Marianh
Hallo, ich freue mich über Tipps zum Thema Aufteilung der Care Arbeit bzw. der Kommunikation darüber! Mein Mann arbeitet Vollzeit, ich Teilzeit, wir haben eine Tochter im Alter von 4 Jahren, die in die Kita geht. Da mein Mann mehr arbeitet, übernehme ich mehr im Haushalt und auch bei der Betreuung unserer Tochter. Vor ein paar Monaten hatte mein Mann eine extrem stressige Phase bei der Arbeit, Dienstreisen, Überstunden usw. Ich habe dafür grundsätzlich Verständnis und habe mich bemüht, das aufzufangen = noch mehr Arbeit für mich zuhause. Leider habe ich das Gefühl, dass er sich daran etwas gewöhnt hat. Während sein Arbeitspensum wieder runter ist, kümmere ich mich immer noch mehr um alles zuhause als sonst. Ich habe das schon angesprochen, aber zunächst hat er behauptet, dass mein Eindruck falsch sei und nun gehen seine Antworten häufig in die Richtung "sag mir doch was zu tun ist, dann mach ich das jetzt direkt". Ich wünsche mir aber, dass er wieder mehr mitdenkt und sich eigenständig kümmert und weiß, was erledigt werden muss. Wie teilt ihr euch das auf? Wie geht ihr damit um, wenn sich beide ungerecht/benachteiligt fühlen?
also ich kann das gut nachvollziehen, gerade deinen letzten punkt. das empfinde ich persönlich als kindisch, er ist ja ein erwachsener mensch und weiß selbst was grad im haushalt ansteht. oder sollte er zumindest naja.. mir hilft mit meiner familie: an einem abend der woche, z.b sonntag, gemeinsam die to-dos der woche festzuhalten und aufzuteilen, je nach dem wer wie viel zeit hat. und wenn dein mann pünktlich feierabend macht, kann er ja dann aufgaben erledigen. also im vorfeld klären wer wie viel zeit hat und dementsprechend welche aufgaben erledigen kann
Hinsetzen, alle arbeiten aufschreiben, alles zuordnen. Mit Häufigkeit und falls nötig mit unterarbeitsschritten. Das hat bei uns viel geholfen. Behandel es wie ein Projekt auf Arbeit.
Und: das, was ihr besprochen habt, einhalten. Sprich, die Dinge, um die er sich kümmern soll, übernimmst nicht du, wenn er es nicht macht. Deshalb würde ich drauf achten, dass Dinge dabei sind, die ihn direkt betreffen. Vielleicht was die Wäsche angeht. Stellt er die Waschmaschine nicht an, hat er eben nichts frisches zum anziehen.
Also …… ich kenne viele Männer, die sich von einem „Selbsterkenner“ zu einem „sag es mir, dann mach ich es“ entwickeln. Einschließlich meines eigenen Mannes.
Warum das so ist - keine Ahnung. Aber ich leg halt einen Zettel hin oder sag es eben einfach.
Sagen = jetzt machen, Zettel = bitte noch zu erledigen.
Du könntest aber auch mit einem klärenden Gespräch ihn bitten das eben selbst zu erkennen, so wie früher. Bräuchtest aber eben den PlanB, wenn das selbst erkennen eben verschwunden ist.
Ich als Frau brauch Bewältigungsstrategien die funktionieren. Zettel funktioniert, also wozu mir den Mund nun fusselig reden. Vielleicht werde ich aber auch nur mit dem Alter milde, wissend das ja auch ich so meine Macken habe.
Haushalt und Kinder waren schon immer meine Aufgaben. Ich arbeite auch „halbtags“, da ergab und ergibt sich das.
Wenn wir Beide mal in Rente gehen, werden wir sicherlich „Haushaltspflichten“ neu ordnen müssen. Aber bis dahin reichen mir die Zettel.
Zettel funktioniert bei uns auch. Ganz vorbildlich streicht er auch ab, was erledigt ist. Hausarbeiten stehen bei uns aber auch nicht auf dem Männerzettel.
