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Wie der Stiefsohn es (unbewusst) schafft, alle Pläne und unsere Beziehung zu torpedieren - langsam kann ich nicht mehr. 😢

Wie der Stiefsohn es (unbewusst) schafft, alle Pläne und unsere Beziehung zu torpedieren - langsam kann ich nicht mehr. 😢

Kruemel589

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Hallo zusammen, vielleicht findet sich hier ja die/der ein oder andere in einer ähnlichen Situation und hat Ratschläge, andere Ansätze, vielleicht sogar Kritik (sofern sachlich geäußert), ich bin für alles dankbar. Zu unserer Situation: Ich kenne meinen Mann und seinen Sohn seit nunmehr sechs Jahren. Der kurze (mittlerweile gar nicht mehr so kurz, weil fast 13) hat mit der sehr unschönen Trennung seiner Eltern schon viel mitmachen müssen. Seitdem lebt er beim Papa, bzw. seit Ende 2020 leben wir zusammen. Mein Mann hat schon immer alles mögliche für seinen Sohn gemacht. Meines Erachtens nach war das etwas zu viel des guten. Ein "Nein" gab es -leider- so gut wie nie. Selber mal aufräumen lernen, Fehlanzeige. So habe ich damals einen etwas schüchternen, aber ansonsten liebenswerten und auch aufgeschlossenen Jungen kennengelernt, der aber so im allgemeinen für sein Alter verhältnismäßig unselbständig und leider auch psychisch labil war. Als wir zusammengezogen sind, haben wir feste Regeln aufgestellt und damit fingen langsam aber stetig die Probleme an. Einiges hat nach einer gewissen Zeit der Eingewöhnung für alle gut geklappt, aber für jedes Ding, was funktionierte, gab es "einen Klops" vom Stiefsohn, der eindeutig Grenzen überschritten hat. So konnte er beispielsweise mit 10 (endlich) alleine auf Toilette, hat aber dafür auch keinen halt mehr gekannt, als es darum ging, Sachen von seinem Vater und mir aus verschlossenen Schränken zu holen und mutwillig zu zerstören. Mit 11 hat er sich, als er bei der Kindesmutter (über die will ich hier Mal einfach schweigen, da ist Hopfen und Malz verloren) war, ein (Küchen)Messer zugelegt, dass er seitdem lose in einer Umhängetasche mit sich rumgeschlürt hat - bis ich ihm das Ding abgenommen hab. Über die möglichen Folgen (er fällt beim Roller- oder Fahrradfahren ungünstig, er selbst oder andere werden verletzt usw. usf.) will ich gar nicht näher nachdenken. Nun, mit zunehmendem Alter hat seine psychische Labilität nicht unbedingt abgenommen, sondern eher in anderen, teils extremen, Auffälligkeiten (Essstörung, den Zwang sich häufig die Hände zu waschen, Angst, nachts auf die Toilette zu gehen, deswegen p***elt er in Flaschen) manifestiert. Und ich rede schon länger mit meinem Mann drüber, dass sein Sohn doch wohl Mal Hilfe braucht, denn das ganze hat mittlerweile derartige Ausmaße angenommen, dass wir als Paar kaum noch existieren. Und wenn, dann viel in Streit und Diskussionen. Dazu kommt, dass ich vor nunmehr 13 Monaten selbst Mutter geworden bin. Und ich sehe dieses Umfeld für unseren gemeinsamen Sohn mehr als kritisch. Mein Mann hat jetzt wenigstens endlich Mal den A**** hochbekommen und sucht Hilfe für seinen Sohn. Allerdings ist es für mich auch irgendwie schon 3 Minuten nach zwölf. Ich habe meinen Mann nicht aus Jux und Tollerei geheiratet und ich bezeichne meinen Stiefsohn mit Sicherheit nicht als grundlegend schlechten Menschen. Ich hasse ihn auch nicht, im Gegenteil, ich mache mir Sorgen. Zum einen, weil ich sehe, dass es ihm nicht gut geht und auch, weil ich spüre, dass meinem Mann die Sache mittlerweile über den Kopf gewachsen ist. Aber langsam sehe ich mich gezwungen, an meinen Sohn und mich zu denken. Ich hoffe, ich konnte mein Anliegen irgendwie verdeutlichen. Vielen Dank allen, die es bis hierhin geschafft haben. Kruemel


Lewanna

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Antwort auf Beitrag von Kruemel589

