Ottilie2
Ich bin mal wieder verunsichert worden. Jemand, der generell alles psychologisiert, meinte, dass Kinder, die ein Lieblingskuscheltier haben (und das auch gerne mitschleppen) dies als Bindungsersatz sehen. Kurzum: Als Ersatz bei schlechter Bindung zu den Eltern. Ist das nicht ein wenig übertrieben? Also meine Tochter hat ihren Kuschelhund ("Hugo"... furchtbar, wenn sie den ruft :-)). Haben nicht die meisten Kinder ein Kuscheltier? Sind jetzt nur die Eltern gute Eltern, deren Kind ohne Kuscheltier auskommt? Ich finde das eigentlich gut: So hat meine Kleine immer was von zu Hause mit im Kiga; ich kann ja schlecht mitkommen. Wie seht ihr das? Ich freue mich schon, wenn die Tochter derjenigen Person mal nicht ohne ihre Püppi aus dem Haus geht... [Den Bogen zum Stillforum kriege ich auch noch hin: Ähnlich wird es ja beim Schnuller als Brustersatz gesehen. "Brustvernachlässigte" Kinder brauchen eher einen Schnuller. Ich kann das nicht bestätigen. 3 Jahre Bedarfsstillen ist ja nun definitiv als befriedigend für Töchterchens Saugbedürfnis zu werten. Trotzdem will sie nachts einen Schnuller haben, sobald sie fertig gestillt hat.]
Davon hab ich noch nie gehört. Also Bindungsersatz, hmmm, ok, so arg würd ich das nicht sehen. Es gibt eben für sich auch etwas Sicherheit. Ob Mama oder Papa nun da sind oder nicht. Aber ich würde mich deswegen nicht verrückt machen. Meine Kinder haben alle nie Kuscheltiere gewollt. Jetzt haben die Großen, vor allem meine Tochter ganz viele im Bett, aber sie sind ja nun schon älter und da werden die ja gesammelt. ;-) Wirklich ein Lieblingskuscheltier gibt es aber auch da nicht, wird eben immer wieder durchgetauscht. Aber ich hab allen versucht mal welche Nahe zu legen. Es ist ja doch allein der Vorteil, dass sie dann vielleicht eher in den Schlaf finden, wenn Mama noch nicht mit im Bett liegt oder ähnliches, aber die Versuche waren alle zwecklos. ;-) Aber ich bezweifle doch irgendwie, dass es darüber möglich ist zu erkennen, ob schlechtere oder bessere Mutterfähigkeiten in einem stecken. Jedes Kind ist anders. Das Schnullerbeispiel: Keins meiner Kinder nahm einen Schnuller, da war "no way", jedoch wurden nicht alle so lang gestillt...leider. Lg
Hallo, ich bin neu Mami seit 5 Wochen, aber so einen Blödsinn habe ich noch nicht gehört. Da ich selber ein Lieblingskuscheltier hatte und nicht darunter leiden musste vernachlässigt zu werden im Gegenteil. Meine Eltern waren immer für mich da genauso wie meine Oma die bei uns gewohnt hat. Da ich auf einem Bauernhof gross geworden bin, war immer jemand für mich da. Aber ohne meine kuscheltier ging nichts. Also überleg mal selber wie es bei dir war. Gruss Sandra
Huhu, Kuscheltier als "Übergangsobjekt", davon habe ich schon gehört. Aber so wie das dieser "Jemand" beschreibt halte ich das persönlich auch für seeeehr übertrieben. Ist er nur ein "Klugscheißer" oder psychologisch bewandert oder hat beruflich damit zu tun? Würde mich mal interessieren. Hobbypsychologen gibt es ja leider viele.... Lass`dich nicht verunsichern! Ich hatte früher auch immer meinen Teddy und auch später habe ich zum Beispiel Elchplüschtiere gesammelt. Den Lieblingselch habe ich übrigens immer mit in den Urlaub genommen, auch als ich kein wirkliches Kind mehr war! ;-) Lg
Übergangsobjekt - ja, so hab ich das im Kopf. Als Übergang zwischen der Phase "Mama für mich alleine" zur Phase "die Welt gehört mir ganz alleine". Bei den ersten Schritten in die große weite Welt hilft Bärle, Puppi oder wie auch immer ungemein. Anouschka
Ich finde das auch übertrieben. Viele Kinder haben so ein Lieblingsplüschtier. Mein kleiner Bruder geht von Geburt an nicht ohne sein Schmusetuch schlafen, er ist jetzt sechs. Allerdings nimmt er "Mausi" nicht überall mit hin, sie bleibt im Bett. Meine Tochter hat kein Lieblingskuscheltier und Schnuller nimmt sie auch nicht. Hatte ich beides auch nie. Und die Bindung zu meiner Mutter ist heute nicht soo toll. Allerdings habe ich ne Zwillingsschwester, war also nie alleine. Spätestens wenn ein Kind in die Kita kommt ist es sicher nicht schlecht ein Übergangsobjekt zu haben.
