Elternforum Sechs bis neun

Kind stärken Konfliktsituation

Kind stärken Konfliktsituation

Gfrörli

Hallo zusammen,   ich brauche bitte Tipps oder auch gerne Erfahrungsberichte zu folgender Situation:   Meine Tochter (7 Jahre) hat eine beste Freundin seit dem Kindergarten. Leider wird sie, in Kombination mit einem anderen Mädchen (auch eine Freundin aus dem Kindergarten, es sind jetzt aber alle in der Schule), manchmal gemein zu meiner Tochter. Sie sagen ihr dann, dass sie nicht mehr ihre Freundinnen sind und sie nicht mehr mögen, lassen sie nicht mitspielen, ignorieren sie, verbünden sich und rennen vor ihr weg. Auch die Kindergärtnerin hat mir vor den Sommerferien erzählt, dass die beiden in Kombination garstig sein können zu meiner Tochter. Das läuft ca seit einem halben Jahr so. Ich konnte letztens diese Situation beobachten und wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Hätte ich einschreiten müssen? Wie bestärke ich sie in solch einer Situation? Meine Tochter war sehr traurig. Das andere Mädchen ist ein Bestimmter/Alpha Typ (wer darf mitspielen, wer macht was im Spiel, wer sich nicht fügt ist nicht mehr ihre Freundin oder darf nicht mitspielen) und für ihr Alter auch schon relativ weit. Alle wollen ihr gefallen, auch meine Tochter. Ich weiß auch, dass sich Freundschaften verändern und sich die beste Freundin meiner Tochter vielleicht lieber an diesem Mädchen orientiert. Wie begleite ich meine Tochter am besten durch diesen Prozess? Vielen Dank für eure Hilfe und noch einen schönen Sonntag!  


Jorinde17

Antwort auf Beitrag von Gfrörli

Hallo, es gibt keine Tricks, mit denen man die Persönlichkeit seines Kindes mal eben so stärken kann, auch wenn das schön wäre. Könnte deine Tochter sich hier behaupten, würde sie es tun. Aber sie ist eben kein Alphatierchen, und das muss sie auch nicht sein.  Die beste Lösung in so einer Situation ist eine andere: sich nicht mehr so abhängig von nur einer Freundin zu machen. Meine Kinder waren hier und da in einer ähnlichen Lage, das kommt ja häufig vor. Ich habe dann einfach neue Freundschaften gefördert: Sie waren in mehreren Sportvereinen, hatten musikalische Hobbys, und natürlich gibt es auch in der Klasse nicht nur ein oder zwei Kinder, mit denen man sich gut verstehen kann. Ich habe gefragt, wer denn vielleicht noch ganz nett ist in der Schule oder beim Hobby und die Kinder ermutigt, einfach mal jemand anderen für nachmittags zum Spielen einzuladen. Die wankelmütige Freundin wird dann einfach weniger wichtig, und deine Tochter wird unabhängiger von dem anderen dominanten Mädel und ihren Launen. LG


Gfrörli

Antwort auf Beitrag von Jorinde17

Hey, vielen lieben Dank für deine Rückmeldung. Bezüglich der Persönlichkeit hast du bestimmt Recht... Ich gehöre auch nicht zu der schlagfertigen und dominanten Sorte Ich möchte sie auch nicht umkrempeln...sie tat mir nur so leid in der Situation, es hat sie so richtig verletzt. Und innerlich war ich gleichzeitig so auf 100 und hätte die beiden "Freundinnen" am liebsten damit konfrontiert. Ich habe bereits begonnen andere Freundschaften zu fördern und hoffe, dass sich da der Fokus noch etwas verschiebt. Bin auf jeden Fall gespannt, was die Zeit bringt. Viele Grüße 


kuddelmuddel

Antwort auf Beitrag von Gfrörli

ich finde es wichtig, dann mit dem eigenen Kind über Gefühle zu sprechen und die Situation zu analysieren sowie Lösungen/Verhaltensvorschläge entwickeln zu lassen. Sie ist traurig? Warum? Was kann ihr helfen? Wie findet sie das Verhalten der anderen Kinder? Wie fühlen diese sich wohl, wenn sie sich so verhalten? Wer kann beistehen?... Sie wird ja drauf kommen, dass das nicht okay ist udn sich vielleicht eher schützen/emanzipieren können...Vielleicht guckt die Freundin dann auch mal blöd, wenn sie spielen will und deine Tochter sagt: "Nein, heute nicht, weil du so gemein zu mir warst!"   LG  


Gfrörli

Antwort auf Beitrag von kuddelmuddel

Hey, danke auch dir für deine Rückmeldung! Ja die Situation dann feinfühlig zu reflektieren wäre sicher gut gewesen....oft schaffe ich das ganz gut, aber an dem Tag habe ich mich emotional zu sehr mitreißen lassen und wir haben zu Hause darüber gesprochen, aber halt eher im Stil von "so verhält sich eine gute Freundin nicht". Aber Kinderfreundschaften sind halt keine Erwachsenen Freundschaften und es wäre besser gewesen, über die Gefühle zu sprechen. Danke nochmal und LG 


Gfrörli

Antwort auf Beitrag von kuddelmuddel

Hey, danke auch dir für deine Rückmeldung! Ja die Situation dann feinfühlig zu reflektieren wäre sicher gut gewesen....oft schaffe ich das ganz gut, aber an dem Tag habe ich mich emotional zu sehr mitreißen lassen und wir haben zu Hause darüber gesprochen, aber halt eher im Stil von "so verhält sich eine gute Freundin nicht". Aber Kinderfreundschaften sind halt keine Erwachsenen Freundschaften und es wäre besser gewesen, über die Gefühle zu sprechen. Danke nochmal und LG 


kea2

Antwort auf Beitrag von Gfrörli

Sich als Eltern einzumischen, bringt gar nichts, weil diese Kinder weiter machen, sobald man außer Sicht ist und weil das Problem immer wieder mit verschiedenen Kindern auftauchen wird. Kinder müssen lernen, dass es Kinder gibt, die keine echten Freunde sind. Die bisher beste Freundin scheint so ein Mitläufer-Typ zu sein, die sich im Licht des bewunderten Mädchens sonnen will.  Da kann man nicht mehr machen, als dem Kind zu raten, sich von solchen Gruppen fern zu halten und sich Freunde zu suchen, die wirklich Interesse an einem haben und zu einem stehen. Aber das tust Du ja schon.