Mitglied inaktiv
Meine (Nicht-)Stillgeschichte poste ich absichtlich im Fläschchenforum und im Stillforum. Leider gibt es in Bezug auf Stillen/Nicht-Stillen viel zu oft ein Schwarz-weiß-denken. Mit meiner Geschichte möchte ich aufzeigen, dass es viele Grauzonen gibt und jede Frau und jedes Baby individuell zu betrachten ist. Für mich war immer klar, dass ich mein Kind mindestens 6 Monate stille, gerne auch länger. Denn Muttermilch ist das Beste für das Baby und Stillen das Natürlichste. Über mögliche Schwierigkeiten machte ich mir keine Gedanken und freute mich auf die Stillzeit. Im Kreissaal begann alles gut. Ich bekam den Kleinen sofort zum Bonding auf den Bauch gelegt und legte ihn bald darauf an. Er fand die Brust gleich und zog kräftig die ersten Schlucke Muttermilch hinunter. (Klar, eine halbe Stunde nach der Geburt ist der Saugreflex am größten.) Auf der Wochenstation klingelte ich nach den Schwestern als ich stillen wollte. Ich wollte, dass sie mir das korrekte Anlegen zeigten und mir dabei halfen. Das taten sie auch und sogar einigermaßen gut, doch es sollte alles möglichst schnell gehen. Wirklich Zeit für mich und mein Kind blieb nicht. Schon am ersten Tag fingen sie an, dass mein Sohn nicht richtig saugen würde. Zum Teil drückten sie sein Gesicht sehr grob auf meine Brust. Keine Ahnung ob das so gemacht wird, aber ich wollte nicht, dass mein neugeborenes Baby so behandelt wird!!! Ich selbst hatte eigentlich den Eindruck er würde ganz gut trinken, zumal ich der Meinung bin, dass auch ein Baby das richtige Trinken erst lernen muss und man das nicht sofort erwarten kann. Meine Hebamme besuchte mich an diesem Tag und schaute sich die Sache an. Sie war auch der Meinung der Kleine würde ordentlich trinken. Die Schwestern ließen aber nicht locker. Sie begannen ihn zuzufüttern. Leider weiß ich nicht mehr ob mit oder ohne meine Zustimmung, ich glaube aber mit (und das war ein Fehler). Außerdem sollte ich beginnen Milch abzupumpen. Begründung: Wenn das Kind so schwach saugt, würde ich keinen Milcheinschuss bekommen. Die Muttermilch im Fläschchen sollte ich dann mit Nahrung auffüllen. Das wollte ich aber nicht, denn ich fürchtete mein Kind könnte eine Saugverwirrung bekommen. Als ich mich weiter wehrte, meinte die „nette“ Oberschwester, wenn mein Sohn mehr wie 10% an Gewicht abnehme, dürfe er nicht heim. Also begann ich zu pumpen. „Sie werden sehen wie wenig das ist“, bekam ich zu hören… Heute würde ich entgegen: „Ja klar ist das wenig, denn nach 1,5 Tagen kann man keinen Milcheinschuss erwarten. Dem Baby reicht das. Es hat noch einen ganz kleinen Magen.“ Von da an bekam mein Baby erst die Brust und dann die Flasche. Am dritten Tag ging es dann nach Hause, doch mit meiner Lockerheit bezüglich des Stillens war es dahin. Ich war unendlich verunsichert und Stillen begann mich zu stressen. Vorsichtshalber kauften wir gleich eine Pre-Nahrung, um weiter zufüttern zu können. Meine Hebamme riet mir davon ab und das sicher mit Recht, denn oft ist das der Anfang vom Ende. Im Nachhinein hätte mir das aber Sicherheit und Lockerheit gegeben. Obwohl ich ab dem dritten Tag super viel Milch hatte und mir meine Hebamme das Anlegen nochmal in Ruhe zeigte, trieb mich ständig die Frage um: „Trinkt mein Kind richtig? Ist es satt?“ Außerdem hatte ich das Gefühl nicht mal für 10 Minuten duschen gehen zu können. Ich dachte ständig: „Was ist wenn mein Kind Hunger hat?