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Bin fast immer weg

Bin fast immer weg

Beppeline

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Die letzten drei Jahre habe ich berufsbegleitend eine Ausbildung gemacht. Davor hatte ich 20 Jahre einen ganz anderen Beruf. Mir macht mein neuer Job unheimlich viel Spaß. Aber ich komme gerade kräftemäßig auch sehr an meine Grenzen. Ich bin in der Regel von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends nicht zu Hause. Wenn ich nach Hause komme, könnte ich im Stehen einschlafen. Dann muss ich aber noch meinen Nebenjob erledigen (den ich leider brauche, weil ich bei meinem neuen Traumjob leider nicht sooo gut verdiene) und Hausarbeit machen (auch wenn mein Mann zurzeit fast immer einkauft und kocht). Die Wochenenden verbringe ich oft mit meiner Arbeit. Mein Mann ist zwar zurzeit noch im Home Office und daher sind unsere Kinder (die aber auch nicht mehr so klein sind, 13 und 17) nicht alleine. Dennoch ist es einfach nicht gut, wenn ich so wenig präsent zu Hause bin. Aber vielleicht finde ich selbst das am traurigsten. Ich habe gerade das Gefühl bzw. ist es de facto so, dass ich gar keine Zeit mehr für meine Familie und meine Freunde habe. Und auch nicht für mich. Es gibt eigentlich nur noch die Arbeit. Und das macht mir ehrlich gesagt Angst. Kann natürlich sein, dass das mit der Dauer, wenn man länger in dem neuen Beruf arbeitet, besser wird. Aber wenn das so bleibt, ist es sicher nicht gesund. Oder was meint ihr?


Tonic2108

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Antwort auf Beitrag von Beppeline

Darf ich fragen, was du jetzt machst? Ist die Ausbildung zu Ende? Warum verdienst du so wenig wenn du 12h aus dem Haus bist und am WE auch arbeitest, dass du einen Nebenjob brauchst? Dein Mann verdient doch auch und dennoch reicht es nicht? Warum sollte es besser werden, wenn du länger dabei bist. Sicher ist, auf Dauer ist das ungesund. Ich finde, man kann schwer etwas raten, mit so wenig Infos...


Beppeline

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Antwort auf Beitrag von Tonic2108

Ich bin Waldorf-Assistenzlehrerin und ab dem Herbst Klassenlehrerin. Da verdient man einfach nicht so viel. Und da die Schulen selbst verwaltet sind, hat man nach seinem Unterricht noch sehr viel organisatorische Arbeit, die aber nicht bezahlt wird. Ja, mein Mann verdient auch, das ist richtig. Aber das ist ehrlich gesagt ein anderes Thema. Sagen wir so: Wir sind seit 20 Jahren zusammen, nicht verheiratet und haben getrennte Kassen. Wahrscheinlich schwer zu verstehen, ist aber einfach so. Ich denke, wenn ich meinen neuen Beruf schon etwas mehr gewöhnt bin, könnte es besser werden.


Banu28

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Antwort auf Beitrag von Beppeline

Musst Du denn die Familie weitgehend allein ernähren? Du schreibst, Du brauchst Deinen Nebenjob, weil Du sonst nicht genug verdienst. Was ist mit Deinem Mann? Könnte er sich vielleicht beruflich weiterbilden oder verbessern, damit Deine normale Berufstätigkeit reicht? Ich finde, es klingt eher wie ein Ehethema, und nicht nur wie ein finanzielles. Vielleicht sind die Lasten bei Euch ungünstig verteilt. Dann wird es Zeit, dass Du hier einige Weichen anders stellst. LG


Beppeline

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Ja, das ist es wohl: ein Ehethema. Hat viel mit unseren Ursprungsfamlien zu tun. Ist ein riesen Fass. Daher dachte ich, es ist besser, wenn ich jetzt mein eigenes Geld habe - und mich endlich auch mal um meine Rente kümmere, was ich als Selbstständige die letzten 20 Jahre fast nicht gemacht habe.


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von Beppeline

Das wäre mir viel zu viel! Hast du so einen lange Anfahrtsweg oder warum bist du von 7 bis 19 weg? Wenn es so ist, würde ich da ansetzen und mir was näheres bzw. verkehrstechnisch günstigeres suchen. Und, da bin ich auch ehrlich, selbst wenn ich für meinen Traumberuf eine schlechte Bezahlung (zähle ich jetzt dazu, weil du noch einen Nebenjob brauchst) und einen langen Anfahrtsweg für mich selber in Kauf nehmen würde, würde ich das tatsächlich nicht machen, wenn noch minderjährige Kinder bei mir leben. Und: wenn das Geld nicht reicht, würde ich vermutlich lieber einen Job machen, der mich ausreichend versorgt ohne das ich einen Nebenjob machen muss. Ich arbeite selber Vollzeit, seit mein Jüngster 11 ist. Aber ich bin immer gegen 16.30 zuhause und habe noch Energie für die Familie. Gerade die Pubertät ist für alle eine anstrengende und fordernde Phase.


