Andre86
Hallo ihr lieben, Ich wende mich schweren herzens an euch, in der Hoffnung dass ihr mir helfen könnt. Ich bin seit gestern Papa eines kleinen Sohnes. Die Geburt war sehr nervenaufreibend und Emotional, wie eine Geburt meistens so ist denke ich. Nach der Geburt hatte ich solch überwältigende Gefühle für meine Frau und den kleinen. Es war ein Wahnsinns Gefühl den kleinen zu sehen und ihn zu streicheln und zu berühren,einfach Hammer. Meine Frau hat viel Blut verloren und ist kollabiert. Ich musste den Raum verlassen und sie wurde operiert. Später erfuhr ich dass es wohl haarscharf war. Der kleine war in der Zeit der Operation bei mir. Meiner grau geht es mittlerweile wieder gut und sie ist auf Station. Ich blieb über Nacht mit im Zimmer. Natürlich wat an schlafen nicht zu denken. Aber damit hatte ich schon gerechnet, wir waren zu dem Zeitpunkt schon viele viele Stunden wach weil meine Frau sehr lange in den Wehen gelegen hat. Jetzt zu meinem Problem. Seit wir auf dem Zimmer waren hatte ich Kreislaufprobleme, Übelkeit, und war sehr zittrig auf den Beinen. Mein Magen hat geknurrt vor Hunger aber beim Gedanken an essen ist mir nur noch schlechter geworden. Ich habe das Wickeln und füttern übernommen und stand meiner Frau weiter zur Seite damit sie sich ausruhen konnte. Aber in der Nacht besserten sich die Symptome nicht. Bei jedem ach so kleinen mucks von meinem Sohn bin ich aufgeschreckt und diese Übelkeit wurde zunehmend mehr. Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Kennt jemand diese ich sage mal Reaktion seines Körpers? Oder der Psyche?Ich meine ich bin Mitte 30 da sollte man meinen man bekommt das alles ganz gut hin. Bin ich vielleicht ungeeignet Vater zu sein? Ich fahre gleich wieder ins Spital zu den zweien, habe mal 2 Stunden geschlafen aber irgendwie bin ich nur bedingt runter gekommen.Mache ich mir einfach zu viele Gedanken?und wie kann ich das in den Griff bekommen? Entschuldigt bitte den langen Text. Vielen Dank im Voraus.
Hallo, Erst mal "Hut ab" du scheinst doch ein toller Vater zu sein. Und ja nach so vielen Stunden voller Glück, Aufregung, Angst usw.....darf es einem auch mal schlecht gehen. Wir hatten ein ganzcstressig Jahr und mir wurde mitten im Stress so schwindlig oft. Also ja die Psyche und der Stress macht einiges mit dir. Irgendwie muss sich dein Körper bemerkbar machen. Versuche daran zu denken welches Glück ihr hattet und freue dich auf die gemeinsame Zeit. Gibt es vielleicht jemanden, der dir etwas unter die Arme greifen könnte. Oma, Freunde, Geschwister??? Da hilft bestimmt gerne jemand Lg
Ich glaube, du reagierst völlig normal. Deine Frau ist fast gestorben und du bist jetzt verantwortlich für ein kleines Baby. Dass man sich Gedanken macht, ist auch normal. Als Rat würde ich sagen, versuch mehr zu schlafen! 2h sind viel zu wenig. Es nützt euch allen mehr, wenn du ausgeruht bist. Dann kannst du die Betreuung eures Kindes am Tag übernehmen und deine Frau kann schlafen.
Echt jetzt? Weil Du in dieser Krisensituation mal nicht wie ein Roboter reagierst, zweifelst Du gleich an Deinen Vaterfähigkeiten? Jetzt überinterpretiere das Ganze mal nicht, sondern komm erstmal wieder runter. Kümmere Dich um Deine Frau und Dein Baby und stelle Dich selbst zurück. Manche Männer tun sich ja auch ein bissl schwer damit, wenn mal die Frau arm dran ist und viel Fürsorge kriegt, und nicht sie selbst. Ja, es gibt schwere Zeiten im Leben, und ein schlechter Start mit Baby gehört auch dazu. Überhaupt bedeutet die Ankunft eines Kindes, das man selbst mal zweitrangig wird. Erst kommt das Baby, dann sehr lange gar nichts, dann die Eltern. Der altmodische Spruch, dass man für Kinder Opfer bringen muss, stimmt 100prozentig. Das ist ein Lernprozess und eine große Umstellung. Vorher konnte man seine eigenen Befindlichkeiten beobachten und pflegen, und auf einmal interessieren die keinen mehr, weil das kleine, hilflose Wesen alle Aufmerksamkeit und Pflege absorbiert. Was sein gutes Recht ist. Aber natürlich (!) wird's auch wieder besser, aber vielleicht musst Du einfach mal ein klein wenig aus dem Selbstmitleid rauskommen? Nix für ungut, LG
Als Vater bist du sicher geeignet - aber nicht, wenn du auf Antworten in Foren vertraust, sondern erst einmal siehst, was tatsächlich im Leben passiert. Frage deine Frau, was sie braucht und höre auf DEIN Gefühl... Du schaffst das! Rückschläge sind erlaubt und als Vater wächst man mit den Aufgaben. Alles Gute, Leonessa
Trotz 40 Wochen Vorbereitungszeit katapultiert einen die Geburt in ein neues Leben. Erst recht unter so dramatischen Bedingungen. Gib dir und euch Zeit, da rein zu wachsen. Mach dir bewusst, dass für die grundlegenden Dinge gesorgt ist. Dein Kind und deine Frau sind in guten Händen. Es ist alles gutgegangen. Sie sind versorgt. Als Eltern musst du nicht nur für dein Kind sorgen, du musst auch ganz besonders für dich sorgen. Damit es dir gut geht. Sprich mit deiner Frau, mit der Hebamme, vielleicht auch mit einem Arzt. Schildere deine Gefühle. Diese Situation war mit Sicherheit nicht nur psychisch sehr anstrengend für dich, auch körperlich. Im letzten Drittel meiner zweiten Schwangerschaft hat mein Mann unter kreisrundem Haarausfall gelitten. Es wurde erst gegen Ende des ersten Lebensjahres unseres Sohnes besser. Da spielten mit Sicherheit Zukunftssorgen eine große Rolle. Die Verantwortung wächst, es ist noch jemand quasi von ihm abhängig.
