Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin neu hier und habe eine Frage an die "erfahrenen" Mehrsprachler. Wir haben folgende Konstellation: ich deutsch, Mann irisch (spricht kein deutsch, versteht aber mehr und mehr), wohnen in England, unser Sohn ist 20 Monate. Seit ca. einem Jahr rede ich ausschliesslich deutsch (vorher gemischt) mit dem Kleinen, ausser wenn ich aus einem englischen Buch vorlese und den einen oder anderen nursery rhyme singe, auch auf dem Spielplatz, in Spielgruppen etc. Mir ist jetzt aufgefallen, dass andere nicht-englischsprachige Muetter haeufig mit ihren Kindern in der Oeffentlichkeit auf englisch sprechen, und jetzt frage ich mich, ob mein Deutschsprechen in der Oeffentlichkeit als unhoeflich wahrgenommen wird? Wie macht ihr es, wenn die Kinder aelter sind, sollte man grundsaetzlich die Landessprache mit seinem Kind sprechen, wenn andere dabei sind? Ich gestehe, mir fehlt da einfach das Einfuehlungsvermoegen und ich kann mich noch gut erinnern, als ich bei meiner kroatischen Freundin zu Hause nichts am Tisch verstanden habe und es hat mir nichts ausgemacht, aber ich wuerde mich einfach mal interessieren, wie ihr das handhabt oder ob ihr Reaktionen von anderen dahingehend bekommen habt. Liebe Gruesse und schon mal frohe Weihnachten! Christine
Manche werden es unhoeflich finden, aber man kann es nicht jedem recht machen.
Ich spreche auch immer in meiner Muttersprache, ob es den anderen nun passt oder nicht. Notfalls uebersetze ich in die Landessprache bzw. fasse das Gesagte zusammen. Ich erwaehne auch immer mal wieder, dass der Kleine zweisprachig aufwaechst. Wenn ich mit ihm nicht Deutsch spreche, woher soll er dann Deutsch lernen? Ich lasse mir da nicht reinreden (besonders nicht von Leuten die mal ein paar Monate mit Kindern im Ausland gearbeitet haben). Ich bin in der Situation aufgewachsen.
Hej! Das haben wir hier schon öfter diskutiert (versuch evtl. auch mal die Suchfunktion). Ich bin nun von der Fraktion, die es als unhöflich empfindet, wenn andere sich ausgeschlossen fühlen. D.h. daß ich zwar in der (bei uns dänischen) Öffentlichkeit durchaus deutsch mit meinen Töchtern spreche, aber nur solange um uns herum eh Leute sind, die uns "nichts angehen", also Mitfahrer im Bus, Menschen in der Warteschlange, Passanten, andere Kunden etc. Sowie eine Verkäuferin mit uns spricht und uns berät, wechsele ich in s Dänische. Sowie wir jemanden bei uns haben,der kein Deutsch versteht, wechsele ich ins Dänische (sieht man mal von kurzen Bemerkungenwie "zieh bitte die Jacke an!", vergiß Dein ... nicht " ab) Klar ist es ausschlaggebend, wieviel man mit seinem Kind in der Nicht-Umgebungssprache spricht. Je mehr es davon hört und übt, umso besser wird es. Trotzdem zeigen nicht nur meine beiden Töchter, daß man durchaus wechslen kann, ohne daß die Nicht-Umgebungssprache maßgeblich leidet. Je älter die Kinder werden, umso mehr haben sie ja auch Kinder dabei, die eben nur die Landessprache verstehen - die möchte ich weder ausschließen noch will ich dauernd übersetzen. Da werden dann eben die kleinen Dinge wie "hol mal eben" oder Terminabsprache u.U. auch noch auf Deutsch gehandhabt, der Rest aber auf Dänisch. Denn Teenagerdiskussionen am Tisch mit Dauerübersetzung, nee das liegt mir nicht. Schulprobleme, die beide Kinder (Kind und Freundin) dann ergänzend abwechselnd berichten, gehen flüssig eben nur in der Landesprache. Sprache ist bei mir nicht "über alles". Höflichkeit und Miteinander zählt viel, und bei uns soll Sprache nicht trennen, sondern verbinden. Meine Töchter (14 und 18) sprechen fließend beide Sprachen auf hohem Niveau - es geht also durchaus auch ohne die "seine Sprache" auf "Teufel komm raus" durchzuziehen. Letztendlich muß das aber jeder so entscheiden, wie s ihm am besten paßt und naheliegt und wo er/sie seine/ihre Prioritäten sieht. Gruß Ursel, DK - die auch noch mal "glædelig jul" = frohe Weihnachten wünscht.
