Mitglied inaktiv
Hallo! Ich hab mich in der "Suche" schon mal etwas umgesehen, aber bin (noch) nicht 100% zufrieden mit dem was ich gefunden habe. Daher nochmal eine Frage an die Forum-Gemeinde bzgl. mehrsprachige Erziehung. Meine Frau und ich setzen uns langsam mit dem Thema Baby auseinander. Die Sprache erscheint MIR in diesem Fall das groesste Problem, meine Frau sieht das jedoch ganz entspannt. Der Fall ist der Folgende: Meine Frau und ich sind vor knapp 3 Jahren von Oesterreich nach Holland uebersidelt. Ich spreche fliessend und (nahezu) akzentfrei Hollaendisch, meine Frau hat noch ein paar Probleme, aber im Alltag und Beruf gehts schon ganz gut. "Amtssprache" zuhause ist bei uns Deutsch. Wir haben auch Deutsche Zeitungen und (ausschliesslich) Deutsches Satelitenfernsehen. Hier wollen wir (eigentlich) nicht von abweichen, da das doch einen erheblichen Einschnitt in das Altagsleben bedeuten wuerde. Da meine Frau urspruenglich Ungarin ist wil Sie mit den zukuenftigen Baby Ungarisch sprechen und ich dann Deutsch (damit auch die beiden Grosseltern-paare sich mit dem Kind unterhalten koennen.). ICH spreche kein Wort ungarisch (das liesse sich jedoch im Notfall noch erlernen). Ich sehe daseroblem das das Kind in Holland aufwaechst aber die Landessprache nicht kann. Laut meiner Frau lernt das Kind das "ratz-fatz" in der Sandkiste beim Spielen und im Kindergarten. In der Volksschule wird hier in Holland bereits in der ersten Klasse mit Englisch begonnen, ab der fuenften dann Franzoesich oder Spanisch. Ich sehe das groesste Problem im nichterlernen der hiesigen Landessprache! Bin ich ein Schwarzseher oder sind die Zweifel berechtigt? Vielen Dank im Voraus, Frank
Hej Frank!
Ja, Du bist ein Schwarzseher, Deine Frau hat absolut Recht.
Die Erahrung zeigt, daß die Umgebungssprache, also NL, sehr schnell mächtig wird un dmandolle entgegenhalten muß.
Ich bin darauf erstmals in einer anderen merhsparchigen Gemeinschaft drauf aufmerksam geworden, als eine Familie mit derselben Konstellation wie ihr (nur andere Sprachen) merkten, daß Umgebungssprache, die die Kinder bis zum 3. Lebensjahr kaum konnten, so mächtig wurde,daß sie heftig mit ihren beiden Sprachen zuhause gegensteuern mußten.
Mein patensohn hier in DK wächst in einer deutschen familie auf, meinst du, daß innerhalb der Familie ein Elternteil oder Geschwisterkind Dänisch redet?
Nö.
Die Pädagogen im KIGA schauten bedenklich, mene Freundin war wie Deine Frau zuversichtlich - und natü+rlich hat der Kleine innerhalb kürzester Zeit die dänische Sprache gekonnt.
In die Klasse meiner Jüngsten wurde jetzt ein littauischer Junge iengeshuclt, der höchstens ein paar Brocken Englisch, aber kein Dänisch spricht und versteht --- soll ich Dir melden, wann er fließend Dänisch kann?
Die vielen Warnungen und negativen Beispiele haben ihre Ursache in den Familien, die nicht nur innerhalb der Familie, sondern auch in hrem ganzen Umfeld nur die "Muttersprache", die Familiensprache/n sprechen.
Die also quasi in einem "Sprahcghetto" leben.
Das passiert Euch ja vermutlich nicht, Ihr geht beim NL-kaufmann einkaufen, sprecht NL mit den Nachbarn, habt NL-Spielkameraden zuhause etc.
Also - ganz ohne Kontakt zur NL-Außenwelt lebt Ihr sicher nicht - man kann ja auch ineine Gymnastikgruppe, Musikgruppe, Schwimmgruppe etc. gehen und somit ein paar NL-Sprachkontakte herstellen --- aber wie gesagt, ihr werdet Euch wundern, wie stark Ihr womöglich gegensteuern müßt, damit NL nicht gewinnt
Tja, der erste Satz häte gereicht, ich hoffe aber, der Rest hat Dich ein bißchen mehr überzeugt undruhiger gemacht.
