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Scheidung eingereicht... wie hat es sich angefühlt?

Scheidung eingereicht... wie hat es sich angefühlt?

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Gestern war ich bei meiner Anwältin, und nun ist es quasi amtlich... die Scheidung wird nun eingereicht. Ich muss sagen: hinterher habe ich mich sehr leer gefühlt, und ich war sehr traurig. Musste mit jemanden reden und hab meine Eltern angerufen. Die aber waren in ziemlicher "Partystimmung" a la: "Sei froh, den los zu sein" und so weiter. Meine Tränen konnten sie nicht verstehen, und ich konnte sie nicht erklären. Gut, es ist viel passiert. Gut, er war ist ein Arschloch. Icgh weiß, er hat mir nicht gut getan. Ja, ich bin jetzt glücklicher jetzt. Ja, ich habe den tollsten Freund der Welt gefunden und liebe ihn sehr (und werde sehr geliebt). Aber trotzdem: es fühlte sich gar nicht nach "Befreiung" an, sondern nach Trauer. Und nach "gescheitert sein". Nach: nichts richtig gemacht haben bislang, und nach "ein falsches Leben gelebt, falsche Entscheidungen getroffen zu haben". Und damit meine ich nicht die Trennung, sondern die Heirat, und die Ehe an sich. Trauer um die Hoffnungen, die mal da waren, und um die Liebe, die es mal gab. Natürlich will ich nicht zurück. Aber ist es so falsch, nach sieben Jahren Beziehung und einem Jahr Trennungszeit auch mal Trauer zu spüren? Es war das erste mal, dass dieses Gefühl hochkam. Wie war das bei euch?


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das kann man schwierig beschreiben. auf der einen seite erleichterung, auf der anderen dieses gemischte gefühl, einen lebensabschnitt hinter sich zu lassen. ich muss dazu sagen, mein ex-mann hat alles getan, damit man erst gar nicht auf die idee kam, ihn zu mögen.;-) trauer um hoffnung oder liebe hatte ich nicht, eher trauer darüber, dass man sich kostbare jahre hat nehmen lassen, zumal es bei uns schon am anfang absehbar war, dass diese ehe nur scheitern muss. schau nach vorne , das gibt dir doch jede menge auftrieb.


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Mein Mann war ein Schwein. Das vorne weg. Ich war eher traurig um die verschwendete Zeit in der icheine Lüge gelebt habe. Ich war ja auch schon mit meinem jetzigen Mann zusammen und mit meiner kleinen Lotte ss. Es ist völlig okay traurig zu sein, die Zeit noch einmal in Gedanken zu durchleben und dich auch ruhig mit ein paar Tränen davon zu verabschieden! Wie sollen deine Eltern dich verstehen? Sie haben ihn nicht geliebt,haben nicht mit ihm geschlafen,Gefühle und Träume mit ihm geteilt.... Sie haben nur gesehen das er ihrer Tochter nicht gut tut. Klar das sie feiern ;-)


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Schön, dass ihr mich ein bisschen verstehen könnt.. klar, im Grunde ist es das: Trauer um die verlorenen Jahre. Ich denke, ich habe in der Vergangenheit immer viel zu sehr die "Dinge laufen gelassen" und immer zu spät oder gar nicht gehandelt, immer abgewartet, ausgehalten... Ich glaube, dass wird jetzt anders sein. Ich hab mein Leben jetzt irgendwie wieder stärker im Griff. Denke, irgendwie wächst man auch dran. Danke euch!


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als ich die scheidung eingereicht hatte fühlte ich mich klasse!! als dann aber ein ellenlanger kampf kam, mit jede mengen lügen seinerseits war ich einfach nur noch "geladen"! als dann die scheidung ausgesprochen wurde, war ich der glücklichste mensch! es waren leider jede menge verschenkte jahre, trotzdem hatte diese ehe zwei gute "punkte"-----------meine beiden kinder!!!!!!!!!!! wird schon, viele haben gemischte gefühle aber das gibt sich dann oft mit der zeit!! lg


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Hallo ich weiß wie du dich fühlst und kann es ebenso wenig erklären. Man hat genau das was man will. Aber man erkennt eben auch, dass die Pläne, die man mal gehabt hat, die Träume, die man mal gemeinsam geträumt hat, sich nicht umsetzen liessen. Und letztendlich geht (so war es bei mir zumindest) ja auch etwas zuEnde, was lange Zeit mal gut war. überwiegend gesehen war nicht alles schlecht, eher im Gegenteil. Und über einen Zeitraum von (ich nenn jetzt mal ne Hausnummer) zehn jahren, von denen die letzten beiden schlecht waren, waren acht gute dabei, denen darf man ruhig mal eine Träne hinterherweinen. Geht mir auch zwischendruch immer noch mal so, wenn wir uns grad besonders gut verstehen oder ich in Situationen merke, dass das eben auch jemand ist, der mich kennt ohne dass ich viel sagen muss...


