Mitglied inaktiv
Hallo an alle die meine Geschichte kennen: es ist vorbei ! Er ist heute morgen ausgezogen, braucht Abstand. Sein Vater ist für 2 Wochen in Urlaub und die Zeit will er nutzen. Er sagt, es wäre nicht das Ende. Aber ich habe das Gefühl, dass es doch so ist. Und leider hatte mein Gefühl in dieser Sache bis jetzt fast immer recht. Ich glaube, er will es nur noch nicht endgültig sagen, weil mein Schwiegervater und seine Lebensgefährtin nicht da sind, sie haben mich damals sehr unterstützt, weil ich mich in meinem ersten Schock nicht mehr um die Kinder kümmern konnte. Seine Neue hat ab Anfang Februar eine neue Wohnung, hat er sie schon mit besichtigt und überlegt, welche unserer gemeinsamen Möbel für seine Traumfrau gut genug sind? Er will nachdenken, ist aber heute Abend mit einem Freund in der Altstadt. Und das wird erfahrungsgemäß nicht das letzte Mal in dieser Woche sein. (Hier schläft er abends auf der Couch ein, aber mit anderen kann er mitten in der Woche bis tief in die Nacht ausgehen.) Kann man da nachdenken? Am Samstag ist er auf einem Geburtstag eingeladen, hat keine Zeit auf die Kinder aufzupassen, als ich fragte, weil ich auch mal ´raus muss und meine Freundin nur am Samstag Zeit hat. Er ist doch wieder mit ihr zusammen, oder? Ich kann es nicht glauben, alle meine Ängste, die ich seitdem hatte und die ich ausgesprochen habe, werden jetzt wahr. Er hatte mir einen wirklich schönen Brief geschrieben als er wieder zurück wollte, aber es war wohl alles gelogen. Er hatte versprochen, dass er mir nie mehr so weh tun würde und dass er mich nie mehr alleine lassen würde. Er ist erst später damit herausgerückt, dass er sie geliebt hat und dass sie ihm viel bedeutet hat, obwohl er vorher gesagt hatte, er wäre nur so da hereingerutscht, weil sie nett zu ihm war und er hier unglücklich war, und dass er nicht wirklich etwas für sie empfunden hätte. Diese Bekenntnisse haben mir sehr zu schaffen gemacht. Auch die Lügen, die er nachher noch aufrechterhalten und die Heimlichkeiten, die er nachher noch mit Ihr hatte, haben mir das Leben sehr schwer gemacht und ich habe es in den letzten 2 Monaten nicht geschafft, ihm zu glauben und musste immer wieder nachfragen. Das hat jetzt wohl alles kaputt gemacht. Ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen, aber das geht genauso wenig wie sein Betrug. Er hat aber auch überhaupt kein Verständnis dafür, dass es mir so wahnsinng weh tut. Er ist so cool, wir sind ihm ganz egal. Ich verstehe mich selbst nicht, er verletzt mich so und behandelt mich so gleichgültig, dabei war er immer mein Lebensmittelpunkt, ich habe immer an ihn gedacht und ihn ihn Entscheidungen miteinbezogen, so sehr, dass ich mir mittlerweile total unselbstständig vorkomme. Ich konnte ihm nur nicht zeigen, dass er mir so wichtig ist. Ich war immer ziemlich gestört (so habe ich mich selber gesehen). Ich mache jetzt eine Psychotherapie und habe mir erhofft, endlich ein normaler Mensch zu werden. Mein Leben war vor ihm nur armselig, meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich 6 war, und das habe ich nie wirklich überwunden. Mein 2. Stiefvater hat mich geschlagen und meine Stiefschwestern aus dieser Ehe waren immer Mamas Liebling, so sehr, dass meine Mutter sogar das Kind meiner Schwester meinen beiden Jungs total vorzieht. Ich habe mittlerweile überhaupt keinen Kontakt mehr zu diesem Teil der Familie (auch nicht zu meiner Mutter). Wir sind ins Frauenhaus vor diesem Typen geflohen