Elternforum Stillen

manchmal ist mir zum Heulen -> lang!

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Hallo ihr lieben Mitkämpferinnen! -> machmal komme ich mir so vor, als sei ich die letzte Kämpferin fürs Stillen und keiner ausser mir ist noch dafür. Ich dachte nie, das ich hier mal meinen Kummer ausheulen würde, aber momentan gehts mir nicht gut. Ich habe 4,5 Jahre Stillerfahrung, habe 3 Kinder voller Zufriedenheit mit allen Höhen und Tiefen gestillt solang sie selber wollten. Wie oft kam ich dabei in diesen "Rechtfertigungs-Zwang" von dem hier immer geschrieben wird. Ich hab mir angehört, wie "ekelig" das sei, ein Kind, das Laufen kann und Zähne hat, zu Stillen, ich hab mir angehört, das "diese Zippelei ja mal ein Ende haben muß", das Stillen primitiv ist, das ich eine Milchkuh sei und und und. Jetzt stille ich unser Jüngstes, Nummer 4. Sie war ein Frühchen und ist inzwischen 3 Monate alt. Sie kam per Kaiserschnitt und ich konnte sie erst nach 5 Stunden sehen -> natürlich unter ziemlichen Schmerzen und: Das Stillen wurde mir auf der Intensiv erstmal untersagt. "Ich solle sie damit nicht belasten". Sowas dummes hatte ich noch nie gehört! Noch den gleichen Tag habe ich Abgepumpt und am nächsten Tag darauf bestanden, das die HA Nahrung abgesetzt wird und Muttermilch sondiert wird. Da sass ich dann tagelang an dieser Klinik-Melkmaschine und hätte heulen können. Inzwischen sind wir zu Hause, ich stille sie voll an der Brust, aber unsere Still-Beziehung wird irgendwie nicht wirklich schön. Meine Kleine schreit oft die Brust an, sie kaut mit dem Kiefer auf der Brustwarze, sie will laufend trinken - bis es mir so weh tut und die Brüste so leer sind, das ich denke, es kann eigentlich nur noch Blut kommen... Es ist nachts eine ewige Stillerei. Mal ist es zuviel Milch, dann zuwenig. So ein Theater hatte ich bei den anderen Kindern nicht. Nur mal in Wachstumsphasen, aber nicht open end... Ich hab doch Erfahrung. Und ich hab alles versucht. Und ich will auch nicht aufgeben, auf keinen Fall. Aber ich hab jetzt so gar keine Hoffnung mehr, das es mal wirklich schön sein kann, dieses Kind zu stillen. Manchmal tut mir das Stillen so weh, obwohl die Brustwarzen eigentlich heil aussehen, das ich schon Angst vorm Anlegen habe. Und dann zieht sie den Kopf ständig weg und saugt wieder und läßt wieder los und gibt mir das Gefühl, das sie völlig verhungert. Natürlich nimmt sie zu und es ist auch Milch da. Aber versteht ihr mich? Es ist so frustrierend. Man steht sowieso schon da als Einzelkämpfer unter lauter Flaschenkindern und Stillen scheint völlig out zu sein und wer es doch tut, der scheint blöd zu sein. So komme ich mir vor. In der Menge von Müttern mit Kinderwagen und seelig flaschennuckelnden Kindern stehe ich da wie ein Idiot mit Tragetuch, der sich das Leben selbst schwer macht. Dabei stehe ich voll dahinter, auch wenn ich wie ein Exot wirke. Nur momentan, da ist mir einfach zum Heulen und ich wollte es mal aussprechen dürfen... Liebe Grüße Steffi


