Regina87
Ich weiß auch nicht, was ich mir davon erhoffe, wenn ich hier schreib. Vllt tut es auch einfach nur gut, was zu schreiben. Eigentlich weiß ich ja, was das Problem ist und daher auch was ich tun müsste. Aktuell ist aber das Wissen und das wirklich umsetzen echt schwer. Aktuell kommt einfach alles zusammen, oder eher schon seit Wochen. Ich bin momentan nervlich an meinen Grenzen. Bin eh vorbelastet bzgl Depressionen und kommt sonst gut mit schlechteren Zeiten zurecht. Jetzt gerade bin ich aber haltlos überfordert mit mir selber. Mein Mann arbeitet und kümmert sich nach der Arbeit um unsere Baustelle. Mal gibt es mehr, mal weniger zu tun. Meine Schwiegermutter arbeitet seit Dezember mehr Std und ist somit auch weniger Zuhause bzw möchte ich sie, in der wenigen Freizeit die sie hat, nicht auch noch mit Kind "belästigen ". Zumal mein Mann, jedes Wochenende, mir unserer Tochter zu ihnen geht, zum frühstücken ( wir wohnen in einem Haus) Oben drauf ist es gerade auch nicht sehr einfach mit unserer Tochter. Sie ist übertag eher pflegeleicht, wobei jetzt aber immer mehr die Autonomiephase durch kommt. Aber die Nächte!!!! Wir wahren die erste Zeit verwöhnt, mit einem Kind das durchschläft. Seit Oktober ist sie im Schnitt jede zweite Nacht wach und seit Weihnachten jede Nacht und lässt sich seit dieser Zeit auch nur von mir beruhigen. Der Schlafmangel trägt mit Sicherheit dazu bei, dass ich labiler bin. Aber Schlaf nachholen, geht nicht immer, da öfter noch Handwerker im Haus sind. Die Wohnsituation trägt auch stark dazu bei, dass ich mich unwohl fühle und es kaum Möglichkeiten zum Rückzug gibt. Wohn und Schlafzimmer ist ein Raum. Es gibt keine Küche. Kühlschrank und Co stehen ebenfalls im Wohn/ Schlafzimmer. Kind hat sein eigenes Zimmer. Heute waren wir auf einem Geburtstag, wobei mein Mann von dort aus weg ist und ich allein mit Kind Heim. Natürlich total Reiz überflutet und übermüdet. Die Einschlafsituation daher sehr anstrengend. Sie hat so geschrieen und sich von mir weggedrückt, dass ich sie kaum halten konnte. Sowas hatten wir noch nie beim einschlafen. Ich war total überfordert damit, hab sie angeschrieen, in ihr Bett gelegt und MUSSTE den Raum verlassen. Nach nicht mal einer Minute bin ich wieder rein, hab sie auf den Arm genommen, mich entschuldigt und viel gekuschelt. Sie hat sich schnell beruhigt und ist eingeschlafen. Und ich sitze jetzt hier. Allein, am heulen, mit schlechtem Gewissen aber auch mit einer riesen Wut im Bauch. Auf mich, meinen Mann und die gesamte Situation. So will ich nicht sein und sowas will ich auch nicht nochmal für mein Kind. Aber irgendwie sehe ich auch keine Lösung, außer auszuhalten, bis diese Phase unsres Lebens vorbei ist. Ich fühl mich einfach wie in einer Warteschleife. Tag ein und Tag aus das selbe und Nachts dann noch die Zugabe.
Euer Kind scheint noch klein zu sein? Schlafmangel ist etwas total kräftezehrendes. In schlimmen Schlaf-Zeiten hat uns bei allen Kindern am besten geholfen, die kinder in dieser Zeit zu uns ins Bett zu nehmen. Du schreibst von der Autonomiephase, das kann gut sein dass euer Kind nachts einfach mehr verarbeiten muss und deshalb unruhiger schläft. Direkt im Bett bei den Eltern fühlt sich das Kind sicherer und du musst zum beruhigen nicht aufstehen. Für mich war das eine unheimliche Entlastung, habe aber auch Sehr schlecht schlafende Kinder. Unser jüngste war in seinen schlimmen Zeiten mit ca 1,5 teilweise stündlich brüllend aufgewacht... ansonsten: tagsüber viel raus gehen geht bei jedem Wetter. Das tut der Seele gut und lastet das Kind aus. Alles Gute!
