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Mein Aufreger des Tages, diesmal aus Dtld.

Mein Aufreger des Tages, diesmal aus Dtld.

DK-Ursel

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Heja llesammen! Was ist denn das für ein Sturm der Entrüstung in Dtld. nach derm Satz des türk. Ministerpräsidenten Erdogan??? Der redet davon, daß die Türken in Dtld. ZUERST Türkisch lernen sollen. Und die dt. Politiker verlangen, die türkischen Kinder sollten zuerst Deutsch lernen. Kann denen keiner beibringen, daß beide Sprachen GLEICHZEITIG gelernt werden können??? Solange sie das nicht kapieren, wird es immer diesen Assimilations-Integrations-Kulturkrieg geben, der so schädlich für die "Integration" ist! Gruß Ursel, DK


germanit1

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Tuerkisch (oder jede beliebige andere Sprache, die ein Elternteil spricht) und dann mit den Kindern so viel wie moeglich Kontakt zu deutschsprachigen Kindern suchen. Ich habe bei meinem letzten Deutschladnaufenthalt einen auslaendischen Vater mit seinen Kindern auf einem Spielplatz getroffen. Die Kinder konnten schon sprechen - aber kein deutsch. Der Mann meinte, die Kinder wuerden spaeter in den Kindergarten gehen. Ich habe dem Mann dann gesagt, dass es gut ist, wenn die Kinder so viel wie moeglich seine Muttersprache sprechen wuerden und es mit der Zeit auch immer schwierieger werden wird (besonders wenn sie in der Schule sind udn viel Deutsch hoeren und sprechen muessen), die Kinder aber wengistens ein paar Worte Deutsch koennen sollten bevor sie in den Kindergarten kommen (wenigstens sollten sie sagen koennen wenn sie mal muessen oder Durst haben). Wenn ich das richtig verstanden habe, will Erdogan bei der deutschen Integrationspolitik mitreden. Warum? Es sind ja nicht nur Tuerken, die in Deutschland leben sondern auch Leute aus anderen Laendern. Wenn deren Staatschefs da auch noch ein woertchen mitreden wollen.... .


efuma

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Antwort auf Beitrag von germanit1

Betrifft mich ziemlich direkt, leider ist Herr Erdogan überhaupt nicht bereit, den Deutschen, die in der Türkei leben, irgendwelche Rechte einzuräumen, will aber alles mögliche für seine Leute in D durchsetzen, dann soll er erstmal den Deutschen in der Türkei mehr Rechte zugestehen, und was der wohl sagen würde, wenn ich sage, meine Kinder lernen Deutsch, Türkisch lernen sie noch in der Schule, könnte kein Mensch in der Türkei verstehen, meine Kinder lernen auch beide Sprachen, aber es gibt halt viele ausländische Mitbürger, die kaum Deutsch können (egal aus welchem Land), die können ihren Kindern sowieso kein Deutsch beibringen... Naja, irgendwie interessiert es mich nicht mehr so wirklich, wohne jetzt ja auch den o.g. Gründen wieder in D, aber man soll sich erstmal an die eigene Nase packen, bevor man Forderungen stellt.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von efuma

Hej! Der Punkt ist aber, daß es durchaus möglich ist - und das scheinen ja beide Seiten (übrigens auch die dänischen) nicht zu wissen - beide Sprachen GLEICHZEITIG zu lernen. WAS aber heute völlig richtig von einem (dt.) Politiker im dt. Morgenfernsehen genannt wurde, ist das Abgeschottetsein vieler türkischer Mitbürger. Wenn die Kinder zuhause nur Türkisch hören, ist das ja okay. Ich würde zuhause, hier, auch nicht Dänisch mit meinen Töchtern sprechen - das tue ich nur im Beisein anderer Dänen. Aber das Umfeld ist eben dänisch, und da lernen Kinder schon recht schnell auch die andere Sprache. Mein dt. Patensohn hier in DK ist nicht das einzige, aber mir nächste Beispiel dafür, daß auch im KIGA dann die Nicht-Umgebungssprache schnell gelernt wird. D.h., die Sprache kommt, wenn das Umfeld stimmt. Daß es bei vielen - gerade eben auch Moslems - nicht stimmt, jetzt in Bezug auf Integration und Sprache gesehen, das steht auf einem anderen Blatt und hat auch weitergehende Gründe als das vordergründige "die wollen ja gar nicht..." Gruß Ursel, DK


shinead

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Genau das ist es aber. Viele Türken haben sich eigene Gebiete gebaut, in denen es nicht mehr notwendig ist deutsch zu sprechen.