“ Ich war furchtbar unentspannt und gestresst. Aber ich gab nicht gleich auf und sagte mir immer wieder, dass dies wohl normale Anfangsprobleme sind und es irgendwann läuft. Nach 3-4 Wochen waren meine Brustwarzen dahin. Außerdem bekam ich meine erste Brustentzündung. Wer schon mal eine Brustentzündung hatte, weiß wie schrecklich das ist. Ich entschied mich vorübergehend abzupumpen, bis die Brustwarzen wieder besser waren und versuchte sie zum Heilen zu bewegen, was schlicht nicht funktionierte: Purelan, Kompressen, Traubenzucker, Seidenstilleinlagen, Luft hinlassen, Stillhütchen. Purelan und die Kompressen waren das, was noch am besten half, doch auch die sehr konsequente Anwendung brachte nur eine leichte Besserung. Ohne Witz: Noch heute habe ich auf der linken Brustwarze Schorf. Ein Pilz kann es aber nicht sein, denn es juckt nicht. Da ich wieder stillen wollte, bat ich eine Stillberaterin zu kommen. Sie zeigte mir nochmal das korrekte Anlegen. Dabei wurde klar, dass mein Sohn die Unterlippe nicht richtig formte, was mir Schmerzen bereitete. Mit Hilfe der Stillberaterin klappte es aber ganz gut. Sie empfahl mir, ihn immer wieder zu lösen, wenn er die Brust falsch im Mund hatte. Ob dieser Fehler aufgrund der Stillpause entstanden oder von Anfang an vorhanden war und ihn meine Hebamme übersehen hat, kann ich nicht sagen. Nachdem die Stillberaterin weg war und der Kleine Hunger bekam, legte ich ihn an. Ich war angespannt, aber ich wollte es probieren. Da er die Brust nicht richtig nahm, löste ich ihn. Neuer Versuch, doch wieder formte er die Unterlippe falsch. Dritter Versuch, wieder nicht richtig, wieder lösen. Nach dem vierten Versuch brüllte das Kind und ich saß tränenüberströmt auf dem Sofa. Natürlich war es bei der Anspannung logisch, dass es nicht klappen konnte. In dem Moment wurde mir glas-klar, wenn wir so weitermachen würden, würde die Beziehung zu meinem Sohn ernsthaft unter dem ganzen Stress leiden. Also gab es wieder abgepumpte Muttermilch. In den nächsten Tagen versuchte ich immer wieder das Kind anzulegen, doch jedes Mal mit dem gleichen Ergebnis. Die Stillberaterin wollte ich nicht nochmal kontaktieren. Ich wusste ja auf was es ankam, nur klappte es einfach nicht. Ich entschied nun komplett abzupumpen und schaffte eine hochwertige Milchpumpe an. Von da begann eine kurze, gute Zeit, denn das Abpumpen klappte gut und meine Milchmenge blieb nach wie vor prima. In dieser Zeit berieten mich die Stillberaterinnen der La Leche Liga ganz hervorragend und ich ließ ihnen auch ein Spende als Dank für ihre wertvolle Arbeit zukommen. Leider bekam ich Brustentzündung Nummer 2. Wohl aufgrund der Entzündung wurde mein Milch etwas weniger. Ich überlegte mir einfach zuzufüttern, das fand ich nicht schlimm. Klar ist Muttermilch das Beste, aber ein oder zwei Fläschchen Nahrung am Tag ist wirklich nicht schlimm, geschweige denn schädlich. Meine Hebamme riet mir ab und gab mir Tipps die wie ich die Milchproduktion wieder ankurbeln konnte. Wie schon oben gesagt, ist das Zufüttern oft der Anfang vom Ende, aber mich hätte es in dem Moment entlastet. Stattdessen fühlte ich mich mehr und mehr unter Druck gesetzt, so dass ich eine Woche später die nächste Brustentzündung hatte. Das war der Moment in dem ich nicht mehr konnte und die Entscheidung für das Abstillen traf. Zuerst versuchte ich es auf natürlichem Weg: weniger und kürzer Pumpen, Globuli, Salbeitee, ausstreichen. Doch meine Milch war inzwischen wieder voll da