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Wie macht ihr das? - Alleinsein mit Kindern

Wie macht ihr das? - Alleinsein mit Kindern

Kekskrümel87

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Hallo zusammen, ich wollte mal um Rat fragen bezüglich Alleinsein mit zwei Kindern. Ich habe zwei Mädels (3 J. und 9 Monate) und einen Partner der alle 2-3 Monate auf Geschäftsreise ist. Vor jeder Reise habe ich immer wochenlange Panik, dass ich die Nächte allein mit den Kids nicht überstehe. Wir hatten eben schon schwierige Nächte mit den Kindern, v.a. wenn sie krank werden. Da wachen sie ständig auf, heulen, und wecken jeweils das andere Kind auf. Oder es geht mal wieder Magen-Darm in der Kita rum und wir dürfen nachts das Erbrochene aufwischen etc. Bisher lief eigentlich immer alles ganz ok wenn Papi weg war. Aber ich hab trotzdem jedesmal Angst diesmal könnte es schlechter laufen. Leider haben wir keine Familie hier in der Nähe die helfen können und auch nicht anreisen können bzw. wollen. Unsere Freunde hier in der Nähe haben selbst kleine Kinder und die würde ich ungern mitten in der Nacht rausklingeln wenn was wäre. Habt ihr auch solche Situationen? Wie geht ihr damit um?


Aixoni

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Naja, was soll den so schlimmes passieren, dass du zwingend eine andere Person brauchst? Im worst case musst zu nachts mit einem Kind ins Krankenhaus und ganz ehrlich? Wenns nicht anders geht, dann muss das zweite Kind eben mit. Mein Mann ist glücklicherweise nur recht selten weg, aber meine "Vorbereitungen" für die Nacht bei einem kranken Kind sehen eigentlich immer gleich aus. Bei Fieber steht Fiebersaft abends fertig aufgezogen bereit, sodass er nachts nur noch bei Bedarf gegeben werden muss. Bei Erkältung ist es das Nasenspray. Bei Magen-Darm wird das Bett doppelt bezogen (Matratzenschutz, Bettlaken, Matratzenschutz, Bettlaken) und danach noch großzügig mit flauschigen Handtüchern ausgelegt. Beim ersten erbrechen haben es bisher immer die Handtücher gerettet. Die wandern dann in die Dusche, Kind wird ggf kurz sauber gemacht und dann können alle weiter schlafen. Beim zweiten Mal muss dann nur eine gemachte Schicht abgezogen werden und das Bett ist wieder nutzbar. Sollte das Kind dann noch ein drittes mal brechen, würde ich es wohl einfach mit zu mir nehmen - kam bei uns aber bisher nicht vor. Ansonsten schlafe ich immer recht mittig, wenn mein Mann nicht da ist, sodass beide (4J & 2,5J) einfach bei Bedarf ich mein Bett krabbeln und dort weiter schlafen können. Normalerweise würde ich sie in ihr Bett zurück bringen, aber wenn mein Mann nicht da ist, mache ich mir diese Mühe nicht. Außerdem schlafen sie erfahrungsgemäß an mir oder meinem Mann am ruhigsten.


Mijou

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Hallo, mein Mann musste auch gelegentlich auf Dienstreise, als die Kinder klein waren. Ich muss gestehen, ich hätte da nie Panik bekommen, wieso auch? Klar ist es nicht schön, wenn eines oder - Hauptgewinn - sogar beide Kinder krank wären. Aber was soll denn da Schlimmes passieren? Es ist halt anstrengend, okay. Wenn die Kinder krank waren, war nachts sowieso ich allein zuständig, auch wenn mein Mann da war, weil er morgens sehr früh raus muss. Das heißt, ich bin sowieso diejenige gewesen, die am Kinderbett saß, bei Erbrechen die Schüssel hielt und ausspülte, Fiebersenker, Nasentropfen etc. gab. Vielleicht kannst du versuchen, dir vorzustellen, was im allerschlimmsten Fall passieren kann. Damit du siehst, dass auch das natürlich gut zu bewältigen ist. Du kannst beide Kinder z.B. zu dir ins Ehebett stecken, wenn sie krank sind, dann ist niemand allein in seinem Zimmer, ich habe das auch gemacht im Notfall. Zum Glück ist so was ja nur extrem selten nötig. Ich hatte kein einziges Mal meine Mutter (Eltern wohnen zu weit weg) oder Freunde hier, wenn ein Kind krank war, auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen. Du hast ja nicht acht oder zehn Kinder, wie die Frauen früher (denen der Mann auch nicht geholfen hat), sondern nur zwei. Das geht schon, komm mal runter. LG


