indenKirschen
Hallo, hoffe, dass mir jemand mit seiner Erfahrung weiterhelfen kann... Meine Tochter ist heute 6 Wochen alt. Sie kam mit 3825 g zur Welt, wir mussten bereits am 2ten Tag zufüttern (38°Temperatur, die Schwester vermutete "Durstfieber" und stellte mich vor die Wahl Flasche oder Intensiv). Daheim hab ich dann versucht, von den Flaschen wegzukommen, hab immer erst gestillt, dann Flasche, wieder gestillt. Wegen blutenden BW musste ich einige Tag Stillhütchen nehmen, danach mussten wir wieder das korrekte Anlegen üben... Ich hab dann das Brusternährungsset ausprobiert und war kurz davor, wieder wunde BW zu haben, da sie rausgekriegt nur am Schlauch zu saugen (und an der BW-Spitze). Abpumpen schaffe ich nicht regelmäßig und find ich auch doof. Nachdem bei der U3 vor 2 Wochen das Gewicht bei 4600 g war, hab ich Fläschen rigoros halbiert oder verdünnt und ständig angelegt... nach 3 Tagen hat sie nur 1 Flasche gekriegt - am Spätnachmittag wurde sie unruhiger, musste auch mal hin und hergetragen werden, war insgesamt aber noch recht zufrieden. Nach 5 Tagen war das Gewicht bei 4520 g (allerdings andere Waage, da Hebamme gemessen hat). Am Montag (weitere 5 Tage) war das Gewicht bei 4440g. Seit gestern sind wir jetzt regelmäßig am Wiegen (sehr ätzend) und füttern wieder zu. Laut der Waage hab ich nur zwischen 30 und 80 ml gestillt, jedoch waren die niedrigen Werte dadurch bedingt, dass sie entweder eingeschlafen ist oder so an der Brust geschrien hat, dass ich ihr ne Flasche gegeben habe. Ich konnte aber noch Milch rausdrücken. Abgesehen davon, dass ich frustriert bin, fühl ich mich allein gelassen. Ich hab heute bei 2 Stillberaterinnen mehrmals angerufen, aber niemanden erreicht, eine 3. ist im Urlaub. Milchmenge steigern mit Hausmitteln hat nicht geklappt, ich will jetzt aber auch nicht ständig zufüttern, da die Milch dann ja noch weniger wird. Ich finde den Vorschlag meiner Hebamme, nur jede zweite Mahlzeit zu stillen in Ordnung, aber das ist trotzdem teilweise alle 90 min... Nachts stillen wir erst um 3, also 6 h Pausen, da komme ich dann auf 80 ml, um 5 Uhr nur auf 20-30 ml. Ist es sinnvoll, 3 mal am Tag fest Flasche zu geben und den Rest zu stillen? (Natürlich kontrollier ich die nächsten Tage weiterhin das Gewicht) oder stillen und danach Flasche (das find ich aber psychisch schwierig) oder wieder mit dem Brusternährungsset? Oder einfach hinwerfen (das raten mir grad alle, und das find ich am Schlimmsten). Ach und wir fahren morgen in den Urlaub (Ferienwohnung), daher hab ich die nächsten Tage Zeit mich auf das Stillen zu fokussieren, kann aber keine Stillberatung oder ähnliches machen.... Danke, das ist jetzt ziemlich lang geworden....
Ich kann nur von mir berichten, denn ich habe bei meinem Sohn auch zugefüttert, und zwar auch komplette Mahlzeiten im Wechsel Brust- Flasche. Bei uns hat das gut geklappt und mein Sohn hat das prima Akzeptiert. Er hat auch nicht gut zugenommen und ich hatte das Gefühl, zu viel Druck lastet auf mir, wenn ich ihn nur stillen will. Ich hätte zwar lieber voll gestillt, aber das klappte eben nicht. Wir haben das 6 Monate so gehandhabt, bis ich Brei zugefüttert habe. Nur Mut, es gibt verschiedene Wege und wenn Deiner eben nicht das Voll- Stillen ist, dann bist Du trotzdem eine gute Mama. Unterstützung zu bekommen ist echt schwierig, bei mir wäre die nächste Stillberaterin 30 Kilometer weg gewesen. LG Muts
Hallo, ich finde den Vorschlag deiner Hebamme schwierig, denn dadurch hast du zwar "Entspannungspausen", aber zugleich auch längere Stillpausen, was für den Körper nun mal eindeutig das Signal ist: Hier wird nicht so viel Milch benötigt, Produktion bitte runterfahren! Mir scheint, dass dein Baby saugverwirrt ist; mehrere Punkte sprechen eindeutig dafür: - deine Brust wird beim Stillen wund - per BES saugt es aus dem Schlauch - es erhält an der Brust gestillt offenbar zu wenig Milch, obgleich du Milch hast. Das gleich am zweiten Tag per Flasche zugefüttert werden sollte, erklärt das natürlich :-/ Eine Saugverwirrung ist mit das blödeste Stillproblem, das man haben kann, denn sämtliche, normalerweise hilfreiche Maßnahmen, helfen nicht, wenn das Baby eben mit falscher Technik an der Brust saugt. Im übertragenen Sinne redet das Baby unentwegt auf die Brust ein - aber es spricht eine Sprache, die die Brust nicht versteht und so entsteht zwangsläufig nur Frust auf beiden Seiten. Man kann eine Saugverwirrung aber in