Elternforum Rund ums Kleinkind

2,5jährige eifersüchtig auf's Baby/ nur Mama

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2,5jährige eifersüchtig auf's Baby/ nur Mama

ZippZappZeppelin

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Hallo zusammen, Vielleicht hat jemand einen Rat. Unsere 2,5Jährige ist vor 5 Wochen große Schwester geworden. Mein Mann ist noch bis Anfang Januar daheim. Anfangs war die Situation ganz okay, seit kurzem spitzt es sich aber total zu, dass alles nur noch Mama machen soll und sie am liebsten den ganzen Tag mit Mama kuscheln möchte - vor allem dann wenn ich mit der Kleinen beschäftigt bin. Bisher hatte sie noch nie eine Mama- oder Papa-Phase. Die Kleine wird gestillt und clustert viel. Natürlich lese ich der Großen vor, spiele mal was mit ihr, wir kuscheln, ich gehe mal alleine mit ihr einkaufen etc. Ich lasse die Kleine auch notgedrungen mal (kurz!) weinen, damit die Große nicht das Gefühl hat, es geht immer nur um die Schwester. Normalerweise machen mein Mann und ich sie abends gemeinsam fertig und jeden Abend bleibt einer von uns im Zimmer, bis sie schläft. Heute Abend habe ich ihr die Zähne geputzt, mein Mann wollte sie umziehen/Windel wechseln und ich hätte sie ins Bett gebracht (mit der Kleinen auf dem Arm, da sie abends clustert). So haben wir das auch kommuniziert. Sie ist sprachlich und kognitiv sehr sehr fit. Leider ist die Situation dann ziemlich eskaliert, weil die Große darauf beharrt hat, dass ich sie umziehe und fertig mache. In solchen Momenten steigert sie sich dann total hinein, hört nicht mehr zu, tobt und schreit bis zum Erbrechen. Für uns ist es total schwierig, einen Mittelweg zu finden - sie soll nicht immer ihren Willen durch Wutanfälle bekommen und wir versuchen ja auch, einen Kompromiss zu finden (Papa übernimmt einen Teil, ich einen Teil). Dazu kommt, dass sie total unausgeglichen ist, weil sie nachts bei uns schlafen möchte und die Kleine sich meldet bzw auch zu wenig Platz ist im Bett. In der Krippe ist sie noch nicht, da sie keinen Platz bekommen hat. Sie geht 1-2x die Woche zu einer Art Notbetreuung für 3h oder auch einen Tag zu Oma und Opa. Hat jemand eine Idee, wie sich so eine verfahrene Situation sinnvoll lösen lässt? Ich bin langsam völlig fertig mit den Nerven und kann mich ja auch nicht zerreißen.


Nikac

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Antwort auf Beitrag von ZippZappZeppelin

Bei uns war es ähnlich aber nicht so ausgeprägt wie bei euch. Ich konnte nicht stillen und deshalb wars schon einfacher. Eifersucht ist ganz normal und dauert seine Zeit. Meine Tochter wollte am Anfang immer dass er nicht mitkommt oder dass er einfach weg soll. Wollte uns auch für sich. Bei mir hat sie es aber besser akzeptiert dass man ihn z.b. füttern , wickeln tragen muss als bei meinem Mann. Das war dann als er 4 Monate alt war besser. Heute liebt sie ihn sehr und fragt auch bei der Wursttheke ob ihr Bruder auch eine Wurst bekommt. Unsere Tochter schläft Bus heute bei uns und der kleine auch. Haben ein großes Bett und beide Betten unserer Kinder links und rechts. Am Anfang ist sie natürlich auch aufgewacht wenn er geweint hat , jetzt hören sie sich beide nicht mehr. Unsere kleinen sind jetzt 3 und 1 Jahr.


ZippZappZeppelin

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Antwort auf Beitrag von Nikac

Dann ist es hoffentlich wirklich nur eine Phase;-) danke für's Mutmachen.