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Naja, bei mir war es so gemischt: einerseits war ich froh, dass jetzt ein Schlußstrich gesetzt war (wir waren schon 3 Jahre getrennt) und obwohl wir beide schon in anderen Partnerschaften waren (in denen wir auch immer noch sind) war es komisch und nicht einfach. Irgendwie hatte die Ehe ja ganz hoffnungsvoll begonnen und nun lag alles unwiderruflich in Scherben... Einfach ist es wohl nie. Ich drücke Dir die Daumen und verspreche Dir, dass es irgendwann einfach mit zum Leben gehört: man hat eine vergangene Ehe hinter sich und fertig. Da tut inzwischen nichts mehr weh. LG, Kathrin


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bei all dem stress und ärger, ich hab angst vor diesem schritt. das ganze amtlich und schwarz auf weiß zu lesen ist heftig. ein vorhaben (mir fällt kein anderes wort ein) das eigentlich ein leben lang halten sollte, ist gescheitert. vor allem wenn man die 10 jahresgrenze überschritten hätte, wenn um einen rum silberne hochzeiten gefeiert werden, wenn die alten nachbarn abends vor ihrer hausbank sitzen und haben gemeinsam das leben gemeistert. das ist nachvollziehbar kacke. aber man muß bedenken, man würde selbst in 40 jahren mit ihm vor der hausbank sitzen und sich dabei denken "was hab ich alles verpasst?" oder "warum hab ich mein leben mit ihm vergeudet?". zumal ich bei meinem jetzigen partner wahrscheinlich in 40 jahren nirgends gemeinsam sitzen werde....


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Ich war zwar noch nie in der Situation (GsD) hab aber jahrelang den Kampf meiner besten Freundin miterlebt und mitgelitten. Ihr Mann hat sie betrogen, beschissen behandelt, niedergemacht wo ernur konnte usw. Sie hat lange um die Ehe gekämpft bis es wirklich nicht mehr ging. Als sie die Scheidung eingereicht hat war ich dabei...sie hat Rotz und Wasser geheult und ich war im ersten Moment total sauer. Sie hatte die gleichen gefühle wie du...Leere, das Warum..das gefühl versagt zu haben, verlorene jahre usw. Man muss sich von einem lebensabschnitt verabschieden, den man gerne anders gestaltet hätte und von dem man mehr und besseres erwartet hat. Mit den Wochen wurde es aber viel besser und als die Scheidung endlich durch war kam dann auch die befreiung. Du musst dir vor Augen führen, dass auch diese jahre, die dir jaetzt als "verloren" vorkommen, definitiv keine verlorenen Jahre sind. Sie haben die reifer werden lassen, erwachsener und erfahrener. Du warst mit Problemen und Situationen konfrontiert die dir Lebenserfahrung und Stärke gegeben habe. Du hast viiiiel gelernt und wirst die gleichen fehler bestimmt nicht mehr machen. Insofern war es keine verlorenen Zeit. ich wünsch dir eine problemlose Scheidung..lass dich nicht unterkriegen:) und lebe dein leben in der Zukunft..nicht in der vergangenheit! Lg reni


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hallo, ich war mit meinem ex nicht verheiratet, aber wir sind trotzdem lt gerichtsbeschluss amtlich getrennt. ich habe mich und meinen sohn v ihm getrennt wg haeuslicher gewalt und hier in spanien kann man dann eben auch als nichtverheiratete amtlich getrennt werden, so man moechte. mal abgesehen v dem ganzen scheiss, der passiert ist, habe ich mich auch leer und untroestlich gefuehlt. als versagerin. ich habe gekaempft wie eine bescheuerte um diese "beziehung" und bin dafuer, wortwoertlich!, in den arsch (und schlimmer) getreten worden. aber nun bin ich, sind wir, frei und koennen endlich unbestimmt und unabhaengig unser neues leben leben. deine gefuehle sind voellig normal. lg, anja


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Hallo, da ich mit der Trennung mit meiner Ehe abgeschlossen hatte, war es für mich nur Papierkram. Oder wie ein Brot kaufen. Völlig emotionslos.


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Toll, wie viele und hilfreiche Antworten ihr mir gegeben habt! Tarsächlich hilft es schon, zu wissen, dass die Gefühle normal sind und es auch anderen so geht. Und den Rest wird nun wohl die Zeit erledigen. Im Grunde ist es jetzt schon anders als vor ein paar Tagen, besser, irgendwie. Ich glaube, ich musste einfach Abschied nehmen, und das tut eben immer auch ein bisschen weh.