Viel Spaß beim "Brüten" --- rsel, DK
Ich seh es wie Ursel, die Umgebungssprache ist wirklich maechtig und wird vom Kind schnell erlernt - wenn es nicht von der Umgebung abgeschottet wird, was ich mir bei euch auch nicht vorstellen kann. Die Aufrechterhaltung der heimischen Sprachen wird dagegen schwerer und schwerer je aelter die Kinder werden. In eurem Falle koennte ich nur da ein Problem sehen, wenn deine Frau ungarisch spricht und du dabei nichts verstehst. Das ist normalerweise in den ersten Jahren auch recht unproblematisch, da die Konversationen mit Babys naturgemaess nicht sonderlich kompliziert sind. Wird aber z.B. vom Schulalltag auf ungarisch erzaehlt sieht es anders aus. Loesung dazu waere entweder, dass Mutter und Kind dann staendig uebersetzen (was den Redefluss des Kindes nicht gerade foerdert) oder dass du selber so frueh wie moeglich beginnst ungarisch zu lernen. Du musst gar nicht mal fliessend werden. Wenn du nie ein Wort sprechen kannst, nicht tragisch. Solange du nur einigermassen verstehst, wird es eine grosse Hilfe sein. Aber selbst wenn du an ungarisch nicht herankommst, ist eure 3sprachige Erziehung nicht zum scheitern verurteilt. Mein Mann spricht kein Wort deutsch (Umgebungssprache hier ist englisch) und dennoch sind meine Kinder mehrsprachig geworden. Nicht so toll wie Ursels, aber sie koennen sich mit deutsch durchschlagen. Gruss aus Calgary, Canada Beatrix
kann mich nur anschliessen. irgendwann werdet ihr euch wehren müssen, dass nicht nur holländisch gesprochen wird. wir haben hier im quartier viele familien, die eine südosteuropäische sprache sprechen, deren kinder können kein wort in der hiesigen landessprache.ich kann also mit diesen kindern kein wort wechseln. es dauert genau drei wochen kindergarten und man kann mit den kleinen problemlos auf der strasse ein gespräch führen. das fasziniert mich immer wieder. nach einem jahr hört man dann diese kinder mit ihren eltern in der bei uns üblichen sprache sprechen und zwar perfekt. wenn sie dann in die schule kommen, stehen sie ihren einsprachigen mitschülern in nichts nach. ungarisch ist eine sehr schwierige sprache und ich finde es toll von deiner frau, wird sie in der muttersprache mit dem kind kommunizieren, dein kind wird irgendwann mal sehr dankbar sein dafür. das hauptargument liegt aber tatsächlich bei den grosseltern. ich kenne hier im umfeld kinder, die mit ihren grosseltern nicht kommunizieren können. das stimmt mich immer sehr traurig. alles gute!
Hi,
Wir haben die gleichen Erfahrungen gemacht, wie die Vorschreiberinnen.
Als wir (beide Deutsche mit fliessendem Englisch) nach GB umgezogen sind, haben wir alles Moegliche gemacht, mit engl. Buechern, Kinderliedern etc. Das waere gar nicht noetig gewesen - unsere Tochter spricht inzwischen besser engl als deutsch - zu meinem Leidwesen mit derbem schottischen Akzent - den hat sie ganz sicher nicht von uns
Ich wuerde halt auf soziale Kontakte Wert legen - fuer Euch selbst und das Kind. Das hat uns geholfen uns nicht nur sprachlich hier pudelwohl zu fuehlen.
lg
Vielen Dank für die vielen (und schnellen) Antworten. Ich werde das auf jeden Fall mit meiner Frau zur entgültigen Beschlussfindung besprechen. Frank
Die dominante Sprache wird die Umgebungssprache werden, ob man's glaubt oder nicht. Wir haben Freunde, die z.H. Englisch (Vater) und Russisch (Mutter) mit den Kindern reden und Italiensich wird nur im KG und Schule gesprochen udn trotzdem ist das die dominante Sprache. Also, keep cool ! Es wird klappen und Dein Kind wird einen Riesenvorteil haben ! LG, Doris
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