Cafe2go

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Antwort auf Beitrag von ZippZappZeppelin

Hallo, Diese "nur Mama Phase" hat mein Großer regelmäßig. Unabhängig von der Geburt der Kleinen. Wieso muss dein Mann sie umziehen? Wir versuchen dann halt Bedürfnisse/Wünsche abzuwägen. Sie hat den Wunsch von der Mama bettfertig gemacht zu werden. Spricht da etwas dagegen? Wenn nein, dann würde ich das einfach nach Ihren Wünschen machen. Aus Prinzip teilen, weil ja jeder was tun muss ist mir zu mühsam. Es ändert sich sowieso wieder. Aber wenn du die Ruhe brauchst, gerade stillst oder sonstwie tatsächlich nicht kannst, dann muss sie und ihr da durch. Bei uns ist es oft so, dass ich die Kinder bettfertig mache (weil sie es halt phasenweise so wollen), an einzelnen Tagen habe ich am Abend aber einfach keine Nerven mehr oder bin einfach erledigt. Dann akzeptieren die Kinder es aber meist mit deutlich weniger Gebrüll, dass mein Mann sie bettfertig macht als wenn ich es "nur so" nicht machen mag. Falls möglich würde ich das Bett vergrößern (also ein Bett für die Große dazustellen). Dann ist mehr Platz und alle können besser schlafen. (Wobei ich nicht so ganz herauslesen konnte, ob die Große bei euch schläft oder es nur will, aber aus genannten Gründen nicht darf?) Wir haben geschaut, dass der Große viel mit mir machen darf und die Kleine viel beim Papa ist, wenn sie nicht gerade gestillt hat. Irgendwer hat hier auch mal geschrieben, dass man zum großen Kind (wenn das Baby nur meckert, aber nicht brüllt wie am Spieß) sowas sagen kann wie "Ja Baby, du brauchst mich gerade, aber jetzt muss ich mich zuerst um dein großes Geschwisterchen kümmern, weil das mag ...". Erschien mir logisch, dass es fürs "große" Kind hilfreich sein kann, wenn es merkt, dass auch das Baby mal warten muss. Ich habe das daher öfter integriert.


ZippZappZeppelin

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Antwort auf Beitrag von Cafe2go

Mein Mann muss sie nicht umziehen, aber meistens ist es so, dass das Baby in der Zeit gestillt wird. Ich war schon froh, dass das Zähneputzen ging. Umziehen ist leider auch nicht in 2min erledigt, sondern dauert eine ganze Weile. Und die Kleine lässt sich vom Papa kaum beruhigen, sodass er dann meist den Part übernimmt. Die Große schläft auch bei uns, wir halten sie da natürlich nicht fern. Besonders gemütlich ist es aber nicht und ein weiteres Bett für die geht aus Platzgründen leider nicht. Aber den Tipp, das Baby mal "anzusprechen", werde ich definitiv mal umsetzen, danke.