und dachte gar nicht daran in den folgenden zwei Wochen weniger zu werden. Dafür bekam ich Brustentzündung Nummer 4!!! Ich rang mich durch Abstilltabletten zu holen. Meine Frauenärztin sagte mir erst eine, am nächsten Tag zwei und am dritten Tag drei Tabletten zu nehmen. Meine Hebamme dagegen warnte mich vor den Tabletten. Ich solle lieber alle 4 Stunden eine viertel Tablette nehmen, um zu sehen ob ich sie vertrage. Zum Glück hörte ich auf sie. Am Ende des ersten Tages ging es mir dreckig, am Ende des zweiten Tages stand ich kurz davor ins Krankenhaus zu fahren, weil es mir so schlecht ging. Am nächsten Tag fuhren wir tatsächlich zum gynäkologischen Notdienst, denn es war klar, dass ich keine weitere der Abstilltabletten nehmen konnte. Da meine Milch zum Glück endlich wenig war, gab mir der Arzt die Abstilltabletten, die normalerweise Frauen direkt nach der Entbindung bekommen. Komischerweise habe ich die bestens vertragen… Den Rest schaffte ich dann mit Salbeitee und Globuli. Das Ganze hat sich innerhalb der ersten 11 Lebenswochen meines Sohnes zugetragen, doch ich erinnere mich kaum an seine „Anfänge“, weil alles durch die Stillproblematik überschattet wurde. Mir ging es in dieser Zeit wirklich schlecht. Es gab nur Probleme und ständig war ich krank. Ja, ich wollte nicht kampflos aufgeben, aber als ich dann schließlich einsehen musste, dass es nicht ging, war das Abstillen ein wahrer Befreiungsschlag. Auch mein Sohn veränderte sich nach dieser Entscheidung. Er wurde wesentlich ruhiger und ausgeglichener, weil eben ich, seine Mama, wieder ich selbst war. Stillbeziehungen können wunderschön sein und ich hätte gerne eine solche gehabt, aber es hat einfach nicht sollen sein. Jetzt haben wir eine innige Fläschchenbeziehung (an der sogar der Papa teilhaben kann). Ob ich bei einem zweiten Kind stillen werde? Eigentlich würde ich es gerne nochmal versuchen, doch ich habe große Angst wie ich abstillen kann wenn es nicht klappen sollte. Zum Glück muss ich das noch lange nicht entscheiden. Warum ich meine Geschichte aufgeschrieben habe ist einfach. Ich finde es schade wie sehr sich Fläschchen-Mamis und Still-Mamis zum Teil „bekriegen“. Meiner Meinung nach sollte man die jeweilige „Fütterungsweise“ respektieren. Ich hatte lange ein schlechtes Gefühl mit der Entscheidung abzustillen, dachte ich würde meinem Kind nicht das Beste geben, wäre eine schlechte, unvollständige Mutter. Manchmal habe ich mich kaum getraut zu sagen, dass ich nicht stille. Doch letztlich hat sich für mich die Entscheidung als richtig erwiesen und heute weiß ich, dass ich trotzdem eine gute Mutter bin. Vielleicht gerade auch deshalb weil ich einsehen konnte, dass es keinen Sinn mehr macht weiterzumachen. Ich bin froh und dankbar, dass ich in einem Land lebe in dem ich auf Milchnahrung zurückgreifen kann. Leider geht es nun mit der Beikost-Diskussion ähnlich weiter. Ich frage mich, warum immer alles dogmatisch und ideologisch gesehen werden muss. Der eine versucht dem anderen seine Sicht- und Handlungsweise aufzuzwingen, die er für das Non-Plus-Ultra hält. Warum akzeptieren wir nicht, dass jeder Mensch, jede Mutter und jedes Baby verschieden ist und es viele verschiedene „richtige“ Wege gibt?
vielen Dank für diesen sehr versöhnend geschriebenen und ehrlichen beitrag! Ich finde es toll, dass Du Brücken schlagen willst und sehe es ganu wie du! Du bist ganz sicher die beste Mutter für deinen jungen! Alles gute weiterhin!
