Strawberry-Cherry
Hallo liebe Mamis,
ich bin neu hier und wende mich gleich mit einem Problem an Euch, dass mich zur Zeit sehr belastet (hoffentlich gibt es dazu noch keinen ähnlichen Beitrag, hatte noch nicht so Gelegenheit, hier rumzuschauen...).
Mein kleiner Schatz ist heute genau 12 Wochen alt und bis vor ca. 3 1/2 Wochen habe ich ihn voll gestillt. Nach einigen Startschwierigkeiten hat das Stillen auch super geklappt, er hat teilweise 300 g in einer Woche zugenommen. Leider ist es aber wohl so, dass meine Milch nicht mehr reicht, sodass ich eben seit 3 1/2 Wochen zufüttere (er bekommt nach der Brust das Fläschchen, falls er noch hungrig ist). Er kommt von Anfang an alle 2 bis 2 1/2 Stunden und trinkt auch immer sehr schnell. Leider ist es aber so, dass er meine Brust nach 3, 4 Minuten "leer" getrunken hat (sofern eine Brust komplett leer sein kann). Dann dockt er ab, schreit, versucht wieder anzudocken und so weiter. Gebe ihm dann die andere Seite und nach ein paar Minuten das gleiche Spiel. Wenn ich direkt danach noch pumpe, kommen aus beiden Seiten tatsächlich nicht mal mehr 10 ml zusammen... Angefangen hat das, als er ca. 5, 6 Wochen alt wurde, hatte es zunächst auf eine Phase geschoben, aber leider hat es sich nicht geändert...
Wie gesagt, bis vor kurzem habe ich noch versucht, meinen Schatz durch Rumtragen, Kuscheln, Spielen zu beruhigen, wenn er nach dem Stillen noch quengelig war. Leider war er dadurch eigentlich den ganzen Tag unruhig
Als dann aber auch die Gewichtszunahme nur noch ganz gering war (ca. 60g in 10 Tagen) habe ich auf Anraten meiner Hebamme mit Zufüttern begonnen. Er bekommt an manchen Tagen ein Fläschchen mit ca. 90 ml, an schlechten Tagen sind es allerdings so 3 oder 4. Das gute am Zufüttern ist wenigstens, dass er seitdem sehr viel glücklicher und zufriedener ist und auch wieder gut zugenommen hat.
Aber ansonsten kann ich dem Füttern nichts Gutes abgewinnen. Ich wollte ihn eigentlich 6 Monate vollstillen und dann bis zum 1. Lebensjahr zusätzlich zur Beikost die Brust...
Meine momentanen Bemühungen, die Milchmenge wieder zu steigern, sehen so aus:
- ich trinke täglich 3 Liter (darunter 1l Stilltee, 1 Flasche Malzbier, 1 Tasse Malzkaffee, 1 Flasche alkoholfreies Weizen)
- ich nehme Bockshornkleesamenkapseln
- massiere die Brust mit Stillöl
- lege den Kleinen alle 2 Stunden an
Nun meine Frage: hat hier jemand noch andere Tipps? Weiß langsam echt nicht mehr weiter... Habe heute versucht, ihm das Fläschchen nicht zu geben und ihn nach 30 Minuten wieder anzulegen. Mit dem Ergebnis, dass er danach noch immer nicht satt war und herzzerreißend geweint hat. Frust auf beiden Seiten.
Habe ihm dann das Fläschchen gegeben. Soll ich die Abstände verkürzen und ihn stündlich anlegen, auch wenn er noch keinen Hunger hat? Auf Anraten einer Hebamme, der Kinderärztin sowie einer Kinderkrankenschwester solle ich den Abstand von 2 Stunden nicht verkürzen, da die Babys dadurch wohl Bauchweh bekommen... Muss dazu sagen, dass meiner die erste Zeit auch extrem damit zu kämpfen hatte...
Außerdem habe ich die Vermutung, dass er beim Stillen zu viel Luft zieht. Er ist ein extremes Spuckkind, spuckt aber nur, wenn er noch Luft mit einem Bäuerchen hochdrückt (hatte er auch schon vor dem Zufüttern, weswegen ich mal denke, es kommt nicht nur von der Flasche). Natürlich lasse ich ihn nach jedem Trinken und manchmal auch zwischendurch aufstoßen, aber manchmal rülpst er auch noch 2 Stunden nach der Mahlzeit und spuckt dabei. Organisch ist alles okay bei ihm. Kann es sein, dass ich ihn irgendwie ungünstig anlege bzw. gibt es Stillpositionen, bei denen die Kleinen nicht so viel Luft schlucken?
