Mehrsprachig aufwachsen

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"künstliche" Mehrsprachigkeit

Thema: "künstliche" Mehrsprachigkeit

Hallo, ich habe mal eine ganz seltsame Frage oder vielleicht ist sie ja gar nicht so seltsam: Gibt es das, dass Eltern ihre Kinder in einer Fremdsprache erziehen, obwohl diese Sprache für die Eltern nicht die Muttersprache ist? Also zum Beispiel wenn beide Eltern deutsch als Muttersprache haben, in Deutschland leben, aber mit ihren Kindern nur Englisch reden. Gibt es das wirklich, habe zumindest davon gehört. Vielen Dank an alle, die antworten wollen.

Mitglied inaktiv - 19.05.2004, 13:19



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Hallo, würde mich nicht wundern, wenn es sowas gibt. Finde ich auch klasse. gerade wenn man super die andere Sprache sprechen kann. Wieso nicht? Hast du das denn vor? Liebe grüße Janine

Mitglied inaktiv - 19.05.2004, 16:53



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Das finde ich auch eine super Idee. Solange du die zweite Sprache sehr gut sprichst und das Kind somit nicht deine moeglichen Fehler mit lernt ist es klasse. Schoenen Tag noch Antonia

Mitglied inaktiv - 20.05.2004, 10:20



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Nein, ich habs nicht vor, obwohl ich schon gefragt wurde, warum ich es denn nicht mache. (Allerdings kam die Frage von Bekannten, die selber keine Kinder haben.) Ich habs nicht vor, weil ich es einfach seltsam finde, wenn man mit seinem Kind nicht in der Emotionalsprache spricht. Auch wenn man eine Fremdsprache sehr gut beherrscht, bleibt es doch immer eine künstliche Situation mit dem Kind. Das sind meine Vorbehalte. Aber darum fragte ich ja, vielleicht macht es ja jemand und kann doch gutes berichten.

Mitglied inaktiv - 21.05.2004, 09:55



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hi! also wir erzhiehen unsere Kinder 2 sprachig, weil wir 2 sprachig sind, alles andre würd mir echt komisch vorkommen..... z.b. du und dein mann bist katholisch aber ihr geht mit dem kind nur in ne moschee, damit es den moslemischen glauben kennenlernt..... ich ( und das bin nur ich, kann jeder sehen wie er will) finde daß es nur autentisch sein kann, wenn es das auch ist, heißt ich glaube nicht, daß es 1. durchgezogen wird, wenn es nicht abstammungstechnisch so ist und 2. gramatikalisch richtig und förderlich fürs kind ist (wobei ich mir da auch bei nativspeakers nicht so sicher bin, wir bringen ja unsren kindern auch nur das reden bei, und nicht das buchstbieren) 3. die emotionale ebene ja wirklich untergeht, wenn der elternteil erst überlegen muß, wie er das kind nun sprachgerecht tröstet, ermuntert oder mahnen kann.... aber wie gesagt, ist nur meine ganz alleinige meinung...... kann und soll jeder sehen und handhaben wie er will viel spaß in der erziehung (egal in welcher sprache ;.)) Grüße alex

Mitglied inaktiv - 21.05.2004, 23:50



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s

Mitglied inaktiv - 21.05.2004, 23:51



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http://www.byu.edu/~bilingua/

Mitglied inaktiv - 23.05.2004, 12:36



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Eine Familie, wo der Vater, obwohl Schweizer, mit seinem Sohn Englisch spricht, um ihm „bessere Zukunftschancen“ zu ermöglichen. Sein Englisch ist zwar nicht schlecht, aber mit sehr starkem deutschen Akzent, dazu kommt noch, dass er es nicht konsequent mach und oft deutsche Worte beimischt. Ich finde es genauso künstlich wie sinnlos. Den Kleinen (3 Jahre) habe ich noch nie ein Wort Englisch sprechen hören.... Ein anderes Paar schickt ihren Sohn in zwei Kindergärten – das eine ist englischsprachig (vormittags), das andere deutschsprachig (nachmittags). Zuhause wird nur Schwyzerdütsch geredet. Wenn überhaupt dann finde ich dieses Modell sinnvoller. Ich bin auch der Meinung, dass man mit dem Kind die eigene Muttersprache reden soll, auch wenn man die Fremdsprache sehr gut beherrscht. Ich käme mir sehr künstlich vor, wenn ich mit meinem Sohn Deutsch reden müsste, obwohl mir die Sprache keine Probleme bereitet und ich sie sehr gerne spreche. Gruss, Hanna

Mitglied inaktiv - 24.05.2004, 12:58



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hallo hanna, du redest mit deinem sohn kein deutsch?welche sprache redet ihr denn zu hause? und woher kannst du so gut deutsch? oder war es ein versehen und du wolltest englisch schreiben statt deutsch? l g Anett