Liebes BlackForestGirl, wieso "Nicht-Stillgeschichte"? Du hast doch gestillt und Deinem Sohn soviel Muttermilch mitgegeben wie ging. Ich wünschte, Du hättest mehr Glück im KH gehabt. Ich hätte nach der 1. Brustentzündung schon alles hingeworfen, es ist toll, daß Du solange durchgehalten hast! Beim 2. Kind ist dann doch wirklich alles anders! Du weißt doch jetzt, wie es geht:-) Viele Grüße
Vielen Dank für eure lieben Kommentare.
@emilie.d: Stimmt immerhin hab ich es 8 Wochen geschafft...
Schließe mich meinen Vorschreiberinnen an! Ich gab bei meinen ersten beiden Kindern "schon" nach 4 Wochen auf....Hut ab vor dir! Flaschenmilch ist natürlich nicht giftig! Was ich schlimm finde ist diese Irreführung bei Flasche und gerade auch bei der Beikost wie du sagtest. Zumindest hat mich als junge unerfahrene Mutter die ganze Werbung der Industrie und diese Ernährungspläne durcheinander gebracht. Heute weiß ich, dank meines 3. Kindes, sehr guter Hebamme, guter Start im KH (zumindest mehr oder weniger ;-)), diesem Forum und vielen vielen Büchern dass man das Essen nicht abwiegen muß und nach keinem festen Schema vorgehen muß. Das Kind weiß wieviel es braucht und holt sich das. Wie du sagtest, wir sind alle verschieden und sollten einfach auf unseren Bauch hören. Es war für dich die richtige Entscheidung abzustillen, genauso für mich damals. Ich wünsche dir noch eine schöne Zeit und vielleicht klappt es ja beim 2. Kind besser. Wenn ich dir noch einen tip geben darf: Wenn möglich such nach einem Babyfreundlichen Krankenhaus oder entbinde ambulant mit guter Hebamme/Stillberaterin, damit ihr einen guten Start habt. Danke für deinen Beitrag!
Inzwischen verlasse ich mich bei der Milch und der Beikost nur noch auf mein Gefühl. Damit fahre ich bisher sehr gut und mein Sohnemann gedeiht prächtig. Es läuft alles super entspannt. Vielleicht ist es genau das was vielen heute fehlt: Sich auf die eigene Intuition verlassen können. Und was schon jetzt sicher ist: Beim zweiten Kind bin ich spätestens 4 Stunden nach der Entbindung (sofern alles glatt läuft) wieder auf dem Heimweg. Nochmal mach ich den Quark nicht mit. Leider gibt es bei uns in der Nähe nur ein Krankenhaus. Die anderen sind zu weit weg.