So, ist ganz schön lang geworden. Erstmal danke allen, die bis zum Ende durchgehalten haben. Ich hoffe, ihr habt ein paar Tipps für mich...
LG
Ich glaube das Märchen von zu wenig Milch nicht. Meiner ist morgen 13 Wochen, wir hatten auch einen schweren Stillstart und in Phasen habe ich oft tagelang das Gefühl, der trinkt nur und da kann doch nichts mehr kommen / kommt nicht genug. Lass das mit den Flaschen sein, damit kommt nur das ganze Gefüge durcheinander. Ich kann Dir noch Globulis LAC DEFLORANS D12 empfehlen, da platzt mir nach 1x10/Tag die Brust... Nehme ich gelegentlich, wenn es mal wieder soweit ist (s.o.). Wenn Du voll stillen willst: Pullen weg!
In unserer Stillgruppe sagen die Stillberaterinnen, dass zu viel Stilltee die Milchbildung wieder hemmen kann. 1-2 Tassen am Tag reichen. Mehr ist schon zu viel. Und anlegen, anlegen, anlegen.
Hallo, Stillkinder nehmen nicht kontinuierlich zu, da gibt es zeitweise Stagnationen wegen Entwicklungsschüben usw.. Es ist schade, dass dir das Stillen "madig" gemacht wurde und du deshalb noch unsicherer wurdest. Jetzt neben dem Fläschchen noch zu stillen ist glaube ich auf Dauer zum Scheitern verurteilt. Dein Kind wird das viel einfachere Fläschchentrinken dem anstrengenden Trinken an der Brust vorziehen. Davon wieder wegzukommen kann ich mir nur schwer vorstellen. Außerdem fühlt sich dein Kind ja wohl mit dem Fläschchen und es geht ihm gut. Vielleicht solltest du dich von deinen Wunschvorstellungen und Selbstvorwürfen frei machen und das Fläschchentrinken genauso genießen wie das Stillen. Alles Gute!
Ich kann mich auch gut erinnern, wie es sich anfühlt, wenn das Kind zu wenig zunimmt und man zweifelt! Ich kann Dir nur Mut machen. Dass eine Frau einfach so zu wenig Milch hat, ist ein Ammenmärchen. Wenn das Kind zuwenig zunimmt, gibt es mehrere mögliche Gründe:
1. Das Saugbedürfnis wird durch einen Schnuller so befriedigt, dass das Kind schlicht zu wenig stillt.
2. Es wurde bereits zugefüttert, weshalb sich Nachfrage und Produktion der Milch nicht richtig einpendeln konnten. Bei weiterem Zufüttern ist es dann tatsächlich bald vorbei mit dem Stillen.
3. Das Kind wurde nicht nach Bedarf gestillt, d.h. immer dann, wenn es selbst stillen wollte, ohne Rücksicht auf irgendwelche Stillabstände. Noch immer grassiert der Irrtum, auch bei vielen Hebammen, man müsse bestimmte Stillabstände einhalten oder diese sogar vergrößern. Auch bekommen wir häufig noch erzählt, wir müssten das Kind nach einer bestimmten Zeit "abdocken", weil es dann genug hätte. Empfohlen wird aber heute, so lange und so oft zu stillen wie es das Kind möchte. Auch das so vielfach verpönte Nuckeln an der Brust ist aus Sicht von Stillberaterinnen natürlich und vergeht, das kann ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen.
4. Das Kind wurde bereits zum Durchschlafen angehalten (ist ja bei Eurem bestimmt nicht so, vermute ich) bzw. es merkt den Hunger nachts nicht und schläft zu lange ohne zu stillen. In diesem Falle kann man es eine Weile wecken. Ich habe das damals erst alle 3, später alle 4 und dann nach 5 Stunden gemacht, als die Zunahme wieder besser wurde. Später war es dann nicht mehr nötig. Am einfachsten ist es, mit dem Kind zu schafen (z.B. mit Beistellbett oder im Familienbett) und es gleich anzulegen, wenn es ein bisschen unruhig wird.
5. Es gibt ein organisches Problem beim Kind, warum es nicht zunimmt. Das muss untersucht werden, falls das Kind nicht richtig zunimmt, auch beim Zufüttern nicht.