Mitglied inaktiv - 24.05.2004, 15:35



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Hallo Anett, Nein, war kein Versehen. Ich bin Polin und rede Polnisch mit meinem Sohn. Sein Vater redet Englisch und für die Deutschkenntnisse sorgt das Kindergarten mit einem solchen Erfolgt, dass wir kaum noch mithalten können :))). Ich habe Deutsch in Deutschland gelernt und zwar vor 17 Jahren - da war ich noch jung und lernfähig :))). Gruss, Hanna

Mitglied inaktiv - 24.05.2004, 16:09



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...wie oben beschrieben. Der Vater spricht so leidlich englisch (so gut spreche ich dann auch...) mit starkem Akzent. Ich find es nur lächerlich, und vom Kind habe ich noch kein Wort gehöhrt. Ausserdem, was sagt man, wenn das Kind Ausdrücke wie Mähdrescher, Gabelstapler, Gänseblümchen etc. wissen will ? Die kennt man meistens dann ja doch nur in der Muttersprache, oder ? Man kann doch nicht immer erst ins Wörterbuch sehen...

Mitglied inaktiv - 24.05.2004, 16:37



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Wir wohnen in Österreicht, sprechen beide mit unserer Tochter unsere Muttersprache, Deutsch. Einmal die Woche geht sie in ein Learning-Center und macht mit einer Native-Speaker (bei dieser Gelegenheit: Danke, Cindy!!!) eine Stunde Intensiv-Unterricht. Jeden Tag hören wir die Unterrichtskassette. Meist möchte sie auch noch andere Englisch-CDs horchen od. Videos schauen. Wenn meine Tochter mich auf Englisch anspricht, antworte ich auch auf Englisch (ich glaube es gut genug zu können). Von mir aus habe ich nur zu Beginn angefangen Englisch mit ihr zu sprechen, es aber mangels Resonanz bald wieder aufgegeben. Meine Tochter ist jetzt 5, macht das Programm seit 2 Jahren und hat wirklich große Erfolge. Im ersten Jahr habe ich sie kein Wort Englisch sprechen gehört, sie hat da wohl mehr am passiven Wortschatz gearbeitet. - Babies verstehen ja auch bald mal was und sprechen selten viel vor einem Jahr. Im England-Urlaub hat sie sich aber schon ein bißchen mit unserer Vermieterin unterhalten *so stolz bin*. Ja, sie fragt auch nach Wörtern wie Gänseblümchen und Gabelstapler. Ich habe keine Hemmungen, sie auf zuhause und das Wörterbuch zu vertrösten. Ich kann ihr auf soviele Fragen auch in meiner Muttersprache keine Antwort geben (wie weit ist der Himmel weg, wieviele Ziegel braucht man für ein Haus etc.) und da müssen wir auch im Lexikon nachsehen od. eine kompetentere Person befragen (Papa?). Mit unserem Baby möchte ich noch früher anfangen, das Programm gibts bei uns für Kinder ab 1 1/2 und ich bin echt überzeugt davon. Ich hab mit Englisch auch schon im lt. KiGa-Jahr begonnen und es hat mir nicht geschadet. Ich kenne auch eine Familie, in der die Mama, obwohl die hier aus dem Dorf ist, mit ihren Kindern (fast) nur Englisch spricht. Ob der Vater Engländer od. Amerikaner ist, weiß ich leider nicht. Aber es kommt mir bei ihr auch recht künstlich vor. Das hätte ich sicher nicht geschafft. Zumindest auf keinen Fall beim ersten. Alles Liebe euch allen, Birgit

Mitglied inaktiv - 25.05.2004, 08:36



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Meiner Meinung nach nicht sinnvoll, wenn es fuer beide Eltern eine Fremdsprache waere. Allerdings die Idee mit der englischen Spielgruppe finde ich gut. In Norddeutschland gibt es einige daenische Kindergaerten, da lernen die Kinder daenisch, ohne dass die Eltern es koennen. Auch nicht schlecht, welche Sprache auch immer. Viele Kinder uebernehmen auch die Fehler in der deutschen Sprache ihrer Eltern, das ist auch nicht so schoen. Grundsaetzlich ist mehrsprachig eine Bereicherung, aber es muss korrekt gesprochen werden. LG

Mitglied inaktiv - 07.06.2004, 13:28



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Schau mal unter 08.02.04 Beitrag von Simonel in diesem Forum nach. Dort hat es schon einmal eine recht lebhafte Diskussion zu diesem Thema gegeben. Silvia

Mitglied inaktiv - 25.05.2004, 14:47



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Mitglied inaktiv - 26.05.2004, 13:04



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Wir erziehen Flaemisch - Deutsch, mein Mann redet mit den Kindern nur auf Flaemisch und ich konsequent nur Deutsch, jeder sollte seine Muttersprache sprechen. Englisch & Franzoesisch wird hier in Belgien frueh genug in der Schule gelernt, da muessen wir es nicht noch kuenstlich reinquetschen. Dann sollte man die kids eher in eine Krippe geben, wo andere Muttersprachler sind (Englisch, Polnisch...) oder zu einer Tagesmutter die mit ihnen eine andere Sprache spricht (ihre Muttersprache). Die kids gehen hier ab 3 Monaten in die Krippe oder zur Tagesmutter, da lernen sie danan schnell noch ne neue Sprache dazu, wenn man das moechte. Gruss, Anja