und meine Mutter hat ein drittes Mal geheiratet. Mein erster fester Freund hat mich auch geschlagen (weil ich es provoziert habe) und mich dann auch verlassen (nach 5 Jahren). Der nächste war schon mein Mann, den ich wirklich immer sehr geliebt habe. Aber ich habe mich immer irgendwie doof verhalten, ich bin putzsüchtig und krankhaft perfektionistisch, außerdem sage ich oft das Gegenteil von dem was ich meine (hier jetzt aber nicht), um eine positive Reaktion zu bekommen, d.h. um etwas Gegenteiliges Nettes zu hören und bin auch sehr launisch. Die Therapeutin sagt natürlich, dass es wegen meiner Vergangenheit ist, aber das hilft mir jetzt auch nicht. Ich habe gehofft, dass ich es schnell schaffe, normal zu werden, damit wir wieder glücklich werden können. Ich kann nicht glauben, dass wir es nicht geschafft haben. Wir haben zwei so tolle Kinder und haben uns im Grunde immer ganz gut verstanden, aber der Stress (auch mit Hausbau) mit den Kids und meine verquere Art hat uns auseinander gebracht. Ich höre immer wieder, dass es vielen so ähnlich geht, warum? Wie kann es sein, dass ein Vater einfach seine Kinder verlässt? Ich würde sie ja auch nie verlassen! Aber ich kann dadurch natürlich auch keine Ablenkung finden, indem ich mal ´rausgehe. Und ich müsste so dringend hier ´raus!!! Es ist unfair, dass die Männer es so leicht haben und einfach gehen können. Einfach eine neue Frau nehmen können, wenn die alte nicht mehr den Ansprüchen genügt. Seine Neue ist 8 Jahre jünger, hat nur ein Kind und geht halbtags arbeiten. Darum habe ich Dich schon beneidet, Nicole. Wenn man alleine da sitzt, fühlt man sich nur einsam und verlassen, hält dauernd Zwiesprache mit ihm und betet, dass er wiederkommt. Ich hasse mich dafür, dass ich so schwach bin. Wie soll ich nur ohne ihn leben? Meine Kinder ohne ihren Papa? Sie hat ein kleines Mädchen, nur etwas älter als unser Kleiner, aber ich war ja auch noch zu blöd, ein Mädchen zu bekommen, ich habe nur Jungs zustande gebracht. Wie oft habe ich schon in der Stadt von irgendwelchen Fremden zu hören gekriegt, "ist das zweite auch nur ein Junge?" Nur ein Junge! Ich kann es nicht mehr hören, weiß aber nicht, was ich darauf passendes antworten kann. Er hat mir vor Kurzem gesagt, dass er gerne als zweites Kind ein Mädchen bekommen hätte und dass er unseren Kleinen anfangs nicht so niedlich fand. Wie kann ein Vater das nur sagen? Der Kleine war 2 Wochen zu früh und eine halbe Sturzgeburt (innerhalb von 2 Stunden). Kein Wunder, dass er etwas zerknittert war, aber er war trotzdem niedlich. So klein und zierlich. Jetzt hat er ja was er wollte. Ich weiß nicht, wie es meinem Großen sagen soll, dass Papa wieder weg ist. Er hat schon heute Abend geweint, weil er ihm nicht Gute Nacht sagen konnte. Und als ich versuchte meinen Mann anzurufen, ging er nicht ans Telefon. Mein Sohn stand mit großen Augen daneben und fragte "ist der Papa nicht da?" Ich hatte ihm erzählt, das Papa lange arbeiten muss, weil ich es noch nicht fertig gebracht habe, die Wahrheit zu sagen. Er hat eine Stunde im Bett geweint, und dann habe ich nochmal meinen Mann angerufen und erreicht, so konnte der Kleine ihn wenigstens kurz sprechen (aber wirklich ganz kurz), ich glaube, mein Mann hat noch nicht einmal gefragt, was er so tagsüber gemacht hat und wie es ihm geht, er hat nur Gute Nacht gesagt. Sorry, jetzt habe ich mich hier wirklich ellenlang ausgeheult, aber es hat mir schonmal geholfen aus diesem tiefen Loch herauszukommen.
