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Wann stillt ihr?

Wann stillt ihr?

Tinaw28

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Hallöchen liebe Mamis, Mein kleiner Sonnenschein ist nun endlich auf der Welt. Gerade mal 10 Tage alt. Mein Problemchen ist, dass mir eine geordnete Struktur sehr wichtig ist. Ist dies nicht gegeben, habe ich keinen Überblick mehr und werde unruhig. Das ist gerade leider der Fall, da wir erstmal unseren gemeinsamen Rythmus finden müssen. Mein kleiner ist ein ruhiges Baby, außer wenn's ums Essen geht. Haha Nun ja. Trotz das er im großen und ganzen entspannt ist, bin ich durch diese Umstellung leicht überfordert. Denn beim stillen komme ich noch nicht zurecht. Das WIE ist keine Frage, eher das WANN. Im Krankenhaus war es so geregelt, dass man zuerst gewickelt hat. Danach auf wurden die kleinen auf jeder Seite ca 10 min angelegt. Meine Hebamme meinte nun ich soll zuerst 5 min auf der einen Seite anlegen (als "Vorspeise"), dann wickeln und dann nochmal 20 min auf der anderen Seite (als "Hauptspeise"). Das haben wir ausprobiert und es funktioniert für uns überhaupt nicht. Die ersten 5min trinkt er super. Aber von den angedachten 20 min schafft er dann nicht mal 10. Dann wird er quengelig. Entweder ist er dann schwer zum schlafen zu bringen oder er schläft nicht durch. Also die 3-4 Stunden. Im Krankenhaus hat das noch super funktioniert. Nun bin ich verunsichert und auch ein bisschen enttäuscht von mir selbst. Ich möchte, dass es ihm gut geht. Wenn ich gestresst bin, merkt er das ja auch... War/ist es bei euch ähnlich? Wie & wann stillt ihr? Habt ihr Tipps? LG


dhana

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Antwort auf Beitrag von Tinaw28

Hallo, es gibt nur eine Regel - dein Kind wird jede Regel sowieso über den Haufen werfen ;-) Ne, ganz im Ernst - es gibt da keine Reihenfolge oder so wie es bei allen Kindern klappt. Dazu ist jedes Kind einfach anders, einzigeartig, besonders... Mein Großer ist beim Stillen immer wunderbar eingeschlafen - den hätte ich nicht während oder nach dem Stillen wickeln dürfen, der wollte dann schlafen und seine Ruhe haben - da war es natürlich günstig ihn vorher zu wickeln und er konnte sich wunderbar in den Schlaf stillen. Für ihn war Stillen (wie auch später essen) aber auch eine absolut unwichtige Nebensache, stillen ging am Besten im Halbschlaf, sonst hätte er eh keine Zeit dafür gehabt. Also haben wir nur untertags vor dem Stillen gewickelt - nachts nur wenn nötig. Da wollte ich ihn nicht mehr als nötig wach machen - der hätte danach nicht mehr weitergeschlafen. Mein Mittlerer hat jedesmal, aber wirklich bei jeder Stillmahlzeit in die Windel gekackt... sprich den habe ich nicht vor dem Stillen gewickelt, sondern danach wenn er fertig war mit dem Geschäft. Dabei war er ein Genieser bei Stillen - genussvoll jedes Schlückchen...der konnte auch ne Stunde stillen und mich danach angrinsen. Der Jüngste war der Schnellste - der war nach 5, maximal 10 Minuten schon fertig mit der ganzen Mahlzeit - und er hat in der kurzen Zeit sicher nicht weniger getrunken, als andere Kinder in 20 min. Wenn ich den nach 5 min. gewickelt hätte, hätte er zetermordio geschrieen und ganz sicher hätte er keine 20 min drangehängt - der wollte in einem Stück druckbetanken... und dann Action. Nachdem er auch recht häufig Stuhlgang hatte, wurde die Windel auch so recht häufig gewechselt, da hab ich dann vor dem Stillen nicht auch noch extra gewechselt. Euer Stillrhythmus, euer Schlafrhythmus - überhaupt der Tagesablauf wird sich noch ganz oft ändern, tu dir selber den Gefallen und lass dich auf die wechselnden Bedürfnisse ein. Was heute passt und richtig ist, kann in Monaten schon wieder ganz anders sein. Und stell dich mal auf die nächsten JAHRE auf wenig Schlaf, seltenst durchschlafen ein - vielleicht hast du ja Glück. Aber die meisten Kinder wachen oft auf, finden schlecht in den Schlaf.... und das das ändert sich ständig. Aber wenn du jetzt dein Kind schon beobachtest - vieles von dem wirst du auch später als Eigenheiten bei deinen Kindern wieder finden.... Für meinen Großen ist Essen immer noch eine unwichtige Nebensache (er ist jetzt 23J), mein Mittlerer ist immer noch ein Genieser - und kocht richtig gut und gerne (20J) und der Jüngste ist immer noch wie auf Speed... essen wird reingeschaufelt und weiter gehts (17J) Alles Gute Dhana


Bela66

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Antwort auf Beitrag von Tinaw28