Mitglied inaktiv - 25.05.2004, 19:18



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Du bist offensichtlich in der glücklichen Lage, in einer Gegend zu wohnen, wo viele Ausländer leben, in der es fremdsprachliche Schulen und Kindergärten gibt und hast noch dazu einen anderssprachigen Mann. Bei uns ist es nun mal so, daß mein Mann und ich die gleiche Muttersprache haben, die nächste fremdsprachliche Schule / Kindergarten 40 km entfernt ist und 10000 Euro Schulgeld im Jahr kostet. Es gibt zwar ein paar Gastarbeiterfamilien hier in der Gegend, aber da ich gerne möchte, daß meine Kinder Englisch lernen und nicht Türkisch oder Griechisch (das soll jetzt nicht diskriminierend gemeint sein), kann ich sie auch nicht zu einer Tagesmutter geben (es gibt hier schlicht und einfach keine Engländer / Amerikaner / Iren etc.). Also muß ich ihnen Englisch selbst beibringen und wenn Du die Kommentare gelesen hast, müßte eigentlich auch klar sein, daß wir nicht versuchen, unsere Kinder zu Muttersprachlern zu machen, sondern ihnen nur sehr früh eine Fremdsprache beibringen. Manche Leute bringen ihren Kindern Klavierspielen bei und niemand erwartet, daß sie zum neuen Mozart werden! Da außer mir alle Menschen in unserer Umgebung Deutsch mit den Kindern sprechen, fehlt es ihnen da auch an nichts. Außerdem werden in sehr vielen Nationen (ehemalige Kolonien) auf dieser Erde Kinder künstlich zweisprachig erzogen, da stört sich auch niemand dran. Silvia

Mitglied inaktiv - 27.05.2004, 15:04



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Hi glückstaler! M.E. ist das Unfug! Es gibt bestimmten Feinheiten in einer Sprache, die wirklich nur Muttersprachler kennen. Auch gibt es Themen, die zwar wichtig sind, aber schwer anzusprechen sind. Warum das dem Kind so etwas zumuten? Ich bin fest der Meinung, daß die Bezugspersonen eines Kindes, mit ihm die jeweiligen Muttersprache zu reden haben. Das ist meine ehrliche Meinung und deshalb wächst mein Sohn zweisprachig Spanisch-Deutsch auf. Und ich käme nie auf die Idee mich mit ihm auf eine andee Sprache zu verständigen. Schöne Grüße Helena PS Ich habe auch davon gehört, daß es menschen gibt, deren Kindern in einer gelernten Sprache anreden...

Mitglied inaktiv - 26.05.2004, 14:27



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Mit meinen beiden großen Kindern habe ich im Kindergartenalter angefangen Englisch zu lernen. Kassetten, Kindervideos, Bilderbücher. Sie fanden es toll! Als sie Grundschulkinder waren fingen wir mit Spanisch an. Auch dies machte ihnen Spaß und alle Wörter, viele grammatikalische Stolpersteine wurden von Ihnen gemeistert. Das hat nichts mit Mehrsprachigkeit zu tun. Ich nenne es Grundsteinlegung und bin der Meinung, dass es das Sprachenlernen erleichtert, wenn man früh genug beginnt. In einem so bunten Europa muss man in der Lage sein sich in vielen Sprachen zu verständigen. Gerade für Deutsche, die ziemlich spät erst mit Fremdsprachen beginnen, ist dies wichtig. Klar, wir hören hier auch viele, fremde Sprachen. Brauchen wir nur in die Stadt zu fahren.)schönes sprchenwirrwarr) Das ist aber etwas anderes, als wenn ich in der Schweiz oder in Belgien oder in Grenznähe wohne und täglich mit zwei Sprachen konfrontiert werde. Auch bei unserem Jüngsten werde ich ein bißchen Fremdsprachenunterricht geben. Allerdings kann eine Sprache, die nicht von einem Muttersprachler gelehrt wird immer nur eine Fremdsprache bleiben. Tschüssi Sommerblume

Mitglied inaktiv - 26.05.2004, 22:44



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Hi, ja klar ist das möglich, schau,ich bin 14 und meine Mutter hat mir Spanisch beigebracht,obwohl sie Portugiesin ist,d.h. ich kann jetzt deutsch,spanisch und portugiesisch,dazu kommen auch die Sprachen,die in der schule erlernt werden. Und spanisch/portugiesisch ist auch sehr unterschiedlich,also,ich weiß nicht,ob du deinem Kind,falls du eins hast,eine sprache,die nicht deine muttersprache ist,beibringen möchtest,aber es ist durchaus möglich,und auch gut. also,lg

Mitglied inaktiv - 29.06.2004, 20:13