Mitglied inaktiv
Hallo, es ist mal wieder Zeit "Dampf abzulassen". Blöde, aber besser als immer nur "schlucken". Also, ich fand den Gedanken zu stillen vor der Schwangerschaft leicht befremdent, auf der anderen Seite habe ich mir keine Gedanken gemacht. Es hieß ja eh von allen Seiten "Ich hatte auch nicht genug Milch". Hätte ich in einer Klinik entbunden wo die Babys mit Flasche gefüttert werden - wäre wohl auch gut gewesen. Heute sehe ich das zum Glück anders!!!Stillen ist toll, praktisch, kostengünstig und bestärkt für mich die Bindung zu meinem Baby. Und mit jedem Schluck weiß ich dass ich hoffentlich "mein Bestes gebe". Aber warum muss man sich immer rechtfertigen? Genauso wie man vermutlich als Flaschenmami immer hört "Wie Du stillst NICHT?" so höre ich dauernd "Wie Du STILLST?" Die Kleine wird 4 Monate alt und nimmt super zu, ist fit und vital. Aber dauernd wird bei den Besuchen bei Oma und Opa darüber diskutiert ob sie zu nimmt, sie wird gewogen etc. Ich sitze dann da und muß mich rechtfertigen; erkläre dann woran man erkennt "Dass die Milch" ausreicht. Ich höre dann Tips wie "Meine Bekannte meinte dass ihr Kind erst weniger geschrien hat als es Brei bekommen hat. Probier das doch mal" An anderer Stelle heißt es "In dem Alter habe ich schon Brotkanten gelutscht. Gib dem Kind mal Löffelbisquits" Ich solle doch auch mal versuchen ihr eine Flasche mit angedickter Milch zu geben, dann würde sie auch tagsüber besser schlafen. Und Bauchweh - na ja, ist eh immer meine Schuld! Die Leute sitzen da und man muss sich quasi "entschuldigen" dass man stillt. Ob die alle ein Problem damit haben dass SIE nicht die Flasche geben dürfen? Ich glaube ja; für viele hängt meiner Meinung nach Baby-Flasche untrennbar zusammen. Und zwar so untrennbar dass es für viele unheimlich schwer zu glauben ist dass ein Baby auch über den 6. Monat hinaus mit Muttermilch zufrieden ist. (So ein Baby MUSS doch was Ordentliches essen!!!) Und wenn ich erlebe dass meinem Bay hinter meinem Rücken andere Nahrung gegeben wird dann gibt es KRIEG!!! So, das war es erst einmal. Liebe Grüße Anja
Ja, wir leben in einer verkehrten Welt. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass die Leute es wirklich nicht glauben, erst wenn sie es sehen. Mein kleiner ernährt sich seit über 9 Mon. fast nur von Mumi. Je älter er wird, desto weniger Komentare höre ich. Am Anfang habenmeine Bekannten nicht geglaubt, das ein Baby keinen Tee braucht. Jetzt wird es als selbstverständlich gesehen, das es doch auch ohne geht. Der Junge (8) einer Freundin hat letztens gefragt, ob mein kleiner eine Teeflasche bekommt. Er wollte ihn wohl füttern. Seine Mutter erklärte ihm dann, das Marvin kein Fläschen bekommt. Insgeheim hoffe ich, das die Kinder dadurch in Sachen Stillen doch noch richtig aufgeklärt werden. Meine Freundin hat zwar 2 Jungs, aber ich hoffe, dass sie später mal nicht ihre Schwiegertochter damit nervt, das ihr Enkel Tee ,etc. braucht. lg monika
Hallo Anja, dieselbe Erfahrung haben wohl die meisten Stillmütter schon gemacht. Ich selbst habe meine Tochter 13 Monate lang gestillt, davon sechs Monate voll. Sogar der Kinderarzt wollte mich schon nach 5 Wochen zum Zufüttern überreden - aber nicht weil unsere Kleine vielleicht zu leicht gewesen wäre. Nein, weil das doch "so praktisch" ist, vor allem wenn der Mann mal allein auf das Kind aufpasse. Ich dachte, ich höre nicht recht und habe ihm erstmal was von Mumi-Einfrieren erzählt... Ich glaube, es ist ganz einfach so, dass das Stillen etwas sehr Sinnliches und Archaisches ist. Damit kommen viele Menschen in unserer ach so modernen, kontrollierten, technisierten und seelenlosen Zeit nicht zurecht. Wo es doch viel toller ist, Industrienahrung nach Milligramm genau abzuwiegen und dem Kind einzuflößen - damit man genau den Überblick darüber hat, was es zu sich nimmt. Denn Kontrolle ist doch alles, oder? Besonders, wenn mich andere Frauen oder weibliche Verwandte zum Abstillen oder Zufüttern überreden wollten (z.T. mit denselben Argumenten wie bei Dir), hatte ich immer den Eindruck, dass hier auch noch unbewusster Neid im Spiel ist, auch wenn sie das nicht merken und es doch "eigentlich nur gut meinen". Neid nämlich auf Deine Jugend, auf die Sinnlichkeit und Nähe, die