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Wird das jemals was? Stillen klappt nicht

Wird das jemals was? Stillen klappt nicht

Lottalevi

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Hallo Mamas! Ich habe hier schon einige Wochen mitgelesen. Aber jetzt wollte ich mich doch auch mal anmelden und mein Leid klagen, in der Hoffnung, dass jemand etwas Ähnliches durchgemacht hat und vielleicht etwas Zuspruch für mich hat… Mein kleiner ist jetzt 7 Wochen alt und wir hatten von Anfang an Stillprobleme. Es fing an mit schlechter Anlegetechnik und dann blutenden, wunden Brustwarzen. Die Anlegetechnik hab ich dann korrigieren lassen, dann wurde es ganz kurz besser, allerdings hatte ich dann so einen Stress dass ich einen Milchstau bekam der dann in einer fetten Mastitis endete. War sogar 5 Tage im Krankenhaus. Habe trotz Mastitis weiter gestillt. Das überwunden ist mir dann aufgefallen, dass der kleine nicht richtig saugt, sondern eher beißt und kaut. Tut natürlich höllisch weh. Dachte natürlich das muss an der schlechten Anlegetechnik von mir liegen - habe von 2 unterschiedlichen Stillberaterinnen in 4 Sessions Hilfe bekommen, aber keine konnte das Problem lösen. Die Brustwarze kommt immer mit einer Bügelfalte aus seinem Mund. Bin also zu einer Osteopathin/Physiotherapeutin gedackelt und hab ihn durchkneten lassen - die meinte dann seine Blockaden seien nun gelöst. Leider wurde das Kauen danach noch viel schlimmer. Bin auch nochmal zurück, aber eine weitere Behandlung hat nichts mehr gebracht. So, und als Krönung habe ich dann noch einen Vasospasmus bekommen, teilweise sogar so, dass der Milchfluss komplett aufgehört hat. Ich habe abgesehen von den Treffen mit Beratern und co auch andere Sachen versucht: - Mundanatomie checken lassen, da passt alles - im Dunkeln stillen - mit entspannender Musik stillen - erst Babymassage, dann stillen - erst entspannendes Bad, dann stillen - stillen bevor er Hunger bekommt - stillen wenn er mega hungrig ist - jegliche Stillpositionen die im Buche stehen - Abpumpen und Fläschchen geben um den Brustwarzen einen „Neustart“ zu ermöglichen - diverse Salben, Wollfett, Zinnhütchen, Silberhütchen, Heilwolle… - Rotlicht, Sauna, heiße Duschen…. - eine Zeit auf künstliche Sauger komplett verzichtet - Stillhütchen probiert - da ist es noch schlimmer - ihm die Brust weggenommen jedes Mal wenn er dolle beißt - ruhig auf ihn eingeredet - fürs stillen gepuckt - hochdosiert Magnesium und Kalzium genommen Die Liste geht weiter…. Vor einer Woche, kurz nachdem ich beschlossen habe abzustillen, hat es dann plötzlich funktioniert und ich hab zum ersten Mal gespürt, wie es sich „richtig“ anfühlt. Plötzlich hab ich diesen schönen, starken Sog gespürt und das ging dann für ein paar Tage so. War wirklich überglücklich und meine Brustwarzen haben sich total schnell erholt. Das stillen hat mir Spaß gemacht. So und jetzt seit zwei Tagen - ich weiß nicht wieso - kaut er auf einmal wieder und saugt nicht mehr richtig. Ich bin langsam echt am Ende meiner Kräfte. Ich stille seit der Geburt unter Schmerzen und sehne mich so danach, mich körperlich endlich wieder gut zu fühlen und nicht ständig diese Schmerzen ertragen zu müssen. Ich wünsche mir so sehr zu stillen, ich liebe es ihn im Arm zu halten und sein süßes Stöhnen und Fiepsen zu hören wenn er trinkt und dann langsam wegdöst. Aber ich habe langsam das Gefühl, dass ich mich davon verabschieden muss, weil ich zu sehr unter den Schmerzen leide…. ich träume langsam sogar vom Stillen. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wird es jemals besser?