Dein Bericht berührt mich sehr. Du bist eine Löwenmutter! Mir hätte es leicht gleich gehen können, wie dir. Ich hatte zwar von Beginn der SS an große Sorge, ob ich Stillen hinkriegen werde wobei die Zweifel überwogen haben. Auch hab ich eine stillkompetente Hebamme gesucht, aber ambulante Entbindung hatte ich überhaupt nicht vor. Dass es dann doch so kam, war Zufall, weil die Klinik aus allen Nähten platzte und schlicht kein Bett auf der Entbindungsstation frei war, also sind wir "spontan" am gleichen Tag nachhause. Der Anfang war sehr, sehr schwierig, was u.a. das Stillen betraf und ich habe es möglicherweise wirklich deswegen geschafft, weil ich nur zuhause und nur von einer (guten) Hebamme betreut wurde. Ich kenne auch Fälle, wo die Frauen durch die Umstände in der Klinik derart verunsichert waren, dass es gar nicht geklappt hat und du hast viele Wochen doch stillen können. Sei stolz! LG, Chris
Wir hatten in diesem bezug sehr viel Glück . die station war sooo voll sodass alle mamis die jicht klingelten ein bisschen vergessen wurden. Ich wurde nicht mal nachts geweckt zum stillen. einerseits echt schwierig als erstmami aber der stress war nicht da. in den nächsten tagen hab ich mit angesehen wie sehr die eltern gestresst werden wenn ihr kind nicht getrunken hat. Meine lea hat teilweise 4-5h nix getrunken sie war auch nicht aufweckbar. aber sie hatte so regelmäßig die windel voll dass ich mir da keinen stress machte. auch die positionen habe ich schon im Krankenhaus so abgeändert dass sie uns pasdt und nicht so wie es im lehrbuch steht. ich bin echt froh von den sr. vergessen. worden zu sein denn ansonsten hätte ich sicher dss gleiche Problem wie du -wäre da sehr leicht zu stressrn.
So in etwa erleben es viele. Die Schwestern im KH waren bei mir auch so allerdings konnte ich meine Tochter dort gar nicht stillen weil sie bei jedem Anlegeversuch geschrien hat. Die Schwestern meinten dann einfach wir versuchen es in drei Stunden nochmal. Meine Hebamme war im Gegensatz zu deiner überhaupt keine Hilfe. Auch die nächsten Wochen hat meine Tochter auch oft geweint beim Anlegen aber es wurde besser (mit Stillhütchen) aber die Unterlippe war erst nach Monaten richtig umgestülpt. Die Stillberaterin konnte nicht kommen weil gerade Ferien waren und sie selbst mit kleinen Kind zu Hause. Also eigentlich hattest du wesentlich mehr Unterstützung und Hilfe als ich. Der Unterschied ist nur, dass ich kaum wund war und auch keine Brustentzündung hatte. Viele Frauen die abstillen würden nicht so lange durchhalten wie du. Deine Gründe kann ich nachvollziehen, viele andere aber nicht. Übrigens ist meine Tochter inzwischen drei und immer noch ein Stillkjunkie. Und noch eine Info. Bei meinem Sohn klappte das Stillen von Anfang an problemlos. Also ich würde es an deiner Stelle beim zweiten Kind versuchen. Entspannt ran gehen und dann klappt das.
Ob stillen odre Flasche soll jede Mutter wirklich selbst entscheiden. was mich vielmehr stört ist die Begründung einiger Mütter gegen das stillen: Weil man dann nen Hängebusen bekommt, weil dann Bindung zu Papa neger, weil man wieder feiern kann, weil die Kinder die Brustwarzen abnagen, weil man ein Müttersöhncher heranzieht, weil so unpraktisch usw. Und das oft viele bereits im Vorfeld sagen, ich mach es erst gar nicht weil ich meine Freiheit wieder haben will. Bei beikost geht es dnan gleich so weiter. Steht doch drauf ab den 4ten Monat, unsere Mütter haben schon Mörensaft ein paar Tage nach der geburt reingepackt, gib Schmelzflocken,d as sättigt, dann schläft das Kind besser, ich kann wieder Party machen, es muß was anständiges haben, usw. Egal was, ich finde statt sich von der Werbung blenden zu lassen, sollten die Frauen einfach mal ihren Kopf gebrauchen. Dann würde klar werden, das die komplette heutige Vorgehensweise beim Thema Babyernährung reines Marketinggehabe ist - und wenig mit der "natürlichen" Entwicklung zu tun hat. Weil, dann kämme man nämlich nicht auf die Idee einem 10wochen alten Säugling Möhrenbrei in den Mund zu schieben, der laut kreischend und weinend vor einem sitzt, weil man schnell die erste Breimahlzeit ersetzen will um zu nächsten zu hasten. IMO ist der größte Fehler vieler Mütter, das sie nicht selbstständig denken. Übrigens, bei uns bleiben die Kinder bei der Mutter, ausser sie will das sie im Babyzimmer bleiben. Da ist also die Gefahr das was gegen den Willen der Mutter geschieht gering.