germanit1

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Antwort auf Beitrag von shinead

Das trifft nicht nur auf die Tuerken zu. Ich kenne auch Italiener, die seit ueber 30 Jahren in Deutschland leben, dort gearbeitet haben (sind jetzt in Rente), deren Kinder in Deutschland zur Schule gegangen sind (und teilweise akzentfrei Deutsch sprechen), und die kaum deutsch sprechen. Kontakt haben sie halt hauptsaechlich zu Italienern und notfalls uebersetzen halt die Kinder (jetzt vielleicht sogar schon die Enkelkinder). Ich kenne hier in Italien auch Deutsche, die kaum italienisch sprechen. Notfalls suchen sie sich halt jemanden, der fuer sie uebersetzt (als wir mal keine Zeit hatten, wurden wir beschimpft udn es wurde versucht uns ein schlechtes Gewissen einzureden, was aber nciht geklappt hat) oder sie verstaendigen sich mit Haenden und Fuessen.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von germanit1

Ja, auch hier in Dk bin ich auf deutsche gestoßen, hauptsächlich solche,die i nguten Wirtschaftzeiten hier händeringend gesucht wurden, die dennoch "nein danke" zu den angebotenen Sprachkursen winkten. Dänisch lernen? Wozu - hier sprechen dochv iele deutsch nud oft auch Englisch (das das meistens rudi,mentär ist -das deutsch der Dänen und das Englisch der Deutschen - smacht die Verständnigung aber nicht leichter). Ich finde diese Erwartungshaltung schon frech. Andererseits: Das beispiel einer Mutter aus dem damaligen Kriegsjugoslawien, die bzw. deren Kind außer von mir noch von einer Pädagogin eingeladen wurde, zeigte mir mehr als deutlich (wenn ich es nicht schon, auch aus eigener Erfahrung, jaja geuwßt hätte), daß Integration eben nicht einsietig funktioniert. Wie (und vielleicht wirklich auch wozu) soll man denn Sprache lernen, wenn man keinen Einheimischen hat, mit dem man es sprechen kann? Da erhebt sich für uns alle wohl die Frage, wan nwir als letztes einen Ausländer (der Hiolfe brauchte) bei uns uz Gats hatten. Immerhin habe ich der niederländ. utter an unserer Schule jede Art von Hilfe ehrlich angeboten und stehe gerne zu Gesprächen bereit, aber ich denke gerade, ich habe denselben Fehler wie die Einheimischen gemacht: Ich habe gesagt: Ruf an, wenn du mal reden willst. Statt: Wann wollen wir uns nun wirklich treffen? Kleine Unterschiede mit großer Wirkung. Gruß Ursel, DK


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ich selber habe fünf jahre als Ausländer im Ausland gelebt - Für mich war von Anfang an klar das ich die Sprache lernen will und muss da ich sonst am Alltäglichem Leben nicht teilnehmen kann - Meine Kinder mit denen ich zuhause nur deutsch gesprochen habe hatten überhaupt kein problem damit eine zweite Sprache zu lernen bzw eine dritte da sie in eine Bilinguale Schule Englisch Französisch gegangen sind und zuhause Deutsch - Mir währe wichtiger das wir den Menschen die in unser Land komen nicht nur Ablehnung entgegen bringen sondern ihnen zeigen das wir uns für sie Interresieren an ihrer Kultur Sprache usw. Dann fühlen sich die Menschen auch angenommen und sind auch bereit dazu sich zu integrieren . Unser problem ist doch immer wieder das wir so weltoffen tun nur in unserem Umfeld da wollen wir die ausländer nicht ein bischen mehr Tolleranz wäre schön das natürlich auf allen seiten - denkt mal drüber nach -


Mitglied inaktiv

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Ach noch eins traurig finde ich es schon das es Menschen in diesem Land gibt die viele Jahre hier Leben und Deutsch noch immer nicht beherschen -das liegt aber sicher auch daran das es in Deutschland immer noch zu viel getto Bildung gibt - und wir unsere Türen nicht öffnen im gegenteil wir schlagen sie zu - Überingens Mein Schwiegersohn ist afrikaner und meine andere tochter ist mit einem ukrainer zusammen und das klappt alles wunderbar .


