Elternforum Sechs bis neun

Mangelnde Wutkontrolle/Selbstregulierung bei 8jährigem

Mangelnde Wutkontrolle/Selbstregulierung bei 8jährigem

Evene

Hallo, unser Sohn (8, 2.Kl) hat leider ein starkes Problem mit der Selbstregulierung und Grenzsetzung in Wutsituationen. Allerdings nur zu Hause, das sollte ich dazu sagen. Früher war er auch in der Kita auffällig und am Anfang in der Schule auch, da kamen aber auch einige familiäre Ereignisse zusammen. Seitdem hat er das gut im Griff und fällt nicht mehr negativ auf, bei seinen Freizeitaktivitäten ist er eher clownhaft unterwegs aber nicht aggressiv. Zuhause allerdings, oder neuerdings auch bei Oma, explodiert er manchmal über Nichtigkeit. Dann baut er einen Frust auf (oder ab?), der weit über das Ereignis hinaus geht und steigert sich immer mehr rein, bis er komplett die Bodenhaftung und jede Kontrolle verliert. Er schreit sehr hoch, beschimpft uns wüst, schlägt, wirft mit Dingen (auch gefährlichen) und ehrlich gesagt verstecken wir bereits bei so was die Küchenmesser, weil er das mal angedroht hat. Wir haben über die Jahre da einen Strategiewechsel eingeleitet. Wir begleiten ihn anfangs immer mit Angeboten zur Beruhigung wie umarmen, trösten, oder auch zusammen ein Kissen schnappen und darauf schlagen. Manchmal klappt dies, manchmal aber auch nicht. Anfangs haben wir dies dann oft eher autoritär versucht zu unterbinden, ihn auch mal ausgetragen oder in sein Zimmer gesperrt wenn er so wütete und wurden auch laut. Aber egal ob Strafen, Drohungen, was auch immer (nie Schläge!), nix hinterließ eine Wirkung. Ja manchmal kam die Drohung nix vorzulesen oder Medienverbot noch durch und hat ihn zur verbalen Ruhe gebracht, aber manchmal ist er so 'in the zone', dass es gar nicht ankommt oder er nicht in der Lage scheint es zu verarbeiten. Wir haben jetzt seit einiger Zeit die Strategie gewechselt, bleiben ruhig, begleiten seine Wut aber sagen klar, so und so geht es nicht und halten es halt aus, bieten immer wieder Regulierungshilfen durch uns an. Meist lassen wir ihm anfangs auch einfach Raum und er kann sich melden wenn er wieder so weit ist, manchmal kommt er dann aber immer wieder zu uns voller Wut und will uns was wegnehmen oder kaputt machen oder oder. Das müssen wir dann natürlich wieder unterbinden. Und das kostet so viel Kraft... Gestern Abend hat er über eine Stunde gewütet, vor allem gegen meinen Mann getreten udn geschlagen und gewettert. Bei mir hält er sich oft auch zurück. Aber bei meinen Mann ist er super schnell auf 180. Auslöser gestern war, dass mein Mann kein weiteres Kapitel vorlesen wollte, da es bereits spät war und ich ihm dann gesagt habe, er kann dann noch selbst was in seinem Bett lesen, aber nicht im Wohnzimmer spielen. Er kam dann und wollte das Handy meines Mannes nehmen was ich verbal unterbunden habe. Mein Mann ist dann nochmal rein um ihn drauf anzusprechen, ganz ruhig, und booooooom. Es macht wirklich so müde. Ich bin mir recht sicher, dass dies nicht mehr im 'normalen' Rahmen ist, vermute dahinter Adhs oder ggf eine hochsensible Ausrichtung. Wenn er ruhig ist, ist er nämlich sehr empathisch, kann seine Gefühle gut artikulieren, ist allgemein eigentlich recht pfiffig und schlau, gerade in mathematisch und technischen Bereichen, hat aber leichte Schwierigkeiten mit Lesen und Schreiben. Er hört alles immer auf sehr laut, muss sich viel bewegen, ist sehr geruchsempfindlich, kann aber auch stundenlang in seiner eigenen Welt für sich spielen oder Hörbuch hören. Wehe es interessiert ihn aber nicht, dann ist nach 2min Langeweile und Bewegungsdrang angesagt. Stichwort Hausaufgaben... :/ Leider ist mein Mann psychologischen Therapeuten gegenüber sehr negativ eingestellt. Er hat Sorge, dass unser Kind so eingeredet würde, mit ihm stimme was nicht und die schon was finden um Geld an ihm zu verdienen. :( und Medikamente wären dann ja eh das einzige Mittel und das lehnt er ab. Ich persönlich erhoffe mir aber eher verhaltenstherapeutische oder ergotherapeutische Hilfe, alltagstaugliche Hilfen in Ablauf und Umgang. Und ganz ehrlich, lieber anders sein als sich falsch fühlen. Denn mein Sohn leidet selber sehr unter seinen Ausbrüchen im Nachgang. Sagt er hat das Gefühl bei ihm stimmt was nicht. Warum er das so nicht kann. Ich hatte auch bei der Nummer gegen Kummer für Eltern angerufen, deren Tipp war aber nur Grenzen setzen (tun wir) und dem Kind sagen, dass man es nicht mehr lieb hat,wenn es sich so verhält....erm nein. Und dass es eben nicht normal wäre. Daher die Frage, kann es noch im normalen Bereich liegen oder braucht es Hilfe?


