Keksii.Luv
Liebe Mitleser/innen,
Ich lese jetzt nun schon seit Geburt meiner Tochter immer wieder hilfreiche Stilltipps, u.a. von Biggi Weller, aber natürlich auch von Laien (Müttern).
Nun habe ich aber auch mal eine Frage, die ich hier so noch nie gefunden habe.
Vorab, ich stille wirklich gerne und wir betreiben auch BLW und ich bin wirklich Pro selbst abstillen.
Ich und meine Hexe stillen von Anfang an und es hat meistens sehr gut geklappt, hatten aber auch die obligatorische Brustschimpfphase und eine Brustverweigerung dazwischen, dennoch haben wir es gemeistert und durchgezogen. Alle meinten, ihr stillt eh nicht lange.. aber inzwischen ist sie ein regelrechter Milchjunkie.
Nun zum Thema: Meine Tochter lässt sich absolut nicht beruhigen tagsüber, wie nachts, es sei denn, sie darf an die Brust. Wenn sie sich weh tut, zB, schreit sie wütend und zerrt an mir, will auf den Arm, will runter, will wieder hoch, zerrt am Shirt und nimmt sich die Brust.. quasi.
An sich überhaupt kein Problem, denn ich weiß, das die Brust auch eine Art Sicherheitshafen für die Kids ist, aber sie lässt sich überhaupt nicht anders beruhigen. Ich weiß nicht, ab welchem Punkt wir den Absprung verpasst haben, oder ob es falsch ist, sie nach wie vor zu stillen, so wie sie es möchte und so lange sie möchte.
Ebenfalls beim Einschlafen, Kinderwagen, Auto, kein Problem, aber sonst nur mit Mama und nur mit der Brust. Auch wenn die nachts wach wird, sie trinkt mindestens 3x nachts noch richtig, das ist nicht nur Nuckeln. Sie isst tagsüber ...OKAY..., mal mehr mal weniger, frei nach dem Motto, die Kids holen sich was sie brauchen. Ist das denn wirklich so?!
Also eigentlich habe ich das Gefühl alles richtig zu machen und gleichzeitig habe ich aber auch das Gefühl alles falsch zu machen.
Vielleicht auch weil die Gesellschaft ein anderes Bild von Stillbeziehung hat, als ich und es verpönt ist, sein Kind so lange und ausgiebig zu stillen und für jedes Bedürfnis an die Brust zu wollen?!
Maybe lass ich mich beeinflussen und bin deswegen verunsichert?
Wer bis hier gelesen hat, Hut ab, ich freue mich über Austausch und Hilfen.
Liebe Grüße von einer Stillliebenden Mami.
Hallo, ich finde es wichtig, dass du nicht über die Erwartungen der „Gesellschaft“ philosophierst. Oder darüber, ob du in den Augen anderer etwas falsch oder richtig machst. Sondern entscheidend ist, ob DU die Stillbeziehung, so wie sie jetzt ist, noch möchtest. Oder ob Du Dir wünschst, zwar noch zu stillen, aber eben nicht Nonstop. Das Stillen hat bei Euch ja zwei Funktionen. Es stillt den Hunger, es dient aber auch als Trost. Das muss man unterscheiden. Ich habe auch langzeit-gestillt, und das ist etwas Wertvolles und Wunderbares. Trotzdem muss man nicht als „Schnuller-Ersatz“ herhalten als Mutter. Denn Deine Tochter ist jetzt kein Säugling mehr, der eine symbiotische Beziehung mit Dir hätte. Sondern sie ist ein Kleinkind im sog. Autonomie-Alter. Das bedeutet, sie erfährt sich selbst zunehmend als eigenständige Person (was sich in Trotz und Eigenwillen etc. zeigt). Und sie kann akzeptieren, dass auch Mama eine eigenständige Person ist und sich hier und da abgrenzt. Ein Kleinkind hält das aus, weil es seinem Entwicklungsstand entspricht. Beide Seiten können sich also schon ein wenig voneinander ablösen, das ist eine natürliche Entwicklung. Deine Tochter möchte natürlich ihre liebgewonnene Gewohnheit, sich nur von der Brust trösten zu lassen, nicht aufgeben. Das kann man gut verstehen. Das heißt aber nicht, dass sie Schaden nimmt, wenn Du dafür nicht mehr bereit stehst, sondern sie auf andere Weise tröstest. Das ist für sie anfangs sehr unbequem, weil ungewohnt. Und sie wird zunächst heftig protestieren. Aber sie kann umlernen. Wenn Du trotzdem da bist, sie verstehst, sie tröstest, dann ist es nicht schädlich, wenn sie die Brust in Trostsituationen oder auf Fingerschnipp nicht mehr bekommt. Entscheidend ist jetzt, was Du möchtest. Wenn es für Dich in Ordnung ist, alles so zu belassen, wie es ist, dann musst Du nichts ändern. Wenn es Dir aber vielleicht langsam etwas viel ist, Tag und Nacht die Brust zu zücken, auch wenn gar kein echter Hunger da ist, dann darfst Du die Dinge jetzt allmählich verändern und Deiner Tochter zutrauen, dass sie das hinbekommt. Denn eine Mutter sollte nicht widerwillig die Brust zücken, weil dieser Unmut sonst an anderer Stelle rauskommt (durch Reizbarkeit oder Genervtheit in bestimmten Situationen), und davon hat das Kind nichts. Außerdem sendet Du dann unterschwellig eine ungute Botschaft. Du möchtest ja sicher, dass Deine Tochter später lernt, dass sie ihre Körpergrenzen wahren darf. Dann lebe ihr vor, dass auch Mama Körpergrenzen hat, die sie wahren möchte. Wenn Du nur ihr zuliebe und insgeheim widerstrebend die Brust zum Dauernuckeln anbietest, dann sendest Du ein ungutes Signal. Ich persönlich würde jetzt bei echtem Hunger noch stillen. Bei emotionalem Aufruhr Deiner Tochter, weil sie Trost braucht, würde ich sie durch Umarmung, Ablenkung, Spielen, Vorsingen etc. trösten. Du musst die Brust nicht von jetzt auf gleich total verweigern, Du kannst sie aber etwas hinhalten und zuerst auf andere Weise trösten, bevor Du nach einigen Minuten die Brust zückst. So entsteht eine kleine Lücke zwischen Wunsch und Erfüllung, die Du langsam vergrößern kannst. So dass Deine Tochter die Erfahrung macht, dass man die Brust gar nicht so unbedingt zum Trost braucht, wie gedacht. LG
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