Beppeline

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Ja, da hast Du wohl vollkommen recht. Dennoch ist es einfach so, dass mein neuer Job mir sehr großen Spaß bereitet. Nur glaube ich, dass ich das auf Dauer einfach nicht aushalte mit dem Nebenjob noch dazu.


Sarah1982asw

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Antwort auf Beitrag von Beppeline

Und was sagt die Familie? Fehlt ihnen das nicht was gemeinsames? Finde ich schon komisch, 7 Tage bist du nicht wirklich da, und alle sind so zufrieden.


Meyla

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Antwort auf Beitrag von Beppeline

Ein Job, der mich bei 7 Tagen Arbeit mit 5 davon zu 12 Stunden nicht ernähren kann, ist total witzlos. Im Leben würde ich mir sowas nicht antun! Und dann noch gleich ein zweiter Job? Sowas ist mir völlig schleierhaft.... Nein, das ist nicht gesund. Sowas halten nur wenige Ehen auf Dauer durch, für die Kinder ist eine nixht vorhandene Mutter auch nicht besonders hilfreich und du wirst irgendwann an einen Punkt gelangen, wo dir alles zusammen bricht. Nein, sowas lohnt sich nicht.


Tonic2108

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Antwort auf Beitrag von Meyla

Ich muss mich leider anschließen, das ist kein Job das ist ein Hobby. Und für die Rente wird dabei auch nicht wirklich was rüber kommen. Spaß hin oder her, die Sache muss ja auch Sinn machen und das sehe ich hier nicht. Ich würde mich an deiner Stelle umorientieren. Es gibt sicher auch andere Jobs die Spaß machen, bei denen finanziell mehr rumkommt und du Zeit für deine Familie hast.


Mibu

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Das ist garantiert nicht gesund und alles andere als förderlich für das Familienleben. Und dann noch ein Nebenjob, das kann auf Dauer nicht gutgehen. Wenn das finanziell bei diesem Zeitaufwand so unrentabel ist, solltest du dir etwas anderes suchen bzw. dich darauf einstellen, bald am Ende hinsichtlich Gesundheit und Work-Life-Balance zu sein. Ich arbeite trotz drei Kindern Vollzeit, bin aber dank Gleitzeit und guter Organisation spätestens um 16.30 zuhause und habe noch Energie für meine Familie.


Nili82

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Hallo Mausezahn, ich habe dir eine PN geschrieben. Liebe Grüße


desireekk

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Waldorflehrer ist kein Beruf, sondern eine Berufung Um es aus dieser Perspektive zu sehen. Daraus folgt: dein Job ist nicht nur ein Job, sondern ein integrativer Bestandteil deines Lebens. Ich fürchte, du hast dir einen, wenn auch sehr geliebten, Beruf ausgesucht bei dem die Grenzen zum Privatleben sehr, sehr fließend sind. Wenn du das abgrenzen möchtest zwischen Arbeit und PrivatLEBEN, Dann hast du dir doch den falschen Beruf ausgesucht. Dann gerade aus Waldorf Lehrer ist es mehr als nur ein Job. Es ist ein integrativer Teil deines Lebens. Kannst du es aus dieser Perspektive sehen? Es ist quasi Beruf und Hobby zugleich… Alles Gute! Ddann hast du dir doch den falschen Beruf ausgesucht. Denn gerade als Waldorf Lehrer ist es mehr als nur ein Job. Es ist ein integrativer Teil deines Lebens. Kannst du es aus dieser Perspektive sehen? Es ist quasi Beruf und Hobby zugleich… Alles Gute! D


Beppeline

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Antwort auf Beitrag von desireekk

Ja, aus dieser Perspektive kann ich das sehen - wenn ich ausgeschlafen bin Danke!


Sternspinne

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War dir das vorher gar nicht bewusst? Klassenlehrer bei Waldorfs, da kannste gleich in die Schule ziehen :) Da glaube ich auch nicht, dass es besser = weniger zeitaufwendig wird.


AKAM

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Antwort auf Beitrag von Beppeline

