil sie ja rational noch komplett normal denkt,nur das Gedächtnis macht eben nicht so mit Ein großes Problem ist aber wenn sich alte Leute anfangen abzuschotten,klar drehen sich die Themen dann irgendwann im Kreis ,und was sollen sie auch erzählen wenn nichts passiert Es gibt sicher jede Form,ich arbeite in der Häuslichen Pflege und sehe quasi so ziemlich alles,die einen in einer Art -Jetzt erst Recht Mentalität,die auch mit 94 noch den Haushalt schmeisst und den Mann mit versorgt,aber auch wesentlich jüngere die irgendwann den Anschluss aber auch die Lust verloren haben die sich scheinbar in eine Art Elendsblase zurück ziehen und eigentlich nicht mehr viel von ihrer Umwelt.mitbekommen.


Streuselchen

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Streuselchen

bei anderen so ist. Das erfährt man ja normalerweise nicht so. Es ist halt schwierig bei uns. Meine Mutter sieht (noch?) nicht ein, dass sie Hilfe bräuchte. Mein Vater tut so als würde es immer so weitergehen und alt werden / sind andere, aber nicht er! Jetzt haben mir die beiden aber erzählt, dass sie bei ihrem Hausarzt waren und der hat sie weitergeschickt zu Spezialisten / Fachärzten. Beide haben eben - in dem Alter - ihre Krankheiten, mein Vater ist z. B. herzkrank. Ich habe angeboten, die beiden zu fahren. Mal sehen, was bei den Facharztterminen rauskommt. Irgendwie fühle ich mich aber schon bestätigt, denn dann ist dem Hausarzt ja doch bei beiden etwas aufgefallen.*hmmm* Das Alter kommt ja auf uns alle zu. Es ist sicher schwierig, wenn du Jahrzehnte alles selbst geregelt hast und auf die Reihe bekommen hast, plötzlich zuzugeben, dass du eben nicht mehr alles kannst. Und dann Verantwortung abzugeben - das stelle ich mir ganz schwer vor. Ich würde meinen Eltern gerne mehr helfen, aber das wollen sie momentan nicht. Sie hätten auch die Möglichkeit mehr für sich zu tun, wohnen im Kurgebiet, aber das wollen, machen sie auch nicht. Hinzwingen kann man ja auch niemanden. Ich warte jetzt mal die Arzttermine der beiden ab und dann muss eventuell mal geredet werden. Nochmals danke für eure Antworten. Es hat mir gut getan zu lesen, dass andere oft die gleichen Probleme haben! LG Streuselchen


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Hilfe annehmen ist meist das Schwierigste,als bei meinem Pa der Rücken anfing hat er ernsthaft die Getränkeflaschen einzeln in den Keller getragen,dann den Kasten hinterher und unten wieder eingeräumt-mein Mann hat ihn dabei erwischt und ihm gehörig die Meinung gegeigt(er als Schwiegersohn kommt da besser durch),meine Ma hört eher auf mich,wenn mein Papa ihr drei Wochen lang sagt sie müsse wegen irgendwelcher Beschwerden zum Arzt ignoriert sie ihn,sobald ich was sage,darf ich sofort einen Termin machen Inzwischen haben die beiden kapiert dass wir uns wirklich gern kümmern,wir sind vor 13 Jahren ja genau aus dem Grund zusammen gezogen sind,uns ist sehr wohl bewusst was auf uns zukommen könnte,da wir beide in der Pflege arbeiten. Und so schwierig es auch ist,aber irgendwie kann man ja wirklich niemanden zwingen,solange das was sie machen ihnen nicht schadet kann man von aussen nicht viel helfen. Dass der Hausarzt sie durchchecken lässt ist ja schonmal positiv,auf den hören sie ja wahrscheinlich (ist bei uns leider nicht so,ihr Hausarzt ist leider ziemlich unfähig und behandelt meist nach meinen Vermutungen ,aber hier ist es unmöglich einen anderen Arzt zu finden)


InmeinemkleinenApfel

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Meine Mutter ist so alt wie deine und schon seit einigen Jahren sehr speziell. Gestern hat sie sich z.B. beschwert, dass ich mich nicht für das neue pink-flieder-farbene Shirt bedankt hätte, das sie mir geschickt hat. Pink und Flieder hab ich definitiv nicht in meinem Schrank! Meint sie, ich sei halt schon sehr vergesslich.... Ich vermute, dass sie depressiv oder beginnend dement ist. Sie will das nicht untersuchen lassen. Durch Corona erlebe ich sie nicht so sehr. Aber das ist auch sehr gut für mich, weil mich das sonst doch sehr belastet hat. Sie behauptet immer, mein Vater (der ist 82) wäre so schlimm und vergesslich, was ich aber kein einziges Mal feststellen konnte. Er ist körperlich noch recht fit, geistig lebt er ziemlich in der Vergangenheit, aber er kommt im Alltag noch gut klar. Sie leben weit weg auf einem kleinen Dorf. Mein Bruder lebt auch dort und bestätigt meinen Eindruck...