Danke für deine Antwort. Sie ist 19 Monate. Sie schläft in ihrem Bett ein und wenn sie wach wird, hol ich sie zu uns ins Bett. Deswegen schlafe ich schlecht, weil sie mit im Bett liegt, muss aber wenigstens nicht zig mal aufstehen. Wenn es der Bau zulässt, bin ich 2 mal am Tag mit ihr Draußen. Direkt nach dem Frühstück oder wir gehen frühstücken und dann nochmal nach ihrem Mittagsschlaf. Aktuell war sie krank und daher waren wir 2 Tage komplett Zuhause. Bei regen geh ich gern raus, sie liebt Pfützen, aber nicht wenn sie krank ist. Ich denke, dass trägt jetzt einfach zusätzlich dazu bei, dass mir heute alles zu viel wurde. Einfach auch das Gefühl, allein mit all dem zu sein. Mein Mann hat nur wenig Verständnis, wobei ihm glaube auch nicht bewusst ist, wie schlecht es mir momentan geht. Mit ihm darüber reden, fällt mir schwer. Erstens hat er ja selber viel um die Ohren und zweitens, wie kann er mir schon helfen? Es scheint bei mir alles eher emotional zu sein. Er ist dann eher pragmatisch, so nach dem Motto " ist jetzt halt mal so". Schwierig...
Du schreibst, Du weißt was das Problem ist, und was Du tun müsstest. Was meinst Du denn damit? Was wäre denn die Lösung für die Situation? Generell muss man sagen, wenn Du nicht berufstätig sein musst, dann hadere nicht so sehr mit dem Schlafmangel. Es macht es schlimmer, wenn man sich ständig einredet, wie wichtig der Schlaf ist usw. Meine Kinder haben nie durchgeschlafen auch nicht als Baby, von daher bist Du da sogar etwas verwöhnt. Meine Tochter kam sechs Mal pro Nacht, im zweiten Lebensjahr noch etwa zwei bis dreimal pro Nacht, mein Sohn etwas weniger. Bis meine Kinder durchgeschlafen haben, dauerte es bis ins späte Kindergartenalter. Ich habe nebenbei stundenweise gearbeitet. Wenn Du Dein Kind mit auf eine Abendeinladung nimmst, ist es klar, dass es total überreizt ist hinterher. In so einem Fall kann vielleicht doch lieber die Schwiegermutter aushelfen. Ein Kleinkind braucht abends Ruhe und einen festen Ablauf, sonst kann es total überfordert und überdreht sein, war bei meinen auch so. Tu‘ Dir selbst den Gefallen, Dein Kind hier lieber babysitten zu lassen, und wenn nicht von der Schwiemu, dann von einer Babysitterin. Ich weiß, Schlafmangel ist hart, aber letztlich geht die Kleinkind-Zeit im Rückblick doch recht schnell rum. Versuche, etwas gelassener zu sein. Schlafmangel ist nicht schön, aber auch nicht schädlich, er gehört einfach dazu, wenn man kleine Kinder hat. Gönne Dir tagsüber Sofa-Pausen, in denen Du ein Käffchen schlürfst oder etwas Musik hörst, mit Deinem Kind kuschelst, entspannst. Der Haushalt muss nicht perfekt sein. LG
Mir fehlt zunächst massiv ein Ausgleich. Also da geht es weniger um Zeit zum nichts tun, sondern viel mehr um Zeit was anderes zu tun. Etwas ohne Kind. Anbstand gewinnen. Davoe hatte ich die Abstände in der Nacht und am Morgen. Ich bin immer vor meiner Tochter aufgestanden, habe einen Kaffee getrunken, Wohnung aufgeräumt und konnte dann ohne Druck voll für mein Kind da sein. Das ist aktuell nicht möglich. Dann die Tasache, dass ich mich von meinem Mann nicht gesehen bzw nicht ernstgenommen fühle. Vllt unterstelle ich ihm das zu unrecht aber so fühl ich mich momentan. Beklage ich mich bei ihm, erwiedert er nur, dass er ja auch genug zu tun hat. Selbst gestern, kam nur die Frage, was Kind gemacht hat, dass ich am weinen bin. Keine Frage wie es mir geht, kein trösten, kein Mut machen. Er vermittelt mir das Gefühl, dass es selbstverständlich ist was ich tue und ich mich nicht so anstellen soll. Daher fällt es mir unfassbar schwer, mit ihm zu reden. Wenn ich es versuche, geht es mir hinterher eher noch schlechter. Ich hab dann das Gefühl im Unrecht zu tun und stelle mein Empfinden und meine Probleme hinten an.