Nochmal was zum kh: ich versteh gar nicht warum mit dem trinken da so ein Aufstand gemacht wird. Meine Tochter war von der Geburt sooo fertig, dass sie erstmal 24 Stunden geschlafen hat. Da haben nicht mal die sr Stress gemacht. Der Milcheinschuss kam trotzdem. Und ja, irgendwie werden selbst bei uns im babyfreundlichen kh die Kinder "brutal" an den Busen gedrückt. Versteh ich nicht. Meine Hebi schaffte das auch - aber viel sanfter.
Eure Kommentare treffen alle den Kern!!! Das tut so gut!!! Danke für eure Unterstützung, und dass ihr mir Mut macht, es bei einem zweiten Baby nochmal zu versuchen. Zum Glück ist das noch sehr lange hin. Mein Kleiner ist ja erst 5 3/4 Monate. Ich denke die Schwestern im KH wollten einfach auf Nummer sicher gehen. Meine Hebi hat gesagt, dass inzwischen JEDE ZWEITE Frau dieses KH mit ner Milchpumpe unterm Arm verlässt. Mit Milchpumpen und Zufüttern sorgen sie dafür, dass jedes Baby genug bekommt und sie sich weder von Eltern noch von Kinderärzten später vorwerfen lassen müssen, sie hätten zu wenig darauf geachtet, dass ein Baby auch zunimmt.
Ganz genauso bei mir. Die hatten 1000 Meinungen, wie es "richtig" geht. Außerdem soll das Baby nicht ständig an die Brust und bloß nicht nuckeln lassen. Ich hab es gemacht wie ich es für richtig halte und wir haben zum Glück eine wunderbare Stillbeziehung bis jetzt. Ich halte ihn auch nicht lehrbuchmäßig. Einige Tage nach der Geburt hat mein Kleiner etwas Theater an der Brust gemacht und da haben sie ihn mir auch rangedrückt. Hab es einmal probiert, aber konnte es dann nicht aushalten ihn so schreiend ranzudrücken. Letztens hab ich gelesen, dass der Kopf nach der Geburt noch schmerzt. Also ist es echt gemein, was man den Kleinen damit antut. Wenn man nicht selbstsicher und entschlossen ist, sollte man sich echt überlegen, ob man lange in der Klinik bleibt.
Ich lag im Kh auch die ganze Zeit mit meinem Baby in meinem Bett. Das hat den Schwestern ja überhaupt nicht gefallen, musste es teilweise nachts heimlich machen. Aber letztendlich ist es mein Kind und keiner schreibt mir vor, wie ich damit umgehen soll.
Bei uns war das gar kein Problem mit ins Bett legen bei mir. Im Gegenteil, dei Schwesrren haben mir sogar noch den rat gegeben, das Stillkessen U-förmig unter ihn zu legen als Begrenzung. War da völlig OK. Auch nichts mit andrücken oder ähnlichem. Im gegenteil, im Kreissaal als mir der Kleine zum ersten stillen neben mir gelegt wurde, hat die Hebamme noch kurz gesagt wie es geht, uns dann machen lassen, geschaut wie es klappt und dann nur noch gemeint, Naturtalent. Die beiden tage welche ich dann im KH lag kam auch nur ab und zu mal jemand zum schauen. Keinen Stress, keine Wiegeprobe oder sonstwas. Und wie gesagt, der Kleine war rund um die Uhr bei mir.
Den meisten ist es mit dem ersten Kind so ergangen, mir auch. Deswegen mache Dir auch keinen Kopf beim Zweiten.