kea2

Antwort auf Beitrag von Evene

Im normalen Bereich liegen Verhaltensweisen, wenn weder das Kind, noch die Umgebung größere Probleme damit hat. In Eurem Fall liegen sie also nicht im normalen Bereich. Unser Sohn (14) hat ADHS. Deswegen kennen wir das Thema. Manchmal läuft es so, dass die Kinder sich in der Schule zusammen reißen. Nachmittags zu Hause ist die Kraft aufgebraucht und deswegen treten da dann die problematischen Verhaltensweisen vermehrt auf. Reden kann man mit den Kindern eher nicht, wenn die gerade einen Wutanfall haben. Ich würde das Problem mal grundlegend mit Eurem Sohn besprechen, wenn alle entspannt sind. Dann fragt Ihr ihn, warum er so oft ausrastet und sagt ihm, wie Ihr Euch dabei fühlt. Vielleicht würde es ihm helfen, wenn er sich nach der Schule erstmal körperlich auspowern kann, bevor er Hausaufgaben macht oder so. Wenn er merkt, dass so eine Wutwelle kommt, kann er z.B. die Situation verlassen und wild in seinem Zimmer herum hopsen oder da auf einen Boxsack einprügeln oder ähnliches bevor er eskaliert. Frag' ihn mal, ob er da Vorschläge hat. Oder er kann alle Muskeln und die Fäuste anspannen und langsam und tief ausatmen. Das muss das Kind aber selbst regeln. Das, was Ihr da macht, macht man bei kleinen Kindern in der Trotzphase, die solche Mechanismen noch nicht anwenden können, aber mit 8 Jahren ist Euer Sohn ja öfter wo, wo Ihr nicht seid und da muss er klar kommen und kann nicht irgendwen anfallen. Die Kinder werden ja auch immer stärker. Angenommen er schubst jemanden (z.B. Oma), und die Person fällt blöd, oder da liegt doch mal ein Messer in Reichweite. Das wäre auch ein Schock für Euren Sohn, weil der das garantiert eigentlich nicht will. Wenn unser Sohn uns in dem Alter körperlich angegangen ist, habe ich ihn mir gepackt, ihm dabei die Arme festgehalten und ihn ziemlich autoritär angeranzt, dass er mich gefälligst nicht zu schlagen oder zu treten hat. Unser Sohn ist jetzt 14 und einen halben Kopf größer als ich. Den halte ich nicht mehr fest, wenn er ausflippt. Aber er hat damals gelernt, dass es ein No-Go ist, mich oder irgendwen anzufallen, egal, wie wütend er ist. Grundsätzlich sind bei solchen Kindern ganz klare Grenzen, möglichst logische Konsequenzen und möglichst keine Ausnahmen nötig. Natürlich bleibt man dabei fair und ist freundlich und verständnisvoll, wenn das Kind sich an die Regeln hält. Das Kind darf auch gesittet Vorschläge zur Änderung von Regeln oder von Konsequenzen machen. Nach der Änderung sind die aber wieder festgeschrieben. Am besten kündigt man unangenehme Dinge vorher an, auch gerne mehrfach, damit sich das Kind schonmal daran gewöhnen kann. Dein Mann hätte z.B. sagen können, dass er jetzt das letzte Kapitel liest, weil es schon spät ist. Was ADHS angeht, könnte das bei Eurem Sohn schon passen. Wie weit man da ohne Medikamente kommt, kommt auf das Kind an. Manchmal reichen Therapien, manchmal reichen sie nicht. Unser Sohn fängt jetzt wegen der Konzentration mit Medikamenten an. Die hat sich mit der Pubertät verschlechtert, und die Therapien haben da nicht geholfen. Die Medikamente sollen aber auch dafür sorgen, dass sich Verknüpfungen im Gehirn bilden, die sich sonst nicht bilden würden. Unsere Kinderpsychiaterin sagt, man gibt die so 1 bis 3 Jahre lang. (Das wussten wir bis vor kurzem auch nicht.) Das ist etwas, das man nicht mehr nachholen kann, wenn Dein Sohn als Erwachsener feststellt, dass er Medikamente braucht, um klar zu kommen. Wenn Du das Gefühl hast, dass Ihr die Situation nicht unter Kontrolle bekommt, würde ich mir schon Hilfe suchen.