Da bist Du nicht die einzige, der das so geht. Haben fast alle Eltern mal mehr oder weniger. Laß Dich nicht zu sehr runterziehen. Meine Kleine (4) schläft derzeit die meisten Nächte durch. Vor einem halben Jahr kam sie quasi jede Nacht (oder ließ sich holen- noch schlechter). Als ich aufgehört habe, damit zu hadern, ging es mir deutlich besser. Je mehr man sich aufregt, desto mehr eskaliert die Lage und desto weniger schläft man. Ich hätte nie gedacht, daß es so viel ausmacht, wenn man sich einfach nicht wehrt, sondern den Zustand als gegeben hinnimmt. Arbeiten gehe ich seit dem 1. Geburtstag nahezu voll. Klar ist das nicht schön, aber es geht vorbei. Denk mal über einen Krippenplatz nach, falls es sowas bei Euch gibt. Daß ich meine Kinder mal anbrülle passiert sehr selten, aber auch da versuche ich nicht ewig zu hadern. Ich entschuldige mich und kuschele. Auch kleine Kinder merken, daß es für Erwachsene mal zu viel werden kann und nehmen nicht gleich Schaden. Nie Gefühle zu zeigen ist sicher schlechter. Fühl Dich gedrückt, Grüße, Jomol
Sie kommt im Sommer in die Krippe. Diese nimmt erst ab 2. Dann geh ich auch wieder arbeiten, 20 Std/Woche. Mir ist klar, dass viele Eltern bzw Mütter solche Zeiten durchmachen. Es ist auch nicht das erste mal, dass es etwas "anstrengender" ist. Damit bin ich sonst gut zurecht gekommen. Jetzt ist es aber so, dass es mich massiv überfordert und ich nicht über meinen Schatten springen kann, um an einer Lösung zu arbeiten.
Hm also ich lese heraus, dass du Dich nicht gesehen fühlst von deinem Mann und er für dein ,,Leid,, kein Verständnis hat. Wie verhältst du Dich denn ansonsten ihm gegenüber? Was ich damit sagen will, bei Euch läuft es gerade nicht so rund, vielleicht liegt es auch daran? Geht doch mal zusammen aus, z.b. Essen und quatschen oder Freunde treffen ohne Kind. Warum bist du denn sauer, wenn er von da aus woanders hin geht? Mein 2. Kind hat erst mit 2 Jahren durchgeschlafen, da war ich schon 1 Jahr im der Lehre. Man muss manchmal auch einfach die Zähne zusammen beissen! Wie lange muss er denn noch an der Baustelle arbeiten? Ich denke Du solltest bzw. Ihr was für Eure Beziehung tun und Baustelle und Job regeln sich ja in den nächsten Monaten, dass ist doch schon mal klasse!
Ich muss schon zugeben, dass ich mich in letzter Zeit von ihm distanziere, aber wie schon oben geschrieben, versuche ich mit ihm darüber zu reden, geht es mir hinterher oft schlechter. Für ihn ist es selbstverständlich, was ich tue, das sagt er so "so ist es halt, wenn man der Part ist, der in EZ ist" Gestern hatten wir dann nochmal ein längeres und aufreibendes Gespräch. Ich habe so gut es ging versucht zu erklären, was mir fehlt. Mir fehlt die Wertschätzung und Anerkennung, für das was ich tue. Ich könnte es mir einfach machen und Kind vorm TV parcken, ihr alles erlauben, nur um eben nicht mit Wutanfällen zurecht kommen zu müssen. Aber nein, das tu ich nicht. Ich geh 2 mal raus mit ihr, bin konsequent, wo es angebracht ist, lass ihr aber auch den Raum um die Welt zu entdecken. Das ist anstrengend, gehört aber zum Elternsein dazu, das ist mir klar. Aber ist es zu viel verlangt, wenn man an einem langem und hartem Tag, einfach mal in den Arm genommen wird und gesagt bekommt " du machst das gut" Er sieht sie 2 Std am Tag und macht den Bespaßer. Ist es Wochenende und er erlebt mal ihre "Neinphasen" gibt er nach oder ist pseudoautoritär. Somit interveniere ich hier dann auch wieder. Er kann aber auch anders und das sage ich ihm auch. Wenn er sich beim spielen zum Affen mit ihr macht, dass ist so schön zu sehen, wie sie es genießt. Ich wollte und will keine frustrierte Hausfrau und Mutter sein, wie wir sie viele im Bekanntenkreis haben. Aber das geht nur, wenn ich mich auf ihn verlassen kann und wir an einem Strang ziehen. Der Bau ist, hoffentlich, im März fertig, also absehbar. Und wenn ich wieder arbeiten gehe, wird es auch etwas leichter. Aber eben auch nur, wenn wir JETZT schon zusammen arbeiten. Mir fehlt unheimlich ein "Raum" in dem ich, ich sein kann. Nicht Mutter, nicht Ehefrau, nicht Hausfrau, einfach ich. Ich habe meinem Kind Unrecht getan. Ich habe meinen Frust gegen meinen Mann, an ihr abgeladen. Dass schlimmste, dass ich hätte machen können.