Ja, da bin ich ganz deiner Meinung, dass der Sohn Hilfe braucht. Aber wenn der Papa jetzt Hilfe sucht wird es doch jetzt besser.  So eine Trennung ist für Kinder nie leicht. Eltern haben dann oft ein schlechtes Gewissen gegenüber den Kindern und vielleicht hat er ihm deswegen zu viel durchgehen lassen.  LG 


Astrid

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Hallo, dein Stiefsohn hat tatsächlich massive Verhaltensstörungen und Neurosen, und es ist gut, dass dein Mann endlich Hilfe für ihn gesucht hat. Mehr kann man im Moment nicht tun, oder? Ich weiß nicht genau, welchen Rat du jetzt brauchst. Vielleicht formulierst du einfach mal für dich (und für uns) eine konkrete Frage, was dir noch auf dem Herzen liegt? LG


Kruemel589

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Ja, die Suche nach Hilfe ist der erste wichtig Schritt gewesen. Aber aktuell sind hier (wie wahrscheinlich überall) Wartezeiten von bis zu einem Jahr keine Seltenheit. Meine Frage wäre wohl, ob jemand eine ähnliche Situation zu Hause hat und wie er oder sie, bezogen auf das Thema Erziehung (gerade als Stiefmutter fällt mir der gefühlvolle Umgang manchmal irgendwie schwer, bzw. ich merke, wie das Verhältnis sich entfremdet hat) damit umgeht? Da jetzt auch die Pubertät startet, ist der junge Mann nämlich auch noch höchst bockig. Das macht es nicht einfacher. LG Kruemel


Kruemel589

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Ja, die Suche nach Hilfe ist der erste wichtig Schritt gewesen. Aber aktuell sind hier (wie wahrscheinlich überall) Wartezeiten von bis zu einem Jahr keine Seltenheit. Meine Frage wäre wohl, ob jemand eine ähnliche Situation zu Hause hat und wie er oder sie, bezogen auf das Thema Erziehung (gerade als Stiefmutter fällt mir der gefühlvolle Umgang manchmal irgendwie schwer, bzw. ich merke, wie das Verhältnis sich entfremdet hat) damit umgeht? Da jetzt auch die Pubertät startet, ist der junge Mann nämlich auch noch höchst bockig. Das macht es nicht einfacher. LG Kruemel


Sannip

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Hallöchen, das ist schwer einzuschätzen die Situation. Mehr als Hilfestellung und ein offenes Ohr kannst du nicht geben. Auf jeden Fall solltet ihr unbedingt darüber sprechen, sonst ist die Beziehung in Gefahr.  Mein erster Gedanke aber war, dass du für dich selbst definieren solltest, wie weit du dir das mit anguckst. Du empfindest euch als Familie, das ist sehr schön. Aber letztendlich hat das Kind Vater und Mutter, die sich kümmern müssen. Du hast nun selber ein Kind. Wie viele deiner Ressourcen willst du verbrauchen? Setz dir selbst eine klare Grenze .   


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Kruemel589

Natürlich braucht der Junge Hilfe! Aber ihr als Familie auch. Denn offensichtlich siehst du ihn nicht als Teil davon. Du sprichst von eurem gemeinsamen Baby als Deinem Sohn - dabei ist es doch aber eurer, der ein Recht auf Umgang mit seinem Vater haben wird, auch wenn Du Dich trennst.  Insgesamt einfach solltet ihr alle einen Weg finden, euch gemeinsam so zu orientieren, dass es auch Deinem Stiefsohn gut geht. Hast du ihn nie gefragt, warum er meint, ein Messer mit sich rum tragen zu müssen? Und warum muss ein Kind nachts ständig aufs Klo? Hat er vielleicht Diabetes? Habt ihr organische Ursachen ausschließen lassen?    


kirshinka

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Natürlich braucht der Junge Hilfe! Aber ihr als Familie auch. Denn offensichtlich siehst du ihn nicht als Teil davon. Du sprichst von eurem gemeinsamen Baby als Deinem Sohn - dabei ist es doch aber eurer, der ein Recht auf Umgang mit seinem Vater haben wird, auch wenn Du Dich trennst.  Insgesamt einfach solltet ihr alle einen Weg finden, euch gemeinsam so zu orientieren, dass es auch Deinem Stiefsohn gut geht. Hast du ihn nie gefragt, warum er meint, ein Messer mit sich rum tragen zu müssen? Und warum muss ein Kind nachts ständig aufs Klo? Hat er vielleicht Diabetes? Habt ihr organische Ursachen ausschließen lassen?