Jorinde17

Antwort auf Beitrag von Evene

Hallo, das ist bei einem Achtjährigen weit jenseits des Normalen, obwohl das Spektrum des Normalen ja auch schon weit gefasst werden sollte. Ein Junge, der in diesem Alter eine Stunde lang wütet und tritt, und vor dem man Messer verstecken muss, ist definitiv verhaltensauffällig. Und ein verhaltensauffälliges Kind braucht Hilfe. Es zeigt dies überdeutlich eben mit solchem Verhalten. Das gilt übrigens auch für clowneskes Verhalten in der Schule oder in Vereinen etc. Auch das ist ein Kompensationsmechanismus, den auffällige Kinder sehr oft zeigen. Männer bringen ja nicht selten pseudo-rationale Gründe gegen psychologische Hilfe vor. Aber das Ganze ist oft eher angstbedingt: Der Mann hat Angst, ein Psychologe könnte zum einen sagen, die Eltern seien Ursache der Problematik. Das stellt das Selbstwertgefühl sehr infrage. Zum anderen haben Männer oft unbewusst Angst, eigene Kindheitsthemen könnten getriggert werden. Beide Ängste sind unbegründet. Kinder- und Jugendpsychologen arbeiten freundlich und kooperativ mit den Eltern zusammen, ergründen keine „Erziehungsfehler“ und bohren auch nicht in der Psyche der Eltern. Sondern sie helfen dem Kind, seine Gefühle besser zu regulieren. Sie vermitteln dem Kind auch kein bisschen, mit ihm stimme etwas nicht. Im Gegenteil, es wird vermittelt, dass das Kind gut ist, so wie es ist. Dass man ihm aber etwas Schützenhilfe geben will, damit es seinen schlechten Gefühlen nicht mehr so unendlich hilflos ausgeliefert ist. Das Ganz läuft spielerisch, entspannt, unaufgeregt, locker ab. Ich finde es fatal, jetzt keine fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich kenne einen Jungen, der auch keine Hilfe bekommen hat. Seine unkontrollierten Wutausbrüche wurden in der Pubertät zum echten, massiven Problem. Er ist mit 15 und 16 so auf die Eltern losgegangen, dass diese sich nicht mehr zu helfen wussten und die Polizei gerufen haben. Der Junge ist dann mehrfach in der Jugendpsychiatrie gelandet. Dort verhielt er sich freundlich und angepasst, um nach der Entlassung zu Hause erneut auszurasten. Er hat die Schule abgebrochen und hat inzwischen noch weitere schwere Probleme, die ich hier mal weglasse. Natürlich muss euer Sohn sich nicht so entwickeln, und hoffentlich wird er das auch nicht. Aber das Alarmsignal steht bereits jetzt auf Rot. Sein Verhalten wäre für einen Vierjährigen tolerierbar, für ein Grundschulkind bei weitem nicht mehr. Ich würde unbedingt jetzt Hilfe suchen, solange man diese Dinge noch regulieren kann. Je jünger das Kind, desto besser geht das. Wenn er erst einmal in der Pubertät ist, kann es fast zu spät sein. LG


allin

Antwort auf Beitrag von Evene

Allein die Tatsache, dass er selbst drunter leidet, hätte mich schon längst als erstes zum Kinderarzt geführt. Jetzt gilt es, dass du dich zum Wohle eures Sohnes gegen deinen Mann durchsetzt. Euer Sohn braucht Hilfe.


