Alfina
Hallo, mein Sohn ist jetzt viereinhalb Monate alt. Ich würde es gerne mit Baby led weaning probieren und hab mir dazu auch schon ein Buch gekauft. Trotzdem bin ich unsicher ob ich jetzt schon damit beginnen kann oder es doch vielleicht noch zu früh ist. Ich hab ihm vorgestern mal ein Stück ganz weiche Kartoffel gegeben. Er hat zwar erst etwas irritiert geguckt, aber dann begeistert daran gelutscht und ich glaube auch ein kleines Stück runtergeschluckt. Gestern hab ich ihm dann beim Frühstück ein Stückchen Croissant gegeben und beim Mittagessen ein Stück vom Rand meiner Pizza. An beidem hat er begeistert gelutscht. Ich weiß aber nicht ob er wirklich was runtergeschluckt hat, denn als er es weich gelutscht hatte haben wir es ihm wieder weg genommen, weil wir doch Angst hatten, dass er sich an einem größeren Stück verschluckt. Fand er nicht so toll :) Meint ihr also er ist wirklich schon Beikostreif oder sollen wir lieber doch noch etwas warten? Ich meine er steckt sich ja eigentlich alles in den Mund, was er in die Finger bekommt. Ich stille ihn übrigens voll. Liebe Grüße Alfina
Es gibt bestimmte Zeichen, ab wann die Kinder reif für Beikost sein sollen, z.B. dass sie einigermaßen selbst sitzen können, der Rausschiebereflex deutlich abgeschwächt bis verschwunden ist, sie sich für das Essen interessieren, Essen selbst greifen können (Zangengriff ist nicht nötig) und es auch zielgerecht in den Mund bringen (wollen). Bestimmt hab ich noch was vergessen. :-) Wir haben Baby led weaning gemacht und sind sehr glücklich damit. Das Buch, das ich dazu am meisten empfehlen kann, ist nun auch auf Deutsch herausgekommen. Dort findest Du wirklich alle wichtigen Infos dazu: Baby-led Weaning - Das Grundlagenbuch: Der stressfreie Beikostweg von Gill Rapley, Tracey Murkett und Ulla Rahn-Huber (30. September 2013). Kann ich empfehlen. Ich würde damit keinen Stress machen. Dein Kind ist noch sehr jung, wenn es will, kann es am Tisch auch was kriegen, wenn nicht, dann eben nicht. Es ist keine Eile geboten, so lange es durchs Stillen satt wird. Die Forschungen dazu widersprechen sich zum Teil extrem. Interessant ist, dass noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Gegenteil von dem empfohlen wurde, was heute gesagt wird: Man riet, vor dem vollendeten Lebensjahr gar keine Nahrung außer Stillen zuzulassen. Allergien kannte man damals noch nicht. Einig ist man sich heute darin, dass das gleichzeitige Stillen bei Beikosteinführung besonders geeignet ist, Allergien vorzubeugen. Nach allem, was ich gelesen habe, ist es wohl hilfreich, dem eigenen Instinkt zu vertrauen und dem des Kindes. Es wird sich melden und darf das Essenlernen dann selbst steuern. Bei uns hat das sehr gut geklappt. Wir haben erst angefangen, als unsere Tochter ca. 6 Monate alt war. Übrigens ist die Sorge ums Verschlucken meist größer als die Gefahr: In diesem Alter liegt der Rauswürgereflexpunkt im Mund noch viel weiter vorne, das heißt, wenn das Kind würgt, ist die Nahrung noch längst nicht weiter hinten angekommen. Lässt man es selbst machen und stört nicht, so schafft es das allein. Bei uns war das immer so. Dazu kann man in Gill Rapleys Buch auch weiterlesen. Viel Spaß beim Baby-led Weaning! Es gibt dazu auch einen deutschen Blog: www.baby-led-weaning.org mit Erfahrungsberichten usw.