6. Es gibt ein (sehr seltenes) organisches Problem bei der Mutter (fällt bei Dir weg, weil Du schon erfolgreich gestillt hast), das zu klären wäre.
7. Das Kind bekam die Milch häufiger aus der Flasche und ist träge geworden, trinkt darum nicht mehr so gern von der Brust, was anstrengend ist, sondern will die Flasche haben, aus der die Milch ohne Anstrengung von selbst fließt. (Saugverwirrung) In diesem Falle sollte man unbedingt Hilfe einer Stillberaterin in Anspruch nehmen, die einen unterstützt, die Flasche wegzulassen.
Du kannst ja mal überlegen, was davon bei Euch evtl. der Grund sein könnte (oder mehrere Gründe).
Dein Kind muss bei Dir erst einmal die Milchproduktion wieder richtig anregen. Dabei hilft es, wenn Du Dir einige Tage möglichst ganz viel Freiheit schaffst, Dich mit dem Kleinen ins Bett zu legen oder in einen gemütlichen Sessel mit Stillkissen o.Ä. zu setzen, ggf. einen Stapel Bücher oder Zeitschriften und Essen und Trinken greifbar dabei, so dass er stillen-stillen-stillen kann. Auch Clusterstillen (also stillen und schlafen und stillen und schlafen) ist gut, es regt die Milchrpduktion gut an und Dein Kind bekommt mehr fette Milch. Je nach den Gegebenheiten bei Dir ist es vielleicht möglich, dass Ihr Euch das richtig gemütlich macht. Ich hab damals alles andere ganz nach hinten auf die Prioritätenliste geschrieben und mir Hilfe geholt, um das so zu machen, und wir haben den Knick so überwunden. Gefühlt habe ich mehrere Wochen lang fast den ganzen Tag nichts anderes gemacht als zu stillen, tatsächlich wurde es schon nach 2 Wochen langsam weniger, und das Kind nahm dann wieder sehr gut zu.
Es ist bewundernswert, wie viel Du machst, um Deine Milchproduktion zu steigern! Man merkt, dass Du wirklich den Wunsch hast, Dein Kind voll zu stillen und das wieder hinzubekommen! Untersuchungen zeigen, dass die Trinkmenge die Milchmenge nicht beeinflusst, so lange die Frau ihrem Durstgefühl entsprechend trinkt. Zu viel oder zu wenig zu trinken ist beiderseits manchmal kontraproduktiv. Am besten immer ein Glas Wasser trinken, wenn Du stillst.
Malzbier und alkoholfreies Weizen sind nicht unbedingt empfehlenswert. Auch hier zeigen Untersuchungen, dass eine Wirkung auf die Milchproduktion empirisch nicht nachweisbar ist. Dafür steckt eine gewisse Menge Alkohol drin (der nicht draufgeschrieben werden muss), so dass von größeren Mengen regelmäßig während der Stillzeit eher abgeraten wird. Zu viel Stilltee kann auch die Milchproduktion verringern und beim Kind bisweilen zu Verdauungsproblemen führen, also lieber sparsam einsetzen. Das reicht für eine gewisse Wirkung und schadet dann auch nicht.
Es ist wirklich verwirrend, was einem da alles erzählt wird, und wie wenig brauchbar viele Tipps sind, wenn man erst einmal weiß, wie der aktuelle Stand der Wissenschaft ums Stillen ist.
Bockshornklee ist sicher nützlich, da reicht auch schon, sich einen Käse mit dem Bockshornklee zu kaufen oder sich (möglichst hygienisch) Sprossen damit ziehen, die man gut ins Essen geben kann.
Alle 2 Stunden anzulegen bedeutet, dem Kind nicht den eigenen Rhythmus zu lassen. Ich hab das anfangs auch gemeint, machen zu müssen, vor allem, weil mir Kinderarzt und eigene Ärztin erzählt hatten, bei kürzeren Abständen käme neue Milch auf alte und das gäbe Verdauungsprobleme. Diese Vorstellung ist mittlerweile überholt. Lege Dein Kind so oft an, wie Du meinst, es könnte trinken wollen, auch alle halbe Stunde, wenn es das will, und auch für eine ganze Stunde oder sogar mehr, wenn es nicht abdocken möchte.