Klar ist da was dran... Was aber nicht heißt, daß jedes Kind mit Kuscheltier automatisch eine schlechte oder unsichere Bindung zur Mutter hat. Aber es ist halt schon so...wenn es dem Kind nicht so gut geht (gesundheitlich oder seelisch), wenn es traurig ist, sich alleine fühlt, Angst hat, sich in einer Situation unwohl fühlt...dann verlangt es ganz intuitiv nach der Mama bzw. der Hauptbezugsperson... Das ist insb. in den ersten 3 Lebensjahren der Fall, da in dieser Zeit die Bindung zur Mutter am intensivsten ist. Wenn diese Hauptbezugsperson nicht verfügbar ist, dann wendet sich das Kind an eine Ersatzbezugsperson...oder eben an ein Kuscheltier, an den Schnuller oder das Schnuffeltuch. Man kann natürlich alles aus psychologischer Sicht sehen. Ob das für eine gesunde psychische Entwicklung schlecht ist, wenn sich ein Kind an das Kuscheltier klammert. Ich finde es durchaus bedenklich, wenn Kinder so arg an einem Mutter-Ersatzobjekt hängen... Schließlich solle die Mama doch stets die erste Wahl sein. Wenn ein Kind dann nicht mehr von der Mutter beruhigt werden kann...sondern nur noch durch den Schnuller oder das Kuscheltier...das finde ich persönlich seltsam. Gut. Aber bei uns ist es zum Beispiel so, daß keines unserer 3 Kinder je ein Lieblingskuscheltier oder einen Schnuller, sprich einen Mutter-(Brust)-Ersatz hatte. In den ersten 2 Lebensjahren war/bin ich als Mutter einfach fast immer unabkömmlich. Erst dann dreht sich das Ganze und die Kleinen haben sich stets verstärkt dem Papa zugewandt und dann auch andere Ersatzbezugspersonen (zum Trost, zum Einschlafen usw.) ankzeptiert. Wenn man bei Dr. Posth nachliest ist es im Prinzip schon so, daß diese Entwicklung "normal" ist. Zu allererst muß eben eine sichere Bindung zur Mutter bestehen. Erst dann kann sich das Kind auch lösen und sich seelisch gesund entwickeln. Aber wie gesagt. Ich glaube, es ist eben DANN bedenklich, wenn sich ein Kind allzu extrem an ein Kuscheltier klammert. Auch unsere Kinder haben viele Kuscheltiere und immer mal wieder wird eines zum "Lieblingstier" gekürt, das dann auch eine zeitlang bespielt wird. Aber am nächsten Tag wird es nicht mehr beachtet usw. Aber es ist halt auch so, daß unsere Kinder erst gar nicht in die Situation kamen, ohne Mama oder Papa zu sein. Selbst im Kindergarten haben unsere Kinder kein Kuscheltier benötigt. Der Kiga-Start verlief völlig ohne Tränen. Sie blieben erst dann dort, sobald sie es wollten. Ich hab noch nie ein trauriges oder gar weinendes Kiind im Kiga zurückgelassen. Im Gegenteil. Die beiden Großen lieben ihren Kiga und gehen sehr sehr gerne dorthin. Die Trennung von der Mama war bei beiden kein Problem. Das ist auch eine Frage des Alters. Unsere Tochter war "erst" mit 4 Jahren so weit, unser Sohn meisterte den Kiga-Start bereits mit 3,5 Jahren ganz prima. Ups...jetzt hab ich einen ganzen Roman geschrieben...sorry. Sonnige Grüße Sandra
heißt der Sohn von Bekannten, inzwischen 5 Jahre alt..... LG Muts
Mein Sohn hatte kein Kuscheltier sondern ein Kuscheltuch, dass er eine ganze Zeit überall dabei haben musste. Aber Bindungsersatz??? Mir hat mal sogar mal eine Psychotante gesagt, wir hätten eine zu starke Mutter-Kind-Bindung.
Ich denke, ein Kuscheltier fungiert nicht als Ersatz, sondern unterstützend. Man nimmt ja auch vertrautes Spielzeug, eine vertraute Decke für das Kind mit auf Reisen, weil es das kennt und damit ein Stück Normalität in fremder Umgebung findet. Klar baut das Kind dazu auch ne Bindung auf, also auch zum Kuscheltier. Aber diese Beziehung hat es zu allem, das es viel begleitet. Zum Geruch und der Haut der Mutter, zum Duft des Babyöls, zum Dämmerlicht des Nachtlichts. Alles, was man kennt, ist gut. Und mal ehrlich, wer von uns hat nicht auch bei Prüfungen nen kleinen Glücksbringer in der Tasche? Haben unsere Eltern uns deswegen etwa weniger geliebt? Falls er oder sie dich mal wieder nervt, schenk ihm einfach ein kleines Kuscheltier.