du arme! mir fehlen dir worte! ich nehm dich in den arm und drück dich lg Jill
Liebe Bisu, es tut mir total leid für dich, ich hatte gehofft, dass ihr den Wiederanfang schafft. Wenn dein Posting lese, sehe ich sehr viele Gemeinsamkeiten. Auch ich hatte keine glückliche Kindheit, keine FAmilie mehr. Meine erste Beziehung war auch nicht gerade glücklich. Mit ihm hatte ich von anfang an das Gefühl angekommen zu sein. Mit ihm wollte ich alt werden und als ich alles hatte was ich wollte (Mann, Kind, Haus, Familie) habe ich es teilweise mit kaputtgemacht. Auch bei uns hat die Überforderung durch das Haus eine große rolle gespielt. Also, ich denke es ist ganz wichtig, dass du dir jetzt Beschäftigung suchst. Ich bin auch ziemlich froh, dass ich meine Arbeit habe, habe sogar freiwillig im Dezember auf Urlaub verzichtet. Ansonsten habe ich gerade meinen Antrag auf Mutter-Kind-Kur abgeschickt und hoffe dass wir somit 3 Wochen rauskommen. Psychologische Hilfe scheint mir sehr wichtig bei dir. Ist denn die finanzielle Seite gesichert? Wie sieht es aus mit den KOsten fürs Haus. Ich würde ihm jetzt auf keinen Fall hinterhertelefonieren. Melde dich nicht bei ihm. Mit deinem Sohn ist natürlich schlimm, ich hatte zum Glück überhaupt keine Probleme mit Cathleen. Sie scheint ihren Vater nicht zu vermissen, wenn sie ihn nicht sieht, weil er vorher auch schon immer viel gearbeitet hat und sie es eigentlich kennt, dass ich die Bezugsperson bin. Papa ist zum Spielen ganz toll und wenn er sie abholt ist es auch ganz toll aber ansonsten macht sie keinerlei Probleme. Zum Glück. Ich würde ihm einfach die Wahrheit sagen. Dass du und der Papa im Moment nicht zusammen wohnen möchtet, ihr in aber beide liebt. Mit deinem Mann würde ich dahingehend sprechen, dass es wohl wichtig wäre, wenn engen Kontakt zu seinem Sohn hält. abends anrufen z.b. um Gute nacht zu sagen. In den ersten Wochen haben mir Gespräche sehr geholfen. Ich habe alle Freunde stundenlang zugequatscht. Und einkaufen. Mein Ex hatte mir vorgeworfen, dass ich mich in den letzten 2 Jahren habe hängen lassen (was auch stimmte, weil ich durch die finanzielle Hausbelastung krankhafte Sparsucht entwickelt hatte). Nach meinem Auszug bin ich einkaufen gegangen, neue Klamotten für mich und Cathleen, Spielzeug, Friseur. Es löscht zwar nicht den Schmerz aus, aber es hilft für ein paar Stunden. Viele werden wir zwar raten, leb dein Leben und denke nur noch an dich, aber das wird erstmal nicht funktionieren. Ich muss auch immer wieder daran denken, dass wir ja durch das Kind ein leben lang miteinander verbunden sind und wer weiß was kommt. Auch die Affaire von meinem Freund war 10 Jahre jünger. Aber ich glaube daran, dass ich letztendlich am längeren Hebel sitze, weil ich seine Tochter habe. Und wenn er nicht zurückwill, dann wird er das Pech haben, sie irgendwann Stückchenweise zu verlieren, wenn sie mal keine Lust mehr hat, dauernd zu Papa zu fahren und eigene Interessen entwickelt, während wir unsere Kinder jeden Tag um uns haben können. Versuche ihm seinen Weg zu lassen, mit Druck erreichst du nichts und nutzte die Zeit währenddessen, um deine Selbständigkeit zu stärken und an dir zu arbeiten. Ich weiß dass hört sich jetzt alles leicht an und glaube mal nicht, dass ich das schon schaffe alles umzusetzen, aber es ist leider wirklich so, dass wir nichts erreichen, wenn wir uns hängen lassen und ihm nachlaufen. Liebe Susanne, ich habe meine Mail hinterlassen und würde mich freuen, wenn wir vielleicht auch auf diesem Wege einen KOntakt entwickeln. Wo kommst du eigentlich her und wie alt bis du? Allerliebste Grüße Nicole
Hallo Nicole, danke für Deine Antwort. Es sind viele vernünftige Ratschläge enthalten, aber im Moment bin ich nur noch traurig und habe nicht die Kraft irgend etwas anzugehen. Wir haben gestern Abend noch telefoniert und er hat wieder mal gesagt, dass mit ihr nichts läuft, aber ich kann es nicht glauben, wäre er sonst so gleichgültig mir gegenüber? Er ist genauso, wie zu der Zeit, als er das erste Mal ausgezogen ist und mir am Telefon gesagt hat, dass es eine Andere gibt. Ich möchte nicht mehr angelogen werden. Wenn da was ist, dannn soll er es doch einfach sagen, es wäre zwar auch schrecklich, aber ich denke mit der Wahrheit könnte ich besser leben, als mit dieser Ungewissheit und den falschen Hoffnungen. So warte ich im Moment ja nur auf ihn und verstehe mich selbst nicht mehr. Wenn die Kinder nicht wären, könnte ich mich wenigstens ablenken, aber so hocke ich hier herum und denke, dass er sie gerade anlächelt oder küsst und mit ihr nette Gespräche führt. Wie kann ihm eine Fremde nur so viel bedeuten, dass er bereit ist, seine Familie zerbrechen zu lassen? Heute morgen im Bad habe ich noch gedacht, dass es irgendwie schon gehen wird, aber als mein Großer dann dazu kam und mich ungewöhnlicher Weise fest und lange gedrückt hat (was er morgens selten macht, weil er da meist erst mal schlecht gelaunt ist), da habe ich wieder gemerkt, dass er uns allen sehr fehlt. Ich hoffe, ich kann mich bald wieder fangen, im Moment zieht es mich jede Minute immer weiter ´runter. LG Sabine P.S. Ich habe Dir gemailt.