Faolana

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Antwort auf Beitrag von Lottalevi

Hey, bei welcher Stillberaterin warst du? Am besten wäre eine von der La Leche Liga. Auf deren Internetseite findest du auch welche in deiner Nähe. Was für ein Brustwarzentyp hast du? Denn je nach Brustwarzen ist es schwierig für das Baby vernünftig zu saugen.


Lottalevi

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Antwort auf Beitrag von Faolana

Ich war bei zwei verschiedenen, eine von La Leche Liga und die andere weiß ich nicht genau. Ich würde sagen meine Brustwarzen sind relativ „normal“, was auch immer das heißt, und relativ klein. Also auch mein Brustwarzenvorhof ist ziemlich klein, von dem sieht man nichts mehr wenn der kleine trinkt. Meine linke Brustwarze ist etwas schlupfig gewesen, aber die hat er sich mittlerweile rausgezogen.


Faolana

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Antwort auf Beitrag von Lottalevi

Hmm. Dann heißt es einfach wahrscheinlich durchhalten. Wenn die Brustwarzen wund sind tut es eh weh egal wie das Baby angelegt wird. Den meisten tut es aber am Anfang weh, da die Haut relativ empfindlich ist am Anfang und die sich erstmal dran gewöhnen muss. Ich hatte keine Probleme mit dem Stillen nur das ich die ersten 13 Wochen an die Brustwarzen nicht mit einem Habdtuch oder so dran durfte, aber das wurde auch plötzlich besser. Ansonsten gibt es bei yt auch viedeos zu den unterschiedlichen Brustwarzenarten und wie dort am besten mit gestillt wird.


angi159

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Ach man, das ist wirklich ärgerlich und traurig. Wenn es geklappt hat, dann kann er es ja theoretisch. Ist da jetzt wieder ne Falte entstanden? Was ist mit den anderen Problemen, deinen Brustwarzen und dem Vasospasmus? Am besten kann das ja nur jemand vor Ort beurteilen, aber wenn alle Problemen ausgemerzt sind, dann muss er vielleicht einfach noch etwas üben. Hast du auch Zeit für euch, um zu entspannen? Das hört sich ja wirklich nervenaufreibend an. Lg Achso, zum Betreff: meine Hebamme ist sehr stillerfahren und meinte mal, dass bei ihr irgendwann jede Frau gestillt hat, wenn sie wollte.


Lottalevi

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Antwort auf Beitrag von angi159

Also der Vasospasmus ist eigentlich weg, die Brustwarzen sind schon ständig ein bisschen wund, waren aber in der Woche wo es gut funktioniert hat innerhalb von 2 Tagen super abgeheilt. Vielleicht muss er wirklich einfach nur etwas üben…ich hätte nur nie gedacht, dass das wirklich über so viele Wochen gehen kann. Bin da vllt etwas zu naiv drangegangen. Zeit für uns haben wir schon eigentlich. Ich fühle mich auch relativ ausgeruht, nur kann ich an nichts anderes denken als das Stillen, und das stresst natürlich…


Bonnie

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Hallo, Du hast ja schon vieles ausprobiert, daher halte ich mich mit Tipps mal zurück. Nur eines: Deine ellenlange Liste in diesen wenigen Wochen zeigt, dass Du all das vermutlich nur sehr kurz versucht hast. Das reicht nicht. Es ist besser, nur wenig davon zu probieren, das dafür aber länger. Aktionismus hilft beim Stillen nicht, und schnell geht da eh nichts. Und: Ja, es lohnt sich, die ersten Stillhürden (die fast immer auftreten) durchzustehen. Nach einiger Zeit wird Stillen easy, leicht, selbstverständlich und mühelos, es gibt nichts Praktischeres. Dafür müssen die Brustwarzen aber schon etwas abgehärtet sein, was Wochen dauert. Und man sollte innerlich etwas gelassen sein, wenn möglich (ist schwer, ich weiß). Zum Vergleich mal meine Geschichte: Bei beiden Kindern anfänglich wunde und blutende Brustwarzen, bis die Haut dort dicker war (sieht man nicht, merkt man nur daran, dass nichts mehr weh tut). Beide Male gelegentliche Milchstaus, die mit Quarkwickeln aber gut weggingen. Beim zweiten Kind Brustentzündung mit Fieber, hühnerei-großer Stillabszess, Vollnarkose, OP, 10 Tage Krankenhaus. Alles nicht schön, trotzdem wurde das Stillen irgendwann gut. Ich habe sogar langzeit-gestillt (13 Monate). Nur halten die meisten Frauen nicht so lange durch, sondern geben auf (verständlich, aber schade). Noch etwas: Wenn Dein Kleiner wieder kaut, ist er vielleicht tatsächlich momentan nicht hungrig genug, wenn Du ihn anlegst. Ich würde warten, bis er sich nicht mehr ablenken lässt, sondern sehr energisch und wütend nach der Brust verlangt. Dann zischt er sich auch eher was weg, als wenn der Hunger nur so la la ist. Ich weiß, Du hattest das schonmal probiert, ich würde trotzdem darauf achten, dass Kohldampf da ist. Dann ist der Reiz, nur herumzukauen, kleiner. LG