DK-Ursel

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So meine ich das Omi Gruß Ursel, DK


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

oh sag Michaela uhh bin ich alt aber es ist doch wahr nicht immer nur Reden sondern handeln -


DK-Ursel

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Gern, Michaela (konnte ich nirgends sehen!) - allerdings, ich fürchte, ich bin noch älter ) ohne Großmutter zu sein!) Gruß Ursel, DK


Mitglied inaktiv

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Hallo Ursel, ich glaube, ich kann da ein Wörtchen mitreden, schliesslich haben meine Eltern mit mir auch NUR Türkisch gesprochen. Und ja selbst mein Sohn konnte kein Deutsch als er in den Kindergarten gekommen ist. Was ist daran so schlimm? Verstehen vermutlich schon, denn ganz fremd ist ihm die Sprache ja nicht, aber zu Hause wird nun mal nur die Muttersprache gesprochen. Zumindestens mit ihm. Denn mein Meinn und ich sprechen überwiegend Deutsch miteinander. Er hat mit genau 2 Jahren mit dem Kindergarten angefangen. Nun ist er 2,5 Jahre alt und er spricht fast ausschliesslich Deutsch. Ich weiß nicht, warum man in Deutschland so sensibel auf eigentlich so eine selbstverständliche Aussage Erdogans reagiert? Zumindestens was Muttersprache und Assimilation betrifft. Ich bin ganz gewiss nicht sein Anhänger, obwohl er die letzten Jahre mehr für die Türkei getan hat als manch seine "demokratischen" Vorgänger. Der Punkt ist, natürlich kommt er hierhin, um für sich zu werben. Er lässt die Türken, die hier in Deutschland leben nicht in Ruhe. Die sind nämlich ein ganz wichtiges Wirtschaftsfaktor für die Türkei. Da fliesst soviel Geld in die Türkei, die will er natürlich behalten. Was wäre denn, wenn alle Türken hier in Deutschland der Türkei den Rücken kehren würden? Dann würde dort keiner mehr eine Immobilie erwerben, nicht Urlaub machen, nicht einkaufen, nicht mehr kiloweise Gold kaufen usw. usw. die Liste ist unendlich lang. Deshalb sind die Türken, die hier leben wichtig für ihn. Ich sehe mich selbst als gut integriert an (bin ja auch hier geboren), habe Freunde aus allen möglichen Ländern und auch viele Deutsche unter Ihnen. Wobei das einem eher schwierig gemacht wird, wenn man als Ausländer in Deutschland lebt, Anschluss zu finden. Ich sehe mich selbst nicht als Ausländer, weder ganz Deutsch noch ganz Türkisch. Die ganzen Vorurteile und die Integrationsdebatte nervt einfach nur, anstatt zu handeln und etwas zu bewegen wirft jeder jedem irgendetwas vor. Nichtsdestotrotz lebe ich gerne in Deutschland und fühle mich hier auch wohl


streepie

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hier noch ein (wie ich finde) guter Kommentare aus der Zeit dazu http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2011-03/erdogan-deutsch-tuerkisch sowie ein Leserblog dazu. http://community.zeit.de/user/foxmulder/beitrag/2011/03/01/von-der-gabe-zuerst-zu-%C3%BCberlegen-und-dann-zu-reden Vor allem im 2. kommt gut raus, das die beste Vorraussetzung fuer Mehrsprachlichkeit das Beherrschen der Muttersprache ist. LG Connie P.S. kann vermelden, dass mein Toechterchen nach 8 Monaten bei der Tagesmutter nun endlich franzoesisch mit ihr spricht - verstanden hat sie es schon lang.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von streepie