Hallo Liebe Bisu, es tut mir so leid, das es Dir so schlecht geht. Das Leben fordert Dir aber auch verdammt viel ab. Du bist super tapfer. Schon alleine hier zu posten und auch der weg zum psychologen zeigen, das Du auf dem richtigen Weg bist. Du fängst langsam an zu agieren und nicht nur zu reagieren. Nur eines: Mach Dich doch nicht so verdammt nieder! Du bist ein sehr wertvoller Mensch, dar auch nur einfach seine Fehler hat, wie jeder andere auch. Sorry, aber was soll der Mist mit: er hat mich geschlagen, aber ich hab Ihn provoziert? Sowas hat KEINER mit Dir zu machen, egal was Du sagst. Oder verprügelst Du Deine Kinder wenn sie Dich provozieren, doch sicher nicht. Und was heißt hier "schon wieder ein Junge"?. Sind denn alle bekloppt, das Leben ist kein Wunschkonzert und wir sollten alle verdammt zufrieden sein, wenn die Lütten gesund sind! Ich finde auch, das es die Männer "besser" haben. Meiner fährt auch oft zu seiner Freundin, und ich denke nicht, das er da nur trübsal bläst. Er äußerte sogar, das er überlegt, den Kontakt ganz zu uns abzubrechen wenn er ausgezogen ist, er könne das nicht ertragen und der kleine verdienen einen richtigen Papa - bullshit! Manchmal sind Männer echt nicht zu verstehen. Ja, Frauen auch nicht, aber bei diesem Thema scheint es oft parallelen zu geben. Liebe Bisu (Du heißt doch Susanne, oder?), bleib tapfer, Du schaffst das, auch wenn es noch so mies gerade ist. Das Leben besteht nicht nur aus tiefs, Deine hochs kommen bestimmt!!! Ich drück Dich ganz doll, Liebe Grüße Tina
Hallo Tina, nein, ich heiße Sabine. Danke für Deine liebe Antwort. Wie hälst Du das nur aus mit Deinem Mann? Wohnt er etwa noch zu Hause und geht von Euch aus zur Freundin? Wie kann er nur sagen, dass er den Kontakt abbrechen will. Weiß er nicht, was er seinem Sohn da antut? Ein Wochenendpapa ist sicher nicht so toll, aber immer noch besser als gar keiner, und den leiblichen Vater kann keiner ersetzen. Das Einzige, was mich etwas aufrecht hält, ist das, was auch cathy geschrieben hat, dass wir Mütter bei unseren Kindern bleiben, eine enge intensive Beziehung zu ihnen haben dürfen und jeden Entwicklungsschritt mitbekommen. Ich möchte da keine Genugtuung erlangen, aber ich weiß nicht, ob z.B. meinem Mann klar ist, dass er zumindest zu dem Kleinen so gut wie keine Beziehung mehr haben wird, mit dem Großen ist das sicher etwas anders, aber auch da sehe ich die Gefahr, dass die Beiden sich langsam aber sicher entfremden werden, weil das zwischen meinem Vater und mir auch so war. Es tut mir vor allen Dingen für die Kinder so wahnsinnig leid, dass sie ihren Vater verlieren.
