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Stilltrauma

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MomOfL

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Meine Hebamme erklärte mir als mein Sohn frisch geboren war, dass ich ihn 20 min alle 2h stillen soll. Jede Seite jeweils 10 min. Mein Sohn hat sehr oft und viel gequengelt in den ersten 8 bis 10 Wochen. Die Hebamme meinte immer, er hätte Bauchweh und viel Luft im Bauch. Als er ca. 2,5 Monate alt war, habe ich einfach umgestellt und ihn nach Bedarf gestillt und ihre Empfehlungen ignoriert. Er hat oft 30 bis 40 Minuten lang getrunken und war wie ausgewechselt. Er hat viel besser geschlafen und war viel zufriedener. Er war ein anderes Kind. Gestillt habe ich ihn bis er 9 Monate alt war. Beikost haben wir mit 4,5 Monaten angefangen. Er war von Anfang an ein sehr guter Esser. Wir konnten sehr schnell tagsüber nach und nach die Stillmahlzeiten durch Breimahlzeiten ersetzen. Dann habe ich noch abends und nachts gestillt, später nur noch nachts und plötzlich wollte er nachts nur noch seine Wasserflasche und Schnuller. Er hat sich also quasi "selbst" abgestillt. Nun ist er 10 Monate alt und isst wirklich sehr viel. Ich habe das Gefühl er hat kein richtiges Sättigungsgefühl. Ich höre auch immer auf ihn zu füttern bzw. isst er eben bis es leer ist. Manchmal weint er dann sogar, lässt sich aber schnell wieder beruhigen. Ablenkung während des Essens ist eigentlich auch kein Problem, da er fast immer im Hochstuhl isst. Ich habe Bedenken, dass er ein Trauma hat, weil ich ihm die ersten 2,5 Monate das "Essen" quasi immer nach 20 min "weg genommen" habe und er nun isst was er kriegen kann und nicht aufhört. Hier ein Beispiel was er am Tag so isst, da es wirklich viel ist. Er ist nun 10 Monate alt. Morgens: Brei mit 1 Banane, 10 bis 15 gr Hafer mit 100 - 120ml Wasser Mittags: 200 gr Gemüse-Fleisch-Brei oder Nudeln mit Gemüse Nachmittags: Obst und zB 1,5 Scheiben Brot mit Frischkäse Abends: Brei 200ml Milch mit 20gr Dinkel Zwischendurch Hirsestangen, Dinkelkringel oder sonstige Snacks. Kann es denn wirklich sein, dass er eine Art Trauma hat? Jeder beneidet mich darum, dass er so ein guter Esser ist, aber wenn ich mir jetzt Videos von seinen ersten Lebenswochen anschaue, sehe ich mit meinem jetzigen Wissen, dass er einfach Hunger hatte und kein Bauchweh, und das lässt mein Mamaherz bluten.


Strickmami

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Antwort auf Beitrag von MomOfL

Hallo, Also ich kann mir nicht vorstellen, dass er ein Trauma hat. Die Mengen die du geschrieben hast finde ich jetzt nicht soo wahnsinnig viel. Ist er übergewichtig? Wenn nein, würde ich mir gar keine Sorgen machen. Wie oft am Tag bekommt er was zum Essen? 5 Mahlzeiten sind normal, und einige Kinder "knabbern" zwischendurch auch noch.


mena00

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Antwort auf Beitrag von MomOfL

Hallo Ob es ein Stilltrauma gibt oder nicht weiss ich nicht. Aber ich gehe davon aus, dass das Gewicht zu Beginn regelmässig gemessen wurde. Hätte er zu wenig gekriegt hätte man dies ja gemerkt an der geringen oder keinen Gewichtszunahme…natürlich ist stillen nach Bedarf das Beste… Die genannten Mengen sind aus meiner Sicht normal. Mein Kleiner verdrückt am Mittag mind. 220-240g Brei, am Abend auch sicher mind. 200g und ab und zu noch Früchte/Fruchtbrei, neben dem Stillen (aktuell mind. 5x) Kriegt der Kleine diese 4 Mahlzeiten? Keine Flasche mehr oder so? Falls dem so ist, ist das nicht zu viel und falls er nicht übergewichtig ist würde ich ihm mehr Brei geben, dafür weniger Snacks…


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von MomOfL

Ach weißt du, mit solchen pseudo-psychologischen Eigendiagnosen macht man sich wirklich als Mutter unnötig fertig. Versuch mal, diese Idee loszulassen, das ist wirklich Unsinn. Ob ein Kind ein guter Esser ist oder nicht, ist eine Typfrage. Ich habe beide Kinder nach Bedarf gestillt. Meine Tochter war danach eine sehr schlechte Esserin, egal was ich hingestellt habe, es wurde nur herumgepickt, und zwar jahrelang. Mein Sohn dagegen war immer ein sehr guter Esser, genau wie deiner. Meine Tochter war als Baby immer sehr zierlich, mein Sohn hatte etwas Babyspeck. Unsere Kinderärztin hat uns immer beruhigt. Sowohl bei meiner Tochter, die gefühlt „nichts“ gegessen hat, als auch bei meinem Sohn, der am oberen Ende der Normalgewichtskurve war. Sie sagte, sobald er läuft, wird der Babyspeck weggehen. Und genau so war es auch, im zweiten Lebensjahr streckte er sich und war ab da immer schlank. Heute ist er ein Teen und ein wahrer „Lauch“, er ist groß, sehr schlank und schlaksig. Damit dein Sohn sich komplett satt essen kann, ohne dass du die Menge begrenzen musst, kannst du eine sehr einfache Lösung wählen: Meide zu viele tote Kohlehydrate. Denn die sättigen nicht gut und lösen rasch wieder Hunger aus. Überflüssige Kohlehydrate sind vor allem Brot, Milchbreie, Knabberstangen, weißer Reis, Nudeln. Das ist wertloses Zeug. Gib stattdessen langsam verdauliche, wertvolle Kohlehydrate: Vollkornbrei, fein gemahlenes Vollkornbrot (Bioladen), Vollkornnudeln, hier und da Brei aus Hülsenfrüchten (Bohnen, Erbsen). Diese Dinge sättigen länger, und das Kind braucht davon weniger, um sich satt zu fühlen. Reicht eine normale Portion bei diesen Dingen nicht aus, gib nicht mehr davon, sondern biete anschließend Gemüse an (z. B. püriert als Süppchen oder Brei). Davon darf er Unmengen essen, bis er platzt, ohne dass er davon zuviel zunimmt. Basis sollten also normale Portiönchen wertvoller Nahrung sein, das Extra für den großen Hunger ist eine Zugabe von etwas Kalorienarmem obendrauf. Auch eine Portion Naturjoghurt oder Magerquark (ungesüßt) ist ein guter Sattmacher für hinterher, wenn das normale Essen nicht ganz reicht, weil Eiweiß schnell sättigt. Dann ist er nach jeder Mahlzeit gesund pappsatt, ohne dass er zu sehr zunimmt. LG