Hallo Wolfsfrau, Erst einmal danke für die netten Worte. Entschuldigung dass ich mich nicht früher gemeldet habe, wir mussten ersteinmal ankommen und uns ein wenig umstellen. Das gröbste ist geschafft, und meiner Frau geht es auch wieder besser. Momentan komme ich ganz gut zurecht. Das einzige was mich noch plagt ist meine innere Unruhe und die Appetitlosigkeit. Sobald der kleine muckst bin ich wach und angespannt. Ist das normal?kennt das vielleicht jemand von seinem Mann? Vergeht das mit der Zeit wieder von alleine? Ich bin eigentlich nicht jemand der seine Sorgen anderen anvertraut. Aber ich merke selbst, dass da was passieren muss, denn man sollte doch die Zeit genießen und sich nicht kaputt machen. Was ich gemerkt habe ist, als ich alleine einkaufen war und aus der Situation draußen war irgendwie Erleichterung und wieder Appetit verspürt habe. Ich kann mir das nicht erklären und mache mir seither vorwürfe dass mit mir etwas nicht stimmt. Bitte schimpft nicht gleich auf mich ein Liebe Grüße an alle die sich meiner bislang angenommen haben. André
Wie wäre es wenn du dich damit Mal an die Hebamme wendest, sie steht auch den Papas bei. Die Stresssymptome sind immer noch normal, du hast Sorgen und Ängste solltest aber darauf achten dich nicht zu sehr da rein zu steigern sonst verfestigt sich die Angst. Du tust was du kannst und es wirkt wie eine Übergröße Aufgabe, aber mit jedem Tag kommt mehr Gewohnheit rein. Du brauchst einfach ein bisschen dich an die neuen Umstände anzupassen, sei nachsichtig mit dir.
Hallo André, auch wenn dein Beitrag schon älter ist, würde ich gerne anworten. Vielleicht geht es dir schon deutlich besser. Ich (Vater) leide aktuell nach der Geburt unserer Tochter vor einer Woche unter ähnlichen, heftigen Symptomen. Morgentliche Übelkeit, Brechreiz (ohne, dass etwas hochkommt), Schwindel, Zittrigkeit, ständiges Aufstoßen, innere Unruhe, depressive Verstimmungen, Sorgen und Ängste. Ich habe viel recherchiert und auch Kontakt zu einer Psychologin gehabt. Es ist eigentlich relativ einfach. Der Schlafmangel kann es auslösen und ansonsten kann es eine sogenannte Anpassungsstörung sein und sowas ist ganz "normal" bei Situationen wie unseren. Egal wie viel man sich vor der Geburt drauf vorbereitet, sobald das kleine Wunder da ist, wird alles anders und das kann unser Körper und unsere Psyche nicht immer gut verarbeiten. Bei den Muttis regeln die Hormone sehr viel und viele Mütter performen einfach mega gut, trotz der neuen Situation. Wenn man dann selber wie ein Häufchen daneben hängt, fühlt man sich noch schlechter. Ich kann das komplett nachvollziehen! Ich habe genau wie du festgestellt, dass das Rausgehen und Einkaufen mir den Kopf freipustet und ich mich zeitweise wieder richtig gut fühle. Das ist auch sehr wichtig! Rausgehen, Zeit für sich haben und vor allen Dingen: drüber sprechen! Das ist das Wichtigste, wird überall empfohlen und hat mir schon viel geholfen. Freunden und Familie davon erzählen und sich die Hilfe holen, die man braucht. Sei es bei bei der täglichen Vorsorgung oder auch psychologisch. Eine Anpassungsstörung vergeht in der Regel so von selbst, wie sie gekommen ist. Dennoch ist es wichtig auf seinen Körper zu hören und wenn es nicht besser wird, die genannten Hilfen in Anspruch zu nehmen. Wichtig ist für dich auch zu wissen, dass du vermutlich nicht organisch krank bist, sondern "nur" psychsomatische Leiden hast. Um eines musst du dir definitiv keine Sorgen machen: dass du ein schlechter Vater bist! Also, es ist durchaus normal und es vergeht auch wieder. Alles wird wieder gut :)
Oh du wirst dir diese Frage noch sehr oft stellen. Sh. unterer Thread…….