JoMiNa

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Wir haben auch zwei Kinder (6 und 3) und keine Familie in der Nähe. Aber wenn mein Mann mehrere Tage weg ist, finde ich es eher wegen tagsüber anstrengend. Was wäre denn das schlimmste, was passieren kann? Mit Kind zum Arzt mussten wir mitten in der Nacht bisher vielleicht 3 Mal. Wenn du merkst, dass es nicht so gut geht, kannst du am Nachmittag oder abends schon zum Kinderarzt oder in die Notfallpraxis. Wenn das Fieber unerwartet in der Nacht kommt, reicht meist auch Fiebersaft und 1-2 Tage beobachten, wenn es keine besonderen Symptome gibt. Wenn wirklich ein Kind sich übergibt, dann würde ich das Kind sauber machen, beruhigen und in ein anderes Bett legen. Bett mit Handtüchern auslegen ist gut, wir tauschen die Handtücher einfach nach jedem Erbrechen. Was macht dein Mann denn in solchen Situationen, was du befürchtest, nicht selbst hinzukriegen? Schau dir die Dinge von ihm ab, bzw. lass sie ihn dir zeigen und erklären. (Notruf-Nummer, Dosierung Fiebersaft…) Mein Mann ist in solchen Nächten ehrlichgesagt keine Hilfe. Wenn ich ihn wecke, holt er mürrisch was, oder schaut kurz nach dem anderen Kind. Aber dann legt er sich meist hin, dreht sich um und schläft weiter Stell dir mal konkret vor, wie das „nicht überstehen“ aussehen würde? Wenn es nur ist, dass du 5 Minuten lang auf dem Boden sitzt und mit beiden Kindern mitheulst - na und, sieht doch niemand Und ja, du wärst komplett unausgeschlafen nach einer Nacht. Aber das packst du auch, bestimmt hast du in deiner Jugend schon Nächte durchgemacht. Was ich nicht hoffe, aber der Vollständigkeit halber: Wenn du wirklich unberechenbare Dinge tust, wenn du unter starkem Druck bist, und eine reale Gefahr für dich oder deine Kinder befürchtest, solltest du dir Hilfe holen.


JoMiNa

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Noch als Ergänzung: Wenn mein Mann mehrere Tage verreist, frage ich gern meine Mutter, ob sie mich für ein paar Tage besucht. Wie gesagt, eher für tagsüber, um mal die Kinder zu bespaßen und abends jemanden zum Reden zu haben. Vielleicht hast du da auch jemanden, den du fragen könntest.


Baerchie90

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Antwort auf Beitrag von Kekskrümel87

Hier läuft es eigentlich immer gleich ab, egal ob Mann nun da ist, oder nicht. Klar ist es praktisch, wenn zwei Erwachsene im Haus sind, aber meistens ist mein Mann da keine große Hilfe im Ernstfall, da die Kinder (11 Jahre, fast 9 Jahre, fast 1,5 Jahre) auf mich geeicht sind. Wir hatten es erst zu Ostern, da spuckte der große nachts. Mann konnte weder Kind trösten (wollte Kind nicht), noch Kind oder Kinderzimmer saubermachen (fand er eklig und hätte dann wohl selbst spucken müssen), also blieb er liegen und passte aufs (schlafende) Kleinkind auf. Als er am nächsten Tag zur 5 tägigen Dienstreise aufbrach, war ich jetzt nicht übermäßig begeistert, aber Panik brach deswegen nun auch nicht bei mir aus. Es folgten dann noch einige Tage auf der Couch, Waschmaschine und Geschirrspüler liefen ständig, ein paar Medikamente wurden verteilt und dann war der Spuk auch irgendwann durch. Das einzige was ich überhaupt nicht kann, sind Krankenhaus-Besuche, da habe ich eine Sperre und schiebe auch Panik, wenn ich alleine los muss. Das kam aber ehrlich gesagt erst so selten vor, dass wir tatsächlich los mussten (in all den Jahren waren wir vielleicht 3x los..), dass ich daran ehrlich gesagt gar nicht permanent denke. Das kommt erst in der akuten Situation und da war mein Mann bis jetzt immer da.