Mein Großer war sehr schwach nach der Geburt, Nabelschnur um den Hals , 3 Wochen zu früh, ect. es ging so ziehml. alles schief was schief gehen konnte.
Mein Sohn hat nicht 1x !!!an der Brust gesaugt, aber Dank einer "super" Hebamme hatte ich aus dem schlechten Gewissen was Sie mir machte , weil er ja nur 2 Wochen Mumi (abgepumpt , danach bekam ich Blutverdünner , weil ich durch den ganzen Stress einen Hörsturz hatte)bekam , ein halbes Jahr Milch! Jedes Mal wenn ein Baby schrie , lief bei mir die Milch!
Bei meinem Kleinen war alles anders, wir hatten eine schwere Geburt (er kam Dank Wehen Tropf in 20min, leider mit dem Arm zuerst ,und japste nur) aber ich hatte eine gute Krankenschwester, Sie stritt sich mit der Ärztin, dass er nicht auf die Kinderstation kam, sondern zu mir ins Bett und an die Brust, dort blieb er dann auch, die ganzen 8Tage! Leider war ich so doof gerissen, das ich ihn nicht gescheit anlegen konnte(sitzen ging ja nicht und im liegen stillen ,ging irgendwie auch nicht) und nach 3Tagen waren meine Brustwarzen nur noch blutige Klumpen, auch hat der Kleine nicht zugenommen aber wie gesagt ich hatte riesiges Glück mit der Schwester.
Mich macht es oft auch traurig, dass viele denken, wenn man Flasche gibt will man ...feiern, durschlafen,
Weil JEDE !!! die ich bis jetzt kennengerlernt habe , hat diese Entscheidung nicht aus Egoismus getroffen, sondern dahinter standen oft viel Not und Zweifel.
Und da ich 2 Seiten kenne, muss ich auch ehrlich zugeben........Stillen ist wenn es dann einigermaßen klappt viel einfacher!
Ach und wegen abstillen bei Nr. 2. meiner wollte mit 8Mon. wie sein Großer Bruder mit am Tisch sitzen und aus dem Becher trinken, als Ich merkte wie Stolz ihn das macht , war meine Milch eigentl. nach knapp 3 Wochen weg! Denke es ist viel mehr eine Kopf Sache!
Ich weiß nicht wer es von euch angesprochen hat, aber manche Abstillgründe verstehe ich nicht: "Hey ich will Party machen!!!"
Ich bin ja in den Genuss von drei Varianten gekommen: Stillen, Abpumpen und Fläschchen.
Also Abpumpen ist mit Sicherheit das Anstrengendste. Man muss nicht nur das Kind füttern, sondern auch alle paar Stunden regelmäßig pumpen, um die Milch am Laufen zu halten.
Mit dem Fläschchen ist man sehr flexibel, denn der Mann, die Oma, etc. können jederzeit auch füttern. Das empfinde ich schon zum Teil als Entlastung, wenn der Papa füttert und ich nicht sofort auf Abruf sein muss. Dafür hat man die Zubereitung und muss das Milchpulver teuer kaufen.
Aber unterm Strich kann das Stillen genauso flexibel sein:
Meistens ist das Baby eh dabei, wenn man unterwegs ist.
Und wenn man mal 2,3,4 Stunden weg will, um mit den Mädels was trinken zu gehen (alkoholfrei natürlich) , pumpt man eben etwas Milch ab und läßt die da.
In den 6 Monaten, in denen mein Sohn jetzt auf der Welt ist, gab es nur einen Tag, an dem "mitnehmen bzw. abpumpen" nicht gegangen wäre. Und zwar als ich einen Tag mit meiner Schwester shoppen war. Aber das war auch wirklich der einzige Tag.
Wie gesagt , solche Frauen kenne ich persönlich nicht!