Danke für deinen ausführlichen Beitrag! Also sitzen kann er noch nicht, aber er hält sich schon ganz gut, wenn er auf dem Schoß sitzt. Alles andere denke ich trifft zu. Mit dem Vertrauen auf den Instinkt ist so ne Sache: Ich weiß nicht ob mir nun mein Instinkt sagt, dass ich jetzt anfangen soll oder obs doch eher daran liegt, dass andere Leute meinen ich soll doch jetzt mal anfangen. Seit ich meiner Mutter nämlich davon erzählt habe, ist sie total begeistert davon und deshalb kann sie es wohl gar nicht abwarten auszuprobieren ob das wirklich funktioniert. Aber dadurch, dass er alles selbst isst, kann ich ja eigentlich nicht allzuviel falsch machen, denn wenn er noch nicht bereit wäre, würde er es ja noch nicht essen. Und er hat ja auch noch nicht wirklich viel gegessen, er hat mehr daran herumgelutscht und probiert wie es schmeckt.
Meine Hebamme hat mich damals auf Baby-led weaning gebracht, und ihr Hinweis war, dass man anfangen sollte mit ca. pommesgroßen Gemüse- und Obststückchen, die man (billigen Dünsteinsatz kaufen, geht superschnell und viel einfacher als jeder Brei) so dünstet, dass sie fest genug zum unkoordinierten Grapschen, aber weich genug zum Zerdrücken zwischen den Kauleisten sind. Wir haben das zunächst mit Apfel (ging sehr gut), Zucchini, Gurke (haben zuerst nur das Innere ungekocht genommen) und Birne versucht, aber man wird schnell kreativ. zu beachten ist, dass die erste richtige Beikost leicht Verstopfungsprobleme verursachen kann, denn der Darm muss sich gewöhnen. Darum eignet sich Möhre gar nicht so gut für den Anfang, auch nicht die vielgepriesene Banane. Man muss es vorsichtig ausprobieren. Ich neige dazu, nach all der Lektüre und den minimalen eigenen Erfahrungen, nicht zu früh anzufangen. Auch bei mir hat die Umgebung schon im 4. Monat gemeint, das Kind müsse nun langsam mal richtig essen. Das ist - mit Verlaub - so pauschal großer Quatsch, und da wissen es wie immer alle ganz besonders viel besser. Entscheidend ist, ob Dein Kind so weit ist, und das wird es Dir signalisieren. Lange ist Essen auch eher Spaß am neuen Erlebnis, und die Kinder essen nicht wirklich, um zu essen. Das ist ok, solange sie damit gut zurechtkommen. Übrigens wird die Nahrung sehr lange noch gar nicht richtig verdaut, das Meiste kommt fast ganz wieder heraus. ;-) Das ist auch bei Brei so, aber da sieht man es nicht. Die Hebamme empfahl, auf jegliche raffinierte oder in irgendeiner Weise industriell angefertigten Produkte so lange wie möglich zu verzichten. Das haben wir auch gemacht. Ganz wichtig ist, dass die Kleinen kein Salz zu sich nehmen dürfen. Das können die Nieren nämlich nicht vertragen. Also nichts Gesalzenes geben. Ebenso muss man bedenken, dass in fast allen Babyfutterprodukten irgendwo versteckt Zucker eingemogelt wurde, damit der Geschmack gleich in diese Richtung geprägt wird und die Kinder auch weiterhin nichts anderes essen wollen. Da muss man die Zutatenliste vorher sehr genau studieren. BLW hat uns viel Spaß gemacht, unser Kind aß bald unser Essen mit (und wir haben uns ans salzarme bis salzfreie Essen so gewöhnt, dass wir es weiter so halten), das dann übrigens auch schnell gewürzt war (Hähnchen-Curry mit Kichererbsen war so ein Lieblingsgericht). Nur Chilis gingen nicht gut. Die haben wir weggelassen. Man kann gut experimentieren, mit diesen Dingen aber sicher noch nicht so früh. Viel Spaß beim Essensspektakel!
Danke für die Infos. Das mit dem dünsten werden wir mal probieren. Wirklich essen tut er ja auch noch nicht, nur ein bischen dran lutschen. Ich denke solange man nicht schon mit 4 Monaten unmengen an Brei in das Kind reinstopft, sondern das Kind lediglich mal ein bischen an Obst oder Gemüse rumlutscht, ist das nicht so schlimm.
Das Buch, das du empfohlen hast, ist das nur für "neu"-mamis interessant, oder find ich das mit zwei Kindern, bei denen ich es "nach Gefühl" schon so gemacht hab auch interesannt, bzw. was neues drin?
