Elternforum Mehrsprachig aufwachsen

3 wenn nicht sogar 4 sprachig, hilfe!

3 wenn nicht sogar 4 sprachig, hilfe!

olivia_manon

hallo ihr lieben, erstmals, ich hab noch zeit mit der entscheidung, da ich erst im februar 2015 zum ersten mal mama werde. trotzdem sind mein mann und ich schon ziemlich gestresst, was sprachen anbelangt.. hier unsere konstellation: schweiz-kanadierin und israeli leben in deutschland muttersprache: schweizerdeutsch und französisch vatersprache: hebräisch umgangssprache: englisch (aber beide nicht muttersprachlich!), etwas hebräisch eigentlich dachten wir, dass es ganz einfach wird: ich spreche schweizerdeutsch und französisch, mein mann konsequent hebräisch. aber: wir leben in deutschland und ich möchte auf keinen fall hochdeutsch mit meinem kind sprechen, das wäre so unnatürlich! 2. problem: mein mann spricht kein wort französisch, die mehrheit meiner famillie spricht aber ausschliesslich französisch (und notfalls englisch) 3. wir unterhalten uns fast ausschliesslich auf englisch, was aber weder seine noch meine muttersprache ist (aber wir sprechen es auf einem relativ hohen niveau!) und wir wollen dem kind kein "falsches" englisch beibringen.. ich spreche alle 4 sprachen (de, fr, en, he) er nur he und en und etwas de.. wir dachten auch schon an ich schweizerdeutsch, er hebräisch und in eine französische kita.. ich finde es halt einfach etwas problematisch, da ich immer der meinung war, dass jedes elternteil 1 sprache mit dem kind sprechen sollte und dann kann noch eine 3.umgangssprache dazukommen, wenn alle zusammen sind. aber bei uns ist das halt etwas komplizierter. habt ihr da irgendwelche anregungen oder erfahrungen? (mir ist ausserdem durchaus bewusst, dass nicht jedes kind gleich sprachinteressiert bez. sprachbegabt ist und werden uns da selbstverständlich anpassen und nicht etwas absolut forcieren) vielen dank und schönen tag noch, olivia


Nadinnsche

Antwort auf Beitrag von olivia_manon

Wollt ihr auf Dauer in de leben? Wenn Franz. auch die Muttersprache ist, könntest du ja auch Franz. mit dem Kind sprechen. Eine Freundin von mir hat auch zwei Muttersprachen und entschied sich für die "wichterer" Sprache, die Kínder sind so statt vier eben dreisprachig. Auf Franz. Kita ist ja kein Verlass, oft ist man froh, dass überhaupt ein Platz frei ist. Und ob da der Einfluss genug ist? Und wo lernt das Kind hochdeutsch? Muss es ja auch noch, wenn es in D. lebt. Und solltet ihr in die Schweiz ziehen, dürfte schweizerdeutscch zu lernen nicht mehr schwer sein, oder? Meine persönliche Konstellation wäre in diesem Fall: du Fr, Papa he, Umgebungssprache de. Mit Familiensprache keine Ahnung, ob ihr da vielleicht mal auf deutsch umschaltet? Ne andere Freundin hatte als Umgebungssprache Englisch. Die Kínder haben da automatisch abgeschaltet und nicht grossartig en gelernt. Die Familiensprache wurde dann mit der Zeit die Umgebungssprache.


Kacenka

Antwort auf Beitrag von Nadinnsche

Mein Vorschlag: lasst es auf Euch zukommen. Du bist zweisprachig - also entscheidest Du Dich erst mal fur eine der beiden Sprachen (hochdeutsch lernt Dein Kind, wenn nötig, aus der Umgebung, spätestens im Kindergarten). Wenn Du Schweizerdeutsch sprichst (würde ich wahrscheinlich machen), können die Grosseltern das frz. übernehmen. Das wird dann etwas hinterherhinken (wie bei uns die "Grosselternsprache"), aber wenigstens passiv in etwa da sein. Dein Mann spricht hebräisch. So wird Euer Kind mindestens zweisprachig, aber wahrscheinlich wird es auch frz. lernen (müssen), wenn es in Deiner Familie sonst dominiert. Oder Du sprichst frz., dann wird Dein Kind wahrscheinlich kaum schweizerdt. lernen. Englisch könnt Ihr ja unter Euch sprechen, ist aber nicht so wichtig erst mal. Dann werdet Ihr sehen, wie Euer Kind damit zurecht kommt und entsprechend reagieren. ERst mal alles Gute für die Schwangerschaft!


DK-Ursel

Antwort auf Beitrag von Kacenka

Hej! Ich neige da auch zu KacenkasRat (wie so oft ), es auf Euch zukommen uz lassen. Denn viel wichtiger als alle Prinzipien,grundsätze, Pläne ist, daß die Sprachen ganz selbstverständlich und natürlich in Euer Familienleben eingehen. Du wirstselber merken, in welcher Sprache Du mit Deinem Kind am "authentischsten" sprichst. Der Vater spricht seine Sparchre mit seinemKind - dann habt Ihr eine Familiensprache - es erleichtert das lernen,wenn dies nicht die Umgebungssprache ist, ist es aber eine zusätzliche Sprache zu Eltern- und Umgebungssprache, wird sie vermutlich kaum viel Eindruck hinterlassen, obwohl Euer Kind sicher einiges davon aufschnappen wird, zumal Englisch ja sehr früh überall zugänglich ist. Und wenn Du Dich Schweizerdeutsch mit Deinem Kind sprichst, werden die Großeltern eben Französisch an das Kind heranbringen - zumindest ein bißchen passiv. Bei 4 Sprachen muß man eben damit rechnen, daß einige Sprachen nicht so ausgeprägt gelernt werden wie andere - der Tag hat nun mal nur 24 Stunden, und der Zeitfaktor spielt ja auch eine große Rolle. Gruß Ursel, DK


AndreaSiana

Antwort auf Beitrag von olivia_manon

Hi, das ist mal eine Kombination! Und eine späte Antwort... :) Ich bin jetzt nicht so der Profi, nur bezüglich des Schweizerdeutsch: Ich bin in Westösterreich, also quasi mit Hochdeutsch, aufgewachsen und mit ein wenig Konzentration verstehe ich auf Schweizerdeutsch ziemlich viel ohne großartige Erfahrung. Also hängt es vielleicht auch davon ab, wo ihr in D lebt... für Bayern ist es vermutlich einfacher, Schweizerdeutsch zu verstehen als für einen Hamburger? Ich glaube, ich würde für Mama - Französisch, Papa - Hebräisch, Umgebungssprache - D plädieren, denn wenn dein Kind mit dir unterwegs ist (einkaufen, bei Freunden, ...) wird es sowieso Deutsch aufschnappen und von dir hören, später (mit Vorwissen!) deutschsprachige Kita etc.... Und das Schweizerdeutsch von deiner Familie... Ob es dann mit E was wird? Schwierig zu sagen, aber vielleicht könnt ihr die Sprache der Eltern auf D oder H umstellen? Viel verlangt vermutlich... Wie auch immer, viel Glück und alles Gute! :) Lg AndreaSiana