Elternforum Mehrsprachig aufwachsen

Englisch als Sprache der Eltern

Englisch als Sprache der Eltern

AnneMarie456

Hallo in die Runde, ich bin mit einem Schweden verheiratet und selbst Deutsche (wir planen den Umzug nach Deutschland wenn unser Kind in etwa ein halbes Jahr alt ist). Unsere gemeinsame Sprache war bzw. ist immer Englisch. Sein Deutsch ist eher als passiver Wortschatz vorhanden, genauso mein Schwedisch. Ich verstehe also, wenn jemand Schwedisch mit mir spricht, das Antworten benötigt allerdings sehr viel Zeit und gelingt nicht so gut wie auf Englisch. Wir möchten unser Kind gerne zweisprachig großziehen (mein Mann in seiner Muttersprache und ich in meiner). Ich mache mir Sorgen, dass das Englisch, welches wir beide zwar gut - aber nicht auf Erstsprachenniveau - sprechen zusätzliche Verwirrung für das Kind bedeuten wird, es hört ja auch unsere Unterhaltungen. Hat jemand Erfahrung mit einer solchen Situation? Alles Liebe, Anne


DK-Ursel

Antwort auf Beitrag von AnneMarie456

Da sich kein anderer dazu äußert: das Argument der Verwirrung wird leider immer noch viel zu oft gebraucht. Kinder werden nicht verwirrt, weil wir unterschiedliche Sprachen sprechen, sie passen sich beinahe spielend an. Natürlich wird Euer Kind auch Englisch aufschnappen, aber wenn Ihr bei den Muttersprachen bleibt, sind die ja die in denen es jeweils mit euch kommuniziert. In vielen Familien gibt es eine 3. Sprache als Familiensprache. Die Frage ist ist allerdings, wielange Ihr dabei bleibt: ist Dein schwed. Mann nicht bereit, die dt. Sprache zu erlernen, wenn ihr dich in Dtld lebt? Noch besser wäre e§ natürlich angesichts des geplanten Umzugs, wenn Du Dein Schwedisch in der verbleibenden Zeit verbessern würdest, so daß Ihr als Familiensprache die Nicht-Umgebungssprache wählen könntet. Das vergrößert nämlich den Zeitfaktor für die Sprache, due sowieso sehr schnell von der Umgebungssprache verdrängt wird. Sobald euer kind eine eine einheimische institution besucht, sobald es Spielkameraden heimbringt, wird es schwieriger (aber niemals unmöglich!) für die Sprache, die sonst keiner versteht. Es ist also ein großer Vorteil, wenn die Familiensprache diejenige ist, die die Umgebung NICHT spricht. Alles Gute, erzähl doch mal, wie es sich entwickelt…


AnneMarie456

Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Herzlichen Dank für deine Antwort. Du hast absolut recht, wahrscheinlich macht es in einem deutsch geprägten Umfeld Sinn, Schwedisch vermehrt zu sprechen. Wir hatten bisher Englisch eher aus Bequemlichkeit verwendet und weil es schneller geht. Mein Mann braucht Deutsch im Berufsumfeld überhaupt nicht und ich Schwedisch nicht, sonst wäre es vielleicht schon viel schneller gegangen, wie gesagt den passiven Wortschatz haben wir ja beide, es fehlt an der Sprachroutine, was die gesprochene Sprache betrifft.