Kann schwer beurteilen, was Du gemacht hast, aber ich denke, Du wirst noch Neues finden können. Manche sachlichen Hintergrundinfos sind sicher noch nützlich. Ist aber leider wieder im typischen anglsächsischen Wiederholungsstil geschrieben, so dass man irgendwann denkt ;Ist ja gut, ich habs ja schon verstanden, bitte mal neuen Input geben.' Dennoch ist es hilfreich, manche Inputs zu kennen. Und danach das Buch schnell wieder bei Amazon oder booklooker verkaufen, dann war es die Investition wert, es ist ja ganz neu.
Wie alt ist denn dein Baby?
Viereinhalb Monate
Ach, dann kannste das ruhig probieren. Ich sehe auch bei Pizzateig kein Problem (ist doch auch bloß Mehl), außerdem gibt es das ja nicht jeden Tag. Ich würde darauf achten, noch keine Mahlzeiten zu ersetzen sondern das Essen zusätzlich anzubieten. Zum Ersetzen ist er noch zu klein, denke ich.
Mahlzeiten erstzen will ich sowieso nicht. Ich stille ja nach Bedarf, da frag ich mich sowieso wie das mit dem ersetzen gehen soll. Das Ersetzen wiederspricht in meinen Augen der Empfeglung nach Bedarf zu stillen.
Dann kann ich mehr darübrer berichten. Im Moment weiß ich gar nichts Großes über das Thema, wollte mich jetzt erstmal auf der Fortbilund informieren. Vielleicht wären kleine Stücke Karotte oder Kartoffel erstmal geeigneter als ne Pizza? Also schon allein wegen der Würze, sollte nicht unbedingt sein. Karotten in dickeren Streifen garen oder vielleicht schon Broccoli oder so. Kann man ja auch gut fassen. Wie gesagt, ich will nicht mehr zu sagen, ich kenne mich selber noch nicht gut genug damit aus. melli
Hallo, Mit Baby led weaning kenne ich mich nicht aus, aber ich glaube nicht das man da mit Pizzateig und Co anfangen soll. Oder Irre ich mich da. ich will jetzt nicht gross Klugscheissern, aber Crossaint und Pizza bei 4,5 Monaten geht finde ich überhaupt nicht. Auch wenn er nur dran lutscht, würde ich das nicht geben. Da gibt es doch viel bessere Dinge. Kartoffel, wie du schon gemacht hast und Gemüsestücke, später Brot usw. Das Babys alles in den Mund stecken ist ganz normal das tun alle, sobald sie greifen können, dass hat nichts mit Beikostreife zu tun sondern so nehmen sie Dinge auf und lernen wie sich diese Dinge anfühlen. Bitte nicht böse sein, ich will dich nicht schlecht machen. Aber gebe bitte gesunde dinge, damit sich der ganze Körper auf feste Nahrung einstellen kann. Grüsse
Ja, ja, ich weiß, ich bin eine Rabenmutter ;) Ich wollte ja auch eigentlich nur mal testen, ob er schon soweit ist. Und so einen riesigen Unterschied zwischen Brot und Pizzateig sehe ich jetzt eigentlich nicht. Alle wichtigen Nährstoffe und Vitamine bekommt er ja noch über die Muttermilch. Und ob eine weichgekochte Kartoffel jetzt wirklich so viel gesünder ist als Teig, weiß ich auch nicht. Aber natürlich hab ich nicht vor ihn nur von Pizza zu ernähren, sondern alles mal zu testen.
Ich hab das bei meinen beiden grossen so gemacht, und werde auch bei der kleinen machen. Ich wusste damals noch gar nichts dazu, ich wollte mit 6 Monaten Brei einführen, sie wollten aber nicht, erst als sie ca 7 Monate alt waren, und ich ihnen was zum "halten" in die Hand gegeben habe, haben sie angefangen zu essen, (zur Mumi dazu )das ging bis zum 9. 10. Monat so, dann haben sie die Mumi nach und nach abgeschafft ( mit 14 und mit 23 Monate). Wie gesagt, hab erst vor zwi Wochen erfahren, dass es dafür neun Namen gibt.ich hab einfach nach Gefühl gehandelt. Aber am Anfang wie gesagt nur Gemüse und Obst, dann Kartoffeln, Nudeln, Brot.... also unewuerztes !,
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