Man muss erst mal lernen, feinfühlig genug auf die Äußerungen der Babys zu reagieren, das ging mir auch anfangs so, vor lauter "Regeln", die mir von außen vorgebetet wurden. Es ist schwer, unter diesen Bedingungen den eigenen Instinkt zu stärken und sensibel zu werden. Dein Kind braucht möglicherweise viel häufiger eine Mahlzeit bis sich alles wieder eingespielt hat.
Für Dich ist es bestimmt hilfreich, wenn Du Dir mal eine Laktationsberaterin holst, um diese Probleme in den Griff zu bekommen und Dir vor allem Mut zu machen und Dein Gefühl und Deine Sicherheit als Mama zu stärken. Ich hab das damals gemacht, und es hat mir sehr geholfen. Bei mir gabs nur eine IBCLC-Laktationsberaterin, woanders findet man auch LaLeche-Leute. Die IBCLC-Stillberaterin muss man bezahlen (ich bekam das von der Kasse zurück), aber wenn man bedenkt, was Pulvermilch kostet, die man kaufen muss, wenn das Stillen langfristig nicht mehr funktioniert, ist das eine sehr lohnenswerte Investition.
Auch ein Stillcafe könnte Dir helfen. Da gibts immer Frauen mit ähnlichen Erfahrungen und Stillberaterinnen, die Dir weiterhelfen können.
Ein tolles Mittel ist, die Muttermilch abzupumpen und dann die Sahne sich absetzen zu lassen. Die kannst Du oben abschöpfen und mit dem Löffel füttern, so oft wie es geht, ohne sich wegen der Pumperei zu viel Stress zu machen. Das gibt den Babys oft einen richtigen Zunahmekick.
Übrigens hab ich anfangs auch versucht zu pumpen, aber es kamen immer nur 10-20ml, auch nach längerem Üben. Das geht vielen Frauen so, und dann meint frau, die Milch wäre zu wenig. Ich hab dann später mal spaßeshalber mein Kind vorher und nachher gewogen. Die Pumpe bekam nach 1h Intervallpumpen gerade mal 30 ml raus, mein Kind wog aber 200g mehr! Die Kleinen holen viel raus aus der Brust.
Wichtig ist, sich die Zeit mit dem Baby möglichst gemütlich zu machen und in allen anderen Dingen, wenn es geht, fünfe gerade sein zu lassen, bis sich alles normalisiert hat. Je weniger Du Dich stresst und Dich ganz auf Dein Kind einlassen kannst, desto besser klappt es mit dem Stillen.
Oje, jetzt ist das ein Riesenroman geworden. Das passiert mir oft. Ich hoffe, Du kannst was damit anfangen.
Ich wünsche Dir jedenfalls ganz gutes Gelingen! Gib nicht auf und lass Dir doch auch von Biggi und Kristina im Expertenforum mal Tipps geben. Bei uns hat das damals nur 2 Wochen gedauert, und auf einmal war unser Kind wieder viel molliger und gedieh bestens. Zwischendurch war ihr BMI sogar weit überdurchschnittlich, was nicht viel bedeutet, aber mich damals irgendwie sehr beruhigt und auch stolz gemacht hat.
Ich drücke Euch die Daumen!
Sileick
Doch, es gibt Frauen,die nicht genug Milch bilden, allerdings ist dann etweder von Anfang an was schief gelaufen oder es ist organisch bedingt (z.b. bei mir). Da du schonmal vollgestillt hast, ist es wahrscheinlich,dass du auch weiterhin voll stillen kannst. Am besten wäre es mit BES oder Sondenstillen, da die Brust weiter angeregt wird. Pumpen danach kannst du machen,frustiert aber eher. V.a. ist die Gefahr groß, dass dein Baby dann nicht mehr an die Brust geht (das hab ich jetzt mit 12 Wochen, totaler stillstreik). Wenn du weder BES noch Sondenstillen willst, fütter lieber mit den Becher oder der Spritze. Allerdings ist das jetzt alles erstmal aufwendiger, aber abzustillen, obwohl man stillen will und das Baby nicht mehr will, tut echt weh :(
Hallo,
wenn Du zuviel trinkst, kann es sein, dass die Milch zurückgeht bzw. Du schwemmst allgemein sehr viele wichtige Stoffe mit aus, die eigentlich auch in die Milch gehörten.