Maca

Antwort auf Beitrag von Evene

Ich verlinke dir hier mal eine Informationsbroschüre von der BZgA zum Thema ADHS: https://shop.bzga.de/adhs-symptome-diagnose-behandlung-11090100/ Es liegt in der Verantwortung der Eltern, für die bestmögliche Entwicklung ihrer Kinder zu sorgen. Bei Problemen muss gehandelt werden, Ursachen müssen ergründet werden, der Leidensdruck des Kindes muss gemildert werden! Jedem anderen Verhalten , kann man (mindestens) Züge von Kindesvernachlässigung zuschreiben. Mach das deinem Mann bitte eindeutig klar!! Es geht nicht um Vorwürfe. Ihr habt bisher versucht, eurem Kind so gut ihr könnt zu helfen und seid mit Sicherheit liebende und verantwortungsbewusste Eltern. Nun kommt ihr aber nicht weiter und daher ist es überhaupt nicht schlimm, sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn man mit seinem Kind überfordert ist, sondern Zeichen bedingungsloser Liebe.


Maca

Antwort auf Beitrag von Evene

“Leider ist mein Mann psychologischen Therapeuten gegenüber sehr negativ eingestellt. Er hat Sorge, dass unser Kind so eingeredet würde, mit ihm stimme was nicht “ Ist denn dein Mann ernsthaft der Meinung, dass mit seinem Sohn alles in Ordnung sei?


misses-cat

Antwort auf Beitrag von Evene

Sorry so benimmt sich meine dreijährige nicht und die ist in der schönsten Autonomiephase. Aber hey macht weiter so und du unterstütz deinen Mann weiter in der Mentalität nix sagen, sehen oder hören, bis euer Sohn Mal das Küchenmesser findet Und zeig deinem Mann das gerne, es muss kein Therapeut eurem Sohn was einreden euer Kind verhält sich definitiv nicht normal


ylia--

Antwort auf Beitrag von Evene

Hallo Ich muss ehrlich sagen, ich war beim Lesen schockiert von der Einstellung deines Mannes. Die Aussage, dass das Verhalten eures Kindes 'nicht mehr im normalen Rahmen ist', ist ja eine ordentliche Untertreibung. Allein schon die Tatsache, dass ihr Küchenmesser vor einem Achtjährigen(!!!) verstecken müsst. Unser Sohn ist neun Jahre alt. Er ist auch nicht immer mit unseren Regeln zufrieden, aber er würde sich nie trauen, uns gegenüber dermaßen auszurasten. Ein häufiges Thema bei uns: Abends möchte er gerne noch eine Runde spielen. Die Bettgehzeit ist um 19 Uhr. Er fängt an zu meckern. Auf Diskussionen lassen wir uns nicht ein, er geht dann eben genervt ins Bett. Wenn er den Abend mit Streitereien in die Länge ziehen will, wird das Tablet oder die Konsole schnell mal für ein paar Tage eingezogen. Siehe da, es wirkt Wunder. Seine Wut wird er nicht an uns auslassen! Ich kann dir nur ans Herz legen, professionelle Hilfe für das Kind zu suchen. Die Pubertät wird irgendwann kommen, und ab da wird die Erziehung nicht einfacher. VG


