Blubbyblub
Hallo! Die Situation ist folgende ich lebe mit meinem Partner zusammen und habe zwei Kinder. 5 Jahre und 1jahr. Das jüngste hat seit der Geburt eigentlich kaum eine Nacht durchgeschlafen. Eine ganze Weile hat es mir nichts ausgemacht, aber in letzter Zeit gehe ich ganz schön am Stock. Wir haben nächte in denen ich deswg bis 5uhr wach bin. Mein Partner bringt unser großes Kind in die Kita, trotzdem stehe ich immer vorher auf, mache die Brotdose und verabschiede unser kind. WG dem damit einhergehenden Schlafmangel habe ich mit meinem Partner besprochen, dass er nachts unser kleines Kind betreut, in der Hoffnung das nächtliches Abstillen, vll zum durchschlafen führt und wir bald alle Mal wieder schlafen können. Als ich das der Schwiegermutter erzählte machte sie ganz große unverständnisvolle Augen. Seit dem schleppe ich ein furchtbar schlechtes Gewissen mit mir rum, ob ich meinen Partner zu viel zumute, zusätzlich zur Arbeit das Kind in der Nacht zu betreuen. Aber ich habe wirklich fast ein Jahr kaum geschlafen, stehe nicht später auf als der Papa und meine Kräfte schwinden ... Naja nun kam hinzu, dass unser großes Magen-Darm mit nach Hause brachte. Ich habe große Panik, dass das kleine sich ansteckt. Auch mit einem Jahr finde ich das nicht ganz unkompliziert, nicht dass wir WG Flüßigkeit ins Spital müssen. Deswg habe ich immer versucht beide zu trennen und extrem auf Hygiene geachtet, was ziemlicher Stress war und bzgl Geschwister fernhalten nicht wirklich geklappt hat. Trotzdem ist das kleine bisher fit. Das große hat sich einen Tag permanent erbrochen, danach hörte es auf. Es folgte dann eine Nacht in der ich vom kleinen Mal wieder bis 5uhr wach gehalten wurde. Es hatte so Doll geschrien, dass der Papa es nicht beruhigen könnte und es zu mir brachte. Kein erbrechen o.ä. , vll weil der Backenzahn kommt. 3std später war die Nacht zuende, da Kind 1wach war. Nach 12std allein mit den Kids kommt mein Partner nach Hause, arbeiten und Termin weil er einen Interessenten für unser Auto hatte. Die Nacht inkl war ich also 20Std mit den Kindern allein beschäftigt mit 3std schlaf. Die Nacht danach hat mein Partner Kind 2 genommen und ich habe verhältnismäßig viel geschlafen, trotzdem bin ich noch immer so müde und erschöpft. Als Kind 1 dann den ganzen Tag immer und immer wieder tausend Aufgaben für mich hatte, ist mir dann der Geduldsfaden gerissen und ich habe es angeschrien, dass es mit 5 doch vll Mal selbst die salzcracker aus dem Schrank holen kann. Es weinte dann und sagte später es hätte Angst vor mir. Das ist ganz furchtbar für mich, ich wollte das alles nicht und fühle mich nun so schlecht, v.a weil ich in unserer Partnerschaft auch nicht 100% glücklich bin und wir uns öfter streiten und ich dann ebenfalls schon Mal laut werde und k1 dass dann natürlich mitbekommt. Wobei ich die Kinder eigentlich so gut wie nie anbrülle. Schimpfen / rummäckeln ja, aber nicht richtig schreien. Das kam vll alle 1-2jahre Mal vor und eben heute. Ich bin deswg so verzweifelt, ich will nicht dass mein Kind Angst vor mir hat! Wäre so gerne ein anderer Menschen, der nicht mit dem Partner streitet und die perfekte Mutter für die Kinder ist. Aber dieser Wunsch alles gut und richtig zu machen, das setzt mich zusätzlich so sehr unter Druck, und dann all die Erwartungen von außen (Schwiegereltern, Gesellschaft usw). Und all die Termine, Sport, Kinderarzt, Musik, Kita, hin und her kommunizieren mit anderen Müttern, das Theater wenn k1 mit den Freunden bei uns tobt und immer K2 drangsaliert und geärgert wird. Das Gefühl nicht genug für k1 dazusein, weil K2 natürlich noch sie viel Betreuung braucht... Die entsprechende Eifersucht. Wobei ich schon Zeiten nur für das große allein eingerichtet habe. Ich habe so viele Gedanken, manchmal denke ich vll wäre es für alle das Beste, wenn ich die Familie einfach verlasse und die können in Frieden leben ohne mich. Andererseits liebe ich meine Kinder und will nicht ohne sie sein. Ich weiß nicht so Recht weiter!