Huhu, dein Mann hat das Problem genau auf den Punkt gebracht: Frauen wünschen sich, dass ihr Mann das, was er beitragen könnte, von selbst sieht. Sie sagen gern: „Du könntest auch mal mehr helfen.“ Männer können dagegen mit konkreten Ansagen viel mehr anfangen als mit so allgemeinen Formulierungen. Ihr Gehirn tickt so. Und darauf muss man sich einstellen. Mach einfach, was er vorgeschlagen hat. Sag ihm: „Bitte staubsauge noch schnell, dazu bin ich nicht mehr gekommen.“ Oder: „Kannst du bitte Einkaufen kaufen gehen, ich hab schon eine Einkaufsliste geschrieben“ usw. Bei uns ist es genauso. Wenn ich etwas möchte, sage ich es meinem Mann konkret. Und dann klappt es auch. LG
Bollocks. Das sit Dich eine faule Ausrede. Dann bittet die Frau und der Mann tut ihr großzügig einen Gefallen - super - Machtgefühle gleich zementiert…
Ich glaub auch, dass das der falsche Ansatz ist, was macht Mann denn, wenn er alleine wohnt, da schreibt ihm auch keiner Listen und er muss alleine an alles denken. Wieso sollte das also nicht auch in einer Familie funktionieren?
Schätze, du kannst diese Entwicklung nur dann wieder revidieren, wenn du jetzt ganz partnerschaftlich rangehst und befristet die Situation rumdrehst: Du bist beruflich besonders gefordert und er muss dir für eine begrenzte Zeit den Rücken freihalten. Dafür muss er beruflich kürzer treten und für die Familie da sein. Dann kommt er wieder weg von der Haushaltsunmündigkeit wie: "ich helfe dir im Haushalt" und "ich konnte unmöglich wissen, dass Essen gekocht werden muss - sag mir doch einfach was ich tun soll". Danach macht ihr einen gerechten Zuständigkeitsplan, an den du ihn nicht erinnern musst.
Super!!!! Stimme zu!
ich frage mich immer, wieviel care arbeit mit einem kind denn so anfällt, dass man sich so benachteiligt fühlt, wenn man teilzeit arbeitet? oder ist das ein riesenhaus mit garten und gemeinsam angeschafften tieren? ich würde haushalterisch auf minimum reduzieren und die freie zeit mit meinem kind verbringen, anstatt energien darauf verschwenden, einen erwachsenen mann zu erziehen.
Ich glaube nicht, dass es um die Größe des Hauses geht; die Care-Arbeit fällt doch genauso aus. Nur geputzt wird im Haus mehr als in der Wohnung. Ich würde es auch nicht Erziehung eines erwachsenen Mannes nennen, wenn ich erwarte, dass er das Kind selbstständig vom Kindergarten abholt - ohne meine Erinnerung jedes Mal. Dass er eine Mahlzeit zur rechten Zeit zubereitet, dass er Klopapier auffüllt, dass er einen Arzttermin vereinbart etc. Ich hätte auch keine Lust, jedes Mal zu erklären, dass ich vor dem GV ein nettes Vorspiel erwarte - das muss ohne "das konnte ich nicht wissen, das hättest du mir saaagen sollen" klappen.
ich sehe schon haushalt inbegriffen und da kommt es m.e. schon auf die größe der behausung an. was das kind betrifft, würde ich mich eh in der hauptsache kümmern und auch kümmern wollen, wahrscheinlich sind abholungen und arzttermine eher bei aushäusiger teilzeitarbeit möglich als bei einem vollzeitjob.
