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Möchte mich mal vorstellen und suche Ratschläge

Thema: Möchte mich mal vorstellen und suche Ratschläge

Guten Tag liebe Mamis, ich möchte mich kurz vorstellen, unser Sohn Benedek wurde am 06.12.2010 geboren. Mein Mann ist Deutscher ich bin Ungarin, er wird zweisprachig erzogen. Nach anfänglicher Umstellung (bin nicht mehr gewohnt, so viel ungarisch zu sprechen) klappt es jetzt ganz gut. Unsicher bin ich nur wenn ich, erstens irgendwo bin, wo nur Deutsche um mich herum sind und vielleicht auch nicht um die Zweisprachigkeit wissen, z.B. Babyschwimmen, beim Fotografen etc. Da ertappe ich mich, dass ich schlicht weniger mit dem Kleinen rede als daheim, weil ich er etwas merkwürdig finde in einer fremden Sprache "vor mich herzublabbern". Zweitens: ich möchte in Anwesenheit meines Mannes unser Sohn etwas sagen, was aber auch mein Mann verstehen soll. Er spricht allerdings kein ungarisch. Bisher habe ich das dann auf deutsch gesagt, aber jetzt versuche ich es in beiden Sprachen hintereinander. Da ich Anfang August wieder arbeiten gehen werde und mein Mann zu Hause bleibt, ist es sehr wichtig, dass der Kleine so viel ungarsich wie möglich hört. Wie geht Ihr mit den oben beschriebenden Situationen um? Ich würde mich über Ratschläge bzw. Erfahrungsbericht freuen, Reka

von Fuchsina am 12.06.2011, 15:53



Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Hej reka! Zuerst einmal willkommen hier, ich hoffe, Du wirst Dich wohlfühlen. Zu Deinen Fragen: Was die Umgebung angeht, so nehme ich da nur Rücksicht, wenn die Leute sich nicht ausgeschlossen fühlensollen, wenn ich also nicht unter Fremden bin und wenn ich mit meinem Kind - oder allen - ein Gespräch führe, das alle verstehen sollen. D.h. beim babyschwimmen bist Du ja wohl am meisten auf Dein Kind konzentriert, also redest Du ungarisch: "ist das schön? Magst du das? sollen wir mal untertauchen? Huh, das war jetzt naß" etc. Und auf Deutsch schaltest Du um, wen andere beteiligt sind: Wollen wir nahcher noch einen Kaffee trinken? Die Kinder fühlen sich wohl beidem,was wir machen. etc. Im Bus, in der Warteschlange beim Supermarkt, auf dem Spielplatz (wo ich die anderen erstmal nicht kenne) rede ich meine Sprache mit den Kindern. Im Kindergarten, in der Scuhle, wo ich die Pädagogen oder anderen Eltern und Kinder oft einbeziehen wollte, habe ich oft gewechselt. Aber so kurze Bescheide wie: "Zieh bitte die Mütze an", wo ist denn dein Rucksack?" gingen auch in meiner Sprache. Allerdings: "Schau mal, der Jonas hat die gleichen Gummistifel wie du!" - das habe ich dann auf Dänisch (= unsere Umgebungssprache) gesagt, damit Jonas oder seine Mutter mitreden können. ich möchte ja auch kOntakte knüpfen. ws gibt Eltern,die auch insolchen Situationen nu ihre Sprache sprechen. mal abgesehen,daß das mit zunehmendem Alter der Kind immer schwieriger wird, weil die mitgrbrachten Kameraden direkt mitreden und nicht dauernd übersetzt werden ann, habe ich persönlich das auch immer für unhöflich gehalten und deshalb gewechselt. Meine Töchter sind beide fließend zweisprachig, es geht also. Denn wichtig ist, was Du schreibst: Soviel Nicht-Umgebungsspache wie möglich --- und das kann man ja auch anders kompensieren: Abendritual mit Vorlesen, Einkäufe alleine, spielen. Spaziergänge etc. Wie Du es mit Deinem Mann machen kannst, kann ich Dir nicht raten. Wichtig ist,daß Ihr die Sprachen soanwendet, daß es natürlich uns selstverständlich ist mit 2 Spachen im haus und daß der Familienfrieden gewahrt bleibt. Jetzt wird Dein Mann doch sicher noch viel verstehen,was Du mit dem Kleinen redest - schnappt er da nicht auch ein bißchen Ungarisch auf? Kann er evtl. einen Ungarischkursus machen? das wäre natürlich optimal. Da man aber nicht immer erwarten kann, daß alle alle Sprachen können, müßt Ihr sicher auf Kompromisse gehen, wie gesagt wird mit zunehmendem Alter der Kinder und den dazugehörigen Diskussionen mi Spiel- und Schulkameraden es sowieso schwierig, immer in der Nichtumgebungssprache zu bleiben. Viel Glück und Freude - Ursel, DK

von DK-Ursel am 12.06.2011, 18:23



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Hallo, ich schliesse mich Ursel weitestegehend an. Wir leben schon sehr lange in den USA und ich spreche mit meinen Kinder immer Deutsch und sie auch mit mir. Ich mache das auch in der Oeffentlichkeit. Die einzige Ausnahme ist, wenn wir amerik.Kinderbesuch oder wir uns in der Oeffentlichkeit zu "dritt" unterhalten. Beispielsweise im Supermarkt beim Bezahlen. Es kommt also immer auf die Situtation an. Es mag sein, dass mein Verhalten fuer manche Amis befremdlich ist, aber der Lohn ist die wirklich perfekte Zweisprachigkeit meiner Kinder (in Wort UND Schrift). Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass ich nicht beurteilen kann, welche Sprache sie besser sprechen und in welcher sie sich wohler fuehlen. Meine Tochter bevorzugt ev. ein wenig Englisch, bei meinem Sohn (11 Jahre) ist es absolut ausgeglichen, ihm ist es regelrecht egal, in welcher Sprache er ein Buch liest oder einen Film guckt. Es ist ja nicht nur die Tatsache, dass dein Kind sich speater mal weitestgehend einwandfrei auf ungarisch ausdruecken kann. Man muss auch bedenken, welche Herausforderungen 2 oder Mehrsprachigkeit an das kindliche Gehirn stellt. Kinder, die Zweisprachig aufwachsen, sind geistig ihren einsprachigen Altersgenossen weit voraus. Ich habe neulich erst einen Artikel gelesen, dass bei Zweisprachigkeit die Gefahr, im Alter an Alzheimer zu erkranken, deutlich gesenkt ist. Alles Gute und

von MamaUSA am 12.06.2011, 20:43



Antwort auf Beitrag von MamaUSA

o.t.

von MamaUSA am 12.06.2011, 20:44