den Griff bekommen! Es erfordert aber ein paar Tage gute Nerven. Ich habe (als Stillberaterin; ich bin aus berufl. Gründen inaktiv) die beste Erfahrung damit gemacht, dass auf sämtliche künstliche Sauger verzichtet wird. Kein Fläschchen, kein Schnuller. Die Zusatznahrung, die in deinem Fall wohl für eine kurze Weile weiterhin angebracht sein wird, solltest du - da BES nicht funktioniert - mit einem Becher geben; ich würde dir empfehlen, den Medela Softcup zu kaufen, das Füttern wird damit nach den ersten paar Versuchen so einfach wie aus der Flasche. Entscheidend ist, dass das Baby korrekt angelegt ist. Es ist ganz, ganz schade, dass du gerade keine Stillberaterin erreichen kannst, aber in den Ferien ist das leider oft ein Problem, die Frauen brauchen ja auch mal Urlaub. Schau dir zum korrekten Anlegen mal bitte dieses Video an: http://www.youtube.com/watch?v=89G62Ycfhqc Da ist erklärt, wie es zu wunden Brustwarzen kommen kann; bei einem saugverwirrten Baby ist es genau so, wie in den Zeichnungen gezeigt: Das Baby saugt die Brustspitze nicht mehr tief genug in den weichen Gaumen (der Flaschensauger liegt ja auch nicht so tief, dann müsste das Baby ja würgen!) und dadurch kommt es zu Schmerzen und die "Milchseen" werden nicht mehr effektiv entleert, sodass bei der Brust ständig das Signal ankommt, dass nicht mehr so viel Milch gebraucht wird. Hast du das Baby richtig angelegt, empfehle ich dir zwei Dinge, um es dazu zu bringen, effektiv zu saugen. Superwechselstillen & Brustkompression (gerade diese ist quasi der "Sprachkurs" für dein baby, um das korrekte Saugen wieder zu erlernen). Erklärung hier (aus Bequemlichkeit kopiert aus dem Forum von Biggi Welter), am besten, du druckst dir das aus: Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken! Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006) Das Zufüttern sollte nach dem Stillen erfolgen, es ist günstiger, häufiger kleine Mengen zuzugeben, als selten eine große. Mit dem Softcup fällt das leicht, da man direkt in dem Cup eine kleine Portion Zusatznahrung zubereiten kann, wie in einer Flasche. Noch ein Hinweis: Bitte NIE ZUsatznahrung verdünnen! Es ist gut möglich, dass durch das von dir erwähnte Verdünnen das Gedeihen erst gestört wurde, denn verdünnte Nahrung füllt den Bauch, sodass weniger Milch getrunken wird und sich das Baby satt fühlt, liefert ihm aber nicht die erforderlichen Kalorien. Nur Mut, du kannst das in jedem Fall noch schaffen! Aus Erfahrung würde ich sagen: Die ersten 1-2 Tage werden hart. Mit etwas Glück und viel Sorgfältigkeit beim korrekten Anlegen ist euer Problem aber in drei Tagen erledigt und du kannst die ZUsatznahrung ausschleichen. Fehlt das Glück, dauert es vielleicht eine Woche. Alles Liebe!
Danke für eure Antworten! Ich habe gerade den Becher bestellt, kann ich noch abholen, bevor wir in den Urlaub fahren. Zumindest fällt dann das Fläschenspülen weg, das ist auch nervig... und für mich fühlt sich das viel besser an mit dem Becher zu füttern als mit der Flasche. Hab vorhin nochmal mit meiner Hebamme telefoniert, sie meinte mit 2 Fläschen am Spätnachmittag und abens müsste ich hinkommen, evtl. noch 1 Flasche nach Bedarf... und das ständige Wiege können wir lassen, wenn wir sie jeden Tag einmal wiegen und sie weiter zunimmt. Ich hoffe, dass wir jetzt im Urlaub ein bißchen Ruhe haben, dass die ersten Tage anstrengend werden, ist mir klar, aber ich hoffe eben, es noch hinzukriegen. Schnuller geb ich eh so wenig wie möglich und werd versuchen, ihn ganz wegzulassen. Und ich weiß, dass man niemals Milch verdünnen soll, hab ich aus reiner Verzweiflung auch nur 1mal gemacht (finde ich aber gut, dass du es nochmal sagst) Nochmal danke!
Ich kann auch nur immer wieder auf die Seiten von Dr. Newman verweisen (wurde eh schon genannt, http://www.breastfeedinginc.ca/content.php?pagename=information). Ansonsten wuerde ich auch schauen, wieder zur BES-Methode zurueckzukommen, es ist die einzige, die zum Stillen zurueckfuehrt. Schau dir mal meine Erfahrungen an: http://www.nicolleen.net/resources/sondenstillen.pdf Melde dich, wenn du Fragen hast!! lg niki
Danke für die Links, dein Pdf hab ich schon vor Monaten abgespeichert (hatte bei meiner ersten schon Probleme und wollte diesmal alles richtig machen und für alles gewappnet sein). Werd jetzt nochmal eine Stillberaterin anrufen, damit wir nochmal zusammen das BES benutzen, vielleicht hab ich mich ja zu doof angestellt... Lg