sich zwischen Mutter und Kind abspielt, Neid, weil man selbst vielleicht nicht gut stillen konnte oder es gar nicht durfte. Weil einem die Hebammen zum Beispiel eingeredet hatten, man habe nicht genug Milch und was es da an Blödsinn noch alles gibt. Neid, dass Du Dir einfach die Freiheit nimmst, etwas so richtig Unkontrollierbares zu tun, statt den Messbecher zur Hand zu nehmen. Wie beunruhigend :-) Langer Rede kurzer Sinn: Lass sie alle labern. Diskutiere nicht mit all diesen Wohlmeinenden. Rechtfertige nicht das Stillen, zähle nicht seine Vorteile auf, denn darum geht es den Kritikern ja nicht. Sie haben ein Problem mit sich selbst. Und daran kannst Du auch mit den tollsten Argumenten nichts ändern. Still also einfach und sage freundlich aber klar, dass Du tust, was Du für gut hältst, und darüber nicht diskutieren wirst. Wenn sie weiterreden, wechselst Du das Thema, die meisten merken dann, dass es Zeit ist, die Klappe zu halten :-) Alles Liebe und noch eine harmonische Stillzeit wünscht Dir Astrid
Meine Mutter nervte mich immer mit Bemerkungen wie : Du bindest Dich doch selber etc. Dann hat sie mir auch eine Flasche und Babynahrung gekauft, damit ich für den Notfall(?) ausgerüstet sei. Irgendwann begann ich genauer rückzufragen, wie sie meine Schwester und mich gestillt habe. Da kamen wir recht schnell auf den Kern der Sache. Sie hatte bei uns recht Mühe zum stillen, hielt nur einige Wochen durch. Auch war das eine andrere Zeit. Es galt als modern, wenn Frau die Flache gab?!
"dass Du Dir einfach die Freiheit nimmst, etwas so richtig Unkontrollierbares zu tun, statt den Messbecher zur Hand zu nehmen. Wie beunruhigend :-) " Das ist gut ausgedrückt, wie ich finde, und trifft´s wohl genau...
ot
hallihallo, uns geht es oft ähnlich, obwohl die kommentare inzwischen weniger werden. das liegt wohl daran, dass emilia inzwischen 8 monate lang voll gestillt ist und die dicksten backen der babywelt hat...(c: grundsätzlich bin ich sehr für erklären warum und wieso, da sich um's stillen ja die wildesten gerüchte ranken. aber irgendwann ist auch gut. da sag ich dann auch, dass die leute sich über muttermilch informieren sollen und dann können wir weiterreden, bis dahin will ich keine komischen ratschläge mehr hören. sowas von nervig! allerdings bin ich guter hoffnung, dass sich in den nächsten jahren wieder so etwas wie eine stillkultur in deutschland entwickeln wird, in deren klima selbstverständlichkeiten nicht mehr zu rechtfertigen sein werden. und die emotionale seite, die eine stillende mutter anrührt, ist ein ureigenes problem der "zuseher" selber, das man auch mit noch so vielen erklärungen nicht heilt, sollten hier defizite vorliegen. also auf ein frohes stillen! liebe grüsse sandra
Anja, viele Menschen haben Probleme mit dem Stillen, weil es etwas ist, was man kaum messen, wiegen, beobachten kann, und weil sie Technokraten sind, die glauben, dass die Segnungen der Modernen Medizin/Industrie/Chemie besser sind und vertrauenswürdiger, als das, was Natur zu geben hat. dabei haben wir längst gesehen, wozu die Segnungen moderner Medizin/Industrie/Chemie führen, und Rinderwahn/Contergan/DDT/andere Seuchen und Flüche sind nur ein paar der zahlreichen Folgen diesen Technokraten-Glaubens. Dazu kommt, dass viele lieber nicht drüber nachdenken, ob es falsch gewesen sein könnte, was SIE gemacht haben. Da überzeugt man lieber andere, den gleichen Weg zu gehen, denn dann muss man nicht reflektieren, und je mehr es machen, umso akzeptierter ist es. (U.a. ein Grund, warum so viele "BEGEISTERTE" Eltern das Schrei-Schlafbuch emfpehlen: je mehr es machen, umso weniger egoistisch und grausam erscheint es.... GRR und BÄH) das geht nach dem Motto "Was WIR getan haben, kann doch nicht FALSCH sein!" Abesehen davon liegt das gefährliche an den Tipps (Breigabe vor der Zeit, Lutschen an diesem und jenem), dass man die Folgen nicht sieht, die sind nämlich langfristig. Ich bin so ein Opfer desssen, und mein Hautarzt verdient SEHR GUT daran, dass vermeintlich gutmeinende Leute meine arme Mutter bequatscht haben und ich abgestillt wurde und viel zu früh feste Kost bekam. Meine Mutter bereut das sehr, und freut sich (nach den gleichen anfänglichen Schwierigkeiten "Gib ihr doch was richtiges, Flaschenmilch