Einmal anschreien ist nicht so tragisch - das passiert uns allen. Nimm dein Kind in den Arm und entschuldige dich. Kuschelt, macht was schönes, schaut ein Buch an. Und dann arbeite daran, deinen Schlafmangel zu reduzieren. Warum bist du bis 05:00 wach???? Nimm dein Baby mit in dein Bett, dann kannst du im Halbschlaf andocken wenn nötig. Sie zu, dass du Schlaf bekommst - tagsüber wenn Baby Mittagsschlaf macht, wann immer! Geh mit den Kindern schlafen. Nutze alle ruhigen Zeiten zum schlafen! Am Wochenende soll der Papa was mit den Kindern machen und du schläfst so viel es geht! Hör auf, morgens aufzustehen - mach die brotdose halt abends - noch besser - dein Mann soll sie machen (der wird doch wissen, wie man ein Brot schmiert). Du musst schauen, dass du schläfst, wann immer eine Gelegenheit ist - lass den Haushalt halt liegen!
Hey, Danke für die Rückmeldung! Zu dem Schlafmangel: unser Kleines schläft immer erst im eigenen Bett und wenn dann geweint wird nehmen wir es in unseres rüber! Aber das hilft leider nicht immer! In diesen 5uhr Nächten wird es immer und immer wieder wach, ich schaue nicht auf die Uhr aber ich vermute alle 10 - 20 min, man ist gerade wieder eingeschlafen, dann wird wieder geweint oder an meinem T - Shirt gezogen. Sonst habe ich dann immer gestillt, aber ich wollte es nun ohne nächtliches Stillen probieren, weil dieses nächtliche Dauerstillen (zt alle 30min bei einem 12mo alten Kind) mir auch nicht viel mehr Schlaf ermöglicht und ich hoffte, dass K2 dann vll doch anfängt durchzuschlafen. Diese Nacht haben Papa und Kind 2 tatsächlich bis um halb sechs durchgeschlafen. Leider war dann das große Kind in der Nacht wieder wach, muss nachts eigentlich nie zum Klo, nun doch und fragte nach Licht. Irgendwas ist immer ;)!
Es liest sich so, als ob du alles perfekt machen möchtest. Und dabei alle deine Kraft investiert. Du musst deine Kräfte einteilen. Und du darfst bei aller Liebe und Hingabe an deine Kinder dich selbst nicht vergessen. Dein Baby wird ja irgendwann in 24 Stunden schlafen. Leg dich mit hin. Schlafe dabei. Auch wenn das Baby wach bleibt, kannst du vielleicht dösen. Lass den Haushalt liegen. Es kommt eh keiner und klopft die auf die Schulter. Und weder deine Kinder noch dein Mann werden in 20 Jahren sagen "toll, wie aufgeräumt es immer war". Und wie andere Leute gucken, egal wer, kann dir egal sein. Weil euch gutgehen muss und ihr euer Leben lebt.
Ich weiß das viel wahres in deinem Beitrag steckt, aber es ist schwierig umzusetzen. Beim Mittagsschlaf zb könnte man denken, dass es ein guter Zeitpunkt wäre ebenfalls zu schlafen, aber es wird in der Regel nur 30min am Stück geschlafen und dann muss wieder getragen/geschuckelt werden, sonst ist wg weinen nicht an weiterschlafen zu denken. Meist komme ich dann mittags nicht zur Ruhe, weil ich weiß, dass ich eh gleich wieder aufspringen muss oder es gelingt, aber dann schlafe ich vll 15min. Direkt sofort einschlafen geht nicht, muss selbst erstmal in die Schlafphase kommen! Klar sind 15min besser als nichts, aber richtig viel ist es eben doch nicht. Dann kommen noch Krankheitsphasen dazu wo unser großes Zuhause ist, die sind jetzt im Herbst/Winter leider ständig, da ist eine Mittagspause noch schwieriger. Was Andere denken ist blöderweise ein Problem für mich. Es kam schon Mal der Spruch alle haben Stress nur du nicht. Ich fühle mich dann immer ganz ungerecht behandelt. Genauso wenn so groß geguckt wird, wenn nach einem Jahr der Papa Mal nachts nach dem kleinen guckt! Und wenn es zu viel wird, kommt K2 ja zu mir, damit er fit für die Arbeit ist. Mein Partner übernimmt viele Aufgaben das stimmt, aber ich eben auch. Irgendwie wird das aber als normal oder zu wenig