Dezemberbaby2012

Antwort auf Beitrag von Evene

Hallo Evene, das was du beschreibst kenne ich genau so auch von meinem eigenen Sohn (das aggressive Verhalten, das Clown spielen, das Empathische, die Intelligenz, die Neugier, das Spielverhalten, die Selbstzweifel). Mein Sohn hat starkes ADHS. Bitte lass dringend eine Diagnostik starten. Ansprechpartner hierfür sind der Kinderarzt (der weiterüberweist) oder ein Kinder- und Jugendpsychiater (KJP). Am besten wäre eine KJP-Ambulanz (oft Krankenhäusern angegliedert), weil man dort meist die Testung sehr professionell durchführt, was nicht für jeden niedergelassenen Einzel-KJP gilt. Die Wartezeit ist lang, deshalb mache möglichst sofort einen Termin aus. Ihr reagiert schon gut auf seine Ausraster, aber er wird körperlich immer stärker werden und langfristig benötigt ihr dringend professionelle Unterstützung, vor allem dein Sohn. Ich empfehle dir als „Erste-Hilfe-Maßnahme“ bis zu einem KJP-Termin das Buch „Wackelpeter und Trotzkopf“ von Manfred Döpfner, wo du schonmal einige Tipps findest. Zu deinem Mann: Leider reagieren die Väter häufig so wie dein Exemplar zu Hause. Aber wie einige hier ja schon schrieben: ein KJP kann deinem Sohn nicht mehr „einreden“ das etwas mit ihm nicht stimmt, denn das merkt dein Sohn ja inzwischen selber. Und offensichtlich leidet er sehr darunter. Mein Sohn stand irgendwann vor mir und sagte, dass er nicht mehr leben wolle wegen seinem Verhalten. Unbehandeltes ADHS (wenn es ADHS sein sollte) führt häufig zu Depressionen. Will dein Mann das? Es geht ja auch erstmal gar nicht um eine Therapie, sondern um eine Diagnostik. Und kein KJP der Welt redet einem Kind ein, dass etwas mit ihm nicht stimmt, im Gegenteil. Wir haben inzwischen eine Kinder-Reha gemacht, da wurde ein riesiger Wert darauf gelegt, das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken (das nämlich bei den meisten am Boden lag, weil sie den ganzen Tag mit ihrem Verhalten anecken - und NICHT weil ihr Verhalten einen Namen wie „ADHS“ bekommt. Ich denke, es kann auch für deinen Sohn sehr befreiend sein, zu wissen, WARUM er etwas anders (nicht: „nicht richtig“) ist. ADHS hat übrigens auch positive Seiten, die du bei deinem Sohn sicher siehst wie z.B. Neugier, Kreativität, Beharrlichkeit, Begeisterungsfähigkeit etc. Aber die problematischen Seiten wie Impulsivität, fehlende Emotionskontrolle oder Aufmerksamkeitsprobleme muss man eben lernen zu kontrollieren. Jetzt hab ich doch wieder viel mehr geschrieben als ich wollte Ich wünsche euch viel Kraft und wenn du noch Fragen hast, melde dich gerne. Liebe Grüße Dezemberbaby


Rote_Nelke

Antwort auf Beitrag von Evene

ADHSler mit Pflegestufe 2 hier, wir hatten solche Ausraster in der Hochzeit 6x am Tag (ja, jeweils 45-60 Minuten lang). Es macht sooooo müde, absolut! Es gibt Erziehungsberatungsstellen, da könntet ihr euch erstmal hinwenden. Dort werden Einheiten mit dem Kind und eine Elternberatung angeboten. Nimm deinen Mann mit, er soll den ganzen Prozess mitmachen. Lasst euch bei einem Kinderpsychiater (das ist ein Arzt, im Gegensatz zu einem Psychologen) auf die Warteliste setzen. Am besten mit einer Überweisung vom Kinderarzt mit dem Stichwort "Emotionsregulationsstörung". Setzt euch bei den Ergotherapiepraxen auf die Wartelisten und ruft regelmäßig dort an. In meiner Praxis waren letztes Jahr über 80 Kinder auf dieser Liste und jeder, der sich nach 2 Monaten nicht nochmal gemeldet hatte, flog gnadenlos runter. Dein Mann kann übrigens beruhigt sein: die Wartelisten der Ärzte und Therapeuten sind überfüllt, da muss keinem Kind etwas eingeredet werden, um an ihm zu verdienen. Für uns sind die Medikamente ein Segen; einen Zombie haben wir hier trotzdem nicht sitzen ;-)


ceage

Antwort auf Beitrag von Evene

Vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich meine mich zu erinnern, dass ich mal gelesen habe, ein Wutanfall befördert einen im Gehirn zurück in die Steinzeit (Fight, Flight, Freeze...) - warum dann der Unterschied in den Reaktionen zwischen "außerhalb" und "drinnen"? Wie geht denn Dein Partner*in mit der Situation um, helfen alle mit und alle dem Kind, die Wutwetterlage zu deeskalieren? Schreib doch später noch mal, wer / was / wie und wann sich die Situation dann in der Zukunft verbessert hat!