ist so praktisch, Du bist doch auch grossgeworden blablabla", dann hat sie es gelernt und sie sieht an meiner Haut, was ich davon habe, und der Hautarzt hat bestätigt, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass die Symptome in der Kindheit begründet wurden durch falsche Ernährung und abstillen), dass ihre Enkelin mit 15 Monaten noch gestillt wird. Leider sieht man die Folgen des falschen Tuns erst so spät, dass man sie kaum mehr mit diesem Tun in Verbindung bringt. Pfeif auf das Geschwätz, schalt auf Durchzug, und argumentiere nur dort, wo jemand neutral fragt. Bei den anderen wirkt das nur wie verteidigen, und das haben wir Stillmütter nicht nötig!!! Da sollen sich mal andere verteidigen....z.B. die, die ungefragt reinquatschen. Ein Tipp: wenn jemand fragt, frag einfach zurück. z.B. "Wann stillst du endlich ab" => Rückfrage "Was hast DU denn davon" "Warum bist Du so scharf drauf, dass ich abstille?" dann ist nämlich dr andere in Erklärungsnot und nicht DU. das ist eine völlig andere Grundlage :-)))) und da hören die meisten dann auf, reinzuzetern. lg Doro
Warum? Das kann man letztendlich nur vermuten: - schlechtes Gewissen, weil sie nie selbst gestillt haben - Eifersucht (?), weil schon im KKH der Stillstart vermiest wurde - gespaltenes Körpergefühl (Mann darf an den Busen, aber nicht das Baby) - Mann fühlt sich in der Rolle als alleiniger Ernährer zurückgesetzt (kann hat nun mal keine Brust geben) - Oma will endlich mal auch das Baby füttern und länger bei sich behalten. Ohne, dass Mama ständig mit dabei ist. - Und außerdem hat man so n Firlefanz ja auch nicht gemacht, als Mama noch ein Baby war...
Hallo Anja, ich will jetzt auch mal meinen Senf dazugeben, denn immerhin stille ich jetzt auch schon über 7 Monate meinen Sohn. Und oft war ich an dem selben Punkt wie Du. Aber jetzt sehe ich die Sache entspannter. Es klingt vielleicht arrogant und völlig eingebildet, aber ich stehe mittlerweile auf dem Standpunkt, dass ich das allerbeste für meinen Sohn tue. Ich gebe ihm das, was ein Baby seines Alters braucht. Möglicherweise benötigt er das noch die nächsten 2-3 Jahre. Ist in Ordnung, dann soll er es haben. Ich habe mich bewußt für ein Kind entschieden, und damit auch bewußt in eine Abhängigkeit begeben, die ich aber nicht als nachteilig betrachte. Heute ist es doch so, dass jeder danach strebt unabhängig und frei zu sein, das wird auch auf Mütter und Babys umgelegt, leider zum Nachteil für unsere Kinder.Wenn eine Mutter aus welchen Gründen auch immer nicht stillen kann, gibt es als Alternative heute die Flasche. Und so betrachte ich das auch, als Alternative. Sicherlich haben sich die Zeiten geändert und es gibt viele Frauen, die alleine ein Kind großziehen oder schon zeitig wieder Arbeiten gehen müssen, und dafür gibt es eben wirklich genannte Alternativen. Und da braucht man als Mutter auch kein schlechtes Gewissen haben. Wenn irgendwo Diskussionen übers Stillen aufkommen, erkläre ich meinen Standpunkt einmal, vielleicht auch zweimal, danach ist bei mir Schluß. Dann werde ich rigoros, so nach dem Motto, wenn derjenige für logische Argumente nicht zugänglich ist bzw. ein Nachdenken nicht einsetzt, soll er mal die oder die Bücher lesen, aber bitte meine Zeit nicht verschwenden. Man kommt ja sonst aus den Diskussionen nicht heraus. Oft erlebe ich, dass gerade Frauen diskutieren, die aus egoistischen Gründen (ach, ich will endlich mal wieder saufen können z.B.) aufgehört haben zu stillen, und jetzt suchen sie jemanden, der sie in ihrem Standpunkt bestärkt, obwohl ihnen ihr eigenes Gewissen sagt, dass es egoistisch war. Naja, zieh Deinen Stiefel weiter durch. Ich denke, in einigen JAhren wirst Du rückblickend froh darüber sein. LG vina
Hallo, ich habe meine Große über ein Jahr gestillt, die Kleine seit fast 8 Monaten. Ich habe aus meiner Umgebung noch nie (!) blöde Kommentare gehört! Nach allem, was ich hier immer wieder so lese, muss das aber wohl eine ziemliche Ausnahme sein. Andrea
Hallo, ich habe meinen Sohn auch gestillt aber nie irgendwelche komischen Kommentare gehört. Ich dachte auch das Stillen heutzutage das normale ist und man eher schräg angeschaut wird wenn man Fläschchen gibt. Naja, bin mal gespannt wie es beim nächsten Kind wird. LG Sabine