Lottalevi

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

Hey, danke für deine Antwort! Mensch, das klingt ja echt richtig heftig, was du da durchmachen musstest! Voll gut, dass du es trotzdem durchgezogen hast. Das mit dem Aktionismus ist ein echt guter Punkt…ich bin mittlerweile so verzweifelt, dass ich richtig ungeduldig werde und sofort einen Effekt erwarte, wenn ich was ausprobiere. Das muss ich irgendwie abstellen…aber der konstante Schmerz macht einen halt auch irgendwie etwas plemplem… Das mit dem Hunger ist auch richtig. Mir wurde von Beginn an eingetrichtert, dass ich bei den ersten Hungerzeichen stillen soll, oder am besten noch früher. Ich habe auch gemerkt in der Woche wo es so gut geklappt hat, dass er am Ende der Stillmahlzeit dann doch wieder kaut, dann habe ich ihn halt immer abgedockt. Vielleicht muss ich das mal noch weiter probieren.


3wildehühner

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Antwort auf Beitrag von Lottalevi

Ganz ehrlich: Weniger ist mehr! Du hast dich bisher beim Stillen deinen Schilderungen nach nie wirklich entspannen können. Ich weiß, das hört sich blöd an, aber versuche, den Kopf frei zu machen und auf deine Instinkte zu hören. Und wenn das nicht klappt: Gib die Flasche! Ich bin wirklich pro Stillen, aber das hat auch Grenzen. Wen du so unglücklich bist, dann kannst du dein Baby auch mit Flasche füttern OHNE schlechtes Gewissen!


Mali3

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Antwort auf Beitrag von Lottalevi

Hallo, habe das Ganze in ähnlicher Weise durchgemacht und auch vieles und lange probiert. Hab bis zum 7. Monat versucht anzulegen und sonst in der Hauptsache abgepumpt. Dann kamen die Zähne und sie hat nur noch gekaut. Ab dem Zeitpunkt habe ich beschlossen nur noch abzupumpen. Jetzt wird sie bald ein Jahr und ich werde jetzt das Pumpstillen langsam einstellen. Aktuell pumpe ich noch 3 mal täglich. Für mich war das die einzige Möglichkeit ihr doch noch die Muttermilch zu geben. Und das immerhin war dann stressfrei. Manchmal muss man sich von dem Stress befreien unbedingt stillen zu müssen. Entweder es klappt oder eben nicht. Ist pumpstillen eine Lösung? Versuchen kannst du es trotzdem weiter, aber der Druck ist weg. Liebe Grüße


HHKatha

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Antwort auf Beitrag von Lottalevi

Respekt vor deinem Durchhaltevermögen bis hier her… Was mir bei Stillproblemen noch immer geholfen hat ist die nackte Zeit im Bett. Baby nur in Windel, du selbst nackt oder höchstens im Nachthemd und zwei, drei Tage nur gemütlich im Bett kuscheln und das Leben genießen. Viel schlafen und essen von Paps ins Bett bringen lassen, lecker und reichlich. Kontakt Haut auf Haut mit deinem Baby fühlt sich so gut an