Ganz im Ernst, wenn ich ein paar Stunden weniger Erwerbsarbeit leiste, heißt dass doch nicht, dass ich dafür die selbstgewählte Putzfrau zu Hause bin und Mann sich um nichts mehr kümmert? Mir fallen auch andere Sachen zur Freizeitgestaltung ein als Abwaschen und Fußbodenschrubben! Du findest es unproblematisch, wenn Mann sich da völlig raushält, ich nicht. Keiner von uns weiß, wieviel Teilzeit es im Falle der AP ist. Bei mir sind es 75%, ich fahre 1h pro Strecke und bin häufig über Nacht unterwegs und in echt arbeite ich auch deutlich mehr als die 75%, im Dezember sind es de facto 100%, weil ich den reichlich einen Tag pro Woche eben nicht freibekomme... Mein Mann arbeitet voll, oft länger, hat aber wesentlich weniger Weg. Natürlich muss er sich am Haushalt beteiligen. Nicht im Sinne von ich helfe Dir, sondern im Sinne von teilen. Macht er auch. "Sag mir, was ich machen soll" kenne ich aber auch und das triggert mich ziemlich. Auch meine Töchter sollen sehen, dass alle mitmachen und man keinen "Herren des Hauses" hält, den alle bedienen müssen. Hätten wir Söhne, sollten auch die das lernen. Grüße, Jomol
Wir haben die Aufteilung auch Mann Vollzeit, ich halbtags. Haushalt ist meines, nur wenn es terminlich chaotisch läuft muss er mal eingreiffen Kindkranktage nehme ich zB
Meine Kinder sind schon groß, aber wir hatten auch die Arbeitsteilung: Ich Teilzeit, dafür kompletten Haushalt plus Kinder. Er Vollzeit, zu Hause dann fürs Technische zuständig (Rasenmähen, Hecke schneiden, Autos waschen, Reparaturen zu Hause). Für mich war‘s okay so. LG
Bei uns klappt es am besten, wenn jeder seinen Bereich hat. Denn mein Mann mag es überhaupt nicht, wenn ich ihm Aufgaben zuteile. Wir haben es zum Beispiel schon vor Ewigkeiten so ausgemacht, dass ich für die Böden zuständig bin und er fürs Bad putzen. Also putzt jeder einfach seinen Teil, wenn er es für zu dreckig empfindet, und der andere mischt sich möglichst wenig ein. Ich sag maximal „In zwei Tagen kommt Besuch, schaffst du es, bis dahin das Bad auf Vordermann zu bringen?“ wann er das macht und wie gründlich, überlasse ich komplett ihm. Vielleicht findest du ja auch für den Anfang 1-2 Aufgaben für deinen Mann, bei denen dir die Details nicht so wichtig sind und kannst diese komplett an ihn abgeben. (Alternativ sich zusammen setzen, alle Aufgaben aufschreiben und jeder meldet sich „freiwillig“.)
Hallo! bei uns war es so, das ich für Haus (innen) Kinder, kochen, putzen zuständig war und mein Mann für alle arbeiten am Haus und ums Haus, Garten und Autos zuständig war :-) achja, er hat jedes WE, unsere große Tochter, aus der Disco abgeholt...IMMER ! Er wollte nicht, das sie nachts alleine mit dem Zug fährt ! und die Betten hat er nach meinem Bandscheibenvorfall, immer frisch überzogen :-) ja, er war ein super Mann und Papa lg, Andrea
wir haben uns irgendwann hingesetzt und eingeteilt wer für was den hut aufhat. das heißt nicht daß derjenige das immer und ohne ausnahme macht, aber dass derjenige sich kümmern muß daß es gemacht wird. wir haben schlechte erfahrungen gemacht damit daß jeder für alles zuständig ist. wir standen schon beide mit einem wocheneinkauf in der küche weil wir beide wußten daß er fällig ist aber keiner dem anderen gesagt hat daß er sich kümmert. als die große klein war rief ich mal beim kia an wegen eines impftermins dabei hatte mein mann schon einen ausgemacht. das ist einfach unnötig und entlastet keinen. in der arbeit schaut man ja auch daß man sich das aufteilt und nicht jeder für alles verantwortlich ist. für konkrete situationen haben wir outlook. er hat zugriff auf meinen kalender, ich auf seinen, und für die kinder haben wir eigene angelegt. so ist immer klar wer welches kind wohin bringt, abholt, begleitet oder sonstwas tut. mein mann könnte seinen kalender besser pflegen aber das ist sein problem. er hat sowieso nicht viele kinderlose termine, konflikte sind also überschaubar.
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