Hallo, ich halte es wie Ursel. Generell spreche ich mit meinen Kinder deutsch und sie auch mit mir.Wenn wir unterwegs sind und z.b. im Geschaeft ueber die passende jackengroesse sprechen, dann passiert das auf Deutsch. Sollte z.b. eine Verkaeuferin dazu kommen, wechseln wir alle ins Englisch. Haben wir Besuch oder ein amerik Kind faehrt z.b. bei uns im Auto mit, sprechen wir auch alle Englisch. Ich arbeite in der Schule meiner Kinder in der Cafeteria. Wenn meine Kinder bei mir Essen bestellen, passiert das auf Deutsch. es gibt noch 4 andere dt Kinder an der Schule. Die kennen mich natuerlich und bestellen auch auf Deutsch bei mir. Ich habe 2 Kinder, die so gut wie nie vermischen und sich in beiden Sprachen fehlerfrei ausdruecken.
Hallo und Hoi, schließe mich auch Ursel an - in der Öffentlichkeit unter Fremden sprechen wir niederländisch, sind wir z.B. bei meiner Familie, sprechen wir deutsch. Klar, jeder muß es selbst entscheiden, aber wenn das Kind schon beide oder (wie in unserem Fall drei Sprachen) spricht, finde ich durchaus, dass man diese schon aus Höflichkeit auch anwenden sollte (wozu mehrere Sprachen sprechen KÖNNEN, es aber nicht TUN, weil 'ich immer niederländisch (mal als Beispiel) mit meinem Kind spreche'. Das Argument 'wie soll mein Kind denn sonst die andere Sprache lernen' finde ich sehr schwach...Mir geht Höflichkeit eindeutig vor! Frohe Weihnachten, Prettige Kerstdagen Euch allen LG Kerstin
Hej nochmal! Ich lese gerade:: "schließe mich auch Ursel an - in der Öffentlichkeit unter Fremden sprechen wir niederländisch," Unter Fremden in DK spreche ich auch in der Öffentlichkeit Deutsch -- nur wenn diese Fremden in irgendeine Beziehung zu uns treten - beim Einkauf, i mBus, in der Warteschlange uns ansprechen etc. - spreche ich auch Dänisch mit den Kindern. Ansonsten schließe ich mich Jake total an: Wir KÖNNEN doch mehere Sprachen, wieso soll ich dann sturheil nur die eine durchziehen? Meine Große sagt trotzdem heute noch zu mir, wie komisch sie es finde, mit mir Dänisch zu reden, obwohl wir ja oft ihre Freiundin (= 3. Kind im Hause) bei uns haben und ich dann natürlich auch bei Tisch etc. Dänisch rede. Das hat zugenommen, je größer die Kinder werden, trotzdem ist noch viel Zeit für die deutsche Sprache bei uns - und da schließe ich mich mama US an: Mischen tun meine Kinder auch nie. Nochmals schöne Feiertage wünscht Ursel im eisigen DK
Generell handhaben wir das so wie bei Ursel. So kurze und eher persoenliche Sachen wie "geh und wasch dir die Haende vor dem Essen" sag ich wohl noch auf deutsch und nicht in er Umgebungssprache, auch wenn die Schwiegermutter es nicht versteht. Mein Mann ist da allerdings auch sehr empfindlich, empfand es schon zu viel als ich auf deutsch mit meiner Tochter im Restaurant sprach, wo es wirklich nur zwischen uns beiden ging und darum, dass sie mit 15 Jahren gross genug ist um selber die Kellnerin nach einer neuen Gabel zu fragen. Wir sassen eben an einem groesserem Tisch und der Boss meines Mannes + dessen Ehefrau sassen mit dabei. Der Rest des Unterhaltung lief auf englisch. Gruss aus Calgary, Canada Beatrix
mein sohn ist 10 jahre alt. ich spreche nur deutsch mit ihm egal ob zu hause oder in der oeffentlichkeit. wir leben auf der rosebud sioux indian reservation in south dakota. so waeschst freddy eigentlich dreisprachig auf. mein sohn hat da keine probleme mit....er redet mit mir deutsch dann dreht er sich um und spricht englisch mit papa oder anderen leuten. oft fragen mich leute im supermarkt und so welche sprache wir sprechen und wenn ihc dann sage dass freddy deutsch spricht finden sie es cool....keinen stoert es. liebe gruesse und frohe weihnachten an alle

Ich spreche mit den Kindern immer Deutsch, wenn wir in Holland sind, egal wo wir sind, manchmal wiederhole ich es dann für den Neffen in NL. Es wird ja oft diskutiert, dass in Kindergärten die Muttersprachen der Kinder "Tabu" sein sollen und die Eltern mit den Kindern z.B. in der Garderobe nur Deutschsprechen dürfen. Ich finde das nicht gut, denn die Muttersprache ist ja nichts "schlechtes" oder "falsches". Und lieber sprechen die türkischen Mamas mit den Kindern richtiges Türkisch und die russischen Russisch ect. als ein schlechtes Deutsch. So sehe ich es. Natürlich kann man im Einzelfall immer mal anders handeln als sonst, aber wenn ich mit den Kindern in NL in der Öffentlichkeit NL sprechen würde, gebe ich ihnen ja das Gefühl, Deutsch ist hier nicht erwünscht. LG Muts
Hej nochmal!
