B.P.C.
Hallo zusammen :) Ich habe aktuell folgendes "Problem" bzw. Sorge: mein Sohn ist 7 Monate alt und ich bin noch in Elternzeit. Seit er etwa 3 Monate alt ist, versuche ich überwiegend in meiner Muttersprache mit ihm zu sprechen, die ich trotz dessen, dass ich in Dtl. geboren, aufgewachsen und studiert habe, fließend und relativ fehlerfrei beherrsche. Nun ist es aber so, dass ich eben durch die Tatsache, dass ich in Dtl. zur Schule gegangen und studiert habe, selber vor allem auf Deutsch denke und sonst auch rede (selbst mit meiner Familie ist es oft ein Mix beider Sprachen). Daher passiert es mir oft, dass ich auch mit meinem Sohn auf 2 Sprachen spreche. Mein Mann ist Deutsch-Muttersprachler und zu Hause wird gemeinsam nur Deutsch gesprochen, da er meine Muttersprache leider auch nicht spricht oder versteht. Ich versuche es so zu handhaben, dass ich meine Muttersprache mit meinem Sohn spreche, wenn wir alleine sind, aber ich "rutsche" oft ins Deutsche und mache mir langsam Gedanken, ob ihn das vielleicht sehr verwirren könnte. Wie sind eure Erfahrungen mit nicht ganz konsequenter Trennung der Sprachen? Vielen Dank schon mal :)
Hej und willkommen hier im mehrsprachen-Forum. Nein, verwirren wirst Du ihn nicht, diese Annahme, wie leicht Kinder zu verwirren seien, lebt leider hartnäckig weiter, obwohl selbst die Kleinsten, auch wenn sie noch gar nicht selbst sprechen können, genau wissen, wer was und sogar wann spricht. ABER Du vergeudest wertvolle Zeit an die Umgebungssprache, die bei Euch sogar Familiensprache ist. Der Zeitfaktor ist bei jedem Lernen einer der beiden allerwichtigsten Faktoren. Mach Dir wirklich bewußt, das Du allein für die 2. Sprache zuständig bist, die anderen können das nicht leisten. Und je weniger Du ihm da anbietest, je weniger Wörter und Grammatikstrukturen, aber auch Gelegenheit zum Üben du ihm da gibst, umso weniger kann er die Sprache lernen. Daß du zwischendurch mit Menschen , die Deine Sprache nicht können, i; deren Sprache, also die Umgebungslicht wechselst, ist klar. Das habe ich auch getan… und das wird viel mehr, je älter Dein Kind wird, denn da kommen Familie, Spielkameraden etc ins Haus… das verwirrt ihn nicht, sondern lehrt ihn, daß Sprache eben Kommunikation ist u d in der glücklichen Lage sind zu wechseln. Aber wenn du mit ihm alleine auch oft wechselst, ist das nicht nur wie oben erklärt Verkürzung der knappen Zeit für die 2. Muttersprache, sondern lehrt ihn auch, d“ß e§egal ist, was er zu dir redet. Irgendwie signalisierst du ja auch, daß es dir nicht so wichtig ist mit Deiner Sprache… Das würde ich dringend vermeiden. Daher: mehrsprachige Erziehung ist selten so „einfach“ nebenher, wie sich „Einsprachige“ das vorstellen, jede Familie hat da eigene Eigen-heiten, und der Einsatz , damit es gelingen kann, muß von uns Eltern ausgehen. Ich bin eigentlich sicher, daß du da bewußt etwas ändern kannst, wir können es bei unserer Sprache selbst beobachten und blöde Angewohnheiten (wie Fülleörter o.ä.) ausmerzen. Die wenigsten haben das gelernt, die wenigsten tun es. Du aber hast ein gutes Ziel vor Augen und bist dir des Problems bewußt . Es liegt an dir allein, etwas zu ändern, wenn auch, wie ich finde, aus anderen Gründen als dem, de; du fürchtest. Viel Erfolg … und erzähl bei Gelegenheit doch mal, wie es läuft! Ein gutes neues Jahr!
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Du hast wohl recht, ich muss mich wirklich anstrengen und konsequent bleiben. Es ist ja mein Wunsch, dass mein Sohn auch meine Muttersprache lernt und ich bin diejenige, die das erreichen kann! Also vielen Dank nochmal und Dir auch schon mal ein frohes neues Jahr