Hallo, ich kann dich gut verstehen. Auf der einen Seite möchtest du unabhängig sein, dein eigenes Geld verdienen, eine Arbeit machen, die dir Spaß macht. Auf der anderen Seite möchtest du für die Familie da sein und daneben vielleicht auch noch ein kleines bisschen Zeit für dich selbst/Freunde etc. haben. Was sagen denn dein Mann und deine Kinder dazu, dass du so wenig da bist und dann nach Feierabend auch noch einem Nebenjob nachgehst bzw. auch noch am Wochenende arbeitest? Letztlich reibst du dich sehr auf und fraglich ist, ob du deinen Ansprüchen langfristig gerecht werden kannst und ob der Traumjob dann nicht irgendwann auch zur Belastung wird. Muss der Nebenjob wirklich sein? Habt ihr vorher darüber gesprochen, wie es finanziell laufen soll, wenn du in deinem Traumjob nicht ganz so viel verdienst? Du schreibst, ihr habt getrennte Kassen, wie macht ihr es mit gemeinsamen Zahlungen, Einkauf, Bedarf für die Kinder? Habt ihr da klare Absprachen, wer was bezahlt? Ist das gerecht (nach jeweiligem Verdienst) aufgeteilt? Getrennte Kassen hin oder her, ihr lebt zusammen, habt gemeinsame Kinder, ihr seid ein Team, da sollte man auch darauf achten, dass die Balance stimmt und einer für den anderen einsteht. Ich glaube nicht, dass sich deine Situation wesentlich verbessern wird. Mit Sicherheit entwickelst du etwas mehr Routine in den organisatorischen Tätigkeiten, aber das wird sich wahrscheinlich nicht in wesentlich mehr Freizeit bemerkbar machen. LG Anja


kleineTasse

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Antwort auf Beitrag von AKAM

Ich denke, auch wenn du „Fuß gefasst“ hast, es wird nicht besser. Mein Sohn war Waldorfschüler und wenn ich an diese Zeit zurückdenke frage ich mich sowieso, ob ein Walddorflehrer überhaupt ein Privatleben hat. Die „gehören“ ja der Schule und stecken mit Haut und Haaren komplett im Walddorfsystem drin. Waldorf hat nicht nur die Eltern unter seine Fuchtel sondern auch das eigene Personal und ich glaube ganz sicher nicht, dass sich für dich, so lange du das machen wirst, etwas verändert. Du zahlst einen hohen Preis. In allen Bereichen. Es lohnt sich nicht einmal finanziell, du brauchst noch einen Nebenjob der dich über Wasser hält. Wer weiß wie lange sich dein Partner diesen Zustand mitanguckt. Er denkt wahrscheinlich auch, dass das nur am Anfang so ist. Ich kann dich absolut verstehen, du bist nicht verheiratet (ich lebe selber seit 20 Jahren in wilder Ehe), willst dich finanziell freischwimmen, aber meiner Meinung nach und das ist meine ganz eigene persönliche Meinung, kann es am Schluss nur Verlierer geben. Du bist jetzt schon erschöpft, siehst deine Familie kaum noch..., wie lange soll das denn gut gehen? Deine Arbeit als Walddorflehrerin wird ja nicht weniger, mehr verdienen wirst du auch nicht, du sagst ja selbst, dass man nicht soviel verdient. Somit wirst du immer auf deinen Nebenjob angewiesen sein. An welchem Punkt willst du eine Änderung herbeiführen? Da beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz. Geh nochmal in dich und überlege dir ganz genau ob das alles im Verhältnis steht. Dein Traumjob sollte dich wenigstens finanziell tragen. Tut er aber nicht. Ich weiß nicht wie alt du bist und wann dir dein Körper einen Warnschuss sendet. Dein Kopf tut es ja bereits, sonst hättest du nicht geschrieben. Ich wünsche dir alles Gute.


Beppeline

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Antwort auf Beitrag von AKAM

Liebe Anja, vielen Dank für Deine lange Nachricht. Ja, ich überlege gerade, den Nebenjob sein zu lassen. Es wird nicht einfach, meinen Lebensgefährten mehr in die Pflicht zu nehmen, aber das muss ich jetzt wohl. Ich nehme mich Deine Worte zu Herzen. Ja, und ich glaube auch nicht, dass es wesentich besser wird. Es war nur eine naive Hoffnung. Die Hoffnung stirbt zuletzt


miaandme

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Antwort auf Beitrag von Beppeline

Gerade, was die Kinder betrifft: Die finden das vielleicht sogar toll, wenn für Mutter nicht so präsent ist und dadurch mehr Freiheiten entstehen. Aber wenn du da jetzt nicht in Gespräch mit deinen Kindern bleibst, bist du da ganz schnell angehängt. Und ich glaube nicht, dass du da aktuell Energie zu hast. Ob du das nicht mal bereuen wirst?


Sarah1982asw

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Antwort auf Beitrag von Beppeline

Ich würde dann ehrlich gesagt für mich eher was suchen was mir etwas weniger Spass macht, aber ich Zeit für die wichtigen Dinge habe. Ein Job der euch nicht ernährt dazu ein 2. der 1. geht ewig und übers Wochenende? Wenn das Spass ist weiß ich auch nicht, wäre ich deine Familie hätte ich wohl längst was gesagt.


RR

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Antwort auf Beitrag von Beppeline

Hallo ohne die anderen Postings gelesen zu haben: überlegt mal ob ihr nicht mit deinem "normalen" Gehalt u. dem Gehalt deines Mannes auskommen könntet, wenn ihr die Ausgaben minimiert. Ich glaube, da liebt der "Hund begraben"..... viele Grüße