Mitglied inaktiv
Hallo, Ich bin auf der Suche nach Erfahrungen und Impulsen, die uns bei unserem Problem helfen könnten. Wir wohnen in England, Mann Brite (schlechte Deutsch-Kenntnisse), ich Deutsche (seit 15 Jahren hier), Kind 1 (fast 3) und ein Baby auf dem Weg. Wir haben vor, in ca 2 Monaten nach Deutschland zurückzuziehen. Mit meinem Sohn habe ich fast ausschließlich deutsch gesprochen, aber im letzten halben Jahr habe ich mich mehr und mehr beim englisch sprechen ertappt. Sei es weil andere englisch sprechende im Raum sind (Schwiegerfamilie, Freunde, andere Kinder) oder weil er englisch einfach besser versteht (er geht 4 Tage zur Tagesmutter). So, was machen wir, wenn wir, wenn wir nach Deutschland ziehen? Ich würde gerne englisch als Familiensprache einführen, so dass wir unter uns englisch sprechen und ich nur deutsch mit den Kindern rede, wenn wir unter anderen deutschsprachigen sind. Macht das Sinn!? Ich möchte schon, dass der Große sein englisch behält und dass auch das Baby was von der Sprache mitbekommt. Der Große wird in den Kiga kommen (halbtags), und ich habe keine großen Sorgen, dass er das Deutsche nicht schnell aufschnappt (bin ich da zu naiv?). Aber mich wurmt etwas, dass ich ja nicht meine Muttersprache mit den Kindern rede (obwohl mir englisch natürlich im Moment einfacher fällt, aber das wird sich nach ein paar Monaten in Deutschland bestimmt ändern). Hatte irgendwer ein ähnliches Problem oder Ideen, wie wir damit umgehen können? Danke, Christine
Hallo Christine, hier wirst du bestimmt vershiedene Meinungen hören, vor allem die, dass du nur deine Muttersprache mit deinen Kindern sprechen solltest, oder eine andere Sprqache die du auf gleichem Niveau beherrscht. Ich habe es allerdings genau so genacht, wie du es beschreibst. Ich habe in die Türkei geheiratet und meine Kinder sind da aufgewachsen. Ich habe die Sprache schon vorher gekonnt und geliebt. dort habe ich dann mit den kindern hauptsaechlich deutsch geredet, damit sie es lernen und sich mit ihren Grosseltern hier usw. unterhalten können. Als wir dann vor 1 1/2 Jahren unfreiwillig nach deutschland ziehen mussten, war es für mich keine Frage, dass auch ich mit den Kindern türkisch spreche. Sowieso war / ist es meine Herzenssprache und ich beherrsche sie fliessend. Mir ist es auch wichtig, dass sie ihr gutes Türkisch beibehalten und dass wir weiterhin in der türkischen Kultur leben, und das geht am besten, wenn sie möglichst viel türkisches Input haben. Wenn ich schon nicht in dem Land leben kann, wo ich mich am wohlsten fühle, will ich wenigsten in meiner Famlie die Sprache sprechen. Manche Leute findes das komisch, aber ich lasse mich da nicht beirren, denke das ist ein Stückweit ihr Problem, ob sie es verstehen können. Wie du schon sagst, die Umgebungssprache ist nachher sehr schnmell gelernt, das habe ich auch bei meinen Maedchen gesehen, vor allem die Kleine (6) hat nur noch wenige Defizite bei der Sprache. Es ist auch gut für dein Englisch, wenn du es weiterhin sprichst. Mach es so, wie du es von Herzen machen möchtest, ich finde naemlich, man muss mit der Sprache glücklich sein, die man in der Familie spricht. Viele Grüsse Derya
Ich wuerde bis zum Umzug das Deutsche verstaerken, um den Rueckzug fuers Kind leichter zu machen. Dann in D angekommen, wuerde ich tatsaechlich englisch als Familiensprache einfuehren. Bei uns ist dasselbe Thema aktuell. Wir sprechen derzeit deutsch als Familiensprache. Wenn wir nach D zurueck ziehen, wird es mir darum gehn, dem Kind englisch zu erhalten und ich werde dann ausschliesslich englisch mit ihr sprechen. Als Familiensprache wird englisch bei uns allerdings nicht durchsetzbar sein, weil mein Mann Deutscher ist und die englische Sprache nicht liebt. Dein Mann koennte einen Deutsch-Crashkurs machen? Wie will er denn sonst zurecht kommen?
Danke für die Antworten. Dann werden wir wohl englisch komplett als Familiensprache übernehmen, und mein Mann muss sich einen Deutsch-Kurs suchen. Das war eins meiner Argumente, warum ich zu Hause lieber deutsch sprechen wollte, aber dass meine Kinder (und ich auch) ihr englisch behalten ist mir dann doch wichtiger (wird mir auch gefuhlsmäßig leichter fallen). In den letzten Monaten bei meinem Sohn deutsch noch mal stark zu fördern (war auch meine Idee), ist leider kräftig in die Hose gegangen, weil ich schon seit über 2 Wochen im Kh bin bis zur Geburt (nochmal 2Wochen) und meine Mutter zur Zeit auf ihn aufpaßt bis Daddy abends nach Hause kommt, und er richtig wütend wird, wenn sie nicht mit ihm englisch spricht. Ganz komisch. Als wäre das noch eine Veränderung zuviel (obwohl ich weiterhin mit ihm deutsch sprechen darf in den 2-3 Stunden, die ich ihn im Kh sehe). Na ja, wenn ich rauskomme, haben wir noch gute 2-3 Monate bis zum Umzug.