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Schriftliche Leistungskontrolle

Schriftliche Leistungskontrolle

_zweizahn_

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Bin gerade bisschen angefressen und lade es hier ab. Vielleicht mag sich ja jemand äußern. Ich bin ja selber vom Fach, aber ich würde das so nie machen. Mein Achtklässler (Gymnasium) schrieb heute eine Ethik-Leistungskontrolle. Das Thema geht eigentlich ein Stück über den Lehrplan hinaus, also wurde in Teilen tiefgründiger behandelt. Das Thema wurde im Oktober/November unterrichtet. Der letzte Unterricht dazu fand vor 3 Wochen statt. Seitdem ist die Lehrerin krank, es gab Vertretung - aber mit komplett anderen Themen. Ich weiß, das mein Herr Sohn durchaus lernbequem ist. ABER, was mich ärgert: es wird Stoff abgefragt, der vor Wochen unterrichtet wurde, es gab keinerlei Wiederholung/Festigung, die Kinder haben kein Lehrbuch zur Verfügung (nur Klassensatz in der Schule). Sie mussten also mit den - durchaus knappen - Notizen aus dem Unterricht lernen. Sie mussten sich an Inhalte erinnern, die vor Wochen unterrichtet wurden, die an vielen Stellen nur besprochen und nicht notiert wurden. Das Thema ist, wie mir andere, sachkundigere Eltern gesagt haben, zu groß für die 8. Klasse. Außerdem war ein fachfremder Lehrer während der LK anwesend. Es konnten also keinerlei Fragen gestellt werden (ja, muss man sich auch dran gewöhnen). Und es war die 8. schriftliche Arbeit seit der ersten Dezemberwoche. Die Kids sind durch, die können nicht mehr. Entsprechend wird die Note sein. Ich bin selber Lehrerin. Ich würde sowas nicht machen. Zur Vorbereitung eines schriftlichen - angekündigten - Leistungsnachweises gehört eine Vorbereitung, zumal, wenn der Stoff vor Wochen unterrichtet wurde und die Lehrerin immer mal wieder krank war. Es geht nur noch darum, Noten zu fabrizieren. Damit man zum Halbjahr wenigstens 2 Stück pro Fach hat. Das ist nicht das einzige Fach, in dem das so ist. Franzöisch: 1. Note = auswenidg gelernter Vortrag über die Sommerferien Ende August, 2. Note Klassenarbeit über alles vor 2 Wochen. Anfang Dezember. Entsprechend sind die Zensuren. Und da bin ich schon froh, dass ich bisschen Französisch kann und mit ihm üben kann. Mathe = Stoff schütten, fast nie Hausaufgaben, kaum Üben im Unterricht, dann Arbeiten, wenn mein Mann nicht so matheaffin wäre, dann wäre das Problem ein noch größeres Ist das bei euren Kindern auch so?  


Caot

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Antwort auf Beitrag von _zweizahn_

Also, die obige Beschreibung kommt mir sehr bekannt vor. Und das nicht nur in jungen Jahren, auch jetzt im Abiturjahrgang. Ich würde es nicht als normal bezeichnen, aber durchaus als gängig.  Deine Herangehensweise ist toll. Jedoch egal, da Du nur Du bist.  Meine Tochter hat sich im Klassenverbund neulich beschwert. ähnliche Situation wie bei euch, aber Leistungskurs. Da wurden dann die Punkte korrigiert. Schule .....drei Kreuze wenn das vorbei ist. Schule und Noten sind weder fair noch aussagekräftig. 


kea2

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Antwort auf Beitrag von _zweizahn_

Das kennen wir. Die unfähigsten Lehrer zieht immer unser Sohn. Das erste Jahr Französisch in der 6. Klasse musste ich ihm zu Hause beibringen, weil der Lehrer im Unterricht ständig von seinen Enten und fachfremdem Zeug erzählte. Ich hatte ganze 2,5 Jahre Französisch in der Oberstufe und Hilfe von unserer Tochter, die damals in der 8. Klasse Französisch bilingual war. Wie andere Eltern das gemacht haben, weiß ich nicht. Der ganzen Klasse fehlen in Französisch die Grundlagen, was die nachfolgenden Lehrer bis heute (10. Klasse) nicht wirklich aufholen konnten (verständlicherweise, denn die sollen ja eigentlich den neuen Stoff unterrichten). In Informatik erklärt der Lehrer schlecht oder gar nicht, und es kommen Themen in den Tests, die nicht besprochen oder nur am Rande gestreift wurden. Entsprechend schlecht fallen die aus. Zum Glück für unseren Sohn sind wir ITler. Elterngespräche kann man mit dem feinen Herrn übrigens nicht führen. Er hat nämlich keine Lust dazu. Dieser Lehrer unterrichtet Mathe-LKs. Dem würde ich nicht einmal einen Nachhilfe-Schüler anvertrauen. Sollte unser Sohn Mathe-LK wählen (was er überlegt) und diesen Lehrer bekommen, werde ich ihm raten, sofort umzuwählen, egal zu welchem Fach außer Französisch. Schlimmer kann es nicht werden. Bei unserer Tochter musste ich im Geschichts- und Kunst-GK helfen. In Geschichte hat der Lehrer die Zusammenhänge unter den Tisch fallen lassen. In Kunst sollte unsere Tochter Bilder interpretieren ohne die theoretischen Grundlagen dazu zu haben. Geschichte ist mein Hobby. Das war kein Thema. Kunst war ein Hobby meiner Mutter, und ich wurde damit als Kind und Jugendliche öfter zugetextet, so dass ich da auch ein paar rudimentäre Grundlagen habe. Mit dem Internet haben meine Tochter und ich das dann hinbekommen. Ich frage mich aber auch, was Kinder mit Eltern machen, die weder eine hohe Schulbildung, noch (besondere) Kenntnisse in den schlecht unterrichteten Fächern haben. Hier merkt man sehr deutlich, wie sehr die Schulbildung der Kinder in Deutschland vom Elternhaus abhängt.