Danke, Connie, werde das bei Gelegenheit mal durchlesen, jetzt bin ich leider in Eile. Eine gute variationsreiche Muttersprache - auch Phantasie, Spiellust in derselben, ist die allerbeste Voraussetzung für jede andere Sprache - ob Mutter- oder Fremdsprache. Zum P.S.: Der Knoten muß eben erst platzen - und das ist er jetzt bei ihr --- Glückwunsch! Eilige Grüße -. Ursel, DK


Beatrix in Canada

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Danke! das ist wirklich ein sehr guter Artikel und der letzte Abschnitt fasst es gut zusammen: "Der Streit um Entweder-Oder, um Zuerst oder Zuletzt führt nirgendwohin. Es muss vielmehr darüber gestritten werden, wie Deutschtürken beide Sprachen gleichberechtigt als ihre wahrnehmen und beide richtig lernen können." Gruss Beatrix


streepie

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Antwort auf Beitrag von Beatrix in Canada

Und hier noch meine eigne Meinung ;-) Ich lebe als Deutsche im Ausland (und das schon seit ueber 15 Jahren) - und ja, ich WILL meine Muttersprache/Kultur etc an meine Tochter weitergeben. Aber - ich sorge auch dafuer, dass wir alle die Landessprache sprechen, und uns integrieren. Das gleiche sollte auch fuer "Auslaender", die in Deutschland leben, gelten. Meine Mutter (ausgebildete Grund- und Hauptschullehrerin) hat ueber 30 Jahre lang im Kindergarten (in Baden-Wuerttemberg) als Sprachhelferin gearbeitet - sie hat in den Kindergaerten ihres Ortes die "Migrantenkinder", also vorwiegend Tuerkisch-staemmige Kinder in Deutsch unterrichtet, mit dem Ziel, dass diese zu Schulbeginn fliessend deutsch sprechen. Die Sprachhelferinnen bekamen regelmaessige Fortbildungen, etc... Vor ein paar Jahren wurde das Programm gestrichen, weil es den Kommunen zu teuer wurde. Meine Schwiegermutter war Grundschullehrerin - und die hatte in den letzten Jahren vermehrt mit dem Problem zu kaempfen, dass die Migrantenkinder nicht ausreichend Deutsch konnten, um in der Schule mitzumachen. Kinder brauchen beides - die Vermittlung ihrer Muttersprache (und ihrer Kultur) - und die Vermittlung der Sprache des Landes, in dem sie leben. Und dazu gehoert, dass man auf der einen Seite den nicht-deutschsprachigen Mitbuergern zugesteht, ihre Muttersprache zu sprechen, zu pflegen und weiterzugeben, auf der anderen Seite aber auch sicher macht, dass die Kinder moeglichst fruehzeitig die Landessprache lernen. Und die andere Seite muss sehen, dass das Lernen der Landessprache eben nicht heisst, dass man seine eigene Sprache/Kultur aufgeben muss/soll. Und daran hakt es oft, wie meine Mutter am eigenen Leib erfahren musste (heutzutage sogar mehr als vor 20 Jahren!) LG Connie


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von streepie

Danke Connie --- genauso stellt sich das problem ja dar. da gibt es die mehrsprachigen - türkisch-deutsch (oder türk.-dän. oder ..), deutsch- engl., dän.deutsche etc., die wunderbare beide Sprachen können und vor allem integriert sind da, wo sie leben. Teilnehmen am gesellschaftlichen Leben, in beiden Sprachen und Kulturen (so dies möglich ist). Welcher Reichtum! Und dann die, die sich warum auch immer ausgrenzen - oder ausgrenzt werden, oder beides. ic behaupte immer noch, auch aufgrund eigener Erfahrung in DK, obwohl ih seh aktiv bemüht war, Kontakte zu shcließen, daß es manchmal verd.... schwer ist, Anschluß zu Einheimischen uz bekommen --- und dies, obwohl man die Sprache lernt (und üben muß/möchte), obwohl man einen dänischen Man hat, obwohl ... Es ist sehr schwer, als Fremder irgendwo anzukommen, wenn die anderen einen nicht mögen. meine Mutter als Ostrpeußenflüchtling hätte das nie sagt, hat sie auch nicht, aber aus Berichten über diese