MM

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Antwort auf Beitrag von Baerchie90

... also deswegen würde ich keine Panik schieben, denn normalerweise ist die Wahrscheinlichkeit doch nicht groß, dass man da hin muss und ausgerechnet, wenn der Mann weg ist. Klar kann theoretisch alles passieren, aber es bringt doch nichts, sich solche Szenarien auszudenken?! Unsre Söhne sind inzwischen erwachsen. Ins Krankenhaus mussten wir nie mit ihnen. Krank waren sie selten als Kinder und wenn, dann hatten wir halt mal ne unruhigere Nacht. Manchmal schliefen sie dann aber im Gegenteil ganz fest, weil erschöpft von Fieber etc. Der jeweils andere wurde meist nicht wach, obwohl im selben Zimmer. Und wenn doch, schlief er i.d. R. bald wieder weiter. Notfalls ein bisschen Kuscheln und dann geht es... Das sind alles Situationen, die man irgendwie handhaben kann, das klappt schon. Sich verrückt zu machen ist kontraproduktiv, "was wäre wenn" usw., die eigene Unruhe überträgt sich nur auf die Kinder... Großeltern waren bei uns die meiste Zeit weit entfernt bzw. nicht so einfach verfügbar. Würde es dir vllt.helfen, Entspanungstechniken zu üben, damit du gelassener wirst...? Autogebes Training etc. Alles Gute und möglichst keinen Stress!


bellis123

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Antwort auf Beitrag von Kekskrümel87

Ich glaube du machst ein bisschen viel Drama. Denk mal dran, dass du mit dieser Hysterie deine Kinder anstecken kannst und du genau deshalb schwierige Tage bzw. Nächte haben kannst. Wir haben auch keine Familie in der Nähe, aber selbst wenn, wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass da jemand einspringen müsste. Man bereitet bei kranken Kind doch sowieso abends alles vor wie andere schon geschrieben haben.


Kasi88

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Antwort auf Beitrag von Kekskrümel87

Ich denke auch, du müsstest da dringend an den Ängsten arbeiten, das überträgt sich ja auf die Kinder… Auch für dich und deinen Mann ist das ja blöd, für ihn sicher auch kein schönes Gefühl dann so zu fahren. Mein Mann ist auch öfter mal auf Dienstreise, aber Panik hatte ich noch nie. Beim ersten Mal (2 Wochen nach Elternzeitende, unsere Tochter war 6 Wochen alt) da hatte ich etwas Respekt, weil ja doch alle Abläufe neu waren und wir doch nachmittags immer zu zweit, aber auch das ging… danach hatte ich da kein Problem mehr gehabt… Was soll schlimmes passieren, krank ist immer doof, aber was bringt es sich da vorher ohne Grund verrückt zu machen…


Kekskrümel87

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Antwort auf Beitrag von Kekskrümel87

Vielen lieben Dank für die erfrischende neue Sichtweise und die mutmachenden Worte! Ihr habt Recht, ich glaube es ist mehr ein persönliches Ding als ein objektives Problem. Schon meine Mutter hat sich wegen alltäglicher Dinge verrückt gemacht. Das hab ich wohl von ihr... Ich hoffe ich schaffe es das Alleinsein mit Kindern in Zukunft gelassener anzugehen. Mir ist ja tatsächlich einmal das Baby vom Bett geplumpst als ich alleine war. Und ich glaube, es lag auch nur daran, weil ich so nervös und fahrig war. Und siehe da, da hatte ich dann die Situation dass ich mit einem Kind adhoc ins Krankenhaus musste. Aber ich denke, mit mehr Mut, Gelassenheit und Ruhe lassen sich solche Dinge wahrscheinlich ganz leicht vermeiden.