Nur kurz zum letzten Absatz: das finde ich stark übertrieben, unter Überforderung leidet jede Mutter mal und Kinder sind robust, solange der Rest stimmt. Da muss man sich nicht selber geißeln. Schlafentzug ist nicht ohne Grund ein Folterinstrument!
Hallo in dem Alter war es bei meinem Sohn (16) auch so, dass ich nicht wirklich woanders mit ihm hinkonnte. Abends abgeben war aber auch keine Lösung, mein Vater lebte zu der Zeit noch u. hatte den Krankenkauskeim, die Schwiegis standen noch voll im Berufsleben. Also blieben wir eben zu Hause abends o. sogar am WE bis er so ca. 3/4 war. Dann wurde es langsam besser. Du kannst nur dein Kind sehen u. entscheiden was geht mit ihm, was nicht. Du selbst tust dir keinen Gefallen, wenn du etwas erzwingen möchtest. WEnn mein Sohn damals seinen gewohnten Tagesablauf hatte, war er das brävste Kind, das viel lachte, nachts durchschlief, selten krank war. Wenn nicht - tja dann mussten wir es büßen sozusagen.... DA können dir 100 andere berichten, wie pflegeleicht ihre Kinder da waren - es nützt dir nix! man muss durch, es kommen auch wieder andere Zeiten, aber - meine Freundin hat etwas ältere Kinder als ich u. sagt(e) immer: Es wird nicht besser, nur anders..... ich muss so oft an den Satz denken, es ist viel wahres dran! viele Grüße
Guten Morgen, du solltest schauen, dass du dich fachlich beraten lässt, was deinen Hang zu Depressionen anbelangt. Da helfen dir auch keine guten Ratschläge, dass das einfach so ist mit Babys und Kleinkindern und dass die Zeit vergeht. In solchen Momenten kann einem alles zu viel werden, obwohl es von außen gar nicht so schlimm erscheint. Mach einen Termin für ein Erstgespräch bei einer Therapeutin bzw. Therapeuten und lass dir dauerhaft helfen. Deinen Mann musst du ins Boot holen, auch wenn es schwer fällt, denn ohne seine Unterstützung wird es schwierig. Ansonsten würde ich für Entlastung tagsüber sorgen, vielleicht mit einem Babysitter, so dass du mal Zeit ohne Kind hast. Das ging mir genau so, aber ich war bei allen drei Kindern nach einem Jahr wieder am Start, weil mich mein Beruf sehr erfüllt. Nur Zuhause wäre ich eingegangen.
Ich war bis zum Sommer in Therapie, fast 3 Jahre. In dieser Zeit, habe ich gelernt wie ich mich und mein Verhalten richtig hinterfrage, Signale wahrnehme und auf sie reagiere. Dass man im Stress gerne mal in alte Muster fällt, habe ich jetzt wieder gemerkt. Aber die "Not" ist noch nicht so groß, dass ich das Bedürfnis habe, meine Therapeutin zu kontaktieren. Ich weiß ja wo ich ansetzen muss bzw wo ich wieder "altes" praktiziert habe. Und ja, auch ich liebe meinen Job und bin froh, diesen auch wieder ausüben zu dürfen.