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Hallo Steffi, ersteinmal meine ganze Hochachtung vor Dir und Deiner Leistung. Nils ist mein erstes Kind und unsere ersten 4 Stillwochen waren wirklich die Hölle (kaputte Warzen, Schmerzen etc.). Deshalb habe ich immer tiefen Respekt vor Frauen, die mehrere Kinder über so lnage Zeit stillen und finde das wirklich bemerkenswert. Ich finde es sehr schade, dass in Deiner Umgebung alle so gegen das Stillen sind. Bei uns ist es genau umgekehrt. Da wird man scheel angeschaut, wenn man nicht stillt. *lach Also ich glaube, man nimmt es immer "verkehrt herum" war. Als würde die Gegenseite größere Gewichtung haben. Das ist natürlich blödsinn, aber Frau läßt sich sooo leicht verunsichern. Also von mir als bescheidene Erststillerin: Nur Mut! Es kann natürlich sein, dass Eure Stillbeziehung einfach nicht funktionieren will. Das ist doch durchaus möglich. Ich bin der Meinung eine Stillbeziehung besteht immer aus 2 Seiten. Und damit haben auch beide Seiten das Recht diesen "Vertrag" aufzukündigen. Was nützt dem Baby eine Mutter, die sich beim Stillen alles andere als wohlfühlt. Mir ist aufgefallen, dass es fast nur Extrempositionen beim Stillen gibt. Entweder die Profraktion, für die nur Stillen das einzig wahre ist oder die Kontraseite, die nur Flasche verfüttern möchte. Der Mittelweg ist doch wie immer der Beste. Du kennst sicherlich alle guten Tipps für schwierige Stillsituationen, also möchte ich da keine guten Ratschläge geben. Nur: vielleicht versucht Du doch nochmal abzupumpen und Deiner Kleinen deine Mumi in der Flasche zu geben. Und so möglicherweise nach und nach sie wieder an die Brust zu gewöhnen. Bzw. die Milchmenge auszugleichen. Letztens habe ich einen Erfahrungsbericht von einer Frau gelesen, die 6 Monate lang abgepumt hat und so ihr Kind ernährt hat. Inwieweit das wirklich funktioniert, keine Ahnung. Doch ein Tipp fällt mir doch ein, den ich hier noch nirgendwo gelesen habe, den hat mir meine Hebamme gegeben: Meersalzbäder. Das war das einzige, was mir wirklich geholfen hat. Und Wollfett direkt vor dem Stillen auf die Warze streichen, dann tuts beim Stillen nicht mehr so weh. Ich drück Dir ganz ganz fest die Daumen, dass ihr 2 das noch schafft. Und wenn nicht, dann ist das absolut auch ok. Solange Du hinter Deiner Entscheidung stehst und Dich wirklich gut damit fühlst. Such Dir eine gute Hebamme und/oder Stillberaterin. Oftmal reicht eine kompetente und erfahrene Schulter zum ausheulen völlig aus. :-) Alles alles Liebe Claudia


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Hallo Steffi, gut, dass du dich mal ausheulst. Manchmal muss das einfach sein! Ich habe auch ein "Frühchen", die anfangs nur die Flasche bekam, allerdings mit meiner Milch, nur dass sie nach 4 Wochen Flasche nicht mehr an dir Brust ging. Ich pumpe nun seit 9 Monaten ab, damit sie das Beste bekommt, was ich ihr geben kann. Sie hatte dann sehr lange Koliken, was auch nicht einfach war, aber anschließend war sie ein ganz supersüßes Baby. :o) Bestimmt wird das bei deiner Kleinen auch so sein. Du musst nur noch etwas durchhalten. Frühchen haben ebenen einen etwas schwierigen Start. Wenn du magst, dann poste deinen Beitrag doch noch mal bei Biggi Welter, der Stillberaterin des Forums. Sie hatte nämlich auch ein Frühchen. Vielleicht kann sie dir dazu noch was sagen. Ganz liebe Grüße Tina


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Hallo Steffi, ich kann gut verstehen, dass du traurig und frustriert bist. Aber ich glaube, es gibt spezielle Situationen - wie das Stillen eines Fruehchens - die man mit "normaler" Stillerfahrung nicht abdecken kann. Hast du schon mal versucht, dir professionelle Hilfe zu holen, in einer Stillgruppe, bei einer Stillberaterin? Vielleicht kann deinem Baby eine bessere Stilltechnik beigebracht werden. Und generell denke ich, je aelter die Kinder werden, desto mehr fuchsen sie sich ein. Das wird bestimmt besser *daumendrueck* LG Berit