Trinkt mal wirklich nur soviel, wie Du Durst hast. Stilltee auf 1-2 Tassen reduzieren, das würde reichen... auch wenn er schmeckt
Stillen kannst Du so oft Du willst, alte Milch auf neue ist Quatsch. Wurde nie wirklich bewiesen. Milch verdaut meist innerhalb von 45-60 Min. Ein Babymagen ist sehr winzig.
Durch vermehrtes Anlegen regst Du Deine Milchbildung wieder an, d.h. bald wird wieder genug Milch da sein, um voll zu stillen. Kann ein paar Tage dauern, funktioniert aber. Nachfrage regelt das Angebot.
Viel Luft schlucken kann sein wenn Dein Milchspendereflex zu stark ist. Du könntest Dein Baby "antrinken" lassen, damit die Milch fließt, dann kurz von der Brust nehmen, die herausspritzende Milch auffangen und erst dann wieder anlegen, wenn es langsam fließt. Dann kann er leichter trinken und verschluckt sich nicht, weil er sich nciht so beeilen muss.
Das Quengeligsein nach dem Stillen solltest Du einfach mal beobachten. Ist er übersatt? Tut ihm beim Stillen was weh? Die Ohren? Schieben die Zähne schon? Liegt er unbequem? Ist er überreizt und müde? Hat er sein Bäuerchen gemacht? Quält ihn ein Pups?
melli
Vielen Dank für Eure Antworten und aufmunternden Worte.
@Sileick: ich konnte eine ganze Menge mit Deinem Beitrag anfangen, hast alles sehr lieb und ausführlich beschrieben. Habe bisher heute auch den ganzen Tag mit dem Kleinen auf dem Sofa mit Stillen und Schlafen verbracht. :-)
Was mich an der ganzen Geschichte jetzt richtig dolle ärgert: scheinbar habe ich anfangs, als es mit dem Stillen so toll geklappt hat, instinktiv alles richtig gemacht! Ich habe ihn sooft und solange er wollte trinken lassen. Oft wollte er auch nur Nuckeln, dass habe ich auch zugelassen, hat mich ja nicht gestört... Dann gingen die Bauchschmerzen, Blähungen und Spuckerei los und entsetze Gesichter von Hebammen, KIA und Kinderkrankenschwester wegen meines Stillverhaltens. "Da muss er doch Bauchweh kriegen, der Magen kommt ja nie zur Ruhe! Mindestens 2 Stunden dazwischen liegen." Mh, ja, und auf meine Frage, wie ich das denn machen soll, wenn er doch an die Brust will, wurde mir der Schnuller empfohlen. Gesagt, getan. Und siehe da, er hielt dank Schnuller auch 2 Stunden durch. Aber ab dem Moment ging es bergab mit dem Stillen.
Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie traurig und wütend ich gerade bin! Da kriegt man sein erstes Kind und ist eh schnell verunsichert, und bekommt dann solche "Tipps". Aber man hört ja drauf. Wir haben es zumindest getan... Auch die Ratschläge, wie ich die Milchbildung ankurbeln soll, habe ich von oben beschriebenen Personen erhalten. Vorher habe ich lediglich 2 Tassen Stilltee und 2 l Wasser oder Schorlen getrunken. Oh man, ich hoffe, ich lasse mich bei Nummer 2 später nicht so beirren...
@sojamama: Du hast Recht, bisher habe ich noch nicht in die Richtung gedacht, dass der Kleine ja auch etwas anderes nach dem Stillen haben könnte. Es erschien halt so logisch, da er nach dem Fläschchen ja nicht mehr motzt... Übersatt schließe ich allerdings aus, sonst würde er doch das Fläschchen nicht nehmen...?
Deinen Tipp wegen des Milchflussreflex werde ich auf jeden Fall mal testen!
So, dann habt ihr alle hoffentlich noch einen Tipp für mich, wie ich meinen Schatz beruhigen bzw. ablenken kann, wenn er nach dem Stillen noch hungrig ist... Das Problem ist ja, dass er dann abdockt und die Brust anschreit. Rumtragen auf Arm oder in Manduca, kuscheln, spielen helfen nicht wirklich oder wenn nicht lange... Und durch sein Weinen ist es ja meist so, dass er dann auch wieder so viel Luft schluckt... Und wie lange soll ich in diesem Fall, also wenn er nach dem Stillen noch Hunger hat, zwischen den Mahlzeiten lassen? 5 Minuten reichen doch bestimmt nicht, dass wieder Milch da ist...?