abgetan oder erst gar nicht gesehen. Und in der Schwangerschaft, da haben wir es so gehandhabt, dass mein Mann morgens die Brotdose gemacht hat und dann zur Kita ging, am WE haben die beiden vormittags was unternommen. Das war für uns beide OK. Aber das große Kind erzählte das überall, dass ich noch schlafe auch bei der Person mit dem Stress-Spruch. Was ich sonst alles tue wird wie gesagt nicht wahrgenommen. Aber der Hauptgrund warum ich mich nun nach wenig Schlaf morgens aus dem Bett quäle ist doch unser Kind selbst. Es wird dann immer gefragt, warum ich nicht aufstehe und wann ich aufstehe usw. In meiner Kindheit haben meine Eltern beide viel länger geschlafen als ich, wir waren dann uns selbst überlassen. Das fand ich nicht schön, klar ist unser Kind dann mit Papa und eben nicht sich selbst überlassen, aber trotzdem, ich will schon da sein und wenn man mir morgens in den Arm springt oder sich freut wenn ich zum Abschied am Fenster winke, dann ist es schon gut, aber trotzdem kostet es nach so kurzen Nächten unglaublich Kraft. Mich selbst vergesse ich leider tatsächlich zu oft, ich bin öfter mit Müttern von Freunden meines Kindes im Kontakt, als mit meinen richtigen Freunden. Ich weiß ebenfalls gar nicht mehr wann ich das letzte Mal mit meinem Partner was alleine gemacht habe. Unser großes Kind kriegt Heimweh wenn es bei Oma / Opa schlafen soll. Tagsüber kein Thema, nachts eben schon. deswg gehen wir abends nicht weg. Wobei ich es generell nicht so gerne bei den Großeltern habe, die sind zwar super im Umgang mit unseren Kindern, aber an den Tagen an denen die kinder nicht dort sind, wird teilweise im Haus geraucht. Wenn sie da sind nicht, aber der Rauch sitzt ja trotzdem in jedem Teppich, Vorhang, Sofa usw. Das ist ein riesen Streitthema zwischen meinem Mann und mir. Und bei dem Kleinen mag ich es noch weniger wenn es da ist, krabbelt noch, nimmt alles in den Mund usw... Ich finde das schwierig...
Das "Nicht-schlafen" kenne ich auch noch: ein bisschen Sekundenschlaf hier, fünf Minuten da, zehn Minuten dort, mit ganz viel Glück mal 20 Minuten. Auch dieses "Nicht-zur-Ruhe-kommen" kenne ich. Ich habe auch tagsüber meist auf Schlaf verzichtet, weil es mir unendlich viel schwerer fiel, mich wieder hochzukämpfen als einfach gleich auf den Beinen zu bleiben. Ich bin allerdings tagsüber arbeiten gegangen, das hat die Sache noch verschärft. Schlafmangel macht reizbar, aber nach "reizbar" kommt Apathie, da ist einem dann irgendwann alles egal. Aber mal ausrasten kann trotzdem passieren. Kind trösten, sich entschuldigen, erklären, kurz sagen, wie anstrengend das alles für dich ist und dann weitermachen. Vielleicht bietet das Fünfjährige an, tagsüber mal für ein paar Minten das Einjährige zu betüdeln. Meine Kinder überraschen mich manchmal mit ihrem Verständnis wenn ich ihnen sage, dass jetzt gerade alles zuviel ist. Dann wird sogar mal anstandslos der Tisch gedeckt oder der Schlafanzug angezogen :) Für die Nächte habe ich ab 12/13/14 Monaten irgendwann vorübergehend die Flasche eingeführt (ich habe eigentlich gestillt), mit Kuhmilch: ein Fläschchen mit Milch abends, wenn ich ins Bett gegangen bin, neben das Kinderbett gestellt, eine kleine Thermoskanne mit warmem Wasser dazu, und wenn's gebraucht wurde habe ich die Milch mit dem warmen Wasser verdünnt, gefüttert, und den Wasseranteil nach und nach erhöht. Diese Übergangslösung hat bei uns zumindest geholfen, und wir mussten das nicht lange machen, vielleicht maximal zwei Monate, dann hatte sich das von selbst ausgeschlichen. Ich habe mir immer mantraartig vorgebetet "Es wird irgendwann besser! Es wird irgendwann besser!" Nun - die Kinder schlafen tatsächlich mittlerweile tatsächlich besser :)