Zu Muts:
Ich finde es auch ganz verkehrt, ausländischen Eltern zu empfehlen, "prinzipiell" in der Landessprache mit den Kindern zu sprechen, wie Du also schreibst. in der Garderobe o.ä.
Das sind doch aber nicht die Situationen, voenen wir hier reden.
Und ich kann Dicb beruhigen: Trotz mancher dänischer fehler meinerseits (sicher noch mehr vor mehr als 210 Jahren als jetzt) haben meine Kinder erstklassiges Dänisch gelernt, nicht umsonst ist die Großé 2x uzm verfasserkursus ausgwählt worden, wird die "Kleine" wegen ihrer tollen Sprache im dänischen Aufsatz gelobt.
Genauso wenig haben sie übrigens gehlerhaftes Deiutsch gelernt, weil bei uns Familiensprache Deutsch ist, mein dänischer Mann aber oftmals auf die deutsche Grammtik pfeift (obbgleich die auch besser geworden ist
)
Lakotagirl, mich würde wirklich interessieren, wie Ihr das praktisch macht.
Wenn dein Sohn schon 10 ist, hat er doch sicher auch mal freunde zuhause mit, die mit ihm in Deiner Gegenwart z.B. shculische ereignisse diskutieren.
Wechselst Du da wirklich ständig die Sprache?
Übersetzt Du dan nwirklich dauernd?
Oder wie findet sonst ein Meinungstaustausch zwischen ALLEN statt??
Vielleicht ist Höflichkeit (Rücksicht) eine Vokabel, die viele nicht (mehr) gerne hören, aber abgesehen davon ist es mir in so einem Fall doch auch wichtiger, daß ich den Kontakt zu den Kindern nicht wegen der Sprache quasi verliere oder unterbreche.
Meine Töchter zumindest haben es doch ziemlich gut gefunden ,daß sie mit mir wie anderen Müttern samt Kameraden ihre Sorgen, Freuden, Erlebnisse teilen konnten, ohne daß ich auf Deutsch umschalte und damit die Kameraden, die ja auch zum Thema beitrugen, ausschaltete.
Inzwischen geht es ja auch um ethische, ästhetische, politische, religiöse etc. Themen - was eben Teenager so bewegt, da finde ich den Austausch wichtiger als daß ich einmal mehr Deutsch spreche.
Und daß die Kinder sich umdrehen und mittendrin dann auch in einer/der anderen Sprache reden, das ist doch bei mehrsprachigen Kindern normal, das besagt doch gar nichts über die Art und Weise, wie man mit anderen umgehen möchte oder wie man sich in einer Situation verhält, in der alle - aber mit versch. Sprachen - in einer Diskussion befinden.
Aber wenn Du da eine praktische Lösung hast, die ich noch nicht kenne, fände ich das sehr interessant -!