Danke schonmal und sorry für den wieder sehr langen Beitrag, aber hier fühle ich mich echt mal gut beraten.
Es ist wirklich ärgerlich, ich kann Deinen Frust total verstehen! Man macht instinktiv alles richtig, aber die "Experten" sind nicht up-to-date und verstehen diesen Teil ihres Handwerks nicht. Und nun hast Du es mit einer Saugverwirrung zu tun, die Du ohne Deine Experten nie gehabt hättest.
Ich hatte eine ähnliche Geschichte. Nach einiger Zeit erfolgreichen Stillens bekam unser Kind scheinbar Koliken, überstreckte sich auch nach hinten und nahm schlechter zu. Dann hieß es, ich müsse die Stillabstände verlängern und dürfe nicht so oft stillen und auch nicht so lange. Ich selbst hatte auch noch so ein Asbach-Buch gelesen, in dem empfohlen wurde, Stillzeiten einzuführen usw. Alles Quatsch und dem erfolgreichen Stillen bei vielen Frauen nebst Babys absolut abträglich (manche kriegen das dennoch hin). Bei uns führte das zu ewigem Weinen, das mir in der Seele wehtat und dazu, dass das Kind einen ernsthaften Zunahmeknick bekam. Zum Glück hat unsere Hebamme von Flasche und Schnuller abgeraten! Somit hatte ich es nicht mit Saugverwirrung zu tun, mein Kind kannte nichts anderes, und ich musste "einfach" nur permanent stillen, damit sich alles wieder einrenkte, was es dann auch gleich tat. Ich habe Fotos, die beeindruckend sind. Das Kind hatte schon nach 2 Wochen richtig gut zugenommen, was man deutlich sehen konnte.
In Deinem Falle würde ich das nicht mehr auf eigene Faust machen. Es ist sehr belastend und hart, und da brauchst Du Unterstützung, also eine professionelle Stillberaterin (IBCLC oder LaLeche). Google doch mal, ob es bei Dir in der Nähe eine gibt. Das sollte auch so schnell wie möglich passieren. Ich hab das auch gemacht, und es hat mir so unendlich viel Sicherheit und Gelassenheit verschafft. Sie könnte Dir helfen, indem sie Euch mit dem Brusternährungsset unterstützt und vor allem auch ein wachsames Auge auf Dein Kind hat, denn frau sorgt sich ja ewig, ob es auch leidet oder so. Das gibt Dir ein bisschen mehr Entspannung, und die ist Voraussetzung dafür, dass sich das Stillen bei Euch wieder gut einläuft. Es geht! Mühsam, aber es geht.
Noch ein paar Hinweise, auch auf die Gefahr, dass es wiederholt wird:
- manchmal hilft es, im Gehen zu stillen
- vor dem Stillen die Brust mit einem warmen Waschlappen vorbereiten und etwas ausstreichen, damit das Kind sofort einen gewissen Erfolg bemerkt
- verschiedene Stillpositionen ausprobieren, sogar in der Badewanne
- nicht warten, bis das Kind richtig hungrig ist, denn dann ist es zu ungeduldig und gierig, früh anlegen
- nachts im Schlaf stillen, wann immer das Kind unruhig ist. Dann geht es oft besser (Beistellbett/Familienbett/Mama-Kind-Matratze sind Voraussetzung)
- wenn das Kind unruhig wird, die Seite wechseln, nie zwingen!
- Muttermilchsahne herstellen!!!! Das ersetzt dann auch das vielgepriesene und so fatale Zufüttern in vielen Fällen. Man kann das machen, indem man (möglichst mit ganz wenig Druck und Stress) etwas abpumpt oder ausstreicht und dann relativ kurze Zeit stehen lässt, geht recht schnell. Dann schöpft man die sich oben absetzende Sahne mit einem Löffel ab und füttert sie so dem Kind (Löffel vorher am Körper anwärmen reicht schon). Das gibt, wenn man das mehrmals täglich macht, einen echten Zunahmeboost.
- wenn erst mal noch zugefüttert werden muss, dann unbedingt mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. Löffel, Eierbecher, maximal Spritze, wenns sonst gar nicht geht). Schnuller und Flasche dürfen nicht mehr zum Einsatz kommen!!!
- Vorher-nachher wiegen macht Mama viel zuviel Druck. Besser ist es, einfach ganz oft anzulegen, sich den gemütlichen Tag mit dem Kind zu machen und ansonsten jeden Stress zu vergessen (das ist schwer, weiß ich, denn man macht sich ja Sorgen).