Hallo, es gibt ja etwas ganz Wichtiges, das man als Erstlings-Mutter lernen muss: dass man nämlich keine Uhr und keine „Struktur“ braucht, um die Bedürfnisse eines Säuglings zu erfüllen. Sondern das Baby weiß angeborenerweise IMMER, was es wann genau braucht. Und das zeigt es auch. Es weiß dies sogar besser als Du, deshalb musst Du nur lernen, seine Signale zu deuten. Es weiß, wann es Nahrung braucht, wann es Schlaf braucht und wann es einfach nur Nähe, Knuddeln, vorgesungen bekommen, getragen werden möchte. Es geht, man muss es ehrlich sagen, auch nicht darum, dass Ihr Euren „gemeinsamen Rhythmus“ findet. Sondern Du musst Dich dem Rhythmus Deines Babys anpassen, und zwar immer - und locker für das ganze erste Lebensjahr. Das Baby kann sich noch nicht auf Dich einstellen. Es ist darauf angewiesen, dass Du seine Signale erkennst und seine Bedürfnisse alle erfüllst. Beim Stillen darfst Du aber wesentlich entspannter werden. Experten empfehlen, man sollte Säuglinge „ad libitum“ stillen, also immer dann, wenn das Baby es will. Sein kleiner Körper weiß exakt, wann es Zeit für Nahrung, aber auch fürs Schlafen usw. ist. Du musst dabei auch keine festen Zeiten für jede Brustseite einhalten. Menschen haben hunderttausende von Jahren ihre Babys problemlos gestillt, ohne auf die Uhr zu sehen oder die Minuten zu zählen. Fange wechselnd mit jeweils der anderen Brust an als bei der letzten Mahlzeit. Wechsele dann einfach nach einiger Zeit auf die andere Seite. Ich selbst habe immer so nach 5 bis 10 Minuten gewechselt. Eine Brustseite muss vom Kind NICHT völlig entleert werden und man muss auch keine feste Minutenzahl einhalten. Eigentlich sollte man beim Stillen überhaupt nicht auf die Uhr sehen, das artet sofort in Krampf und Probleme aus, so wie bei Dir jetzt, und das tun die sog. Naturvölker (die all dies noch völlig problemlos und entspannt beherrschen) auch nicht. Lerne, Dein Baby anzuschauen, es WIRKLICH anzuschauen. Vergiss die Uhr oder die „Struktur“ erstmal, so etwas kommt erst später. Im Moment geht es nur darum, die Signale des Babys zu lesen. Dann weißt Du immer, was es gerade braucht. Versuche nicht, ihm Deine Vorstellungen davon überzustülpen davon, was Du glaubst, was es gerade brauchen sollte. Es weiß das besser, dafür hat die Natur gesorgt. LG


kasiline123

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Antwort auf Beitrag von Bela66

Kann ich alles unterschreiben und stimmt sicherlich auch. Aber: Ich möchte hinterherrufen, dass es meiner Auffassung nach gerade nicht nur um das Baby geht. Klar, dieser kleine Mensch braucht völlige Zuwendung und Versorgung. Aber es ist auch wichtig, dass die Mutter sich dabei gut fühlt. Ich kann es völlig verstehen, wenn die Frage nach Struktur und Rhythmus kommt, wenn einem das eben selber wichtig ist. Ich selber habe mir bei allen Kindern sehr schnell einen Rhythmus angewöhnt und mich z. B. IMMER morgens fertig gemacht und auch in der Wohnung „klar Schiff“ gemacht. Ich brauche das einfach für mein Wohlbefinden. Deswegen wäre mein Vorschlag hier, dass Du einfach verschiedene Varianten des Stillens/Fütterns/Wickelns/Schlafens probierst. du wirst merken, welche „Vorgehensweise“ für Euch funktioniert. Und dann legst Du Dir für Dich ein paar Eckpunkte am Tag fest. Z. B. Aufstehen, Duschen, Anziehen, Frühstücken, Mittag kochen, Sport, Zeitung lesen. Dein Kind wird sich dann schon bemerkbar machen, wenn es ein Bedürfnis hat.


Janet90

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Antwort auf Beitrag von Tinaw28

Es heißt nicht umsonst „nach Bedarf“. Dein Kind weiß am besten wann es wie viel trinken möchte. Bei meinem ersten Kind hat man mir gesagt „stillen, wickeln, stillen“, also erst die eine Brust bis das Kind nicht mehr will, dann wickeln und dann nochmal einen Nachschlag mit der anderen Brust anbieten. Wenn es nicht möchte auch okay. In der nächsten Runde dann mit der anderen Brust beginnen, sodass immer gewechselt wird, welche Brust als erstes angeboten wird. Bei meinem zweiten Kind habe ich gar kein Schema verfolgt. Sie hat oft beim stillen die Windel voll gemacht, sodass dann eh gewickelt werden musste. Oder aber sie ist tief und fest eingeschlafen. Ich habe einfach relativ häufig angeboten und sie hat entschieden ob und wie lange sie möchte. Noch eins: keine meiner Töchter hat 20 Minuten am Stück effektiv getrunken. Beides waren kleine Druckbetanker und nach 5 min bereits fertig.


angi159

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Antwort auf Beitrag von Tinaw28

Hallo, ich kann das Genannte auch nur unterstreichen. Mein zweites Kind stille ich nach gar keinem Schema. Es trinkt auch nur eine Brust und ziemlich schnell. Ich mach mir darüber einfach keinen Kopf. Du trinkst und isst doch sicherlich auch nicht in vorgegebenen Intervallen. Durch das unregelmäßige Stillen, passt sich übrigens auch die Milchmenge immer wieder an. Versuche deine Struktur bei anderen Dingen zu finden, nicht beim Stillen. Z.B feste Zeiten zum Aufstehen, Spazieren, DEIN Mittagessen, Zubettgehen etc. Aber sei nicht enttäuscht, wenn dein Baby da auch mal nicht mit macht. Die ersten Tage schlafen Babys viel länger als später. Am Tag dauern die Schläfchen meist so 1 bis 2 Stunden. Lg