Gespannte Grüße und "godt nytår" für Euch alle - Ursel, DK
Hallo Christine, du MUSST mit deinem Sohn immer und ueberall nur Deutsch sprechen, wenn du nciht willst, dass dein Kind mit 3-4 Jahren sich weigert, deine Muttersprache zu sprechen. Kinder wachsen mehrsprachig auf, indem sie einer Person eine Sprache zuordnen. Nur so koennen sie unterschiedliche Sprachsysteme entwickeln und kommen nicht durcheinander. Unsere Tochter (13 Monate) waechst dreisprachig auf und ich spreche immer nur meine Sprache mit ihr. Mir ist die Sprachentwicklung meiner Tochter wichtiger als was andere denken. Viele Gruesse, Roxana
Hej Roxana! Das ist ja absoluter Quatsch!!!!! "du MUSST mit deinem Sohn immer und ueberall nur Deutsch sprechen, wenn du nciht willst, dass dein Kind mit 3-4 Jahren sich weigert, deine Muttersprache zu sprechen." Meine Töchter haben nie daran gezweifelt, welche Sprache sie mit mir sprechen, wenn wir unter uns sind. Auch die Kinder von Freunden haben da keine Verweigerungen, Zweifel, Fragezeichen. Und Beispiele auf mehrsprachigen Listen beweisen dasselbe. Verweigerung findet manchmal statt - Gründe dafür gibt es viele, ganz sicher ist es nicht (nur) das Wechseln in andere Sprachen,wenne s dazu kommt. Wie erwähnt: Ich kenne keinen solcher Wechsel,er wo die kinder nachher verweigert haben. Und die sind lange über das Alter Deiner Tochter hinaus!!!. Es ist eine Sache, jemandem zu raten, so viel wie möglich die eigene Sprache mit dem Kind zu sprechen (das tue ich übrigens auch!!), einen Rat darf man immer geben. Aber Müssen muß mal gar niemand. Und als wir vor vielen Jahren an einer Studie über Mehrsprachigkeit teilnahmen und ich frishcgebackenen Eltern mehrsprachig aufwachsender Kinder einige Tips geben sollte, habe ich festgestellt, daß ich - durch die Praxis und den Austausch mit anderen - meine Sicht verändert hatte. DU MUSST gibt es nicht. Jede Familie sollte für sich selbst das finden, was ihr am NATÜRLICHSTEN, EINFACHSTEN, SELBSTVERSTÄNDLICHSTEN erscheint - anders (!!) klappt es nicht. Wenn eine Mutter es innen drin nicht höflich und rücksichtsvoll findet, in Gegenwart derer, die die Nichtumgebungssprache nicht verstehen, diese zu sprechen, dann wird sie es so zweifelnd rüberbringen, daß ein Kind das merkt - und die Folgen vielleicht (!) genau das sind, was Du befürchtest, wenn die Mutter auch mal wechselt. Kinder merken sehr wohl, daß eine Mutter wechselt, weil andere zugegen sind, die gerade nicht gut folgen können, wenn die NIcht-Umgebungssprache gesprochen wird. Wieso unterschätzt Du en kluges Kind, das mit mehr als 1 Sprache klakrommt, dermaßen????? Es kann doch auch unterscheiden, daß es in den Ferien länger aufbleiben darf, weil Ferien sind, daß es bei Großmutter auch mal unter der Woche Süßkram bekommt, daß es manche Dinge in anderen Familien darf, die es zuhause nicht tun sollte und umgekehrt. Wieso sollte soviel Verständnis gerade bei der Sprache aufhören? Mach die Kinder nicht dümmer als sie sind. Wie gesagt --- wenn eine Mutter es für sich und ihr Kind wichtig findet, auch in Gegenwart von Freunden und Familienmitgliedern, die die Sprache nicht verstehen, diese Sprache zu sprechen - bitte sehr. (Ich denke, mit zunehmendem Alter stößt sie dann sowieso sehr schnell an natürliche Grenzen, wie oben beschrieben.) Aber wenn sie das nicht möchte, weil ihr gleichzeitig Höflichkeit wichtig ist, Rücksicht und das Gefühl, daß alle in einer Diskussion und einem Gespräch beteilgt und miteinbezogen sein sollten, dann geht das auch, ohne daß das Kind sprachliche Nachteile hat --- wie erwähnt sind nicht nur meine beiden Töchter ein lebendes Beispiel dafür, daß es sogar auf sehr hohem Niveau so geht! Daß Du es anders machst, ist für mich okay - daß Du anderen den Eindruck erwekcst, anders gehe gar nicht - "du mußt!" -- das geht mir mehr als gegen den Strich. Abgesehen davon, daß es eben nicht stimmt. Gruß Ursel, DK --- Töchter 14 und 18 --- fließend zweisprachig auf sehr gutem Niveau und immer ins Dänische wechselnd, wenn Dänen dabei sind, die am Gespräch teilhaben sollen/wollen,.