- Du kannst übrigens auch im Tragetuch oder der Tragehilfe stillen, wenn Du das Kind schön tief bindest. Toll ist, das Tuch selbst am unbekleideten Oberkörper zu binden, Kind weitgehend nackig hineinzusetzen (Strickjacke drüber), da riecht es die Milch, ist ganz sicher und geborgen und kann sich gut entspannen. Kannst Du mal versuchen. Experimentieren ist hilfreich
- Und wie schon zuvor immer wieder erwähnt: Halte Dir alle Leute vom Hals, die Dir wenig hilfreiche Ratschläge geben oder Dich kritisieren wollen und suche Dir Hilfe von jemandem, der Dich einfach nur unterstützt (Haushalt, Essen kochen, Mama betüdeln usw.). Leg Deine Kuscheltage mit Baby ein und genieße, genieße, genieße!!!
Weil das an die Substanz geht, auch wenns noch so schön ist, ist Hilfe natürlich ein Segen, denn Du musst ja auch mal essen oder aufs Klo oder duschen usw.
- Beruhigung beim Stillen, wenns Kind frustriert ist: Muttermilchsahne geben und dann ins Tuch und Spazierengehen hilft auch oft gut.
Noch eins zum Weinen und Schreien: Man sagt ja nicht umsonst, die man müsse "Erlebtes verdauen". Das ist bei den Babys noch alles viel heftiger, weil sei quasi Körper/Geist/Seele alles ganzheitlich sind. Verdaut also der Geist bzw. die Seele ganz viel Input und Neues, so wird sich das oft auch im Darm zeigen, der ist dann auch heftig am Rumoren. Mir hat in diesen Situationen geholfen, ganz tief auf meine eigene Atmung zu achten und bei mir zu bleiben, wie beim Yoga, und so für mein Kind der entspannte Fels in der Brandung zu werden. Vorher machte ich mir immer so viele Gedanken, was mein armes Kind nur haben könnte und war so besorgt, dass sich das übertrug und es nur noch schlimmer machte.
Ich wünsch Dir ganz viel Kraft und Hilfe auf Deinem Weg!!!
Alles Liebe
Sileick
Hallo Strawberry-Cherry, ich habe nicht den ganzen Thread komplett gelesen. Verstehe ich das richtig, daß er nach dem Stillen noch unruhig ist und sich nur durch Anlegen beruhigen läßt, weil er Hunger hat? Was spricht denn dann dagegen? Ich habe immer nach etwa 15' die Seite gewechselt, damit die Brustwarzen Luft bekommen und nicht so durchweichen. Ich hatte für meine Stillberaterin Protokolle geschrieben (da war Sohn allerdings erst einen Monat alt), die sahen z.B. so aus: 7.15-8 8:30-9 9.15-10 11.45-12.45 15.15-17 18.15-21.30 Dauerstillen 22.30 23.45 1.30-??? 5.40 7.00 Sie meinte, Abstände zwischen den Mahlzeiten seien Quatsch. Das einzige, was die Milchproduktion steigere, sei Anlegen, Anlegen, Anlegen.Und immer schön die Seiten wechseln, dann hast Du ja sozusagen für die eine Brust eine 15' Karenzzeit. Oder habe ich Deinen post jetzt falsch verstanden? Viele Grüße
Hallo Emilie, Naja, jein (ob du mich falsch verstanden hast). Das Problem ist, dass er schon während des Stillens unruhig wird. Eine stillmahlzeit sieht so aus: ich lege ihn an, er trinkt 3,4 Minuten gut, dann dockt er ab, schreit, will wieder andocken, dockt wieder ab und so weiter. Dann Wechsel ich die brust und das gleiche wieder. Kurz trinken, andocken, schreien, abdocken, andocken, schreien... Ich versuch es dann nochmal mit der ersten Seite aber wieder das gleiche, aber dieses mal ohne trinken. Laut meiner Hebamme hat er die Brüste leer getrunken und ist frustriert, weil er beim saugen nichts mehr kriegt... Daher meine frage. Was soll ich dann tun? Ihn weiter anlegen geht nicht, weil er nicht will. Aber beruhigen lässt er sich auch nicht oder nur sehr schwer, weil er natürlich noch hungrig ist. Ich hoffe, habe mich verständlich ausgedrückt...