Hallo Sabine, ich sehe das genauso, das die Männer da sehr kurzsichtig sind. Meiner "leidet" darunter, die SS und die Geburt (kurz vor den Presswehen ging er damals raus) nicht richtig mitbekommen hat. Ich hatte ihm damals vorsichtig daruf hingewiesen, doch er war sehr zurückhaltend. Vielleicht hätte ich mehr drängen müssen, ist aber nicht meine Art. Jetzt sage ich auch, das er so seinen Sohn verliert, aber er denkt, da ich im Moment zu mir selbst zurückfinde (gehe auch zu ner Psychologin) bin ich glücklicher als vorher. Und er ist sauer, das jetzt wo es zu spät ist, seine "alte" Tina wieder da ist. Ist kurios, er beschwert sich, aber nicht ich sondern er hat schon eine neue Freundin (hatte schon darüber gesprochen, er ist sogar schon bei der Familienplanung, wenn Du verstehst was ich meine). Ja, im Moment wohnt er immer noch zuhause (haben auch ein kleines Haus), ist aber auf Wohnungssuche. Scheint aber langsam konkret zu werden. Muß es auch, denn wie Du ja schon ahnst, es schmerzt wenn er die halbe Woche bei Ihr ist und dann aber mal wieder zum Wäschewechseln hier ist. Ich denke, so richtig verarbeiten kann ich das alles auch erst, wenn er weg ist. Aber wie Du aus meinen Worten ahnen kannst, ich bin ein positiver Mensch. Auch wenn mein Mann meine große Liebe ist und ich mir absolut keinen anderen vorstellen kann, so denke ich aber auch, das jedes schlechte im Leben immer auch etwas gutes hervorbringt. Vielleicht müssen wir das durchmachen, damit wir wieder wir selbst werden, und auf uns achtgeben. Nicht immer nur schauen, wie es den Partner geht, nein, auch wir selbst sind wichtig, das habe ich ganz langsam schon kapiert. Ich wünsche mir, das wir das alle überstehen und was gutes rausziehen und das uns das Glück und die Liebe bald wieder im Leben begegnen wird... Tina
Liebe bisu, es tut mir sehr leid, daß aus dem Neuanfang nun doch nichts geworden ist. Es ist sehr gut, daß du dich aber inzwischen um dich kümmerst und eine Psychotherapie machst. Natürlich macht einen die nicht mit einem Fingerschnippen ruhig und ausgeglichen. Du mußt solche seelischen Erkrankungen genauso ernst nehmen und genauso beherzt angehen, wie körperliche. Wenn dir jemand sagt, daß du Krebs hat (und ein Trauma ist ja so etwas wie seelischer Krebs), dann erwartest du ja auch nicht, daß du nach 3 Arztbesuchen als geheilt entlassen wirst. Bitte hab Geduld und sieh es nicht bloß als Rettungsanker für deine Partnerschaft an. Schu, wenn dir die Therapie dazu verhilft, auch mit dir allein glücklicher zu sein, dann ist das doch auch ein Erfolg, oder? Letzlich geht es doch um ein glücklicheres Leben und nicht zwingend um eine Beziehung, oder? Ich glaube, daß man manchmal seine eigenen Wünsche auch zu wenig kennt. Wenn Cathi schreibt, daß sie, als sie alles hatte (Familie, Haus, etc), damit begann, es wieder zu zerstören - dann ist das möglicherweise ein Indiz dafür, daß man sich diese Dinge gar nicht aus tiefstem Herzen gewünscht hat, sondern eigentlich etwas anderes. Man hat sich vielleicht ein bestimmtes Lebensgefühl gewünscht, und gehofft, daß dieses Gefühl von selbst kommt, wenn man erstmal diese Dinge (Haus etc.) erreicht hat, diese Dinge waren also bloß Symbole für den eigentlichen Wunsch. Und als sich das Gefühl dann nicht einstellte, war man umso frustrierter. Vieles wünscht man sich auch gar nicht so richtig, sondern man denkt einfach, daß es "als nächstes" kommen müsse. Erst der Partner, dann das Kind, dann das Haus. Aber wer sagt denn, das das wirklich die eigenen Träume sind und nicht bloß Konventionen, die man sich bloß irgendwie angeeignet hat? Versuch doch mal, dich zu erinnern, was du dir als kleines Kind gewünscht hast, wie du dir da dein Leben später ausgemalt hast? Wolltest du wirklich ausschließlich Mutter und Ehefrau sein? Oder gab es andere Träume oder zusätzliche Träume? Vielleicht ist es ja für dich möcglich, nun, da der eine Traum nicht geklappt hat, einen anderen zu aktivieren? Vielleicht magst du eigentlich woanders leben, oder eine Ausbildung anfangen, an die du schon lange nicht mehr gedacht hast, vielleicht möchtest du anfangen zu malen oder einen Heimwerkerkurs besuchen. Versenke dich doch mal in die Zeit, bevor deine eltern sich scheiden ließen, bevor der Wunsch nach "heiler Familie" so schrecklich übermächtig wurde. Was wolltest du damals am allerliebsten später einmal sein?