dass diese Frage gestellt wurde, ich finde jedoch die Diskussion äußerst interessant. Ich bin 2sprachig aufgewachsen und stehe nun vor einem sehr ähnlichen Problem weswegen ich gerne meinen Senf dazu geben würde. Meine Mama stammt aus Zentraleuropa, mein Papa aus dem Orient :o) Ich war 8 als die ganze Familie in die Heimat meines Papas zog, erst seit dem wurde ich bilingual erzogen WOBEI beide meine Eltern mit mir IMMER die Sprache meiner Mama verwendeten. Nach 2 Jahren wurde ich bereits für meine außerordentliche schulische Leistungen ausgezeichnet obwohl ich ja so gesehen in einer fremdsprachigen Umgebung aufwuchs. Aber ich habe mich auch IMMER geweigert mit meinem Vater auf seiner Sprache zu unterhalten. Es lag mir einfach nicht. Das ist auch noch heute nicht anders obwohl ich mittlerweile in dieser Sprache promoviere. Meine Mama hat immer sehr viel Wert darauf gelegt, dass mein Bruder und ich ihre Sprache richtig erlernen. Sie sprach mit uns ausschließlich auf dieser Sprache, las uns Märchen vor, sang sehr viele Kinderlieder und sie hat sogar eine Satelitenantenne angescahfft, damit wir die Sprache nicht verlernen. Außerdem verbrachten wir jeden Sommer 2 Monate in ihrer Heimat was natürlich eine Menge erbrachte. Es ist also kein Wunder, dass ich meine Muttersprache viel mehr schätzte als meine Vatersprache obwohl ich ja in seiner Heimat aufwuchs und die Sprache seines Landes viel besser beherrschte. Es war/ ist eine bizarre Situation, die ich meinen Kindern gerne ersparen würde (ich meine die Sprache, die ihnen besser gefällt nicht ausreichend zu beherrschen und eine andere, die sie super können, nicht zu mögen). Ich habe mich in der Heimat meines Papas immer als Außenseiter gefühlt, eben weil meine Eltern sich mit mir auf meine Muttersprache unterhielten. Es war nicht so, dass ich keine Freunde hatte und meine schulische Leistungen waren auch immer super aber wenn meine Eltern vor anderen Menschen mit mir eine andere Sprache als die Landessprache verwendeten, deuteten damit sofort auch darauf hin, dass wir nun mal anders sind als die anderen. Dann kamen immer auch blöde Kommentare wie "was ist das denn bloß für eine barbarische Sprache?" usw. Es war einfach kein gutes Gefühl. Nun habe ich selbst eine Tochter (gerade 15 Wochen geworden) und stehe vor einer schwierigen Entscheidung. Wir (mein deutscher Mann und ich, die bilingual aufwuchs) wohnen in Deutschlan. Damit ist die Frage der Erstprache bereits automatisch beantwortet. Ob die Kleine aber die Sprache erlernen soll, die ich zwar besser kann, mir jedoch nicht so liegt wie meine Muttersprache ist schwer zu beantworten. Ich bin davon überzeugt, dass mehrere Sprachen den Horizont eines Menschen erweitern -man bedenke nur wie unterschiedlich verschiedene Nationen die ein und die selbe Sache sprachlich beschreiben. Andererseits möchte ich nicht, dass mein Kind ein Mischmasch von 3 Sprachen spricht und sich deswegen auch noch schämen muss. Momentan reden wir noch beide Deutsch mir ihr. Jedes Mal wenn ich es mit der Kleinen auf meiner Vatersprache versuche, merke ich, dass ich nach 2-3 Sätzen wieder zurück zu Deutsch schalte. Es ist schon komisch wie sehr die Umgebung eines Menschen sein Sprachverhalten prägen kann. Und das obwohl wir uns mit meinem Mann noch vor 3 Jahren Englisch mit einander redeten. Ich glaube was richtig und was falsch ist kann man so also nicht pauschalisieren. Sowas wie MUSS und NUR das ist richtig, ist ein völliger Blödsinn. Und wenn sich das Kind sowieso weigert da mitzumachen, dann kann man sich als Elternteil noch so viele Vorwürfe machen, das wird dann nicht mehr so richtig klappen. Liebe Grüße und sorry wegen des langen Beitrages! Amelie
Ich kenne welche, die das so oder so machen: eine Mutter spricht mit ihrem Kind nur zuhause ihre Sprache, eine andere spricht sie immer, übersetzt aber zwischendurch für deutschsprachige Kinder. Bei sowas gibt es keinen allgemeinverbindlichen Weg, nur den, bei dem du dich wohl fühlst. Ist ja auch die Frage, wieviel Sprechen übrig bleibt, wenn du nicht in der Öffentlichkeit sprichst und nicht, wenn dein Mann da aits
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