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Hallo Steffi, am liebsten würde ich zu dir kommen und dich in eine warme Decke hüllen. :-))) Ich weiß nicht, woran es liegt, aber meine Kleine ist auch so "ruppig". Sie ist in dieser Woche zwei Jahre alt geworden und besteht immer noch auf ihre Brust (am Tag zur Zeit 4x, und nachts wie sie munter wird, morgens im Halbschlaf am liebsten open end). Auch ich habe im Moment wieder wunde Brustwarzen (wie so oft in den letzten zwei Jahren), dass ich mich wieder frage, wozu das alles. (Bei mir hilft Wollfett oder Traubenzuckker auf die Brustwarzen streichen.) Bitte versuche eine Stillberaterin zu kontaktieren, ich habe das leider nicht gemacht! Irgendwie scheinen unsere Kinder falsch zu trinken. Meine hat auch ein sehr starkes, ausgeprägtes Saugbedürfnis, hat aber nie einen Nuckel akzeptiert. (Sie hat auch heute noch tagsüber gern ständig was im Mund- am liebsten die Perlen ihrer großen Schwester :-(( ) Ich habe auch den Fehler gemacht, sie nach dem Trinken nuckeln zu lassen. Das Nuckeln strapaziert die Brustwarzen einfach zu sehr. Ich bin also der Nuckel und ja, es geht mir tierisch auf den Keks. Wenn das Nuckeln zu lange dauert, weiß ich manchmal nicht mehr, ob ich Männlein oder Weiblein bin. Lasse ich sie nicht mehr nuckeln, gibts Geschrei. Langsam versteht sie, dass es mir weh tut, wenn die Milch alle ist, aber sie verzichtet nicht gern und ist sehr enttäuscht. Versuche einen Nuckel anzubieten, leider war ich nicht beharrlich genug. Und dabei gibt es so viele Sorten an Nuckeln zu kaufen. Vielleicht kannst du auch mit einem Finger die Zahnleiste reiben oder ein wenig Tee mit dem Löffel geben, bis wieder mehr Milch da ist. Mehr fällt mir leider als Trost nicht ein. Ist meine Stillbeziehung schön? Ich fand auch die erste einfach nur als eine "normale" Notwendigkeit. Heute ist mir das Stillen oft eher lästig, weil mir die Kleine eben viele Schmerzen bringt. Die ausgesprochen gute Beziehung zu meinen Kindern definiere ich nicht übers Stillen. Warum ich nicht endlich abstille? Das Frage ich mich oft. Vielleicht, weil sie Kleine den "rettenden Hafen" noch sehr zu brauchen scheint. Wirklich schwierig manchmal. Liebe Grüße Heike


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ich muss mal ganz laut schreien! einmal weil ich grad alle zusammensch... die dich NICHT unterstützen, sondern im gegenteil, noch zusätzlich belasten. dann nochmal mich selber anschreien das ich mich manchmal über meine kinkerlitzchen stillproblemchen aufreg wenn doch andere wie du soooo unendlich tapfer sind und nochmal schrei ich (aber ganz ganz wenig und auch viel viel leiser ;o)) dich an, weil du dir kraft nehmen lässt die du dringend für dich und dein baby brauchst. du hast ja bewiesen das du eine echte kämpfernatur bist, respekt! und trotzdem scheints irgendwo zu haken. wie schon gesagt ist ein rettender hafen noch eine stillberaterin weil du dir da nicht nur tipps, sondern vor allem ein offenes ohr holen kannst. martina (glaub ich wars) hat aber auch ganz was wahres (meiner meinung nach) gesagt. zum stillen gehören zwei, wenn also alles weitere nix hilft, dann ist es wahrscheinlich für beide seiten sehr entlastend andere alternativen anzudenken. auf euren weiteren weg wünsch ich euch auf jeden fall das allerbeste. lg caro


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DANKE! Es wird gerade besser. Meine Hebamme war da und ich hab mich zusätzlich am WE noch an eine Stillberaterin gewendet und -> meine Maus bekommt schon Zähne. Sie sind schon zu sehen und sie ist noch zu klein, das sie die Fingerchen findet und darauf kaut...so hat sie halt meine Brustwarze gekaut.... Man kann die Zähnchen schon sehen. Darauf bin ich natürlich nicht gekommen. Ich danke euch jedenfalls und schau mal öfter rein, vielleicht kann ich ja mal hier helfen.... Bei uns wird jetzt jedenfalls besser, wo wir endlich wissen, was sie die letzte Woche hatte. Schnulli nimmt sie eigentlich auch, aber das verwirrt sie dann noch mehr und ich mag das auch gar nicht, wenn ich ehrlich bin. Jetzt wirds bestimmt endlich gut. (meine anderen hatten auch irgendwann den mund voller Zähne, haben mich aber nie gebissen!) Jedes Kind ist eben doch anders. LG Steffi