Ich bewundere Dich, soviel Kraft und Optimismus würde ich mir auch wünschen. Geht es Dir wirklich besser durch die Besuche bei der Psychologin? Wie lange und wie oft warst Du schon da? Ich habe wirklich große Hoffnung, dass ich das hier irgendwie schaffe und irgendwann einmal wieder richtig glücklich sein und mich an meinen Kindern erfreuen kann. Im Moment funktioniere ich nur, mache alles ganz automatisch, schreie die Kinder aber komischer Weise nicht an (das habe ich nach seinem ersten Auszug oft gemacht, weil ich einfach keine Geduld hatte), damals stand ich wirklich unter Schock und konnte mir nur mit Tabletten helfen, diesmal war ich ja irgendwie darauf vorbereitet und bin einfach nur traurig. Er war eben da, wollte eigentlich mit den Kindern zum Tierpark, aber da er erst nach 17.00 Uhr kam, war es natürlich zu spät. Da ich damit gerechnet hatte, dass er gar nicht kommt, weil er sich vielleicht noch erst schnell mit der Neuen und ihrem Kind auf dem Spielplatz treffen muss, hatte ich den Kindern Gott sei Dank nichts gesagt. So ist ihnen diese Enttäuschung wenigstens erspart geblieben. Er hat die Kinder dann für 45 Minuten zum Spazierengehen mitgenommen. Bin mal gespannt, ob er damit seine Vaterpflichten für diese Woche als erledigt ansieht. Ich denke auch, dass Du erst alles verarbeiten kannst, wenn er weg ist, auch wenn es schwer ist. Und eine neue Liebe wartet bestimmt schon irgendwo. Viel Glück LG Sabine
Liebe Marit, Deine Antwort hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Vielleicht hast Du recht, ich habe mal gelesen, dass man selbst wenn man ganz alleine ist, immer noch sich selber hat. Das ist mir jetzt wieder eingefallen. Und ich bin ja gar nicht alleine, ich habe ja die Kinder, und die beiden sind ja auch ein Lebenstraum, der in Erfüllung gegangen ist. Ich werde noch lange über das, was Du geschrieben hast, nachdenken. Vielen Dank !!! Sabine P.S.: Manchmal ist das Leben komisch, heute hat mir ein alter guter Freund gesagt, dass er meinen Mann immer darum beneidet hat, dass er mich abbekommen hat ... ich war ganz perplex ... habe aber natürlich direkt abgeblockt, weil er kein Mann für mich wäre. Ich habe im im spaßigen Ton gesagt, dass er sich jetzt bloss nicht in mich verlieben soll, ich wäre im Moment nicht beziehungsfähig, was auch stimmt. Mein Mann war meine große Liebe und ich werde noch lange brauchen, bis ich das überwinden kann, besonders weil ich viel Mitschuld am Zerbrechen unserer Ehe trage, egal ob es jetzt nur wegen meiner psychischem Probleme ist, aber auch das ist sicher schwer für einen Partner damit umzugehen.
Mädels, ich finde euch alle ganz tool und bewundenswert!!!! so viel mut zu habe über eigene probleme und gefühle zu schreiben, alle achtung!!! es kommt der tag an dem man zurück blickt, sich an alle probleme, die einem so unlösbar schieen, erinnert und denkt, es ist gut das es so gekommen ist, denn jetzt bin ich die glücklichste frau der welt, die sich selbst beneidet. ich wünsche jeder von uns so einen tag, möge er schon bald sein:))) liebe grüsse oxana
Hallo Oxana, ich finde Deine Worte sehr schön. Ich hoffe, dass es auch so kommt. Ich habe mich heute schon fast ein wenig geschämt für mein gestriges Herumgejammere und es etwas bereut, dass ich soviel aus meiner Vergangenheit erzählt habe, aber wenn ich die Reaktionen lese, bin ich doch froh, dass ich es getan habe. Danke Liebe Grüße Sabine
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