Hallo, es scheint wirklich so zu sein wie Du schreibst - Du hast alles richtig gemacht und nach Bedarf gestillt - auch nur nuckeln ist ok, befriedigt Babys Saugbedürfnis und regt gleichzeitig die Milchproduktion an und dann ist durch verunsichernde Ratschläge alles aus dem Gleichgewicht gekommen. Schließe mich ansonsten den Ausführungen von sieleick komplett an. Gut und ausführlich erklärt! Das Stillverhalten klingt nach Saugverwirrung und abstillen zur Flasche hin, weil da die Milch gleichmäßig fließt, das Baby nicht auf MSR und Neubildung warten muss und das Trinken einfacher geht bzw. weniger anstrengend ist. Natürlich dauert es eine Weile bis wieder mehr Milch auf Vorrat da ist auch wenn während des Saugen ständig Milch nachgebildet wird. Und ungeduldige Babys reagieren dann schon mal frustriert. Ich hatte das gestern noch. Bestimmte Abstände musst Du trotzdem nicht einhalten. Irgendwann schläft das Baby ja doch mal ein und es entsteht eine Pause, so dann zumindest beim nächsten Anlegen wieder mehr zur Verfügung steht. Wenn Du gerne zum voll Stillen zurück möchtest, würde ich Dir empfehlen reine Stilltage einzulegen (ausruhen und nichts anderes auf der Tagesordnung als Stillen), alle künstlichen Sauger konsequent weg zu lassen (Schnuller und Flasche) auch wenn das natürlich zunächst anstrengend und frustrierend aber erfolgversprechend ist und ggf. per Brusternährungsset zuzufüttern. http://www.medela.com/DE/de/breastfeeding/products/breastmilk-feeding/special-feeding-devices.html http://www.nicolleen.net/resources/sondenstillen/resources_sondenstillen.html So lohnt es sich fürs Baby auf jeden Fall an der Brust zu trinken und Du kannst das Zufüttern ohne weitere Saugverwirrung schrittweise ausschleichen. LG
Hätte ich vielleicht mal den ganzen Thread lesen sollen, bevor ich dazu etwas schreibe. Aber die anderen haben ja super viele und gute Tipps gegeben. Wir hatten auch eine Saugverwirrung und man kommt wirklich wieder zum Stillen. Bei uns war es das Gleiche wie bei Dir. Sobald die Milch aus der Brust nicht mehr richtig floß, war Sohn sehr, sehr erbost. Bei ihm ging es vielleicht etwas leichter als bei Dir, nach zwei, dreimal Herumtragen hat er dann doch wieder angedockt. Und nach einiger Zeit hat er dann irgendwann auch verstanden, daß man an der Brust halt länger saugen muß, aber irgendwann kommt wieder was. Alles Gute!
Anfangs, vor dem Milcheinschuß habe ich im KH 3x10 bekommen, heute platzt mir nach 1x10 die Brust
Viel Glück!
Der Rest steht ja oben....
Liebe Strawberry-Cherry, erstmal Respekt, dass du nicht aufgibst und weiterhin stillen willst. Ich kann dir leider nicht aus meinen eigenen Erfahrungen berichten, aber von meiner Schwester. Bei ihr war es ähnlich. Ihre Hebamme hat ihr dann Globulis verschrieben, die die Milchproduktion ankurbeln sollten. Und sie hatte eine Hebamme, die ziemlich auf Pro-Stillen eingestellt war. Diese war kritisch gegenüber dem Zufüttern, weil das eher verhindert, dass die Milchproduktion angekurbelt wird. Aber ich denke, da hat jede Hebamme andere Einstellungen/Erfahrungen und am Ende steht ja auch das Kindeswohl im Vordergrund. Zum 2-Stunden-Rhythmus beim Stillen... mein Krümel hatte bis er 5 Monate alt war einen 1 bis 1,5 h Trinkrhythmus und meine Hebamme hat mich damals darin bestärkt das beizubehalten. Wir hatten auch am Anfang Probleme mit dem Bauchweh, aber bei dem Versuch den Trinkrhythmus auszudehnen wurde mein Kleiner eher unruhiger als ruhiger. Aber auch das ist von Kind zu Kind verschieden. Ich wünsch dir auf jeden Fall eine Lösung für deinen Kummer und hoffe, dass du noch lange weiterstillen kannst! LG
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