Mein Sohn ist jetzt 14 Mon. und ich war noch nie ohne ihn weg! Denke das hat mit der Ernährung rein gar nix zu tun! Und auch mein Großer war (trotz Flasche) das erste 2Tage ohne mich als er 6Mon. war, aber nur weil ich im Kh war.
Da hast du Recht. Die meisten Mütter stillen nur ab, weil sie müssen, aber es gibt auch die anderen.
bei mir war es genauso das ich mich von allen und jeden hab verunsichern lassen. Im KH haben sie gleich Kunstmilch in meinen Sohn gepumpt weil ich ja angeblich keine Milch hatte .... 12 Stunden nach dem Kaiserschnitt. .... das erste Anlegen wurde verpennt und alles war viel zu hektisch. Meine Tochter kam 4 Jahre später zur Welt und ich habe mir geschworen das ich alles anders mache. Ich hab nur auf mein Bauchgefühlt gehört. Ich hab sie aus freien Stücken immer sofort angelegt wenn sie nur kurz gemuckt hat. Im KH haben sie die Augen verdreht das es zu viel wäre ich müsste gleich mehrere Stunden rauszögern zum Trainieren ... auch müsst ich ihr einen Nuckel geben. Ich habe eigenhändig ein Zettel an das Bettchen gehängt "Mutter wünscht keinen Nuckel" denn meiner Meinung nach fängt die Saugverwirrung so an. Wir hatten dann 18 Monate eine tolle Stillbeziehung. Hör auf dein Bauchgefühl. Bei mir war es das beste.
Leider war mein RüBi Kurs voll von solchen Flaschenmamis. Es gab nur eine einzige die nicht stillen durfte wegen Medikamenten, zwei stillende Mamas und zehn Mamas die von vornherein Flasche gaben u.a. Wegen den brüsten, der Flexibilität und eine, weil sie sich "den Stress nicht geben" wollte...
Irgendwie ist mein Umfeld voll von solchen egoisten die dafür bei euch fehlen. Erst letzte Woche sagte mir eine schwangere Freundin zum Thema schlafen (weil mein Kind bei uns schläft) dass abgemacht ist das ihr baby in ein eigenes Zimmer kommt, alles andere kommt nicht in Frage weil sie und ihr Mann ja ihre zweisamkeit brauchen und das Kind da störend wirke. In unserem Gespräch vermittelte sie mir das Gefühl ein Kind zu bekommen weil das tagsüber ja ganz nett ist und ihr gut zu Gesicht steht. "ich weiß wie anstrengend das sein kann, ich habe schließlich zwei Katzen"
Achso nicht dass eine reife-frage aufkommt: sie ist erwachsen( wie man's nimmt) , hat ein Haus und ist verheiratet. (ohne jemandem damit nahe treten zu wollen)
Was soll man da noch sagen. Das Baby tut mir jetzt schon leid...
Oje, du Arme! Finde es auch toll, dass du trotzdem so lange durchgehalten hast. Nach 4 Brustentzündungen innerhalb der kurzen Zeit hätte wohl fast jede abgestillt. Was sich wie ein roter Faden durch deine Geschichte zieht, ist ja die falsche und von verschiedenen "ExpertInnen" widersprüchliche Beratung. Ich bin gerade wieder schwanger und die Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs meint ständig (so oft schon dass es ein bißchen nervt), am besten klappt es mit dem Stillen, je weniger "Beratung" man hat. Am besten ambulant entbinden und entweder ne gute Hebamme zuhause haben (Ansichten vorher abchecken) oder bei Problemen eine Stillberaterin kontaktieren. So wirst du maximal von einer Person beraten, und nicht wie im KH jeden Tag von drei verschiedenen, die alle etwas anderes sagen und dazu noch der Arzt, der seinen Senf dazu gibt, Nachsorge-Hebamme und Stillberaterin... das sind einfach zu viele verschiedenen Meinungen und am Ende weiß man garnicht mehr, was man tun soll. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute für und mit dem jetzigen Kind und fürs Stillen mit dem nächsten...
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