Momofonegirl
Hallo zusammen, Hat jemand Tipps oder Erfahrungsberichte für mich? Ich habe meine Tochter drei Jahre nach Bedarf gestillt. Sie stillt immer noch viel mehr als dass sie isst. Nachts stillt sie auch immer noch alle ein bis zwei Stunden. Abstillen in der Autonomiephase habe ich völlig unterschätzt, dachte immer irgendwann hört sie von alleine auf. Aber es wird nicht mal weniger… und ich will wirklich nicht mehr stillen, aber die Wut, die sie hat, wenn ich nur ein mal sage, dass es gerade nicht geht, ist für mich total schlimm. Ich habe es noch nie geschafft, weil ich immer das Gefühl habe ihr das Beste zu nehmen. Wer hat so lange gestillt und ähnliche Erfahrungen gemacht und wie es letztlich geschafft? Vielen Dank für Eure Hilfe!!!
Huhu, ich habe auch langzeit-gestillt, aber nicht so lange wie du. Ich wollte dir als Tipp geben, dass es hier eigentlich nicht nur ums Abstillen geht. Sondern auch um Ablösung. Du traust deiner Tochter nicht zu, dass sie damit klarkommt, wenn du die Brust nicht mehr gibst. Aber ein dreijähriges Kind ist längst weit in der so. Autonomiephase (die mit einem Jahr beginnt). Das bedeutet: Es kann sich selbst behaupten, es kann aber auch damit umgehen, wenn die Mutter sich behauptet. Es weiß (im Gegensatz zu einem Säugling), dass jeder Mensch eine eigenständige Person ist und es kann aushalten, dass die Mama nicht alle Wünsche erfüllt. Weißt du, Konflikte zwischen Eltern und Kind dürfen sein. Sie sind sogar unvermeidlich, auch in anderen Bereichen. Vertraue darauf, dass deine Tochter in diesem Alter selbstverständlich (!) seelisch damit zurechtkommt, wenn du die Stillbeziehung jetzt beendest. Ich selbst habe das sog. Sanfte Abstillen praktiziert, das funktioniert sehr gut. Heißt: Man bietet die Brust nicht mehr von sich aus an. Wenn das Kind sie will, hält man es etwas hin, zögert und zaudert ein bisschen, lenkt das Kind ab, reagiert nur schwerfällig und etwas langsam auf den Wunsch des Kindes. Dann erst zückt man die Brust. Das macht man jedesmal, und immer ein klein wenig länger („Ja, gleich. Ich muss nur erst noch dieses oder jenes machen…“ Dann die Sache „vergessen“, bis das Kind erneut die Brust fordert.). So entsteht eine kleine Lücke zwischen dem Stillwunsch des Kindes und der Wunscherfüllung. Diese Lücke vergrößert sich mit der Zeit. Das Kind macht dadurch erstmals die Erfahrung, dass es gar nicht schlimm ist, nicht sofort die Brust zu bekommen, sondern dass man das aushält. Mit der Zeit schwindet das Interesse am Stillen, die Gewohnheit löst sich allmählich. Das hat bei uns etwa sechs Wochen gedauert. Dann kam der Tag, wo meine Tochter von sich aus plötzlich kein Interesse mehr hatte. Sie hat eines Abends nochmal etwas genuckelt, dann losgelassen und gelangweilt herumgeguckt. Ich wusste sofort, dass das die letzte Stillmahlzeit war, und so war es auch. Es war also sehr harmonisch. LG
Hallo, ich habe mein 2. und mein 3. Kind ähnlich lange gestillt. Was mir auffällt ist dein Satz: "aber die Wut, die sie hat, wenn ich nur ein mal sage, dass es gerade nicht geht, ist für mich total schlimm." Meinst du nicht, das es auch ein Stück Erziehung ist, das du die Regel festlegst und auch mal aushalten musst, wenn dein Kind das nicht toll findet? Ich denke ein Teil deines Problems ist deine Konsequenz - dein Kind hat schon gelernt, ich muss nur Toben und ich bekomme was ich will. Das wird nicht nur beim Stillen so sein. Was ich mir vorstellen könnte - Stillen erst mal reduzieren. Sprich stillen gibt es nicht mehr ständig wenn dein Kind das will, sondern du legst die Regeln fest und hältst dich auch dran. Eine Regel könnte sein, Stillen gibt es nur noch zuhause oder nur noch im Bett? Unterwegs gibt es rechtzeitig (bevor der Hunger zu groß wird) etwas anderes zum Essen. Wichtig wäre einen Kompromiss zu finden, mit dem es euch beiden gut geht. Stillen von einem Kleinkind ist eine Partnerschaft zwischen Mutter und Kind - es geht dabei nicht, das einer vor sich hin leidet und der andere nur fordert. Sprich auch du hat ein Recht auf deine Bedürfnisse - fordere die auch ein! Deinem Kind geht es viel besser, wenn du Regeln für das Miteinander festlegst. Du erwartest ja vermutlich auch, das dein Kind an der Straße an der Hand. Wenn ein Kind immer sofort gut hört auf ein Stopp, darf es auch mal ohne Hand nebenher gehen - aber sicher darf kein Kind allein vorlaufen ohne Kontrolle... weisst du was ich meine? Da wird auch durchgesetzt - auch dann wenn ein Kind wütend wird. Das nächtliche Abstillen, war bei uns tatsächlich auch das letzte ... wobei sich das Schlafverhalten da auch nicht wirklich beeinflussen ließ. Meinen Großen hatte ich da abgestillt - und bin jede Nacht aufgestanden um ihm die Flasche zu machen, den Schnuller mehrmals zu suchen... war noch anstrengender als stillen und weiterschlafen. Beim letzten Kind hatte ich das Kind im Beistellbett nebendran - hab mich nur rübergedreht zum Stillen und umgedreht und weitergeschlafen - da war ich irgendwann an dem Punkt das mir mein Schlaf wichtiger war als irgendwelche Grabenkämpfe ums abstillen. Welche Regeln für Euch passen, was in deine Familie passt musst du finden - aber ein Stück weit gesunden Egoismus muss man auch als Mama haben. Da gilt auch, wenn es dir gut geht, geht es auch deinem Kind gut. Alles Gute Dhana
Die letzten 10 Beiträge
- Abpumpen einstellen?
- MuMi Beutel riechen
- Neugeborenes nimmt nicht zu
- Geschwollen Lymphknoten beim Stillen
- Saugschwäche?
- Gewichtsabnahme und Zunahme Stillen
- Baby wiegt zu wenig, laut Tabelle im Untergewicht
- Mein Baby spuckt plötzlich, aber nur nachts
- Stillvorbereitung
- Bluthochdruck evtl vom Stillen/Hormone?