Mijou

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Hallo, einen tollen Erziehungstrick und eine schnelle Lösung gibt es da nicht. Bei meiner älteren Tochter war damals die Eifersucht aufs Baby auch sehr ausgeprägt, das war irre anstrengend, und eigentlich blieb es auch die ganze Kindheit über so. Was mir etwas half, war, meine Tochter besser zu verstehen. Weißt du, deine Tochter will ja gar nicht ihren „Willen durchsetzen“. Eifersucht hat nichts mit dem Willen zu tun, sie passiert ganz von selbst. Eine Freundin von mir ist Familientherapeutin. Sie sagt Eltern in diesen Fällen immer: „Stell dir vor, du bist als Frau das ein und alles deines Mannes, bist sein ganzer Sonnenschein. Die Welt ist im Lot. Eines Tages bringt er eine hübsche junge Frau mit und sagt: Schau mal, Schatz, das ist die Mia. Ist sie nicht süß? Sie wird ab heute bei uns wohnen. Gell, da freust du dich aber, nicht wahr.“ Natürlich hinkt der Vergleich etwas, es geht hier nur darum, das Gefühl des älteren Kindes zu verstehen. Eifersucht ist ein Gefühl, das sehr, sehr weh tut. Man kann es nicht abstellen, und es ist leider auch normal bei älteren Geschwistern. Alle älteren Geschwister sind eifersüchtig, es ist unvermeidlich. Für mich hieß das: Ich kann mich nicht zweiteilen. Aber dadurch, dass ich das Gefühl meiner Tochter besser verstanden habe, war ich gelassener. Ich habe ihr ihre Störmanöver und später auch die kleinen Attacken gegen ihren Bruder nicht so übelgenommen. Und wenn Mama gelassener und souveräner und weniger sauer ist, klappt auch der Alltag ganz von selbst besser. Man ist nicht so geschlaucht und genervt. Vielleicht verstehst du ein wenig, was ich meine. Es ist wichtig, die Eifersucht zu akzeptieren. Sie wird euch erhalten bleiben, bis deine Kinder volljährig sind und das Haus verlassen. Natürlich lieben sie sich auch, aber sie können eben mehrere Gefühle gleichzeitig haben, es gibt auch Zank, Zoff, Konkurrenz, und zwar täglich - auf die ein oder andere Weise. Ich finde, du machst alles richtig. Du versuchst dem Baby und der Großen gerecht zu werden. Ganz gelingen wird es nie, das liegt in der Natur der Sache. Bei uns half es ganz konkret etwas, dass ich eine Spielzeugkiste mit besonderen Sachen hatte, die meine Große nur bekam, wenn ich das Baby stillte. So blieb der Inhalt spannend, und sie ließ sich oft ablenken und spielte damit, weil die Kiste anschließend wieder weggeräumt wurde. Ab und zu muss man natürlich ein paar neue schöne Dinge hineingeben, damit es interessant bleibt. LG


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Mijou

Die Stillkiste brachte bei uns auch ganz schnell Abhilfe. Sie wurde effektiv keine vier Tage genutzt, denn meine "Große", auch 2,5 Jahre bei Geburt der Schwester, hatte etwas besonderes nur für sie erhalten - das reichte ihr. Die Stillkiste haben wir zwei Monate nach Einführung wieder auflösen können.


ZippZappZeppelin

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Antwort auf Beitrag von Mijou

Danke für deine Aufmunterung und deine Einblicke. Mir tut halt nur die Große immer so arg leid. Aber da müssen wir wohl alle durch und irgendwann wirds besser.. Die Stillkiste habe ich auch schon öfters gehört, vielleicht ist sie mal einen Versuch wert. Aber bei uns gehen die Stillphasen irgendwie fast alle ineinander über, da sollte es ja auch noch was Besonderes bleiben


NaduNaduNadu

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Antwort auf Beitrag von ZippZappZeppelin

Mein Großer war wirklich sehr sehr sehr eifersüchtig.... Er ist es nach 10 ewig langen Monaten immer noch... Aber es wurde Stück für Stück immer besser... Mittlerweile geht es ganz gut nebeneinander. Momentan ist es am schlimmsten, wenn das Baby ihn bedrängt mit Kontakt oder an sein aufgebautes Spielzeug geht. Das versuche ich immer zu vermeiden. Ich habe immer viel mit ihm geredet... Komm kuscheln... Aber Baby sitzt auch hier.... Komm spielen.. aber Baby darf auch... Wenn Oma oder Papa da waren habe ich versucht (am besten ging schlafend ) das Baby abzugeben. Dann kräftig mit den großen mit beiden Armen, ohne Anhängsel kuscheln, toben, kitzeln, spielen. Das tat ihm immer richtig gut. Wenn der Große den Kleinen wehtun wollte (meist kratzen) bin ich immer dazwischen. Hab gesagt neinnn, nur eiiiii machen... Meine Schwester sagte mir das Kinder in dem Alter wohl das Wort "kein" überhören. Deswegen habe ich Sätze wie "kein aua machen" vermieden. Sondern hab lieber gesagt "lieb sein, ei ei " oder ähnliches Ist ganz schön schwer kein kein zu sagen